Bilanzentwicklung Aktiva
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Mio. € |
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2021 |
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2020 |
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Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Nutzungsrechte |
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2.653,9 |
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2.527,8 |
At equity bewertete Beteiligungen |
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708,9 |
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599,5 |
Sonstige langfristige Vermögenswerte |
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923,5 |
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794,2 |
Langfristige Vermögenswerte |
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4.286,3 |
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3.921,5 |
Vorräte |
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1.177,0 |
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879,5 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
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824,8 |
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627,0 |
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte |
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1.846,2 |
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1.522,1 |
Kurzfristige Vermögenswerte |
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3.848,0 |
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3.028,6 |
Summe Aktiva |
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8.134,3 |
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6.950,5 |
Anlagevermögen steigt auf Grund von Investitionen und Nutzungsrechten aus Leasing
Das Anlagevermögen einschließlich der at-Equity-Beteiligungen hat sich im Vergleich zum Ende des letzten Geschäftsjahres um 235,5 Mio. € auf 3,36 Mrd. € erhöht (31. Dezember 2020: 3,13 Mrd. €). Das Sachanlagevermögen stieg auf 2,47 Mrd. € (31. Dezember 2020: 2,39 Mrd. €). Die Investitionen sind im Geschäftsjahr auf 343,8 Mio. € (2020: 224,4 Mio. €) gestiegen. Sie verteilen sich im Wesentlichen auf die Geschäftsbereiche WACKER SILICONES und WACKER POLYMERS sowie auf Infrastrukturmaßnahmen. Mehr als die Hälfte der Investitionen wurden in Deutschland getätigt. Die laufenden Abschreibungen beliefen sich auf 404,2 Mio. €. Währungsveränderungen haben den Bilanzwert des Sachanlagevermögens um rund 100 Mio. € erhöht. Grund ist der im Jahresverlauf schwächere Euro im Vergleich zum US-Dollar. Nutzungsrechte aus Leasingverträgen beliefen sich auf 138,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 110,8 Mio. €). Finanzierungsverbindlichkeiten aus Leasingverträgen betrugen 153,7 Mio. € (31. Dezember 2020: 122,8 Mio. €).
Die Wacker Chemie AG hat mit GlobalWafers Co. Ltd., einem taiwanesischen Mitbewerber der Siltronic AG, am 09. Dezember 2020 eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer Siltronic-Anteile von 30,83 Prozent im Rahmen eines Übernahmeangebots unterzeichnet. Der Andienungszeitraum endete am 10. Februar 2021 mit einer mehr als 50-prozentigen Annahme des Angebots von 145 € pro Anteil durch die Siltronic-Aktionäre. WACKER hat die Siltronic-Beteiligung in Höhe von 550,4 Mio. € zum Stichtag 31. Dezember 2020 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte bilanziert. Zum 31. Dezember 2021 wurde die Beteiligung an der Siltronic AG wieder at-Equity bilanziert. Dies erfolgte rückwirkend zum 31. Dezember 2020. Zum Stichtag konnte die Veräußerung der Anteile nicht mehr als hoch wahrscheinlich eingestuft werden, da nach zwölf Monaten noch keine Veräußerung stattgefunden hatte und die Genehmigung der Übernahme durch die deutschen Behörden als schwierig eingestuft wurde. Diese Einschätzung hat sich mit der Nichtgenehmigung der Übernahme bestätigt. Am 31. Januar 2022 lief die Frist des Übernahmeangebots ab, ohne dass die Unbedenklichkeitsbestätigung der deutschen Behörden erteilt wurde. Zum 31. Dezember 2021 betrug somit die at-Equity bewertete Beteiligung der Siltronic in der Bilanz 659,0 Mio. € (31. Dezember 2020: 550,4 Mio. €). Darin ist unter anderem ein Equity-Ergebnis der Siltronic in Höhe von 62,1 Mio. € enthalten.
Langfristige Vermögenswerte
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte summierten sich zum 31. Dezember 2021 auf 923,5 Mio. € (31. Dezember 2020: 794,2 Mio. €). Sie erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresende um 16,3 Prozent. Insbesondere Wertpapiere in Höhe von 318,5 Mio. € haben zu diesem Anstieg geführt. WACKER hat einen Teil des hohen Mittelzuflusses in festverzinslichen US-Dollar-Wertpapieren zur planmäßigen Tilgung eines US-Dollar-Darlehens angelegt. Deutlich gesunken sind die aktiven latenten Steuern von 770,8 Mio. € auf 569,7 Mio. €. Hier wirkte sich der Zinsanstieg bei den Pensionsrückstellungen aus.
Working Capital steigt um 15 Prozent
Die kurzfristigen Vermögenswerte sind im Vergleich zum Vorjahr um 27,1 Prozent gestiegen. Sie beliefen sich auf 3,85 Mrd. € (31. Dezember 2020: 3,03 Mrd. €). Zurückzuführen ist das im Wesentlichen auf den Aufbau von liquiden Mitteln. Die Vorräte stiegen ebenfalls um 33,8 Prozent von 879,5 Mio. € auf 1,18 Mrd. €. Dafür verantwortlich sind vor allem deutlich höhere Rohstoffpreise als im Vorjahr.
Das Working Capital war zum 31. Dezember 2021 um 14,6 Prozent höher als zum Stichtag 31. Dezember 2020. Es belief sich auf 1,24 Mrd. € (31. Dezember 2020: 1,08 Mrd. €). Hier haben sich der Anstieg bei den Vorräten um 33,8 Prozent und der Anstieg bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 31,6 Prozent auf 824,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 627,0 Mio. €) ausgewirkt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 79,6 Prozent. Der Anstieg bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist ebenfalls auf stark gestiegene Rohstoffpreise zurückzuführen.
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Mio. € |
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2021 |
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2020 |
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Veränderung |
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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
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824,8 |
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627,0 |
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31,5 |
Vorräte |
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1.177,0 |
|
879,5 |
|
33,8 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
|
-761,9 |
|
-424,2 |
|
79,6 |
Working Capital |
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1.239,9 |
|
1.082,3 |
|
14,6 |
Liquidität steigt auf 1,98 Mrd. €
Ein wesentlicher Bestandteil der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte sind Wertpapiere und Festgelder sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die kurzfristigen Wertpapiere und Festgelder beliefen sich zum Ende des 4. Quartals 2021 auf 738,2 Mio. € (31. Dezember 2020: 712,0 Mio. €). Hier hat WACKER liquide Mittel als Festgeld mit fixer Laufzeit und in Fonds angelegt. Es ergaben sich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 2021 von 926,6 Mio. € (31. Dezember 2020: 626,0 Mio. €). Insgesamt stiegen die liquiden Mittel (lang- und kurzfristige Wertpapiere, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) im Vergleich zum Vorjahr damit auf 1,98 Mrd. € an (31. Dezember 2020: 1,34 Mrd. €). Das sind 48,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die wesentlichen Gründe für den Anstieg sind eine sehr gute operative Geschäftsentwicklung sowie erhaltene Anzahlungen für zukünftige Polysilicium-Lieferungen. Im 4. Quartal 2021 leistete WACKER eine Zahlung von 250 Mio. € in ein neu eingerichtetes Pensionstreuhandvermögen (CTA). Die Dividendenzahlung der Wacker Chemie AG in Höhe von 99,4 Mio. € (2020: 24,8 Mio. €) hat im 2. Quartal 2021 ebenfalls zu einem Rückgang der liquiden Mittel geführt.