Lagebericht der Wacker Chemie AG
(Ergänzende Erläuterungen nach HGB)
Der Lagebericht der Wacker Chemie AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 sind nach § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG nach HGB und der zusammengefasste Lagebericht werden zeitgleich im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Der zusammengefasste Lagebericht umfasst grundsätzlich auch alle gesetzlich verpflichtenden Bestandteile für die Wacker Chemie AG. Ergänzend zur Berichterstattung über den WACKER-Konzern erläutern wir die Entwicklung der Wacker Chemie AG.
Die Wacker Chemie AG ist das Mutterunternehmen des WACKER-Konzerns und hat ihren Sitz in München. Sie ist operativ in den vier Geschäftsbereichen WACKER SILICONES, WACKER POLYMERS, WACKER BIOSOLUTIONS und WACKER POLYSILICON tätig und erzielt in diesen Geschäftsbereichen einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes. Die Wacker Chemie AG ist stark durch ihre direkten und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland geprägt. Die Wacker Chemie AG hält insgesamt 48 Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen und umfasst ferner die Zentralfunktionen des Konzerns. Wesentliche Leitungsfunktionen des Gesamtkonzerns liegen in der Verantwortung des Vorstands der Wacker Chemie AG. Er legt unter anderem die Konzernstrategie fest, verteilt Ressourcen wie zum Beispiel Investitionsmittel und verantwortet das Führungskräfte- und das Finanzmanagement. Der Vorstand der Wacker Chemie AG bestimmt auch die Kommunikation mit wichtigen Zielgruppen des Unternehmens, insbesondere mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären.
Die verwendeten Steuerungskennzahlen zur Unternehmenssteuerung werden konzernweit in den Geschäftsbereichen eingesetzt. Die Unternehmensziele werden für die Geschäftsbereiche konzernweit definiert und berichtet. Für die Wacker Chemie AG als selbstständige Einheit erfolgt keine eigenständige Steuerung. Wir verweisen hierzu auf die für den Konzern gemachten Erläuterungen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Wacker Chemie AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns.
Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Wesentliche Abweichungen zu den IFRS-Werten bestehen beim Anlagevermögen, bei den Abschreibungen, bei Nutzungsrechten sowie Finanzverbindlichkeiten im Rahmen der Leasingbilanzierung, den Pensionsrückstellungen und den latenten Steuern. Bezogen auf das EBITDA ergeben sich nur geringfügige Unterschiede zwischen IFRS und HGB.
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Mio. € |
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2021 |
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2020 |
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Umsatzerlöse |
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4.811,6 |
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3.579,1 |
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Bestandsveränderung |
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86,7 |
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-65,3 |
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Andere aktivierte Eigenleistungen |
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36,9 |
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32,7 |
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Bruttoergebnis vom Umsatz |
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4.935,2 |
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3.546,5 |
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Sonstige betriebliche Erträge |
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180,1 |
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183,5 |
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Materialaufwand |
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-2.341,5 |
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-1.819,6 |
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Personalaufwand |
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-1.079,7 |
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-1.067,5 |
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Abschreibungen |
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-149,9 |
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-169,6 |
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Sonstige betriebliche Aufwendungen |
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-721,6 |
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-722,8 |
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Betriebsergebnis |
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822,6 |
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-49,5 |
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Beteiligungsergebnis |
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99,2 |
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63,8 |
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Zinsergebnis |
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-105,1 |
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-92,4 |
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Sonstiges Finanzergebnis |
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21,5 |
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-31,6 |
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Finanzergebnis |
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15,6 |
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-60,2 |
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Ergebnis vor Ertragsteuern |
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838,2 |
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-109,7 |
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Steuern vom Einkommen und Ertrag |
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-202,5 |
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8,2 |
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Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag |
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635,7 |
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-101,5 |
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EBITDA1 |
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972,5 |
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120,1 |
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Ertragslage der Wacker Chemie AG nach HGB
Die Ertragslage der Wacker Chemie AG entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 positiv. Sie war geprägt durch einen deutlichen Anstieg der Gesamtleistung und des Betriebsergebnisses. Zum Jahresende wies die Wacker Chemie AG einen Jahresüberschuss von 635,7 Mio. € (Vorjahr Jahresfehlbetrag von -101,5 Mio. €) aus. Das ist ein Anstieg um 737,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.
