Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
WACKER hat im Jahr 2023 auf Grund des anhaltend schwachen Marktumfelds bei Umsatz und Ergebnis deutlich niedrigere Werte als im Vorjahr erzielt. Ausschlaggebend für den Rückgang waren vor allem niedrigere Preise und Absatzmengen. Die zu Beginn des Jahres erhoffte Erholung der Nachfrage auf Kundenseite hat nicht stattgefunden. Die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland haben unser Geschäft zusätzlich belastet. In unseren Chemiebereichen wie auch im Geschäft mit Polysilicium waren die Umsätze rückläufig. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS lag beim Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres.
Das EBITDA war im Vergleich zum Vorjahr in allen Geschäftsbereichen rückläufig. Deutlich unter dem Vorjahr lag das operative Ergebnis der Geschäftsbereiche WACKER SILICONES, WACKER BIOSOLUTIONS und WACKER POLYSILICON. Aber auch im Geschäft mit Polymerprodukten haben wir Rückgänge verbucht. Im Bereich WACKER SILICONES wirkten sich die niedrigeren Preise vor allem für Standardprodukte, geringere Mengen an Spezialitätenprodukten und die gesunkene Anlagenauslastung negativ auf das operative Ergebnis aus. Bei WACKER POLYMERS waren vor allem die im Jahresvergleich deutlich niedrigeren Absatzpreise und –mengen ausschlaggebend für das Minus. Niedrigere Rohstoffpreise haben das operative Ergebnis dagegen positiv beeinflusst. Grund für den Rückgang im Bereich WACKER BIOSOLUTIONS waren vor allem Integrations- und Vorlaufkosten an den Standorten León und Halle. Im Bereich WACKER POLYSILICON haben sich produktionsbedingt niedrigere Absatzmengen und Preise im Bereich Solarsilicium sowie die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland negativ ausgewirkt. Der ROCE von WACKER war im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich niedriger.
Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Herstellungskosten sind durch Effizienzmaßnahmen zwar gesunken. In der Summe haben hohe Energiekosten und eine niedrige Auslastung der Produktionsanlagen infolge des geringeren Umsatzvolumens die Bruttoumsatzmarge jedoch deutlich sinken lassen. Die Herstellungskostenquote ist von 74 Prozent im Vorjahr auf jetzt 83 Prozent gestiegen. Die Abschreibungen liegen auf dem Niveau des Vorjahres.
Das Konzerneigenkapital ist mit 4,58 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Wesentlich dafür verantwortlich ist der niedrigere Jahresüberschuss. Die Eigenkapitalquote ist von 53,5 Prozent auf 51,7 Prozent zurückgegangen. Die Nettofinanzschulden belaufen sich zum 31. Dezember 2023 auf -83,7 Mio. €. Die Investitionen haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Mit 709,6 Mio. € lagen sie über den Abschreibungen. Der Netto-Cashflow ist mit 165,6 Mio. € weiter deutlich positiv, aber unter dem hohen Wert des Vorjahres.
Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2024 herausfordernd bleiben, sind die Geschäftsaussichten für WACKER mittel- und langfristig weiterhin positiv.