Strategie der einzelnen Geschäftsbereiche
(ESRS 2.42 a, b, c)
In den beiden Chemiebereichen Silicones und Polymers soll der Umsatz beschleunigt wachsen. Gleichzeitig soll die Profitabilität weiter steigen. Bis zum Jahr 2030 ist eine EBITDA-Marge von über 20 Prozent geplant. Bisher lag die Zielmarke für die Chemiebereiche bei 16 Prozent. Der ROCE soll die Kapitalkosten um mehr als den Faktor 2 übersteigen. Um das Spezialitätenwachstum zu forcieren, werden Kapazitäten vor Ort in den Regionen und Märkten ausgebaut, wo unsere Kunden tätig sind. Dabei liegt der Fokus auf nachhaltigen Lösungen. Einerseits entwickeln wir Produkte, die es unseren Kunden ermöglichen, nachhaltigere Technologien umzusetzen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Nachhaltigkeit unserer Produkte selbst zu verbessern.
Der Geschäftsbereich Silicones führt seine Spezialitätenstrategie mit Fokus auf margenstarke Wachstumsmärkte konsequent fort. Im Zentrum steht dabei die Stärkung der Kundennähe in den Regionen mit Hilfe technischer Serviceleistungen und lokaler Entwicklung maßgeschneiderter Kundenlösungen. Diese Strategie wird unter anderem durch die Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Spezialsilanhersteller SICO Performance Material unterstrichen. Mit dem Bau eines neuen Produktionsstandorts im tschechischen Karlsbad stärkt WACKER in Europa seinen strategischen Fokus auf die Herstellung von Siliconspezialitäten. Beim Wachstum liegt der Schwerpunkt auf Zukunftsmärkten wie beispielsweise Elektromobilität oder erneuerbare Energieerzeugung, für die Silicone essenziell sind. Zudem steht die Entwicklung nachhaltiger Produkte im Fokus, beispielsweise durch Reduktion des CO2-Fußabdrucks oder durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe.
Polymers begleitet das künftige Marktwachstum weltweit. Marktseitig liegt der Fokus auf dem nachhaltigen Bauen der Zukunft, zu dem die Produkte von Polymers einen wesentlichen Beitrag leisten. WACKER investiert dazu unter anderem in den Kapazitätsausbau für Vinyl-Acetat-Ethylen- (VAE-) Dispersionen am US-amerikanischen Standort Calvert City. Das Portfolio für nachhaltige Produktlösungen, die unter anderem auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, wird kontinuierlich ausgebaut. Das Gleiche gilt für kundenspezifische Lösungen.
Der Geschäftsbereich Biosolutions soll bis 2030 in neue Dimensionen wachsen. Geplant ist bis zu diesem Zeitpunkt ein Umsatz von rund 1 Mrd. €, der durch organisches Wachstum und gezielte Akquisitionen erreicht werden soll. Die EBITDA-Marge soll bei über 25 Prozent liegen. Im Fokus dieser Strategie steht das Geschäft mit Biopharmazeutika. Der Standort Halle wurde zu einem mRNA-Kompetenzzentrum ausgebaut. Die zweite Säule des Wachstums ist die fermentative Herstellung von hochwertigen Inhaltsstoffen für verschiedene Endmärkte wie Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika und Pharmazeutika. Hier hat WACKER 2023 das Unternehmen ADL BioPharma S.L.U. am Standort León, Nordspanien, übernommen. Das Produktportfolio soll über eigene Innovationen, Partnerschaften und weitere Zukäufe erweitert werden.
Im Geschäftsbereich Polysilicon soll die EBITDA-Marge bis 2030 bei über 30 Prozent liegen. Der ROCE soll die Kapitalkosten um mehr als den Faktor 2 übersteigen. Vor allem im Halbleiterbereich will der Geschäftsbereich seine Position weiter stärken. Der Anteil von ultrareinem Polysilicium für die Halbleiterindustrie an der gesamten Produktionsmenge wird kontinuierlich erhöht. Am Standort Burghausen investiert WACKER in eine Reinigungslinie, mit der die Kapazitäten für höchstreines Halbleiter-Polysilicium um mehr als 50 Prozent erhöht werden. Mit den Produkten von Polysilicon werden Zukunftsmärkte adressiert, die essenziell für die nachhaltige Transformation sind. Gleichzeitig wird die Nachhaltigkeit der Produkte selbst zunehmend verbessert.
