Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Rohstoff- und Energiekosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2021 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,20 (2020: 1,15). Wir gehen davon aus, dass die Durchschnittspreise für unsere wichtigsten Rohstoffe deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Kosten für Erdgas und Strom bleiben im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist für das Jahr 2021 weitgehend gesichert. Aus dem Programm „Zukunft gestalten“ erwarten wir Einsparungen bei den Sachkosten sowie einen Rückgang im Personalaufwand. In der Prognose enthalten sind aber auch laufende Aufwendungen für Altersteilzeit. Sollte die Übernahme der Siltronic-Anteile durch GlobalWafers Co. Ltd. im Jahr 2021 vollzogen werden, wird sich das EBITDA von WACKER um 780 Mio. € erhöhen. Der Netto-Cashflow wird dann um den Veräußerungserlös in Höhe von 1,3 Mrd. € steigen. Die Nettofinanzschulden verringern sich um diesen Betrag. Diese Sondereffekte sind in der Prognose für 2021 nicht berücksichtigt.
Steuerungskennzahlen und Wertmanagement
Die wichtigsten Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Konzernumsatz 2021 mit Mengenwachstum
WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2021 steigende Absatzmengen und positive Produktmixeffekte in den Chemiebereichen. Die Durchschnittspreise in einigen Produktsegmenten werden voraussichtlich etwas niedriger sein als im Vorjahr. Im Polysiliciumgeschäft gehen wir von leicht steigenden Absatzmengen und einem besseren Produktmix aus. Im Jahresdurchschnitt erwarten wir bei den Polysiliciumpreisen keinen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt soll der Konzernumsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen.
Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheiten positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen. Wir gehen aber davon aus, dass wir im Jahr 2021 auf einen Wachstumskurs zurückkehren, wenn es nicht zu unvorhersehbaren Einbrüchen in den für WACKER wesentlichen Absatzregionen und -branchen kommt und die Corona-Pandemie erfolgreich eingedämmt wird.
Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.
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Ist |
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Ausblick |
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Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen |
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EBITDA-Marge (%) |
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14,2 |
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leicht über Vorjahr |
EBITDA (Mio. €) |
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666,3 |
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10 bis 20 Prozent über Vorjahr |
ROCE (%) |
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5,6 |
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deutlich über Vorjahr |
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Netto-Cashflow (Mio. €) |
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697,7 |
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deutlich positiv, deutlich unter Vorjahr |
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Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen |
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Umsatz (Mio. €) |
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4.692,2 |
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mittlerer einstelliger Prozentsatz höher |
Investitionen (Mio. €) |
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224,4 |
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rund 350 Mio. € |
Nettofinanzschulden (Mio. €) |
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67,5 |
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positives Nettofinanzvermögen |
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Abschreibungen (Mio. €) |
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403,5 |
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rund 400 Mio. € |
Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDA: Die EBITDA-Marge wird leicht über dem Niveau des Vorjahres erwartet (2020: 14,2 Prozent). Das EBITDA wird zehn bis 20 Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegen. Höhere Rohstoffkosten und negative Währungseffekte von mehr als 100 Mio. € beeinflussen die EBITDA-Entwicklung. In der Prognose auf Konzernebene haben wir einen Teil der wirtschaftlichen Unsicherheiten berücksichtigt, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben. Der Konzernjahresüberschuss wird deutlich über dem Vorjahr liegen.
ROCE: Der ROCE wird gegenüber dem Vorjahr deutlich steigen (2020: 5,6 Prozent).
Netto-Cashflow: Für das Jahr 2021 erwarten wir einen deutlich positiven Cashflow, der deutlich unter dem Vorjahr liegt. Höhere Investitionen, Abfindungen und Auszahlungen aus dem Programm „Zukunft gestalten“ sowie ein Anstieg des Working Capital sind dafür verantwortlich.
Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
Investitionen: Im Jahr 2021 werden sich die Investitionen auf rund 350 Mio. € belaufen und damit deutlich höher sein als im Vorjahr. Sie liegen aber unter den Abschreibungen. Die Abschreibungen bleiben mit rund 400 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres. Die Investitionen fließen unter anderem in neue Dispersions- und Dispersionspulveranlagen in Burghausen und Nanjing sowie in eine Anlage zur Herstellung von Hybridpolymeren in Nünchritz.
Nettofinanzschulden: Die Nettofinanzschulden gehen auf Grund des positiven Cashflows weiter zurück (2020: 67,5 Mio. €). Wir erwarten ein leicht positives Nettofinanzvermögen.
Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2021 einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum wird getragen von steigenden Mengen bei Spezialanwendungen. Gegenläufig wirken sich in einigen Produktbereichen niedrigere Durchschnittspreise aus. Wir gehen in allen Regionen von steigenden Umsätzen aus. Das EBITDA soll leicht über dem Vorjahr liegen, genauso wie die EBITDA-Marge. Die Rohstoff- und Energiepreise erwarten wir ebenfalls leicht über dem Vorjahr.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Steigende Mengen im Dispersions- und Dispersionspulvergeschäft tragen zu diesem Wachstum bei. Wir erwarten auch hier Zuwächse in allen Regionen. Das EBITDA wird auf Grund deutlich höherer Rohstoffkosten deutlich unter dem Vorjahr liegen. Das gilt auch für die EBITDA-Marge, die wir zwischen 15 und 18 Prozent erwarten.
Einen Umsatzanstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwarten wir im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS. Das Wachstum kommt in erster Linie aus dem Geschäft mit Biopharmazeutika. Das EBITDA soll leicht über dem Vorjahr liegen. Die EBITDA-Marge erwarten wir auf dem Niveau des Vorjahres.
Im Polysiliciumgeschäft gehen wir für das Jahr 2021 von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Dafür verantwortlich sind ein verbesserter Produktmix und ein leichter Anstieg der Absatzmengen. Die Durchschnittspreise für Polysilicium werden nicht zurückgehen. Wir erwarten ein deutlich positives EBITDA, das deutlich über dem Vorjahr liegt. Die EBITDA-Marge soll deutlich steigen.
Künftige Dividende
Ziel ist es, rund die Hälfte des Konzern-Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.
Finanzierung
Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von über 600 Mio. €.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftlichen Risiken für das Jahr 2021 bleiben bestehen. Beeinflusst wird die globale Wirtschaftsentwicklung in erster Linie dadurch, inwieweit es gelingt, die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Die Konjunkturforscher gehen in ihren Prognosen aber davon aus, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder steigen wird, dank Impfkampagnen, konzertierter gesundheitspolitischer Maßnahmen und staatlicher Finanzhilfen. Sollte es zu weiteren Verzögerungen bei der Impfstoffbereitstellung kommen oder die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung weiterer Infektionsausbrüche deutlich verlängert werden, kann es jedoch erneut zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung kommen.
Für unser Geschäft erwarten wir eine positive Geschäftsentwicklung für das Jahr 2021. Wir gehen davon aus, dass der Umsatz im Jahr 2021 wieder um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen wird. Das EBITDA soll zehn bis 20 Prozent über dem Vorjahr liegen. Gebremst wird die EBITDA-Entwicklung durch deutlich höhere Rohstoffkosten und negative Währungseffekte. Sie belasten das EBITDA mit mehr als 100 Mio. €.
Die Investitionen werden mit rund 350 Mio. € deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Abschreibungen belaufen sich auf rund 400 Mio. € und sind damit auf dem Niveau des Vorjahres. Der Netto-Cashflow wird deutlich positiv sein, aber deutlich unter dem Vorjahr liegen. Die Nettofinanzschulden gehen weiter zurück und wir erwarten ein leicht positives Nettofinanzvermögen.
In den Chemiebereichen sind wir zuversichtlich, dass wir mit unserem hervorragenden Produktportfolio den Wachstumskurs wieder fortsetzen und mit unseren Investitionen das Marktwachstum begleiten. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gehen wir ebenfalls von einem Anstieg beim Umsatz aus und von einem deutlich positiven EBITDA.
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.