Ziele
Treibhausgasziele
WACKER bekennt sich klar zum Pariser Klimaschutzabkommen. Bei den freiwilligen Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen handelt es sich um sogenannte Science-Based Targets (Business Ambition for 1,5°), die im Einklang mit dem 1,5-Grad-Celsius-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens stehen. Sowohl die Ziele für 2030 als auch das Net-Zero-Ziel 2045 wurden von der unabhängigen Science Based Target initiative (SBTi) validiert. Die Ziele umfassen biogene Emissionen aus Landnutzung und Biomasse.
Eine Erhöhung der THG-Emissionen durch Wachstum und künftige Marktentwicklungen wurde bei der Zielsetzung berücksichtigt. Signifikante Änderungen (> 5 Prozent) wie zum Beispiel durch Akquisitionen erfordern nach SBTi eine Neuberechnung des Basiswertes. Der Basiswert für die Zielsetzung wurde im Berichtsjahr nicht verändert, da sich keine signifikante Änderung bezüglich Treibhausgasinventar oder Berechnungsmethodik ergeben hat.
Mittelfristiges Konzernziel: 50 Prozent Reduktion der absoluten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) bis 2030
Auf dem Weg zu Net Zero streben wir bis 2030 an, die absoluten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) im Konzern auf die Hälfte des Werts von 2020 zu senken. Das Ziel umfasst 100 Prozent der Scope 1- und Scope 2-Emissionen (marktbasiert). Eine Aufteilung des Zielwerts in Scope 1- und Scope 2-Emissionen ist aufgrund der Vielzahl an Produktionsprozessen und potentiellen Portfolioverschiebungen nicht möglich.
Mittelfristiges Konzernziel: 25 Prozent Reduktion der absoluten Treibhausgasemissionen (Scope 3, Kat. 1 + 3) bis 2030
WACKER verpflichtet sich außerdem, die absoluten Treibhausgasemissionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen sowie brennstoff- und energiebezogenen Aktivitäten (Scope 3, Kategorie 1 und 3) ab 2020 bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren. Gemäß den Anforderungen der SBTi werden für das Ziel 87 Prozent der Emissionen der Kategorie 1 und 75 Prozent der Kategorie 3 berücksichtigt.
Langfristiges Konzernziel: Net Zero bis 2045
Entsprechend dem Corporate Net Zero Standard der SBTi verpflichtet sich WACKER, bis 2045 seine absoluten Treibhausgasemissionen (Bezugsgröße: 100 Prozent Scope 1- und Scope 2-Emissionen, marktbasiert) um 95 Prozent gegenüber 2020 zu reduzieren. Darüber hinaus verpflichtet sich WACKER, seine absoluten Treibhausgasemissionen (Bezugsgröße: 100 % Scope 3-Emissionen) im gleichen Zeitraum um 90 Prozent zu reduzieren. Die Erreichung von Net Zero erfolgt dann über eine Neutralisation von Restemissionen.
Status der Zielerreichung
Auf einer jährlichen Basis berechnen wir die Treibhausgasemissionen des WACKER Konzerns (Scope 1 bis 3) und vergleichen die Ergebnisse mit den durch unsere SBTi-Zielsetzung vorgegebenen Jahreszielen.
Die Zielerreichung der THG-Reduktionsziele für Scope 1 und 2 bzw. Scope 3 im Berichtsjahr sowie der Vergleich zum Vorjahr werden in der folgenden Tabelle dargestellt.
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Rückblickend |
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Etappenziele und Zieljahre |
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Basisjahr (2020) |
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2023 |
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2024 |
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% 2024/ |
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2025 |
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2030 |
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2045 |
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Jährlich % des Ziels/ 2020 |
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Scope 1- und Scope 2-THG-Bruttoemissionen (kt CO2e)1 |
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3.626 |
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2.755 |
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2.529 |
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-8 |
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2.719 |
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1.813 |
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– |
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5,0 |
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5.291 |
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3.288 |
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3.713 |
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13 |
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4.630 |
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3.969 |
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– |
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2,5 |
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Net Zero – Scope 1- und Scope 2-THG-Bruttoemissionen (kt CO2e)1 |
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3.626 |
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2.755 |
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2.529 |
|
-8 |
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– |
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– |
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182 |
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3,8 |
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7.713 |
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5.358 |
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6.052 |
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13 |
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– |
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– |
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771 |
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3,6 |
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Scope 1- und Scope 2-Reduktionsziel
Im Berichtsjahr liegen wir mit minus 30 Prozent Emissionseinsparung deutlich über dem anvisierten linearen Reduktionspfad, der für 2024 eine Reduktion von minus 20 Prozent gegenüber 2020 vorsieht. Dazu haben im Wesentlichen der rückläufige Energiezukauf und reduzierte Kältemittelaustritte gegenüber dem Vorjahr beigetragen.
Scope 3 (Kat. 1 und 3)-Reduktionsziel
Im Berichtsjahr übertreffen wir trotz eines Anstiegs um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit knapp 30 Prozent Emissionseinsparung (Scope 3) gegenüber 2020 sowohl die anvisierte Minderung von 10 Prozent gegenüber 2020 als auch erneut das Ziel für 2030.
Die deutliche Reduktion gegenüber 2020 liegt vor allem am Einsatz deutlich geringerer Rohstoff- und Energiemengen sowie am Einkauf von Rohstoffen mit geringerem CO2-Fußabdruck und einem CO2-ärmeren Strommix im Vergleich zum Basisjahr. Wir bewerten die deutliche Reduktion gegenüber dem Basisjahr noch nicht als finale Zielerreichung, da das Jahr hinsichtlich der Einkaufsmengen nicht repräsentativ war.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die CO2-Emissionen aus dem Rohstoffzukauf im Wesentlichen durch steigende Rohstoffmengen an, während die Emissionen aus der Vorkette zugekaufter Energie durch den Einsatz erneuerbarer Energie weiter gesunken sind.
Energieziel
Als energieintensives Unternehmen hat die effiziente Nutzung von Energie für uns oberste Priorität. Sie ist zudem indirekt mit der Freisetzung von Treibhausgasen gekoppelt.
Mittelfristiges Konzernziel: 15 Prozent Reduktion des spezifischen Energieverbrauchs bis 2030
Um den spezifischen Energieverbrauch (Energiemenge pro Nettoproduktionsmenge) des Konzerns weiter zu senken, haben wir uns freiwillig zum Ziel gesetzt, diesen bis 2030 um 15 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2020 zu reduzieren. Grundlage für die Berechnung sind die normierten Energieverbräuche und die Nettoproduktionsmengen der Produktionsstandorte. Der Wert wird dabei als Indexwert berichtet. Das Ziel ist nicht wissenschaftlich basiert.
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2024 |
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2023 |
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2020 |
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Spezifischer Energieverbrauch pro Nettoproduktionsmenge* (%) |
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105,0 |
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102,9 |
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100,0 |
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Veränderung in % (ggü. 2020) |
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5,0 |
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2,9 |
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– |
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Im Berichtsjahr liegen wir mit plus 5 Prozent Erhöhung des spezifischen Energieverbrauchs gegenüber 2020 über dem anvisierten Reduktionspfad. Trotz eines insgesamt rückläufigen Energieverbrauchs wirken sich vor allem Portfolioverschiebungen sowie eine geringere Auslastung der Produktionsanlagen und damit die geringere Nettoproduktionsmenge im Vergleich zum Basisjahr nachteilig auf die Zielgröße aus.