Glossar
A
Antigen
Artfremder Eiweißstoff, der im Körper die Bildung von Antikörpern gegen sich selbst bewirkt.
Antikörper
Im Blutserum als Reaktion auf das Eindringen von Antigenen gebildeter Schutzstoff.
B
Biotechnologie
Biotechnologische Verfahren nutzen lebende Zellen oder Enzyme zur Stoffumwandlung und Stoffproduktion. Je nach Anwendung wird zwischen roter, grüner und weißer Biotechnologie unterschieden: Rote Biotechnologie: medizinisch-pharmazeutische Anwendung. Grüne Biotechnologie: landwirtschaftliche Anwendung. Weiße Biotechnologie: biotechnologisch basierte Produkte und Industrieprozesse, z. B. in der Chemie sowie der Textil- und Lebensmittelbranche.
Business Value Contribution (BVC)
Der BVC (= Wertbeitrag) ist eine Steuerungsgröße, mit deren Hilfe die Wertschaffung der WACKER-Einheiten nach Abzug aller Kapitalkosten gemessen wird. Zur Ermittlung des BVC werden vom Gewinn (EBIT) die Kapitalkosten (WACC x CE) subtrahiert. Der BVC ist eine um außerordentliche Effekte (z. B. Unternehmensteilverkäufe) bereinigte Ergebnisgröße und damit ein gutes Maß für die Geschäftsentwicklung.
C
Capital Employed (CE)
Das Capital Employed (gebundenes Kapital) setzt sich aus den durchschnittlichen langfristigen Vermögenswerten abzüglich langfristiger Wertpapiere und aktiven latenten Steuern, zuzüglich Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen. Es ist die Bezugsgröße für die Berechnung der Kapitalkosten.
Chlorsilane
Verbindungen aus Silicium, Chlor und ggf. Wasserstoff. In der Halbleiterindustrie wird meist Trichlorsilan zur Herstellung von Polysilicium und für die Abscheidung von Silicium nach dem Epitaxie-Verfahren verwendet.
Cyclodextrine
Cyclodextrine gehören zur Klasse zyklischer Oligosaccharide, zu Deutsch: ringförmige Zuckermoleküle. Cyclodextrine sind in der Lage, Fremdmoleküle wie Geruchsstoffe zu binden oder Wirkstoffe dosiert an die Umgebung abzugeben. Cyclodextrine werden von WACKER BIOSOLUTIONS produziert und vermarktet.
Cystein
Cystein ist eine schwefelhaltige Aminosäure und gehört zu den nichtessentiellen Aminosäuren, da es vom Körper gebildet werden kann. Cystein findet z. B. als Lebensmittelzusatzstoff oder Hustenmittel Anwendung. Cystein und seine Derivate stellen ein Geschäftsfeld des Bereichs WACKER BIOSOLUTIONS dar.
D
Dispersionen
Binäres System, in dem ein fester Bestandteil in fein verteilter Form in einem anderen Bestandteil vorliegt. VINNAPAS®-Dispersionen sind Vinylacetatbasierende Co- und Terpolymere in flüssiger Form, die hauptsächlich als Bindemittel in der Bauindustrie dienen, z. B. für Fugenmörtel, Grundierungen, Putze oder Primer.
Dispersionspulver
Entsteht durch Trocknen von Dispersionen in sogenannten Sprüh- oder Scheibentrocknern. VINNAPAS®-Dispersionspulver werden als Bindemittel in der Bauindustrie, z. B. für Fliesenkleber, Selbstverlaufsmassen, Reparaturmörtel etc. empfohlen. Die Pulver verbessern Adhäsion, Kohäsion, Flexibilität und Biegezugfestigkeit, Wasserrückhaltevermögen und die Verarbeitungseigenschaften.
DNA
(Engl. Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure) In allen Lebewesen vorhandene Nukleinsäure, die als Träger der Erbinformation die stoffliche Substanz der Gene darstellt.
E
EBIT
Earnings Before Interest and Taxes = Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Über verschiedene Unternehmen einheitlich definierte und damit gut vergleichbare Gewinngröße.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschrei- bungen = EBIT + Abschreibungen.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens.
