Geschäftsbericht 2022

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Organisation

Managementstrukturen

Der Vorstand besteht aus vier Mitgliedern. Er steuert Strategien, Ressourcen sowie die Infrastruktur und Organisation des Konzerns. Als oberste Steuerungsinstanz unterstehen dem Vorstand Gremien, deren Mitglieder einen Querschnitt durch mehrere Organisationsbereiche und gesellschaftsrechtliche Einheiten bilden. Diese Gremien sorgen dafür, dass konzernweite Strategien umgesetzt werden.

Steuerung von Nachhaltigkeit bei WACKER

Steuerung von Nachhaltigkeit bei WACKER (Grafik)

Das Group Leadership Team (GLT) erörtert strategisch bedeutsame Themen, analysiert mögliche Entwicklungen auf den Märkten sowie bei unseren Wettbewerbern und behandelt wichtige Sonderthemen, die nicht unmittelbar mit dem Tagesgeschäft zusammenhängen. Das GLT setzt sich zusammen aus dem Vorstand sowie den Leitern der Geschäfts- und Zentralbereiche.

Für Monitoring und Steuerung der Nachhaltigkeitsstrategie hat der Vorstand ein Sustainability Council einberufen, in dem sich Mitglieder aus Geschäfts- und Zentralbereichen über die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung abstimmen. Das Sustainability Council steuert bereichsübergreifende Maßnahmen und überprüft die Fortschritte.

Die wichtigsten Gremien zur Steuerung der Themen Umwelt (Environment), Gesundheit (Health), Sicherheit (Safety) und Produktsicherheit (Product Safety) sind die jährlichen Treffen von Corporate Environment, Health, Safety & Product Safety (EHS & PS) sowie die Strategiespräche EHS & PS unter der Leitung des Ressortvorstands EHS & PS.

Die Personalpolitik wird monatlich im Strategiegespräch HR (Human Resources), die Mitarbeitendengesundheit einmal jährlich im Steuerkreis Gesundheitsförderung behandelt – beides unter Leitung der Personalvorständin.

Die Produktivitätsprojekte und -ziele des Konzerns sind Themen der Rohstoffklausur und der WOS-Konferenz (WACKER Operating Systems). Innovationsstrategien und -projekte werden in der Konzern-Innovationssitzung behandelt.

Operativ erfolgt die Steuerung der Nachhaltigkeitsthemen durch spezielle Bereiche, wie die Konzern- und Geschäftsbereichsabteilungen für Nachhaltigkeit, die Personalabteilung sowie den zentralen Einkauf. Darüber hinaus gibt es spezielle Funktionen für die Steuerung einzelner Themen wie Compliance, EHS & PS und Menschenrechte.

Personelle Verantwortung

Unsere Compliance-Organisation behält die Einhaltung von Recht, Gesetz und unternehmensinternen Richtlinien im Blick. Der Compliance Officer des Konzerns steuert und betreut ein Netzwerk von regionalen Compliance-Beauftragten.

Die Verantwortung für Umwelt, Gesundheit, Sicherheit, Trade Compliance, Gefahrgut sowie Produktverantwortung liegt bei den Konzernkoordinatoren, die direkt an den Vorstand berichten und konzernweite Standards in Form von Zielen und Prozessen vorgeben. Neben den Konzernkoordinatoren übernehmen gesetzlich geforderte Beauftragte definierte Aufgabengebiete in den jeweiligen Regionen (zum Beispiel in Deutschland: Störfallbeauftragte, Schwerbehindertenbeauftragte).

Für WACKER haben Arbeitsschutz und Anlagensicherheit eine herausragende Bedeutung. Aus diesem Grund legen wir für die Oberen Führungskräfte und leitenden Angestellte in Deutschland in den jährlichen Zielvereinbarungen Sicherheitsziele fest. Als persönliche Ziele sind sie vor allem für Führungskräfte im produktionsnahen Bereich verpflichtend und fließen in die Leistungsbeurteilung ein.

Der Vorstand benennt einen Menschenrechtsbeauftragten („Human Rights Officer“), der bei der Erarbeitung und Fortentwicklung von Menschenrechtsstrategie, Risikomanagement, Grundsatzerklärung sowie Berichterstattung maßgeblich mitwirkt. Er berät betroffene Bereiche und schlägt Abhilfemaßnahmen vor. In Ausübung der Funktion ist der Menschenrechtsbeauftragte unabhängig und weisungsfrei.

Integriertes Managementsystem

Die operativen Prozesse steuern wir über unser Integriertes Managementsystem (IMS). Es definiert konzernweit einheitliche Standards zu Qualität, Sicherheit, Energie, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Unser Konzern-Managementsystem lassen wir durch eine weltweit tätige Zertifizierungsgesellschaft nach den Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und an den deutschen Standorten auch nach ISO 50001 (Energie) zertifizieren. Unsere Prozesse und Standards zum Arbeits- und Gesundheitsschutz richten wir nach der internationalen Norm ISO 45001 aus. Unser Standort in Jincheon, Korea, ist nach dieser Norm zertifiziert.

Die Konzernzertifizierung unterstützt uns darin, gesetzliche und kundenbezogene Vorgaben sowie unsere Konzernstandards an allen Standorten umzusetzen. Fast alle unsere Produktionsstandorte sind in die Konzernzertifikate ISO 9001 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt) eingegliedert. Ausnahmen sind die Wacker Biotech B. V., Amsterdam, Niederlande, Wacker Biotech US Inc., San Diego/Kalifornien, USA, und die Wacker Biotech GmbH, Halle und Jena, sowie die Wacker Dymatic Silicones (Shunde) Co., Ltd., Foshan City und Zhangjiagang City, China. Für den Standort Tsukuba der Wacker Asahi Kasei Silicone Co. Ltd., Tokio, Japan, liegen entsprechende Einzelzertifikate vor. Unsere neuen Produktionsstandorte in Panagarh, Indien, und Shandong, China, werden wir in den kommenden Jahren in die Konzernstandards integrieren.

