Geschäftsbericht 2023

Diese Seite teilen

Creating tomorrow’s solutions

Politik und NGOs

In Übereinstimmung mit unseren Handlungsgrundsätzen bekennen wir uns zu einem verantwortungsbewussten, integren Verhalten – auch gegenüber politischen Parteien und Nichtregierungsorganisationen.

Wir vertreten unsere politischen Interessen im Einklang mit den von uns öffentlich geäußerten Positionen. Unser Umgang mit der Politik orientiert sich an Sachpositionen. Dabei sind wir offen für den Dialog mit allen demokratischen Parteien. Politiker laden wir regelmäßig zu Gesprächen und Besichtigungen an unsere Standorte ein.

WACKER engagiert sich in der Energie-, Klima- und Industriepolitik, um der Transformation energieintensiver Unternehmen in Richtung Net Zero bis 2045 einen investitions- und planungssicheren Rahmen zu geben.

Unsere ambitionierten Klimaschutzziele sind konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen. Validiert durch die Science-Based Targets initiative (SBTi) verfolgen sie das Ziel eines weltweiten Temperaturanstiegs um maximal 1,5 Grad Celsius.

WACKER ist Teil der UN-Initiative „Race To Zero“. Wir bekennen uns damit freiwillig zur Einhaltung des 1,5-Grad-Celsius-Ziels und verpflichten uns, den Weg in Richtung Net Zero mit transparenten Fortschrittsberichten zu dokumentieren.

Als global tätiges Unternehmen treten wir für einen fairen und freien Handel ein. Als Industrieunternehmen mit einem hohen Strom- und Gasbedarf brauchen wir international wettbewerbsfähige Energiepreise sowie eine sichere Energieversorgung.

Wir engagieren uns in der Initiative Chemistry4Climate des Chemieverbands VCI. Als Förderunternehmen der Stiftung KlimaWirtschaft setzen wir ein klares Zeichen für den unternehmerischen Klimaschutz.

Branchenübergreifend arbeiten wir an praxisorientierten Lösungsansätzen, um unternehmerischen Klimaschutz in der Praxis umzusetzen.

Verbandsarbeit

Wir bringen unsere Expertise in nationalen und internationalen Verbänden ein. Das sind vor allem der europäische Chemieverband CEFIC (European Chemical Industry Council), der deutsche VCI (Verband der Chemischen Industrie), der amerikanische Verband ACC (American Chemistry Council) und der chinesische Verband IPCIF (China Petroleum and Chemical Industry Federation). Die Themen, die wir in den Verbänden bearbeiten, reichen von Anlagen- und Arbeitssicherheit über Klima-, Energie-, Industrie- und Umweltpolitik sowie Produktsicherheit bis hin zu Sustainable Finance. Unsere Experten engagieren sich in Fachverbänden, beispielsweise in der Deutschen Bauchemie, bei Themen wie dem nachhaltigen Bauen.

Unser Vorstand ist im Vorsitz des Technik- und Umweltausschusses im Chemieverband VCI vertreten, in dessen Nachhaltigkeitsboard und bei dessen Initiative Chemie3 wir mitwirken.

Der Vorsitzende des Vorstands von WACKER, Christian Hartel, ist seit 2019 Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Chemieverbände, seit 2020 Vizepräsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) sowie seit 2023 Vizepräsident des Verbands der chemischen Industrie (VCI).

WACKER in Burghausen zählt zu den Gründern der Initiative ChemDelta Bavaria, die sich für eine bessere Infrastruktur im bayerischen Chemiedreieck einsetzt. Wesentliche Themen sind der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der örtlichen Bahnstrecken, ebenso wie die nachhaltige Versorgungssicherheit des Chemiedreiecks in Sachen Energie.

WACKER engagiert sich in europäischen Solarverbänden wie etwa Solar Power Europe (SPE) oder dem European Solar Manufacturer Council (ESMC) in verschiedenen Funktionen und Arbeitsgruppen. Wir engagieren uns für den weiteren Ausbau der Photovoltaik sowie für nachhaltige Technologien und Lieferketten in dieser Branche. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die europäische Photovoltaik-Fertigung zu stärken.

