Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Rohstoff- und Energiekosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2024 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,10 (2023: 1,10). Wir gehen davon aus, dass die Energiekosten unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Die Durchschnittspreise unserer wichtigsten Rohstoffe erwarten wir ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres. Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist für das Jahr 2024 weitgehend gesichert.
Steuerungskennzahlen und Wertmanagement
Die wichtigsten Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Konzernumsatz 2024 mit Mengenwachstum
WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2024 im Schnitt niedrigere Absatzpreise, aber steigende Absatzmengen und positive Produktmixeffekte in den Chemiebereichen. Währungseffekte wirken sich leicht negativ auf den Umsatz aus. Wir gehen davon aus, dass die Umsätze 2024 in allen Regionen leicht zurückgehen werden. Insgesamt rechnen wir mit einem Konzernumsatz in der Brandbreite von 6,0 bis 6,5 Mrd. €.
Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund verschiedener Unsicherheiten und Risiken positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a. Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld. Wir rechnen im Jahr 2024 mit rückläufigen Absatzpreisen. Gleichzeitig gehen wir aber davon aus, dass wir in den Absatzmengen wachsen werden. Sollte es im Jahresverlauf zu einer Erholung der Konjunktur kommen, gibt es für WACKER weiteres Potenzial für höhere Absatzmengen.
Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.
EBITDA-Marge und EBITDA: Die EBITDA-Marge wird deutlich unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Das EBITDA liegt voraussichtlich bei 600 bis 800 Mio. €. Grund für den Rückgang sind niedrigere Absatzpreise. Wir gehen davon aus, dass der Konzernjahresüberschuss deutlich unter dem Vorjahr liegen wird.
ROCE: Der ROCE wird deutlich geringer sein als im Vorjahr.
Netto-Cashflow: Für das Jahr 2024 erwarten wir einen negativen Cashflow, der deutlich unter dem Vorjahr liegt. Vor allem das niedrigere Ergebnis ist dafür verantwortlich.
Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
Investitionen: Im Jahr 2024 werden die Investitionen leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Sie liegen damit deutlich über den Abschreibungen, die sich auf rund 450 Mio. € belaufen. Die Investitionen sind getrieben von der zukünftigen Kundennachfrage. Sie fließen unter anderem in die Erweiterung der Produktionskapazitäten für Halbleiter-Polysilicium in Burghausen, in den Kapazitätsausbau im Bereich Silicone in Nünchritz, Karlsbad und Zhangjiagang sowie in den Bau eines mRNA-Kompetenzzentrums in Halle.
Nettofinanzschulden: Für das Jahr 2024 rechnen wir mit einem Anstieg der Nettoverschuldung gegenüber dem Vorjahr.
Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2024 einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Wir rechnen mit weiterhin niedrigen Durchschnittspreisen bei Standardprodukten, aber höheren Absatzmengen bei Spezialitäten. Wir gehen in allen Regionen von Umsätzen auf dem Niveau des Vorjahres aus. Wir rechnen mit einer EBITDA-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatz aus, der um einen hohen einstelligen Prozentbetrag unter dem Vorjahr liegt. Wir rechnen mit niedrigeren Absatzpreisen und leicht wachsenden bzw. stabilen Mengen im Dispersions- und Dispersionspulvergeschäft. Produktmixeffekte werden sich leicht positiv auf den Umsatz auswirken. Wir erwarten einen Rückgang des Umsatzes in Europa, während sich das Geschäft in Asien positiv entwickeln wird. Die EBITDA-Marge erwarten wir bei rund 15 Prozent.
Im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS rechnen wir mit einem Umsatzanstieg um rund zehn Prozent. Das Wachstum kommt aus dem Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Produkten, speziell aus dem Geschäft mit Biopharmazeutika. Das EBITDA soll deutlich über dem Vorjahr liegen.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gehen wir für das Jahr 2024 von einem Umsatz von 1,3 bis 1,6 Mrd. € aus. Wir rechnen damit, dass die Absatzmengen über dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Die Durchschnittspreise für Polysilicium werden dagegen unter Vorjahr erwartet. Wir werden unseren Produktmix weiter verbessern und Kostensenkungen konsequent fortsetzen. Das EBITDA wird sich in einer Bandbreite von 200 bis 400 Mio. € bewegen.
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Ist 2023 |
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Ausblick 2024 |
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Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen |
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EBITDA-Marge (%) |
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12,9 |
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deutlich unter Vorjahr |
EBITDA (Mio. €) |
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823,6 |
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600 – 800 |
ROCE (%) |
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6,9 |
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deutlich unter Vorjahr |
Netto-Cashflow (Mio.€) |
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165,6 |
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negativ, deutlich unter Vorjahr |
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Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen |
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Umsatz (Mio. €) |
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6.402,2 |
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6.000 – 6.500 |
Investitionen (Mio. €) |
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709,6 |
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leicht unter Vorjahr |
Nettofinanzschulden (Mio. €) |
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-83,7 |
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über Vorjahr |
Abschreibungen (Mio. €) |
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418,7 |
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rund 450 |
Künftige Dividende
Ziel ist es, rund die Hälfte des Konzern-Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.
Finanzierung
Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von rund 750 Mio. €.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung
Wir sehen eine Reihe von wirtschaftlichen Risiken für das Jahr 2024. Die globale Wirtschaftsentwicklung wird weiterhin durch die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beeinflusst. Hinzugekommen sind die Folgen des geopolitischen Konflikts im Nahen Osten. Weiterhin hohe Energiepreise belasten zudem Unternehmen vor allem in Europa. Konjunkturforscher gehen in ihren Prognosen davon aus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 nur leicht steigen wird. Für unser Geschäft erwarten wir eine leicht rückläufige Geschäftsentwicklung für das Jahr 2024. Wir rechnen mit einem Umsatz in der Bandbreite von 6,0 bis 6,5 Mrd. €. Das EBITDA wird bei 600 bis 800 Mio. € liegen. Gebremst wird die EBITDA-Entwicklung insbesondere durch niedrigere Absatzpreise. Die EBITDA-Marge erwarten wir deutlich unter Vorjahr.
WACKER wird für das zukünftige Wachstum in seinen Geschäftsbereichen im Jahr 2024 weiter investieren. Die Investitionen werden mit leicht unter dem Niveau des Vorjahres, aber deutlich über den Abschreibungen liegen. Die Abschreibungen belaufen sich auf rund 450 Mio. €. Der Netto-Cashflow wird negativ sein und deutlich unter dem Vorjahr liegen. Wir rechnen mit einem Anstieg der Nettoverschuldung.
In den Chemiebereichen gehen wir 2024 von einem Umsatzrückgang im Bereich WACKER POLYMERS und einem Umsatz auf Vorjahresniveau im Bereich WACKER SILICONES aus. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mit unserem hervorragenden Produktportfolio mittel- und langfristig unseren Wachstumskurs fortsetzen. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS setzt seinen Wachstumskurs auch im Jahr 2024 fort. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gehen wir davon aus, dass der Umsatz zwischen 1,3 Mrd. € und 1,6 Mrd. € liegen wird.
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.