Neben diesen klassischen Managementnormen hält WACKER zahlreiche Produktzertifikate gemäß den Standards FSSC 22000 (Lebensmittel) und EFfCI GMP (Kosmetik). So sind unsere siliconproduzierenden Betriebe an den deutschen Standorten Burghausen und Nünchritz sowie an den Standorten Adrian, USA, Jandira, Brasilien, und Zhangjiagang, China, nach dem Kosmetikstandard EFfCI zertifiziert. Damit erfüllen diese fünf Standorte auch die Anforderungen der Norm ISO 22716 für die Kosmetikindustrie. Der Standort Tsukuba, Japan, ist nach dieser Norm zertifiziert. Die Relevanz einer Zertifizierung unserer Produkte nach islamischen und jüdischen Speisevorschriften (halal bzw. koscher) nimmt stetig zu.

Unsere massenbilanzierten Produkte lassen wir gemäß dem REDcert2-Standard für die chemische Industrie zertifizieren. Mit diesen Produkten leistet WACKER einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit, da wir hier auf fossile Rohstoffe verzichten. Als Mitglied des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), der nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl fördert, lassen wir unsere Produkte an den Standorten Burghausen und Nünchritz auch nach dem RSPO-Lieferketten-Zertifizierungsstandard 2020 auditieren. Unsere HDK® haben wir im Berichtsjahr nach den Vorgaben des V-Labels, des einheitlichen Gütesiegels der Europäischen Vegetarier-Union zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Produkten und Dienstleistungen, lizenzieren lassen. Alle Zertifikate stehen zum Download im Internet zur Verfügung:

Weitere Informationen zur ressourcenschonenden Produktion und zu nachhaltigen Produkten finden sich im zusammengefassten Lagebericht, Kapitel „Forschung und Entwicklung“, „Mitarbeitende“, „Einkauf“, „Produktion“, „Vertrieb und Marketing“.

Controllinginstrumente

Bei WACKER regeln 22 konzernweit gültige Richtlinien Themen von übergeordneter Bedeutung für das Unternehmen. Sie betreffen die Felder Führung, Organisation und Zusammenarbeit, Recht und Compliance, Strategie und Geschäftsprozesse sowie Finanzen, Controlling, Bilanzierung und Steuern. Zahlreiche weitere Vorgabedokumente regeln auf Konzern-, Regionen- und Standortebene Prozesse für Umwelt- und Gesundheitsschutz, Anlagen- und Arbeitssicherheit sowie Produktsicherheit.

Mit unserem System für Nachhaltigkeitsreporting (SPIRIT) erfassen wir umwelt- und sicherheitsrelevante Ereignisse, planen interne und externe Audits und steuern die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Integrierten Managementsystems (IMS).

Produktivitätsprogramme

Hohe Produktivität ist ein Erfolgsgarant von WACKER. Über das Programm WACKER Operating System (WOS) steigern wir unsere Produktivität über die gesamte Wertschöpfungskette. Ziel ist es, die spezifischen Betriebskosten und die CO2-Emissionen jedes Jahr weiter zu verringern. Die Ergebnisse des WOS werden dem Vorstand regelmäßig berichtet. Im operativen Geschäft und in den Zentralbereichen haben wir in den letzten Jahren weit über 1.000 Projekte bearbeitet. Die Schwerpunkte von WOS liegen auf der Verbesserung

  • der Anlagennutzungsgrade,
  • der spezifischen Energieverbräuche,
  • der Rohstoffausbeuten,
  • der Arbeitsproduktivität,
  • des spezifischen Instandhaltungsaufwands, sowie
  • des CO2-Fußabdrucks.

Risiko- und Compliance-Management

Das Risiko- und Compliance-Management ist für WACKER ein integrierter Bestandteil der Unternehmensführung. Als weltweit tätiges Unternehmen sind wir einer Vielzahl unterschiedlicher Risiken ausgesetzt, die sich unmittelbar aus unserer operativen Tätigkeit ergeben. Ausgehend vom vertretbaren Gesamtrisiko entscheidet der Vorstand, welche Risiken wir eingehen, um Chancen nutzen zu können, die sich dem Unternehmen bieten.

Wir verweisen auf eine detaillierte Beschreibung der Steuerung der Unternehmensrisiken und zur Beschreibung des Compliance-Managements auf den Konzernrisikobericht.

Lagebericht, Risikobericht

Lagebericht, Chancenbericht



Emission
Von einer Anlage in die Umwelt ausgehende Stoffausträge, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen.
Silicone
Sammelbegriff für Verbindungen von organischen Molekülen mit Silicium. Nach ihren Anwendungsgebieten lassen sich Silicone in Öle, Harze und Kautschuke einteilen. Silicone zeichnen sich durch eine Vielzahl herausragender Stoffeigenschaften aus. Typische Einsatzgebiete sind: Bau, Elektrik und Elektronik, Transport und Verkehr, Textilausrüstung und Papierbeschichtung.
Wacker Operating System (WOS)
Das Programm „Wacker Operating System“ (WOS) bündelt, fördert und bearbeitet Unternehmensprojekte der systematischen Prozessverbesserung. WOS ist die Basis für die konzernweite Verbesserungsoffensive von WACKER.