Beim Umsatz verzeichnete die Wacker Chemie AG einen deutlichen Anstieg von 34 Prozent auf 4,81 Mrd. € (2020: 3,58 Mrd. €). Hierzu trugen alle Geschäftsbereiche bei. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES verzeichnete mit 1,95 Mrd. € Umsatz einen Anstieg um 15 Prozent (2020: 1,70 Mrd. €). Der Umsatz im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS wuchs auf 1,0 Mrd. € (2020: 780,1 Mio. €). Dies entspricht einem Anstieg von 28 Prozent. Im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS erhöhte sich der Umsatz um 10,3 Mio. € auf 155,9 Mio. € (2020: 145,6 Mio. €). Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 ein deutliches Umsatzwachstum von 93 Prozent auf 1,53 Mrd. € (2020: 794,2 Mio. €). Die Gesamtleistung erhöhte sich insgesamt um 1,39 Mrd. € auf 4,94 Mrd. €.
Der Materialaufwand erhöhte sich im Geschäftsjahr 2021 um 521,9 Mio. € auf 2,34 Mrd. € (2020: 1,82 Mrd. €). Dabei stiegen insbesondere die Aufwendungen aus dem Bezug von strategischen Rohstoffen. Vor allem wirkten sich die höheren Preise und Mengen bei Vinylacetatmonomer negativ auf das Ergebnis aus. Die Preise für Methanol, Ethylen und Essigsäure stiegen ebenfalls an. Auch die Aufwendungen für Energie erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr. Die Materialeinsatzquote betrug im Geschäftsjahr 2021 47,4 Prozent (2020: 51,3 Prozent).
Der Personalaufwand erhöhte sich leicht um ein Prozent auf 1,08 Mrd. € (2020: 1,07 Mrd. €). Für diesen Anstieg sind neben den tariflichen Lohn- und Gehaltserhöhungen insbesondere die höheren variablen Vergütungsbestandteile, die im Jahr 2022 ausgezahlt werden, verantwortlich. Im Vorjahr waren im Personalaufwand zusätzlich Sonderaufwendungen zur finanziellen Absicherung der Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG und für das Restrukturierungsprogramm „Zukunft gestalten“ enthalten. Zum Jahresende 2021 beschäftigte die Wacker Chemie AG 9.724 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2020: 9.823). Die Personalaufwandsquote sank auf 21,9 Prozent (2020: 30,1 Prozent).
Die Abschreibungen reduzierten sich weiter auf 149,9 Mio. € (2020: 169,6 Mio. €). Das ist ein Minus von zwölf Prozent.
Das sonstige betriebliche Ergebnis, bestehend aus sonstigem betrieblichen Ertrag und sonstigem betrieblichen Aufwand, belief sich mit -541,5 Mio. € (2020: -539,3 Mio. €) auf Vorjahresniveau. Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind neben Währungsverlusten Aufwendungen für Vertriebskosten, Instandhaltung, sonstige Fremdarbeiten, Mieten, Wartungskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Kostenübernahmen für Tochtergesellschaften ausgewiesen. Die Aufwendungen für Instandhaltung und sonstige Fremdarbeiten stiegen im Geschäftsjahr 2021 leicht an. Im Vorjahr waren Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Projekt „Zukunft gestalten“ in Höhe von 48,9 Mio. € enthalten. Das Währungsergebnis verringerte sich um 52,6 Mio. € auf -25,5 Mio. € (2020: 27,1 Mio. €).
Das Betriebsergebnis betrug 822,6 Mio. € und übertraf damit deutlich den Vorjahreswert von -49,5 Mio. €. Die im Geschäftsjahr 2021 höheren Umsätze sind die Hauptursache für diesen Anstieg.
Das Beteiligungsergebnis enthält im Wesentlichen Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen und Dividendenausschüttungen. Diese lagen mit 99,2 Mio. € über dem Vorjahreswert von 63,8 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2021 wurden höhere Dividendenzahlungen von Tochtergesellschaften geleistet. Gegenläufig verringerte sich der Dividendenertrag aus der Beteiligung an der Siltronic AG. Zudem erfolgten Zuschreibungen der Anteile an der Wacker Química do Brasil Ltda., Jandira – São Paulo, Brasilien, und der Anteile an der Dow Siloxane (Zhangjiagang) Holding Co. Private Ltd., Singapur, in Höhe von insgesamt 24,0 Mio. €.