Elastomere
Kunststoff, der sich nahezu ideal elastisch verhält: Bei Einwirkung einer Kraft verformt sich ein Gegenstand, bei Nachlassen der Kraft nimmt der Gegenstand genau die Ursprungsform wieder ein. Die Zeit der Krafteinwirkung spielt beim ideal elastischen Verhalten keine Rolle, wohl aber die Temperatur.
Emission
Von einer Anlage in die Umwelt ausgehende Stoffausträge, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen.
Enzym
In der lebenden Zelle gebildete organische Verbindung, die den Stoffwechsel des Organismus steuert.
Ethylen
Ein farbloses, schwach süßlich riechendes Gas, das unter Normalbedingungen leichter als Luft ist. Es wird als chemisches Zwischenprodukt für eine Vielzahl von Kunststoffen benötigt, wie Polyethylen und Polystyrol. Daraus entstehen Produkte z. B. für Haushalt, Landwirtschaft oder Automobilbau und die Baubranche.
F
Fermentation
Mit Fermentation bezeichnet die Biotechnologie die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von Bakterien-, Pilz-, oder Zellkulturen oder durch Zusatz von Enzymen. So lassen sich Produkte wie Insulin, eine Vielzahl von Antibiotika und Aminosäuren (z. B. Cystein) mit Hilfe von Mikroorganismen großtechnisch in Bioreaktoren synthetisieren.
Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
VOC (Volatile Organic Compounds) sind gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft. Dazu gehören Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren. Lösemittel, Flüssigbrennstoffe oder synthetisch hergestellte Stoffe können als VOC auftreten, aber auch organische Verbindungen aus biologischen Prozessen. Hohe VOC-Konzentrationen können Augen, Nase und Rachen reizen und Kopfschmerzen, Schwindelgefühl oder Müdigkeit verursachen.
I
IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.
Immission
Auf Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Luft sowie Kultur- und sonstige Sachgüter einwirkende Stoffeinträge, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen.
K
Kapitalrendite (ROCE)
Return on Capital Employed: Rentabilitätsgröße in Bezug auf das gebundene Kapital. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf die langfristigen betriebsnotwendigen Vermögenswerte sowie auf das Working Capital beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
Kieselsäure
Sammelbezeichnung für Verbindungen der allgemeinen Formel SiO2 nH2O. Synthetische Kieselsäuren werden aus dem Rohstoff Sand gewonnen. Auf Basis des Herstellungsverfahrens unterscheidet man Fällungskieselsäuren und pyrogene Kieselsäuren (z. B. HDK®).
Kieselsäure, pyrogene
Weißes, synthetisches, nichtkristallines Silicumdioxid (SiO2) in Pulverform, hergestellt durch Flammenhydrolyse von Siliciumverbindungen. Vielfältige Nutzung als Additiv in Siliconkautschuk, Dichtmassen, Farben und Lacken, Pharmazie und Kosmetik.
Kraft-Wärme-Kopplung
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erzeugen gleichzeitig Strom und Nutzwärme. Durch diese Kopplung kann die eingesetzte Energie (z. B. Heizöl, Erdgas) viel effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen Erzeugung in getrennten Anlagen. Dank der Einsparung von Primärenergie emittieren Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wesentlich weniger Kohlendioxid als herkömmliche Kraftwerke.
M
mRNA
(Engl. Abkürzung für Boten-Ribonukleinsäure) Kommt als natürliche Substanz in jeder Zelle vor und hat die Funktion, den genetischen Code vom Zellkern zu den Ribosomen zu transportieren, also zu dem Ort in der Zelle, wo die Proteine gebildet werden.
N
Netto-Cashflow
Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere).
Nettoproduktion
Die Nettoproduktion errechnet sich aus der Bruttoproduktion eines Betriebs bzw. Standorts abzüglich des internen Wiedereinsatzes von Produkten. Die Bruttoproduktion entspricht der Gesamtproduktion (Ziel- und Nebenprodukte) eines Betriebs bzw. Standorts.