Achtung der Menschenrechte

Wir sind streng darauf bedacht, durch unsere Geschäftstätigkeit Menschenrechtsverletzungen weder zu verursachen noch zu ihnen beizutragen. Wir bekennen uns zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact und damit zur Unterstützung der Menschenrechte und zum Ausschluss von Menschenrechtsverletzungen. Wir verurteilen jegliche Form von Zwangs- oder Pflichtarbeit sowie Sklavenhaltung. Wir wenden keine körperliche oder geistige Gewalt oder jegliche Art von Missbrauch an. Dabei orientieren wir uns an den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen, den ILO-Kernarbeitsnormen und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Im Berichtsjahr haben wir die Neuerungen aus der deutschen Gesetzgebung, insbesondere dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), geprüft und umgesetzt. Unsere Standards wurden entsprechend aktualisiert. Auf zukünftig hinzutretende Anforderungen etwa auf europäischer Ebene haben wir uns vorbereitet. Folgende Schritte haben wir umgesetzt bzw. weiterentwickelt:

  • Risikomanagement in einem Handbuch verschriftlicht und verbindlich eingeführt
  • menschenrechtliche Sorgfaltspflichten in den relevanten Geschäftsbereichen und allen Standorten durch Schulungen und Festlegung von Verantwortlichkeiten und Berichtswegen weiter verankert
  • Position und Funktion des Menschenrechtsbeauftragten unternehmensweit kommuniziert und die Relevanz des Gesetzes für unterschiedliche Mitarbeitergruppen in internen Kommunikationsmaßnahmen erläutert
  • kontinuierliche Risikoanalyse der Lieferkette und des WACKER-Konzerns konsequent eingeführt; Präventionsmaßnahmen und Abhilfeprozesse verbindlicher festgelegt
  • Supplier Code of Conduct verbindlich eingeführt
  • Hinweisgebersystem intern optimiert und als IT-gestützte Whistleblower-Hotline für interne und externe Kontakte eingeführt

Unser Vorstandsvorsitzender Christian Hartel ist auch für Nachhaltigkeitsbelange und somit für das Thema Menschenrechte verantwortlich. Er unterzeichnet unsere Grundsatzerklärung, die Stellungnahme zum Modern Slavery Act, unseren Global-Compact-Fortschrittsbericht und in Zukunft auch den laut Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) erforderlichen jährlichen Bericht an die Behörde.

Der Menschenrechtsbeauftragte überwacht das Risikomanagement und wirkt bei der Erarbeitung und Fortentwicklung von Menschenrechtsstrategie, Grundsatzerklärung sowie Berichterstattung maßgeblich mit. Er wird bei identifizierten Risikolagen unverzüglich einbezogen, berät betroffene Bereiche und schlägt Abhilfemaßnahmen vor. In seiner Funktion als Menschenrechtsbeauftragter berichtet er direkt an den Vorstandsvorsitzenden und informiert diesen einmal jährlich sowie anlassbezogen über seine Tätigkeit. Er beruft das WACKER Human Rights Committee ein und benennt dessen Mitglieder. Das Gremium unterstützt ihn dabei, potenzielle Auswirkungen auf Menschenrechte bei WACKER sowie in der gesamten Wertschöpfungskette zu bewerten, bestehende Managementansätze für Schutz- und Kontrollmechanismen zu prüfen, Schwachstellen zu identifizieren und Informationsbedarf zu decken. Experten für Nachhaltigkeit, Compliance, Recht, Personal- und Sozialwesen, Einkauf und Logistik, Vertrieb sowie für Menschenrechte tagen in diesem Gremium mindestens viermal pro Jahr. Sie prüfen Ergebnisse aus Audits und Assessments und stoßen soweit erforderlich Verbesserungsmaßnahmen an.

Erstmals wurden im Berichtszeitraum sämtliche Standorte im WACKER-Konzern über den sogenannten internen Human Rights Due Diligence (HRDD)-Report einem menschenrechtlichen Review inklusive Berichtspflicht unterzogen. In internen Audits wird das Thema Menschenrechte über einen optionalen Fragenkatalog abgedeckt. Zusätzlich wurden an relevanten Standorten und damit bei rund 65 Prozent der Belegschaft externe soziale Audits nach den Standards SMETA oder TfS durchgeführt. Dabei wurden unter anderem in den Bereichen Sicherheit und Personalwesen Feststellungen getroffen, die mit den relevanten Verantwortlichen besprochen wurden. Entsprechende Verbesserungsmaßnahmen wurden umgesetzt.

Mit der Initiative Together for Sustainability (TfS) binden wir unsere Lieferkette bei Anforderungen zu den Menschenrechten ein und schulen über die TfS Academy.