Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

WACKER hat seine im Geschäftsbericht 2019 ausgegebenen Ziele für 2020 im Laufe des Jahres den Auswirkungen der Corona-Pandemie angepasst. Ausschlaggebend dafür war der vor allem im 2. Quartal massive Einbruch der Weltwirtschaft. Bereits bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2019 Mitte März hatte das Unternehmen wegen der nicht verlässlich abzuschätzenden Folgen der Pandemie für die Ertrags- und Finanzlage seine Jahresprognose unter Vorbehalt gestellt.

Verzicht auf Prognose nach Abschluss des 1. Quartals

WACKER hat Anfang des Jahres 2020 prognostiziert, seinen Umsatz um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz zu steigern. Die -Marge sollte leicht unter Vorjahr liegen, das EBITDA um rund 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der sollte positiv sein und deutlich über Vorjahr liegen. Der wurde deutlich positiv und deutlich über Vorjahr erwartet. Die Investitionen sollten bei rund 350 Mio. € und die Abschreibungen bei rund 425 Mio. € liegen. Die Nettofinanzschulden wurden deutlich niedriger als im Vorjahr erwartet.

Mit der Veröffentlichung der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal im April 2020 hat WACKER davon Abstand genommen, eine Jahresprognose zu geben. Zu diesem Zeitpunkt war nicht verlässlich abzusehen, wie lange und wie stark die weltweit getroffenen staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionen das Geschäft des Unternehmens beeinträchtigen werden.

Mit der Vorlage des Zwischenberichts zum 2. Quartal hat WACKER erneut auf einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr 2020 verzichtet, da die Auswirkungen des weltweiten Infektionsgeschehens auf das Geschäft des Unternehmens weiterhin nicht hinreichend genau zu beziffern waren. WACKER hat jedoch deutlich gemacht, dass infolge der Pandemie sowohl der Umsatz als auch das EBITDA und die -Marge des Geschäftsjahres 2020 unter dem Niveau des Vorjahres erwartet werden. Der Netto-Cashflow sollte über dem Vorjahreswert liegen.

In seiner Zwischenmitteilung zum 3. Quartal hat WACKER seine Erwartungen für den Umsatz, das EBITDA und die EBITDA-Marge beibehalten. Der Netto-Cashflow sollte nun deutlich über dem Wert des Vorjahres liegen.

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Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf

 

 

 

 

 

Ergebnis 2019

 

Prognose
März 2020

 

Prognose
April 2020

 

Prognose
Juli 2020

 

Prognose
Oktober 2020

 

Ergebnis 2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtige finanzielle Steuerungs­kennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA-Marge (%)

 

15,9

 

leicht unter Vorjahr

 

 

unter dem Niveau des Vorjahres

 

unter dem Niveau des Vorjahres

 

14,2

EBITDA (Mio. €)

 

783,4

 

rund 20 Prozent unter Vorjahr

 

 

unter dem Niveau des Vorjahres

 

unter dem Niveau des Vorjahres

 

666,3

ROCE (%)

 

-11,3

 

deutlich positiv, deutlich über Vorjahr

 

 

 

 

5,6

Netto-Cashflow (Mio. €)

 

184,4

 

deutlich positiv, deutlich über Vorjahr

 

 

über Vorjahr

 

deutlich über Vorjahr

 

697,7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz (Mio. €)

 

4.927,6

 

niedriger einstelliger Prozentsatz höher

 

 

unter dem Niveau des Vorjahres

 

unter dem Niveau des Vorjahres

 

4.692,2

Investitionen (Mio. €)

 

379,5

 

rund 350

 

<300

 

<250

 

<250

 

224,4

Nettofinanzschulden (Mio. €)

 

713,7

 

deutlich niedriger als im Vorjahr

 

 

 

 

67,5

Abschreibungen (Mio. €)

 

1.319,7

 

rund 425

 

 

 

 

403,5

WACKER schließt das Geschäftsjahr 2020 im Rahmen seiner Erwartungen ab

WACKER hat 2020 einen Umsatz von 4,69 Mrd. € (2019: 4,93 Mrd. €) erzielt und blieb damit um 4,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie ging der Umsatz im 2. Quartal 2020 stark zurück. Im 3. und 4. Quartal hat WACKER diesen Einbruch vor allem dank der robusten Nachfrage aus der Bauindustrie sowie bei teilweise wieder aufgeholt, konnte ihn aber nicht vollständig ausgleichen. Neben den im Jahresvergleich insgesamt etwas niedrigeren Absatzmengen haben auch Preisveränderungen und Währungseffekte die Umsatzentwicklung gebremst.

Das EBITDA blieb mit 666,3 Mio. € (2019: 783,4 Mio. €) um 14,9 Prozent unter Vorjahr. Entsprechend ist auch die EBITDA-Marge niedriger als im Vorjahr. Maßgeblich für den Rückgang des EBITDA ist der Sonderertrag des Vorjahres aus Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5 Mio. €. Bereinigt um diesen Betrag ist das EBITDA im Jahresvergleich um 0,7 Prozent zurückgegangen.

Der ist mit 697,7 Mio. € (2019: 184,4 Mio. €) deutlich über Vorjahr. Ursächlich für diesen starken Anstieg sind unter anderem deutliche Reduzierungen im Umlaufvermögen und deutlich geringere Investitionen. Der ROCE ist mit 5,6 Prozent deutlich positiv und deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Investitionen auf 224,4 Mio. €. Sie lagen damit deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 379,5 Mio. €.

Die Nettofinanzschulden lagen zum Jahresende bei 67,5 Mio. € (2019: 713,7 Mio. €) und waren damit deutlich niedriger als im Vorjahr.

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Aufwand Kostenarten

 

% vom Umsatz

 

2020

 

2019

 

 

 

 

 

Personalkosten

 

28,4

 

25,6

Rohstoffkosten

 

28,1

 

30,0

Energiekosten

 

7,7

 

8,1

Abschreibungen

 

8,6

 

26,8

EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschrei- bungen = EBIT + Abschreibungen.
Kapitalrendite (ROCE)
Return on Capital Employed: Rentabilitätsgröße in Bezug auf das gebundene Kapital. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf die langfristigen betriebsnotwendigen Vermögenswerte sowie auf das Working Capital beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
Netto-Cashflow
Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere).
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschrei- bungen = EBIT + Abschreibungen.
Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.
Netto-Cashflow
Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere).

Vorjahresvergleich