P
Polymer
Polymere sind große Moleküle, die aus Ketten von Untereinheiten (Monomere) bestehen. Ein Polymer enthält zwischen 10.000 und 100.000 Monomere. Ein Polymer kann langgestreckt sein oder als Knäuel vorliegen.
Polymerblends
Durch Vermischen verschiedener Polymere werden Polymerblends (Polymerlegierungen) hergestellt. Bestehen diese aus Biopolymeren (biologisch abbaubar und / oder aus nachwachsenden Rohstoffen) so kann das Bindemittelsystem VINNEX® die Kompatibilität und damit deren Eigenschaften verbessern.
Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.
Primärenergie
Als Primärenergie bezeichnet man die Energie, die mit den natürlich vorkommenden Energiequellen zur Verfügung steht, z. B. in Form von Kohle, Gas, Öl oder Wind. Im Gegensatz dazu wird Sekundärenergie erst durch einen (mit Verlusten behafteten) Umwandlungsprozess aus Primärenergie gewonnen (z. B. Strom, Wärme oder Wasserstoff).
S
Silane
Silane werden sowohl als Monomere für die Synthese von Siloxanen eingesetzt, als auch als Hilfs- oder Rohstoff direkt verkauft. Typische Anwendungsgebiete sind Oberflächenbehandlung, Agens (medizinisch wirksamer Stoff) in der Pharmasynthese und Haftprimer bei Beschichtungen.
Silicium
Nach Sauerstoff das am häufigsten vorkommende Element der Erdkruste. In der Natur kommt Silicium ausnahmslos in Form von Verbindungen vor, hauptsächlich als Siliciumdioxid und in Form von Silicaten. Silicium wird über die energieintensive Reaktion von Quarzsand mit Kohle gewonnen und ist der wichtigste Rohstoff der Elektronikindustrie.
Silicone
Sammelbegriff für Verbindungen von organischen Molekülen mit Silicium. Nach ihren Anwendungsgebieten lassen sich Silicone in Öle, Harze und Kautschuke einteilen. Silicone zeichnen sich durch eine Vielzahl herausragender Stoffeigenschaften aus. Typische Einsatzgebiete sind: Bau, Elektrik und Elektronik, Transport und Verkehr, Textilausrüstung und Papierbeschichtung.
Siloxane
Systematische Bezeichnung für Verbindungen, bei denen Siliciumatome über Sauerstoffatome verknüpft sind und die freien Valenzen über Wasserstoff oder organische Reste gesättigt sind. Siloxane sind Grundbausteine der Polymerisationsprodukte (Polysiloxan, Polyorganosiloxan), die zum Aufbau von Siliconen dienen.
V
VINNAPAS®
VINNAPAS® ist der Markenname für Dispersionen, Dispersionspulver, Festharze und deren Lösungen von WACKER. VINNAPAS®- Dispersionen und -Dispersionspulver werden hauptsächlich in der Bauindustrie als polymere Bindemittel eingesetzt, z. B. für Fliesenkleber, Wärmedämmverbundsysteme, Selbstverlaufsmassen und Putze.
W
Wacker Operating System (WOS)
Das Programm „Wacker Operating System“ (WOS) bündelt, fördert und bearbeitet Unternehmensprojekte der systematischen Prozessverbesserung. WOS ist die Basis für die konzernweite Verbesserungsoffensive von WACKER.
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
Systeme zur Wärmedämmung von Gebäuden und damit zur Steigerung der Energieeffizienz. WDVS bestehen aus einem Verbund an Materialien: Klebemörtel, Warmedämmplatte, Armierungsmasse, Glasgittergewebe und Endbeschichtung. Die von WACKER POLYMERS hergestellten Dispersionspulver der Marke VINNAPAS® sorgen dafür, dass sich das Isolationsmaterial mit dem Mörtel und der Deckbeschichtung dauerhaft verbindet. Dadurch wird das Isoliersystem deutlich langlebiger, wetterbeständiger und widerstandsfähiger gegen mechanische Einwirkungen.