Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
WACKER hat das Jahr 2022 erneut mit Bestwerten beim Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Zum kräftigen Umsatzplus des vergangenen Jahres haben alle unsere Geschäftsbereiche beigetragen. Verantwortlich waren deutlich bessere Preise für unsere Produkte. Die stark gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und Logistik konnten wir mehr als kompensieren. In vielen unserer Abnehmerbranchen war die Nachfrage stabil. In den Chemiebereichen hat sie sich in der zweiten Jahreshälfte abgeschwächt. Insgesamt verzeichneten unsere Chemiebereiche beim Umsatz prozentual zweistellige Wachstumsraten. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS übersprang erstmals die Marke von 300 Mio. € beim Jahresumsatz. Besonders kräftig war das Umsatzplus im Geschäft mit Polysilicium. Hier konnte der Umsatz um rund 50 Prozent gesteigert werden.
Das EBITDA der einzelnen Geschäftsbereiche hat sich bis auf den Bereich WACKER BIOSOLUTIONS positiv entwickelt. In den Geschäftsbereichen WACKER SILICONES und WACKER POLYSILICON ist das EBITDA im Jahresvergleich kräftig gewachsen. Auch WACKER POLYMERS verzeichnete einen deutlichen Ergebnisanstieg. Dagegen ist das EBITDA von WACKER BIOSOLUTIONS im Vergleich zum Vorjahr niedriger ausgefallen. Grund hierfür waren Integrationskosten eines Produktionsstandortes, Vorlaufkosten für das neue mRNA-Kompetenzzentrum und der vorübergehende Ausfall einer Produktionsanlage. Der ROCE von WACKER ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich höher.
Der Personalaufwand ist absolut gestiegen, im Verhältnis zum Umsatz aber zurückgegangen. Die Herstellungskosten sind im Wesentlichen auf Grund höherer Rohstoff- und Energiekosten absolut betrachtet deutlich und im Verhältnis zum Umsatz leicht gestiegen. Die Abschreibungen liegen auf dem Niveau des Vorjahres und sind im Verhältnis zum Umsatz deutlich niedriger.
Das Konzerneigenkapital ist mit 5,03 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Wesentlich dafür verantwortlich sind der höhere Jahresüberschuss sowie die erfolgsneutrale Anpassung der Pensionsrückstellungen. Die Eigenkapitalquote hat sich von 38,1 Prozent auf 53,5 Prozent erhöht. Bei den Nettofinanzschulden des Konzerns weist WACKER zum Ende des Jahres 2022 erneut ein Nettofinanzvermögen aus. Das Nettofinanzvermögen beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 409,2 Mio. €. Die Investitionen haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Mit 546,8 Mio. € lagen sie über den Abschreibungen. Der Netto-Cashflow ist mit 438,8 Mio. € weiter deutlich positiv, aber unter dem hohen Wert des Vorjahres.
Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2023 herausfordernd bleiben, sind die Geschäftsaussichten für WACKER mittel- und langfristig weiterhin positiv.