Das Zinsergebnis verringerte sich auf -105,1 Mio. € (2020: -92,4 Mio. €). Vor allem der auf 93,8 Mio. € (2020: 85,4 Mio. €) gestiegene Zinsaufwand für die Pensionsverpflichtungen ist für diesen Anstieg verantwortlich.
Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beträgt 202,5 Mio. € (Vorjahr -8,2 Mio. €). Die Steuerquote beläuft sich auf 24,9 Prozent.
Das Geschäftsjahr endete mit einem Jahresüberschuss von 635,7 Mio. €. Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2021 beläuft sich nach Berücksichtigung des Verlustvortrags aus dem Vorjahr und der Dividendenausschüttung in Höhe von 99,4 Mio. € auf insgesamt 1,73 Mrd. € (2020: 1,20 Mrd. €).
Vermögens- und Finanzlage der Wacker Chemie AG nach HGB
Die Bilanzsumme der Wacker Chemie AG ist gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent angestiegen und beläuft sich auf 6,99 Mrd. € (31. Dezember 2020: 6,04 Mrd. €). In den einzelnen Posten ergaben sich dabei einige gegenläufige Effekte.
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Mio. € |
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2021 |
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2020 |
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Aktiva |
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Immaterielle Vermögenswerte |
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5,2 |
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5,5 |
Sachanlagen |
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1.015,7 |
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982,3 |
Finanzanlagen |
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2.940,8 |
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2.665,1 |
Anlagevermögen |
|
3.961,7 |
|
3.652,9 |
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Vorräte |
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663,7 |
|
562,6 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
|
438,6 |
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346,8 |
Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
|
391,8 |
|
322,5 |
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
|
830,4 |
|
669,3 |
Wertpapiere und Termingelder |
|
712,9 |
|
680,6 |
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten |
|
770,5 |
|
463,4 |
Umlaufvermögen |
|
2.977,5 |
|
2.375,9 |
|
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Aktive Rechnungsabgrenzungsposten |
|
54,5 |
|
6,7 |
Summe Aktiva |
|
6.993,7 |
|
6.035,5 |
|
|
|
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|
Passiva |
|
|
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Gezeichnetes Kapital |
|
260,8 |
|
260,8 |
./. Nennbetrag eigene Anteile |
|
-12,4 |
|
-12,4 |
Ausgegebenes Kapital |
|
248,4 |
|
248,4 |
Kapitalrücklage |
|
157,4 |
|
157,4 |
Andere Gewinnrücklagen |
|
1.000,0 |
|
1.000,0 |
Bilanzgewinn |
|
1.734,9 |
|
1.198,6 |
Eigenkapital |
|
3.140,7 |
|
2.604,4 |
|
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|
|
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
|
828,5 |
|
980,0 |
Andere Rückstellungen |
|
568,2 |
|
473,0 |
Rückstellungen |
|
1.396,7 |
|
1.453,0 |
Finanzierungsverbindlichkeiten |
|
1.632,8 |
|
1.507,3 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
|
446,4 |
|
264,2 |
Übrige Verbindlichkeiten |
|
361,4 |
|
189,1 |
Verbindlichkeiten |
|
2.440,6 |
|
1.960,6 |
|
|
|
|
|
Passive Rechnungsabgrenzungsposten |
|
15,7 |
|
17,5 |
Summe Passiva |
|
6.993,7 |
|
6.035,5 |
Das Anlagevermögen liegt im Geschäftsjahr 2021 mit 3,96 Mrd. € über dem Vorjahr (2020: 3,65 Mrd. €). Das Sachanlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht, da die Investitionen in Höhe von 183,1 Mio. € (31. Dezember 2020: 155,3 Mio. €) die Abschreibungen in Höhe von 146,6 Mio. € (31. Dezember 2020: 164,0 Mio. €) überstiegen. Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich ebenfalls, von 2,67 Mrd. € auf 2,94 Mrd. €. Im Geschäftsjahr 2021 wurden langfristige Wertpapiere in Höhe von 113,8 Mio. € sowie Anteile an einem geschlossenen Wertpapierfonds mit einem Anlagevolumen in Höhe von 200,0 Mio. € erworben. Gegenläufig wirkte die planmäßige Tilgung einer an die Dow Siloxane (Zhangjiagang), Co. Ltd., China, gegebenen Ausleihung. Mit Wirkung zum 01. Januar 2021 wurden sieben Vorratsgesellschaften auf die Wacker Chemie AG verschmolzen. Das sich daraus ergebende Verschmelzungsergebnis war von untergeordneter Bedeutung. Insgesamt beträgt das Anlagevermögen 57 Prozent der Bilanzsumme. Im Vorjahr waren es 61 Prozent.
