Nachhaltigkeitsbericht 2019/2020

Creating tomorrow’s solutions

Abfall

In der Verbundproduktion minimieren wir Abfälle, indem wir Nebenprodukte in den Produktionskreislauf zurückführen. WACKER ist bestrebt, im gesamten Lebenszyklus eines Produkts Abfall zu vermeiden. Konzernweit erfassen wir die Menge des angefallenen Abfalls aufgeschlüsselt nach den Kriterien „zur Verwertung“ und „zur Beseitigung“ sowie „gefährlich“ und „nicht gefährlich“.

Bezüglich der Abfälle handeln wir nach der Devise „Vermeiden vor Verwerten vor Beseitigen“. Wir sehen eine Daueraufgabe darin, neue Möglichkeiten zur geeigneten stofflichen Verwertung innerhalb und außerhalb unserer Werke zu ermitteln. Der Standort Nünchritz hat seit dem Jahr 2010 eine Verwertungsquote von über 98 Prozent erreicht.

Wir legen größten Wert darauf, dass das Verwerten, Behandeln und Beseitigen von Abfällen umweltgerecht und rechtssicher erfolgt. Dazu überwachen wir die Entsorgungsunternehmen, mit denen wir bei der Verwertung und Beseitigung zusammenarbeiten, in regelmäßigen Audits und bewerten diese nach vier Kriterien:

  • Menge der entsorgten Stoffe
  • Unternehmensgröße des Dienstleisters
  • Potenzial eines Umweltschadens der entsorgten Stoffe
  • Kosten der Entsorgung

Für unsere Besuchsberichte bei Entsorgern füllen wir systematische Checklisten aus. Über das interne Environmental Information System (EIS) gewährleisten wir den Informationsaustausch unserer deutschen Standorte über externe Entsorger.

Abfälle

 

 

 

 

 

 

 

t

 

2020

 

2019

 

2018

 

 

 

 

 

 

 

Gesamt

 

200.160

 

175.870

 

182.750

Beseitigt

 

88.880

 

64.370

 

49.690

Verwertet

 

111.280

 

111.500

 

133.060

Gefährlich

 

96.350

 

71.390

 

77.070

Nicht gefährlich

 

103.810

 

104.480

 

105.680

Im Jahr 2019 sank die Abfallmenge konzernweit um vier Prozent. Dabei war ein deutlicher Rückgang unter anderem bei Bauabfällen zu verzeichnen. Durch die Produktionssteigerung am Standort León in Spanien stieg die Menge der nicht gefährlichen Abfälle zur Beseitigung. Die im Jahr 2020 um 14 Prozent gestiegene Abfallmenge beruht im Wesentlichen auf einer Entsorgung mineralischer Abfälle am norwegischen Standort Holla, die bei einem Ausbauprojekt entstanden.

Veränderungen bei den produktionsbezogenen Abfallströmen spiegeln den Verlauf der Produktionsauslastung wider. In den betrieblichen Prozessen traten 2020 pandemiebedingte Effekte auf, zum Beispiel vermehrte Ab- und Anfahrvorgänge, schwankende Produktionsauslastung, Verschiebung von Wartungsphasen sowie eingeschränkte Möglichkeiten, betriebliche Schichten zu besetzen.

Abfälle vermeiden – Materialien wiederverwerten

Unsere Abfallberatung am Standort Burghausen gibt Auskunft zur fachgerechten Entsorgung und zu den Möglichkeiten für die Wiederverwertung. Über das Intranet können Sonderentsorgungen von nicht regelmäßig anfallenden Abfällen bis 500 kg bei der werkeigenen Rückstandsverbrennung, dem Entsorgungszentrum oder der Abfallberatung angemeldet werden.

Wir betreiben eine Chemikalienbörse. Über diese Datenbank können die Mitarbeiter Stoffe abrufen, die am Standort Burghausen in angebrochenen oder originalverpackten Gebinden verfügbar sind. Damit trägt die Chemikalienbörse dazu bei, nicht mehr benötigtes Material sinnvoll weiterzuverwenden. Für größere Mengen von Stoffen steht ein Online-Portal zur Verfügung, auf dem unsere Geschäftsbereiche ungenutzte Materialien konzernweit anbieten, um eine Entsorgung zu vermeiden.

Unsere Ingenieurtechnik bietet nicht mehr benötigte Ersatzteile standortübergreifend über eine Gebrauchtwarenbörse an. Dieses Angebot wird auch in unserem Einkaufssystem bei der herstellerübergreifenden Suche angezeigt.

Initiative zum Recycling von Trägerpapieren

Gemeinsam mit führenden Etikettenhersteller kooperieren wir bei CELAB (Circular Economy for Self-Adhesive Labels), einer Recycling-Initiative für Trägerpapiere. Ziel ist es, Trennbeschichtungen und Papiere, die nach dem Abziehen von Etiketten übrigbleiben, zu sammeln und zu wiederverwerten. Unter der Marke DEHESIVE® stellt WACKER Silicontrennmittel her, mit denen solche Trägerpapiere beschichtet werden. Am Standort Burghausen haben wir in einem Pilotprojekt die Recyclingprozesse erfolgreich getestet. Die Siliconbeschichtung des gesammelten Materials wird bei einem Papierhersteller abgelöst, der die hochwertigen Zellulosefasern wiederverwendet. Beim Recyling von Trägerpapier beteiligen sich auch das Consortium in München und das Team der zum WACKER-Konzern gehörenden DRAWIN Vertriebs-GmbH, die aus ihrem Standort in Riemerling bei München hochwertige Spezialsilicone liefert.