Arbeitsschutz
Für WACKER haben Arbeitsschutz und Anlagensicherheit eine herausragende Bedeutung. Aus diesem Grund legen wir gemeinsam mit Oberen Führungskräften und Leitenden Angestellten in Deutschland Sicherheitsziele in den jährlichen Zielvereinbarungen fest. Zum systematischen Arbeitsschutz gehört, dass die Gefährdungen regelmäßig beurteilt und die Arbeitsbereiche überwacht werden. Unsere Prozesse und Standards zum Arbeits- und Gesundheitsschutz richten wir nach der internationalen Norm ISO 45001 aus. Der Standort in Jincheon, Korea, ist nach der neuen Norm ISO 45001:2018 zertifiziert.
Alle Mitarbeitenden werden für ihren individuellen Arbeitsplatz in Sicherheitsthemen verpflichtend unterwiesen. So bietet WACKER Deutschland über 40 Online-Schulungen zu Themen der Arbeitssicherheit an. Die vermittelten Kenntnisse reichen von allgemeinen Sicherheitsunterweisungen für Büro- oder Labormitarbeitende bis hin zum sicheren Verhalten in explosionsgefährdeten Bereichen sowie zur Einstufung von Gefahrstoffen.
Die Entwicklung der Arbeitsunfälle zählt zu den wichtigsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Wir haben uns vorgenommen, dass die Zahl der Arbeitsunfälle pro einer Million Arbeitsstunden konzernweit nicht mehr als 2,0 betragen soll. Die Unfallhäufigkeit im Konzern hat sich im Berichtsjahr mit 3,5 Arbeitsunfällen pro einer Million Arbeitsstunden gegenüber dem Vorjahr (3,6) leicht verbessert. Die relative Verbesserung der regionalen Unfallhäufigkeit in Europa wurde durch eine gegenläufige Entwicklung in Asien und Amerika nahezu kompensiert. Jedoch verzeichnen unsere asiatischen Standorte weiterhin deutlich weniger Arbeitsunfälle als unsere Standorte in Europa und in den USA. Zur Trendumkehr in Europa haben wir eine Sicherheitsinitiative mit Aktionstagen, Begehungen, Checklisten sowie einem Ideenwettbewerb an unseren Standorten Burghausen und Nünchritz gestartet; weitere deutsche Standorte haben sich im ersten Quartal des Folgejahres angeschlossen.
Im Berichtsjahr ereignete sich ein tödlicher Arbeitsunfall an unserem Standort Amtala in Indien aufgrund einer ungenügend abgesicherten temporären Bodenöffnung eines Baustellenbereichs. Als sofortige Maßnahmen wurden u. a. die konsequente Absperrung von Baustellenbereichen, detaillierte Gefährdungsbeurteilungen für ähnliche Arbeiten und spezifische Nachschulungen aller Mitarbeitenden zu diesen Themen festgelegt. Ergänzend startete der Standort eine Sicherheitsinitiative mit Fokus auf Melden von Beinaheunfällen und sicherheitskritischen Zuständen. Zusätzlich wurden externe und interne Sicherheitsaudits durchgeführt und Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheitsstandards erstellt und implementiert. Regelverstöße gegen Sicherheitsbestimmungen werden stringent geahndet.
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2022 |
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2021 |
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2020 |
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Unfallhäufigkeit Konzern: |
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3,5 |
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3,6 |
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3,0 |
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Unfallhäufigkeit Europa |
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4,3 |
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4,7 |
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3,3 |
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Unfallhäufigkeit Amerika |
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2,3 |
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1,3 |
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3,2 |
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Unfallhäufigkeit Asien |
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1,4 |
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0,6 |
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1,3 |
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Chemieunfälle mit Ausfalltagen1 |
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10 |
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4 |
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3 |
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Tödliche Arbeitsunfälle |
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1 |
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– |
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– |
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Die wenigsten Unfälle bei WACKER sind chemietypisch. Häufigste Ursachen sind Unachtsamkeit bei manuellen Tätigkeiten, Stolpern, Rutschen oder Stürze. Wir geben uns mit der Unfallhäufigkeit nicht zufrieden und passen unsere Initiativen im Arbeitsschutz regelmäßig an.
Mit dem Sicherheitsprogramm WACKER Safety Plus (WSP) sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden, unsichere Handlungen zu erkennen und zu vermeiden. Wir nutzen erfolgreiche Sicherheitselemente von Standorten mit besonders niedrigen Unfallzahlen. Dazu zählen Sicherheitsrundgänge, Gespräche mit der Belegschaft und Notfallübungen.