Der Bestand an Vorräten hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Er belief sich auf 663,7 Mio. € (31. Dezember 2020: 562,6 Mio. €). Das entspricht einem Anstieg von 18 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf erhöhte Rohstoffkosten zurückzuführen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 26 Prozent von 346,8 Mio. € auf 438,6 Mio. €.
Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände lagen zum Stichtag bei 391,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 322,5 Mio. €). Das ist ein Anstieg um 21 Prozent. Die darin enthaltenen Forderungen an verbundene Unternehmen betrugen 291,0 Mio. € (31. Dezember 2020: 246,8 Mio. €).
Zum 31. Dezember 2021 verfügte die Wacker Chemie AG über Wertpapiere und Termingelder in Höhe von 712,9 Mio. € (31. Dezember 2020: 680,6 Mio. €) mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. Das Bankguthaben der Wacker Chemie AG belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 770,5 Mio. € (31. Dezember 2020: 463,4 Mio. €).
Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 3,14 Mrd. € (31. Dezember 2020: 2,60 Mrd. €). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 44,9 Prozent (31. Dezember 2020: 43,2 Prozent). Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG beschloss, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020 eine Dividende in Höhe von 99,4 Mio. € auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 1.099,2 Mio. € wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2021 setzt sich aus dem laufenden Ergebnis des Jahres 2021 in Höhe von 635,7 Mio. € und dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr zusammen und beläuft sich auf 1.734,9 Mio. €.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 151,5 Mio. € auf 828,5 Mio. € (31. Dezember 2020: 980,0 Mio. €). Im Dezember 2021 wurde ein sogenanntes Contractual Trust Arrangement mit Deckungsvermögen in Höhe von 250 Mio. € dotiert und mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet. Gegenläufig wirkten der gesunkene Diskontierungszins und weitere Zuführungen. Die anderen Rückstellungen, bestehend aus Personal-, Steuer- und Umweltschutzrückstellungen, erhöhten sich im Geschäftsjahr 2021 und betrugen 568,2 Mio. € (31. Dezember 2020: 473,0 Mio. €). Grund für diesen Anstieg in Höhe von 95,2 Mio. € waren insbesondere die Steuerrückstellungen und Rückstellungen für variable Gehaltsbestandteile. Im Verhältnis zur Bilanzsumme machen die Rückstellungen 20 Prozent aus (31. Dezember 2020: 24 Prozent).
Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 1.632,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 1.507,3 Mio. €). Das ist ein Anstieg von acht Prozent. Die Kreditaufnahme bei Banken belief sich auf 1.054,5 Mio. € (31. Dezember 2020: 1.057,5 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um 127,4 Mio. € an und beliefen sich auf 571,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 444,4 Mio. €). Der Anteil der Finanzverbindlichkeiten an der Bilanzsumme reduzierte sich insgesamt auf 23 Prozent der Bilanzsumme (31. Dezember 2020: 25 Prozent).
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen auf Grund der stark gestiegenen Bezugspreise für Rohstoffe um 182,2 Mio. € auf 446,4 Mio. € (31. Dezember 2020: 264,2 Mio. €). Die übrigen Verbindlichkeiten betrugen zum Stichtag 361,4 Mio. € (31. Dezember 2020: 189,1 Mio. €). Verantwortlich für den Anstieg sind im Wesentlichen die erhaltenen Anzahlungen aus Lieferverträgen insbesondere für Polysilicium. Sie stiegen um 91,7 Mio. € auf 203,7 Mio. € (31. Dezember 2020: 112,0 Mio. €).
