Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Rohstoff- und Energiekosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2022 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,15 (2021: 1,20). Wir gehen davon aus, dass die Durchschnittspreise unserer wichtigsten Rohstoffe und die Energiepreise deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist für das Jahr 2022 weitgehend gesichert. Dabei gehen wir davon aus, dass es durch die geopolitische Krise in Osteuropa nicht zu gravierenden Einschränkungen der Energieversorgung in Europa kommt. Aus dem Programm „Zukunft gestalten“ erwarten wir Einsparungen bei den Sachkosten sowie einen Rückgang im Personalaufwand. In der Prognose enthalten sind aber auch laufende Aufwendungen für Altersteilzeit.
Steuerungskennzahlen und Wertmanagement
Die wichtigsten Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Konzernumsatz 2022 mit Mengenwachstum
WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2022 steigende Absatzmengen und positive Produktmixeffekte in den Chemiebereichen. Währungseffekte wirken sich zusätzlich positiv auf den Umsatz aus. Wir gehen davon aus, dass wir in allen Regionen wachsen werden. Insgesamt rechnen wir mit einem Konzernumsatz in der Größenordnung von 7 Mrd. €.
Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheiten positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen. Wir gehen aber davon aus, dass wir im Jahr 2022 weiterwachsen werden, wenn es nicht, beispielsweise durch geopolitische Krisen wie in der Ukraine, zu unvorhersehbaren Einbrüchen in den für WACKER wesentlichen Absatzregionen und -branchen kommt und die Corona-Pandemie erfolgreich eingedämmt wird.
Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.
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Ist |
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Ausblick 2022 |
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Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen |
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EBITDA-Marge (%) |
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24,8 |
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deutlich unter Vorjahr |
EBITDA (Mio. €) |
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1.538,5 |
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1.200 – 1.500 Mio. € |
ROCE (%) |
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28,3 |
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deutlich über den Kapitalkosten |
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Netto-Cashflow (Mio. €) |
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760,8 |
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deutlich positiv, deutlich unter Vorjahr |
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Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen |
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Umsatz (Mio. €) |
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6.207,5 |
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in der Größenordnung von 7.000 Mio. € |
Investitionen (Mio. €) |
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343,8 |
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550 – 600 Mio. € |
Nettofinanzvermögen / Nettofinanzschulden (Mio. €) |
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-546,5 |
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positives Nettofinanzvermögen |
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Abschreibungen (Mio. €) |
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404,2 |
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rund 400 Mio. € |
Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDA: Die EBITDA-Marge wird deutlich unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Das EBITDA bewegt sich in einer Bandbreite von 1,2 bis 1,5 Mrd. €. Deutlich höhere Rohstoff- und Energiekosten von rund 1 Mrd. € beeinflussen die EBITDA-Entwicklung negativ. In der Prognose auf Konzernebene haben wir zudem einen Teil der wirtschaftlichen Unsicherheiten berücksichtigt, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben. Der Konzernjahresüberschuss wird deutlich unter dem Vorjahr liegen.
ROCE: Der ROCE wird deutlich über den Kapitalkosten liegen.
Netto-Cashflow: Für das Jahr 2022 erwarten wir einen deutlich positiven Cashflow, der deutlich unter dem Vorjahr liegt. Höhere Investitionen sowie ein Anstieg des Working Capital sind dafür verantwortlich.
Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
Investitionen: Im Jahr 2022 werden sich die Investitionen auf 550 bis 600 Mio. € belaufen und damit deutlich höher sein als im Vorjahr. Sie liegen damit auch deutlich über den Abschreibungen. Die Abschreibungen bleiben mit rund 400 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres. Die Investitionen sind getrieben von der starken Kundennachfrage. Sie fließen unter anderem in neue Dispersions- und Dispersionspulveranlagen in Nanjing, in einen Kapazitätsausbau im Bereich Silicone in Burghausen sowie in eine Anlage zur Herstellung von Hybridpolymeren in Nünchritz.
