Management der Beziehungen zu Lieferanten
Die Leistungsfähigkeit unserer Lieferanten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für WACKER. Daher fördern wir eine enge Zusammenarbeit und entwickeln unser Lieferantenportfolio aktiv weiter, um Versorgungssicherheit, Performance und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Unser Code of Conduct wird, neben dem Supplier Code of Conduct, als Orientierungshilfe an unsere Geschäftspartner weitergegeben.
Richtlinien und Anweisungen
Unsere Lieferantenbeziehungen sind durch eine Richtlinie und mehrere Anweisungen geregelt, darunter eine spezifische Anweisung zur Förderung der Nachhaltigkeit. Diese zielt darauf ab, eine nachhaltige Lieferantenbasis effizient zu gewährleisten, indem Lieferanten nach ihrer Bedeutung priorisiert und robuste Beziehungen und Prozesse aufgebaut werden.
Bewertung und Kategorisierung
WACKER bewertet Lieferanten nach Beschaffungsvolumen, Abhängigkeit und strategischen Aspekten. Schlüssellieferanten, die knapp 80 Prozent des globalen Einkaufsvolumens abdecken, werden in die Kategorien A, B oder C eingestuft. Diese Einstufung ermöglicht eine aktive Steuerung der Lieferantenbeziehungen und die Definition formaler Anforderungen wie Lieferantenleistungsbewertungen und Verbesserungspläne.
Langfristige Partnerschaften und Preferred Suppliers
WACKER strebt insbesondere mit Schlüssellieferanten langfristige Partnerschaften an, auf Basis der Erfahrung, dass langjährige Lieferanten die unternehmensspezifischen Anforderungen besser verstehen und erfüllen. Diese Zielsetzung ist in den relevanten Anweisungen formuliert und leitet unser Handeln im Lieferantenmanagement. Neben den Schlüssellieferanten wählt WACKER auch Preferred Suppliers aus, um eine zu fragmentierte Lieferantenstruktur zu vermeiden. Diese Vorzugslieferanten gehören häufig nicht zur Gruppe der Schlüssellieferanten.
Überwachung und Lieferantenentwicklung
Für alle Schlüssellieferanten und selektiv für Nicht-Schlüssellieferanten etabliert WACKER Prozesse zur kontinuierlichen Überwachung und Verbesserung der Lieferantenleistung. Diese Prozesse helfen, relevante Entwicklungen, Risiken und Chancen rechtzeitig zu erkennen und die Leistungsfähigkeit sowie die Kooperation nachhaltig weiterzuentwickeln.
Unsere Strategien zur Lieferantenentwicklung umfassen:
- persönliche Beziehungen
- Beanstandungsmanagement
- Lieferantenbewertung
- Aktivitäten zur kontinuierlichen Verbesserung
- Erfüllung von Nachhaltigkeitsstandards
- Lieferanten-Qualitätsaudits
Nachhaltigkeitsanforderungen und Lieferantenmanagement
WACKER erwartet von allen Schlüssellieferanten, dass sie spätestens alle drei Jahre eine positive Nachhaltigkeitsleistung nachweisen. Dies erfolgt entweder durch ein EcoVadis-Assessment mit mindestens 46 Punkten oder ein TfS-Audit ohne wesentliche Abweichungen. Geprüft werden Nachhaltigkeitsmanagement, Umweltpraktiken, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung. Bis 2030 müssen alle Schlüssellieferanten diese Anforderungen erfüllen. Unsere Ziele verfolgen wir in monatlichen Managementberichten.
Zusätzlich fordern wir eine Nachhaltigkeitsbewertung von Lieferanten, die aufgrund der fortlaufenden Risikoanalyse als besonders relevant ermittelt wurden. Bei nicht zufriedenstellenden Ergebnissen vereinbaren wir Maßnahmen zur Verbesserung, deren Fortschritt und Status durch Lieferantengespräche, Reassessments oder wiederholte Audits verfolgt werden. Ergebnisse und Maßnahmen werden in einem internen Dashboard dokumentiert. Unverändert schlechte Ergebnisse und fehlende Kooperationsbereitschaft können zur Beendigung der Geschäftsbeziehung führen. Unsere Lieferanten von Konfliktmineralien verpflichten wir, nur aus Minen zu liefern, die die Kriterien der RMI (Responsible Minerals Initiative) erfüllen.
Kommunikation und Schulungen
Unsere Nachhaltigkeitsziele werden auf der Unternehmenswebsite publiziert. Zudem gibt es einen Bereich mit Informationen für Lieferanten und regelmäßige Lieferantentage in Europa, Asien und den USA, in denen Neuigkeiten, Fokusthemen und Erwartungen kommuniziert werden. Dies soll dazu beitragen, die negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt in der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu reduzieren.
Schulungsprogramme
Für unsere Belegschaft im Einkauf bieten wir neben allgemeinen Schulungen zu Sicherheit und Compliance auch spezifische Schulungsprogramme an. Diese umfassen Einarbeitungsschulungen zu Einkaufsprozessen und Tools, reguläre Schulungen zu Verhandlungen und Kosten sowie Erweiterungsschulungen wie zum Thema Product Carbon Footprint. Zudem können unsere Mitarbeitenden und Lieferanten an den kostenlosen Online-Schulungen der TfS Academy zu einschlägigen Nachhaltigkeitsthemen teilnehmen.