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum Bilanzstichtag 15,7 Mio. € (31. Dezember 2020: 17,5 Mio. €). Er betrifft im Wesentlichen eine geleistete Zahlung der Siltronic AG an die Wacker Chemie AG für die Übernahme von Mitarbeitern.
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit konnte im Vergleich zum Vorjahr von 351,9 Mio. € auf 702,6 Mio. € gesteigert werden. Zum großen Teil ist dies auf das höhere Jahresergebnis zurückzuführen. Die Einzahlung in Höhe von 250 Mio. € in ein Contractual Trust Arrangement zur teilweisen Finanzierung der Pensionsverpflichtungen als Deckungsvermögen wirkte sich negativ auf den Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit aus.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit der Wacker Chemie AG beträgt -453,4 Mio. € (2020: -703,2 Mio. €). Freie Mittel wurden in Wertpapiere und Termingelder in Höhe von 348,8 Mio. € investiert (2020: 589,4 Mio. €). Davon wurden 200 Mio. € zur Auflage eines geschlossenen Fonds verwendet. Mittelzuflüsse ergaben sich aus der vollständigen Rückführung eines Darlehens, das an die Dow Siloxane (Zhangjiagang), Co. Ltd., China, ausgegeben wurde. Der Netto-Cashflow als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere und Termingelder) verbesserte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 598,0 Mio. € (2020: 222,8 Mio. €).
Die Zuflüsse aus Finanzierungstätigkeit betragen 57,9 Mio. € (2020: 475,3 Mio. €). Aus der konzerninternen Finanzierung ergab sich ein Mittelzufluss von 161,1 Mio. € (2020: 210,6 Mio. €). Dieser resultiert im Wesentlichen aus dem bestehenden Cashpooling mit den US-amerikanischen Tochtergesellschaften. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2020 führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von -99,4 Mio. €.
Die Liquidität, definiert als Summe der Wertpapiere, des WMM Universal Fonds sowie des Kassen- und Bankguthabens, ist zum 31. Dezember 2021 auf 1.799,2 Mio. € angestiegen. Im Vorjahr belief sich die Liquidität auf 1.144,0 Mio. €. Die Nettofinanzforderungen, definiert als Saldo aus Liquidität und Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten, erhöhten sich in der Folge auf 744,7 Mio. €. Im Vorjahr bestanden Nettofinanzschulden in Höhe von 86,5 Mio. €.
Risiken und Chancen
Die Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des WACKER-Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Wacker Chemie AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. Die Bewertung der Beteiligungen ist insbesondere abhängig von den im Risikobericht dargestellten Risiken. Aus den Beziehungen zu unseren Beteiligungen und Tochtergesellschaften können zusätzlich aus gesetzlichen oder vertraglichen Haftungsverhältnissen (insbesondere Finanzierungen) Belastungen resultieren. Diese Haftungsverhältnisse werden im Anhang der Wacker Chemie AG dargestellt. Die Wacker Chemie AG als Mutterunternehmen des WACKER-Konzerns ist eingebunden in das konzernweite Risikomanagementsystem.
Weitere Informationen hierzu finden sich im Kapitel „Finanzinstrumente“ dieses Geschäftsberichts. Die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems für die Wacker Chemie AG erfolgt im Abschnitt „Internes Kontrollsystem (IKS) und rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem“.
Ausblick
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei der Planung zugrunde legt, sind die Rohstoff- und Energiekosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2022 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,15. Die Erwartung für die weitere Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG im kommenden Jahr ist im Wesentlichen identisch mit dem Ausblick des WACKER-Konzerns, der im Prognosebericht des Konzerns ausführlich beschrieben wird.
Die wirtschaftlichen Risiken für das Geschäftsjahr 2022 bleiben bestehen. Beeinflusst wird die globale Entwicklung weiterhin dadurch, inwieweit es gelingt, die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Für die Wacker Chemie AG gehen wir derzeit davon aus, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich ansteigen wird. Das Jahresergebnis soll leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
Veröffentlichung
Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der Wacker Chemie AG, aus dem hier insbesondere die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wiedergegeben sind, wird beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und ist über die Website des Unternehmensregisters zugänglich. Er wird zusammen mit dem Konzernabschluss veröffentlicht. Dieser Abschluss kann bei der Wacker Chemie AG, Hanns-Seidel-Platz 4, 81737 München, angefordert oder im Internet abgerufen werden.