Nettofinanzschulden: Das Nettofinanzvermögen liegt deutlich unter dem Vorjahr, bleibt aber positiv.
Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2022 einen Umsatz in der Größenordnung von 3,0 Mrd. €. Das Umsatzwachstum wird getragen von steigenden Mengen bei Spezialanwendungen und höheren Durchschnittspreisen, mit denen wir die stark steigenden Rohstoffpreise kompensieren. Positiv wirkt sich hier zudem die Beteiligung an dem Spezialsilanhersteller SICO Performance Material in China aus. Wir gehen in allen Regionen von steigenden Umsätzen aus. Die EBITDA-Marge erwarten wir auf dem Niveau des Vorjahres.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatzanstieg auf etwa 2,0 Mrd. € aus. Steigende Mengen im Dispersions- und Dispersionspulvergeschäft tragen zu diesem Wachstum bei. Die Absatzpreise werden über dem Vorjahr liegen, um die Steigerungen bei Rohstoff- und Energiepreisen sowie sonstigen Kosten auszugleichen. Wir erwarten auch hier Zuwächse in allen Regionen. Die EBITDA-Marge erwarten wir auf dem Niveau des Vorjahres.
Einen Umsatzanstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwarten wir im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS. Das Wachstum kommt aus dem Geschäft mit biotechnologisch hergestellten Produkten, speziell aus dem Geschäft mit Biopharmazeutika. Das EBITDA soll leicht unter dem Vorjahr liegen. Das Ergebnis wird durch den Ausfall einer wichtigen Anlage für chemische Vorprodukte sowie durch höhere Aufwendungen für Digitalisierung im Biopharma-Bereich belastet.
Im Polysiliciumgeschäft gehen wir für das Jahr 2022 von einem Umsatz von etwa 1,6 Mrd. € aus. Wir rechnen damit, dass die Absatzmengen unter Vorjahr liegen werden, da wir keine Bestandseffekte mehr realisieren können. Die Durchschnittspreise für Polysilicium werden über Vorjahr erwartet. Stark steigende Rohstoff- und Energiekosten wirken sich jedoch negativ aus. Wir werden unseren Produktmix weiter verbessern und Kostensenkungen konsequent fortsetzen. Das EBITDA wird sich in einer Bandbreite von 330 bis 500 Mio. € bewegen.
Künftige Dividende
Ziel ist es, rund die Hälfte des Konzern-Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.
Finanzierung
Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von rund 900 Mio. €.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftlichen Risiken für das Jahr 2022 bleiben bestehen. Die globale Wirtschaftsentwicklung bleibt weiterhin durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Die Konjunkturforscher gehen in ihren Prognosen aber davon aus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiter steigen wird, dank Impfkampagnen, konzertierter gesundheitspolitischer Maßnahmen und staatlicher Finanzhilfen. Für unser Geschäft erwarten wir eine positive Geschäftsentwicklung für das Jahr 2022. Wir rechnen mit einem Umsatz in der Größenordnung von 7 Mrd. €. Das EBITDA wird sich in einer Bandbreite von 1,2 bis 1,5 Mrd. € bewegen. Gebremst wird die EBITDA-Entwicklung durch deutlich höhere Energie- und Rohstoffkosten. Sie belasten das EBITDA mit rund 1 Mrd. €.
Die Investitionen werden getrieben von der starken Kundennachfrage. Sie werden mit 550 bis 600 Mio. € deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Abschreibungen belaufen sich auf rund 400 Mio. € und sind damit auf dem Niveau des Vorjahres. Der Netto-Cashflow wird deutlich positiv sein, aber deutlich unter dem Vorjahr liegen. Unser Nettofinanzvermögen wird deutlich unter dem Vorjahr liegen, bleibt aber positiv.
In den Chemiebereichen sind wir zuversichtlich, dass wir mit unserem hervorragenden Produktportfolio unseren Wachstumskurs fortsetzen und mit unseren Investitionen das Marktwachstum begleiten. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gehen wir von einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres aus.
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.