Integrierte Verbundproduktion –
unsere große Stärke
Ein wesentlicher Vorteil von WACKER sind die hochintegrierten Stoffkreisläufe, über die wir an unseren großen Produktionsstandorten Burghausen, Nünchritz, Charleston und Zhangjiagang verfügen. Das Grundprinzip der Verbundproduktion: Anfallende Nebenprodukte aus einem Produktionsschritt werden als Ausgangsmaterial für weitere Produkte verwendet. Die dafür benötigten Hilfsstoffe, beispielsweise Silane, werden in einem geschlossenen Kreislauf bewegt. Abwärme aus den Produktionsprozessen nutzen wir für weitere chemische Prozesse. Damit senken wir durch unsere Verbundproduktion den Energie- und Ressourcenverbrauch und nutzen Rohstoffe nachhaltig.
Wir arbeiten permanent daran, den Verbund zu optimieren. Wir analysieren und testen Ansätze einer erweiterten Kreislaufwirtschaft, um Stoffe unserer Lieferanten, Kunden und Endverbraucher zusammen mit WACKER-Stoffen im Kreislauf zu führen.
Unsere Verbundproduktion umfasst:
- Energetische Verbundlösungen durch Weiterverwendung von Abwärme aus der Produktion für nachfolgende chemische Prozesse. Beispiele: die Dampferzeugung durch Abwärme sowie die Rohwasser-Vorwärmung für die Herstellung von vollentsalztem Wasser.
- Stoffliche Verbundsysteme, bei denen im Prozess anfallende Nebenprodukte aufbereitet und in den Produktionskreislauf zurückgeführt oder als Rohstoff anderen Prozessen zugeführt werden. Beispiele: Chlorwasserstoff-, Silicium- und Essigsäureverbund.
Wir starten in unserer Verbundproduktion im Wesentlichen mit den Ausgangsstoffen Salz, Silicium, Methanol, Essigsäure und Ethylen. In integrierten Produktionsprozessen optimieren wir die Materialeffizienz, indem wir Nebenprodukte aufreinigen und wiederverwenden oder einer externen Nutzung zuführen:
- In unserem Ethylenverbund erzeugen wir aus Ethylen organische Grundchemikalien und daraus Polymerdispersionen und Dispersionspulver.
- In unserem Siliciumverbund entstehen nach diesem Prinzip aus wenigen Rohstoffen – Silicium, Methanol, Steinsalz (Natriumchlorid) – über 2.800 verschiedene Siliconprodukte, pyrogene Kieselsäure und Polysilicium.
Ein Schwerpunkt unserer Verbundproduktion besteht darin, den Verbrauch von Chlorwasserstoff (HCl) zu minimieren. HCl ist ein unverzichtbarer Hilfsstoff, um aus energiearmen Naturstoffen reaktive Zwischenprodukte herzustellen, aus denen wir unsere Endprodukte erzeugen. Die Produktion von Chlorwasserstoff benötigt viel Energie. In unserem Stoffverbund gewinnen wir sowohl Chlorwasserstoff als auch einen Teil der aufgewendeten Energie in Form von Heizdampf zurück, während die chlorhaltigen Zwischenprodukte zu den gewünschten chlorfreien Endprodukten wie Silicone, Reinstsilicium oder pyrogene Kieselsäure umgewandelt werden. Den zurückgewonnenen Chlorwasserstoff speisen wir wieder in den Produktionskreislauf ein und nutzen ihn erneut. Mit diesem geschlossenen Kreislauf reduzieren wir Emissionen – und durch den verminderten Rohstoffverbrauch auch Transporte.
Über das Chloralkali-Membranverfahren versorgen wir unseren Standort Burghausen mit den Grundstoffen Chlor, Wasserstoff und Natronlauge sowie Chlorwasserstoff. Beispiel für Potenziale der Ressourceneinsparung durch unsere Verbundproduktion:
- Wir recyceln 93 bis 96 Prozent des Chlorwasserstoffs, den wir in den Produktionskreisläufen unserer Standorte Burghausen und Nünchritz verwenden. Auch in diesem Berichtszeitraum wurde durch Optimierungsprojekte weiter daran gearbeitet, die Kreisläufe möglichst eng zu schließen und die Verlustrate zu senken.
Mehr Informationen in unserem Factsheet: Verbundproduktion