Ertragslage
Konzernumsatz liegt mit 4,69 Mrd. € fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahres von 4,93 Mrd. €
Der WACKER-Konzern blieb im Geschäftsjahr 2020 beim Umsatz unter dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere in den Monaten April bis Juni ging der Umsatz auf Grund der Corona-Pandemie deutlich zurück. Niedrigere Preise und Absatzmengen, vor allem im Geschäftsbereich WACKER SILICONES, sind der wesentliche Grund dafür. Ausgewirkt haben sich aber auch Produktmixeffekte sowie Wechselkursveränderungen durch den im Jahresvergleich schwächeren US-Dollar. Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS sank der Umsatz nur leicht und der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS verzeichnete einen leichten Umsatzanstieg. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES erzielte einen Jahresumsatz von 2,24 Mrd. € (2019: 2,45 Mrd. €) und blieb damit auf Grund geringerer Absatzmengen und Preise für Standardprodukte um neun Prozent unter dem Wert des Vorjahres. WACKER POLYMERS erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 1,30 Mrd. € (2019: 1,32 Mrd. €). Das ist ein leichtes Minus von einem Prozent. Der Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS erhöhte sich leicht um ein Prozent auf 246,1 Mio. € (2019: 243,0 Mio. €). Der Umsatz im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON stieg insbesondere auf Grund höherer Absatzmengen im zweiten Halbjahr um zwei Prozent auf 792,2 Mio. € (2019: 780,0 Mio. €).
Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.
Einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes erzielte WACKER im Ausland. Der Auslandsumsatz belief sich auf 3,91 Mrd. € (2019: 4,13 Mrd. €). Bezogen auf den Gesamtumsatz sind das 83 Prozent.
Wir verweisen für weitere Informationen auf den Regionenbericht.
Konzern-EBITDA liegt bei 666,3 Mio. €, EBITDA-Marge beträgt 14,2 Prozent
Das operative Ergebnis (EBITDA) des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gesunken. Es beläuft sich auf 666,3 Mio. € (2019: 783,4 Mio. €). Die EBITDA-Marge liegt mit 14,2 Prozent unter dem Vorjahr (2019: 15,9 Prozent). Im EBITDA des Vorjahres ist eine verbuchte Sonderzahlung aus Versicherungsleistungen für den Schadensfall am US-Standort Charleston im Jahr 2017 enthalten. Diese Sonderzahlung in Höhe von 112,5 Mio. € hat WACKER in den Herstellungskosten ausgewiesen. Bereinigt um diesen Betrag beläuft sich das EBITDA des Geschäftsjahres 2020 auf 670,9 Mio. €. Auf vergleichbarer Basis ist das EBITDA um ein Prozent gesunken. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs auf Grund der Corona-Pandemie im 2. Quartal konnte WACKER durch Einsparungen bei den laufenden Sachkosten und durch geringere Rohstoffkosten die Herstellungskosten und Funktionskosten reduzieren. Das hat das EBITDA positiv beeinflusst. Bestandteil des Effizienzprogramms ist auch ein Personalabbau. WACKER hat für freiwillige Abfindungen an Mitarbeiter 48,0 Mio. € im 4. Quartal zurückgestellt. Die Kosten dafür haben das EBITDA belastet.
Positiv auf das EBITDA hat sich das Equity-Ergebnis des Konzerns ausgewirkt. Es beläuft sich auf 34,9 Mio. € (2019: 54,3 Mio. €). Das Ergebnis der Siltronic trägt in Höhe von 32,7 Mio. € (2019: 51,4 Mio. €) zum Equity-Ergebnis bei.
Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.
Download XLS |
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Mio. € |
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2020 |
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2019 |
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Veränderung |
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EBITDA |
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666,3 |
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783,4 |
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-14,9 |
Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen |
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-403,5 |
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-1.319,7 |
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-69,4 |
EBIT |
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262,8 |
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-536,3 |
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n. a. |
EBIT liegt bei 262,8 Mio. €
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich im Geschäftsjahr auf 262,8 Mio. € (2019: -536,3 Mio. €). Das entspricht einer EBIT-Marge von 5,6 Prozent (2019: -10,9 Prozent). Das negative EBIT im Vorjahr ist zurückzuführen auf eine Wertberichtigung auf das Anlagevermögen des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON in Höhe von 760,0 Mio. € auf Grund der niedrigen Preise für Polysilicium. Im Geschäftsjahr 2020 beliefen sich die Abschreibungen auf 403,5 Mio. € (2019: 1,32 Mrd. €).
