Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Rohstoff- und Energiekosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2023 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,10 (2022: 1,05). Wir gehen davon aus, dass die Energiekosten leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Die Durchschnittspreise unserer wichtigsten Rohstoffe erwarten wir unter dem Niveau des Vorjahres. Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist für das Jahr 2023 weitgehend gesichert.
Steuerungskennzahlen und Wertmanagement
Die wichtigsten Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Konzernumsatz 2023 mit Mengenwachstum
WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2023 im Schnitt niedrigere Absatzpreise, aber steigende Absatzmengen und positive Produktmixeffekte in den Chemiebereichen. Währungseffekte wirken sich leicht negativ auf den Umsatz aus. Nach dem Rekordjahr 2022 gehen wir davon aus, dass die Umsätze 2023 in allen Regionen leicht zurückgehen werden. Insgesamt rechnen wir mit einem Konzernumsatz in der Brandbreite von 7,0 bis 7,5 Mrd. €.
Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund verschiedener Unsicherheiten und Risiken positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen.Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a. Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld. Wir rechnen im Jahr 2023 mit deutlich rückläufigen Absatzpreisen. Gleichzeitig gehen wir aber davon aus, dass wir in den Absatzmengen weiterwachsen werden. Sollte es im Jahresverlauf zu einer Erholung der Konjunktur kommen, die Corona-Pandemie wirtschaftlich überwunden werden und der Krieg und die Energiekrise nicht weiter eskalieren, gibt es für WACKER weiteres Potenzial für höhere Absatzmengen.
Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.
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Ist 2022 |
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Ausblick 2023 |
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Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen |
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EBITDA-Marge (%) |
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25,4 |
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deutlich unter Vorjahr |
EBITDA (Mio. €) |
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2.080,9 |
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1.100 – 1.400 Mio. € |
ROCE (%) |
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34,7 |
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über Kapitalkosten, deutlich unter Vorjahr |
Netto-Cashflow (Mio.€) |
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438,8 |
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positiv, deutlich unter Vorjahr |
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Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen |
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Umsatz (Mio. €) |
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8.209,3 |
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7.000 – 7.500 Mio. € |
Investitionen (Mio. €) |
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546,8 |
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rund 650 Mio. € |
Nettofinanzvermögen (Mio. €) |
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409,2 |
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geringe Nettoverschuldung |
Abschreibungen (Mio. €) |
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402,1 |
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rund 450 Mio. € |
Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDA: Die EBITDA-Marge wird deutlich unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Das EBITDA liegt voraussichtlich bei 1,1 bis 1,4 Mrd. €. Grund für den Rückgang sind deutlich niedrigere Absatzpreise. Wir gehen davon aus, dass der Konzernjahresüberschuss deutlich unter dem Vorjahr liegen wird.
ROCE: Der ROCE wird über den Kapitalkosten liegen, aber deutlich geringer sein als im Vorjahr.
Netto-Cashflow: Für das Jahr 2023 erwarten wir einen positiven Cashflow, der deutlich unter dem Vorjahr liegt. Höhere Investitionen sowie ein niedrigeres Ergebnis sind dafür verantwortlich.
Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
Investitionen: Im Jahr 2023 werden sich die Investitionen auf rund 650 Mio. € belaufen und damit deutlich höher sein als im Vorjahr. Sie liegen damit auch deutlich über den Abschreibungen, die sich auf rund 450 Mio. € belaufen und damit über dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Investitionen sind getrieben von der zukünftigen Kundennachfrage. Sie fließen unter anderem in eine neue Dispersionspulveranlage in Nanjing, in den Kapazitätsausbau im Bereich Silicone in Burghausen und Nünchritz sowie in den Bau eines mRNA-Kompetenzzentrums in Halle.
Nettofinanzschulden: Für das Jahr 2023 rechnen wir mit einer geringen Nettoverschuldung.
Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2023 einen Umsatz in der Größenordnung von 3,1 bis 3,3 Mrd. €. Der Umsatzrückgang ist auf niedrigere Durchschnittspreise zurückzuführen, die von den höheren Absatzmengen bei Spezialanwendungen nicht kompensiert werden können. Wir gehen in allen Regionen von rückläufigen Umsätzen aus. Bei der EBITDA-Marge rechnen wir mit rund 15 Prozent.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatz von etwa 1,8 Mrd. € aus. Wir rechnen mit niedrigeren Absatzpreisen und -mengen im Dispersions- und Dispersionspulvergeschäft. Produktmixeffekte werden sich leicht positiv auf den Umsatz auswirken. Wir erwarten auch hier einen Rückgang in allen Regionen. Die EBITDA-Marge erwarten wir leicht über dem Niveau des Vorjahres.
Im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS rechnen wir mit einem Umsatzanstieg im niedrigen zweistelligen Bereich. Das Wachstum kommt aus dem Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Produkten, speziell aus dem Geschäft mit Biopharmazeutika. Das EBITDA soll deutlich über dem Vorjahr liegen.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gehen wir für das Jahr 2023 von einem Umsatz von 1,6 bis 1,8 Mrd. € aus. Wir rechnen damit, dass die Absatzmengen produktmixbedingt unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Die Durchschnittspreise für Polysilicium werden ebenfalls unter Vorjahr erwartet. Wir werden unseren Produktmix weiter verbessern und Kostensenkungen konsequent fortsetzen. Das EBITDA wird sich in einer Bandbreite von 300 bis 500 Mio. € bewegen. Hier wirken sich auch die leicht höheren Energiepreise, insbesondere an den deutschen Standorten negativ aus.
Künftige Dividende
Ziel ist es, rund die Hälfte des Konzern-Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.
Finanzierung
Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von rund 600 Mio. €.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftlichen Risiken für das Jahr 2023 bleiben bestehen. Die globale Wirtschaftsentwicklung wird weiterhin durch die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beeinflusst. Insbesondere die hohen Energiepreise belasten Unternehmen vor allem in Europa. Die Konjunkturforscher gehen in ihren Prognosen davon aus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch leicht steigen wird. Einige Länder wie zum Beispiel Deutschland könnten 2023 in eine Rezession rutschen. Für unser Geschäft erwarten wir nach dem Rekordjahr 2022 eine leicht rückläufige Geschäftsentwicklung für das Jahr 2023. Wir rechnen mit einem Umsatz in der Bandbreite von 7,0 bis 7,5 Mrd. €. Das EBITDA wird bei 1,1 bis 1,4 Mrd. € liegen. Gebremst wird die EBITDA-Entwicklung durch deutlich niedrigere Absatzpreise sowie höhere Energiekosten. Die EBITDA-Marge erwarten wir deutlich unter Vorjahr.
WACKER wird für das zukünftige Wachstum in seinen Geschäftsbereichen im Jahr 2023 mehr investieren. Die Investitionen werden mit rund 650 Mio. € deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Abschreibungen belaufen sich auf rund 450 Mio. €. Der Netto-Cashflow wird weiter positiv sein, aber deutlich unter dem Vorjahr liegen. Wir rechnen mit einer geringen Nettoverschuldung.
In den Chemiebereichen gehen wir 2023 von einem leichten Rückgang beim Umsatz aus. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir mit unserem hervorragenden Produktportfolio mittel- und langfristig unseren Wachstumskurs fortsetzen. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS setzt seinen Wachstumskurs auch im Jahr 2023 fort. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gehen wir davon aus, dass der Umsatz 2023 unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.