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Mio. € |
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2020 |
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2019 |
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Veränderung |
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EBIT |
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262,8 |
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-536,3 |
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n. a. |
Finanzergebnis |
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-44,9 |
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-54,9 |
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-18,2 |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
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217,9 |
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-591,2 |
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n. a. |
Ertragsteuern |
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-15,6 |
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-38,4 |
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-59,4 |
Jahresergebnis |
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202,3 |
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-629,6 |
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n. a. |
davon |
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auf Aktionäre der Wacker Chemie AG entfallend |
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189,2 |
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-642,6 |
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n. a. |
auf andere Gesellschafter entfallend |
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13,1 |
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13,0 |
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0,8 |
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert / verwässert) |
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3,81 |
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-12,94 |
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n. a. |
Durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien (gewichtet) |
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49.677.983 |
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49.677.983 |
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– |
Herstellungskosten rückläufig im Vergleich zum Vorjahr
Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist mit 869,9 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr (2019: 803,2 Mio. €) um acht Prozent gestiegen. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 3,82 Mrd. € (2019: 4,12 Mrd. €). Die Bruttoumsatzmarge betrug 18,5 Prozent (2019: 16,3 Prozent). WACKER konnte die Herstellungskosten durch Effizienzmaßnahmen reduzieren. Auch geringere Rohstoff- und Energiekosten haben die Herstellungskosten verbessert. Die im September 2019 verbuchte Versicherungsleistung in Höhe von 112,5 Mio. € aus dem Schadensfall am US-Standort Charleston ist in den Herstellungskosten des Vorjahres ausgewiesen. Bestandsabwertungen erhöhten die Herstellungskosten um 22,5 Mio. € (2019: 46,3 Mio. €). Die Herstellungskostenquote des Konzerns ist von 84 Prozent auf 81 Prozent gesunken.
Funktionskosten deutlich rückläufig
Die übrigen Funktionskosten (Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie allgemeine Verwaltungskosten) sind im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent zurückgegangen. Sie sanken auf 586,7 Mio. € (2019: 633,4 Mio. €). Zurückzuführen ist dieser Rückgang vor allem auf geringere Sach- und Reisekosten sowie Effizienzmaßnahmen in allen Bereichen.
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf -57,4 Mio. € (2019: -760,4 Mio. €). Der sonstige betriebliche Aufwand enthält 48,9 Mio. € Aufwendungen für Abfindungsleistungen, die im Rahmen eines Freiwilligenprogramms im Wesentlichen im Jahr 2021 ausgezahlt werden. Im Vorjahr enthielt der sonstige betriebliche Aufwand eine Wertminderung auf das Anlagevermögen des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON in Höhe von 760 Mio. €. Verluste aus dem Währungsergebnis belasteten das sonstige betriebliche Ergebnis mit -7,8 Mio. € (2019: -12,7 Mio. €).
Beteiligungsergebnis
Das Equity-Ergebnis ging auf Grund des niedrigeren Ergebnisses der Siltronic AG zurück. Es belief sich auf 34,9 Mio. € (2019: 54,3 Mio. €). Siltronic steuerte ein Ergebnis in Höhe von 32,7 Mio. € (2019: 51,4 Mio. €) bei.
Finanz- und Zinsergebnis
Das Finanzergebnis des WACKER-Konzerns verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr. Es belief sich auf -44,9 Mio. € (2019: -54,9 Mio. €). Zinserträge von 8,1 Mio. € (2019: 10,6 Mio. €) standen Zinsaufwendungen in Höhe von 22,0 Mio. € (2019: 20,3 Mio. €) gegenüber. Das Zinsergebnis belief sich somit auf -13,9 Mio. € (2019: -9,7 Mio. €). WACKER hat in 2020 weitere Finanzschulden aufgenommen, um die Liquiditätsbasis zu stärken.
Das übrige Finanzergebnis belief sich auf -31,0 Mio. € (2019: -45,2 Mio. €). Neben geringeren Zinseffekten aus Pensions- und anderen Rückstellungen sind hier Kurseffekte und Kosten der derivativen Finanzinstrumente enthalten, die zur Sicherung von Konzernfinanzierungen eingesetzt werden.
Ertragsteuern
Der Konzern weist für das Jahr 2020 einen Steueraufwand von 15,6 Mio. € (2019: 38,4 Mio. €) aus. Die Steuerquote des Konzerns beträgt 7,1 Prozent (2019: 22,7 Prozent bereinigt um den Wertminderungsaufwand von 760 Mio. €). Das bereits nach Steuern ausgewiesene Equity-Ergebnis der Siltronic AG, das Bestandteil des Vorsteuerergebnisses ist, mindert die Steuerquote ebenso wie steuerfreie Erträge und periodenfremde Steuern.
Konzernergebnis
Das Konzernergebnis beträgt auf Grund der genannten Effekte 202,3 Mio. €. Im Vorjahr hat WACKER einen Jahresfehlbetrag in Höhe von -629,6 Mio. € ausgewiesen.
Kapitalrendite (ROCE)
Die Kapitalrendite (ROCE) setzt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Bezug zum für die Geschäftstätigkeit notwendigen Kapital (Capital Employed). Das Equity-Ergebnis der Siltronic sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein.
Die Kapitalrendite (ROCE) belief sich im Berichtsjahr auf 5,6 Prozent (2019: -11,3 Prozent). Ursächlich für den Anstieg ist das deutlich bessere EBIT. Die Mittelbindung ist auf Grund eines verbesserten Working Capital zurückgegangen. Das Capital Employed sank im Geschäftsjahr von 5.183,5 Mio. € auf 4.111,4 Mio. €.