Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Mit unseren Produkten bedienen wir eine Vielzahl von Branchen. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Chemie-, die Bau-, die Elektro- und Elektronik- sowie die Photovoltaikindustrie.
Chemiebereiche von WACKER mit guter Umsatzentwicklung
Die chemische Industrie hat sich im Jahr 2018 gut entwickelt. Die Produktion ist in nahezu allen Teilen der Welt gewachsen, entsprechend positiv entwickelte sich die Chemienachfrage. Der weltweite Branchenumsatz (inkl. Pharmazeutika) lag nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) im Jahr 2017 bei 4,8 Billionen €, knapp 60 Prozent davon kamen aus Asien. Das günstige internationale Marktumfeld hat auch das Geschäft der Chemieunternehmen hierzulande positiv beeinflusst. Dank der guten Konjunktur nahm die Nachfrage nach deutschen Chemieprodukten im vergangenen Jahr sowohl im Inland als auch im Ausland zu. Die Auslastung der Anlagen deutscher Chemieunternehmen lag 2018 bei rund 84 Prozent. Laut VCI stieg die Chemieproduktion in Deutschland um 2,5 Prozent. Da gleichzeitig die Chemikalienpreise um 2,0 Prozent zulegten, wuchs der Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 204 Mrd. € (2017: 195 Mrd. €).
Die Chemiebereiche von WACKER haben ihren Gesamtumsatz in der Summe gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren bessere Preise, vor allem für Siliconprodukte, sowie höhere Absatzmengen. Besonders gut war im Geschäftsbereich WACKER SILICONES die Nachfrage nach Siliconprodukten für die Elektronik-, Textil- und Kunststoffindustrie. WACKER POLYMERS konnte den Umsatz mit Dispersionspulvern und Dispersionen auf Basis von Vinylacetatethylen (VAE) steigern. Im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS entwickelte sich der Umsatz mit Produkten für Pharma- und Agroanwendungen besonders positiv.
Bauindustrie wächst im Jahr 2018
Die weltweite Bauindustrie ist nach Angaben des Marktforschungsinstituts B + L Marktdaten GmbH im Jahr 2018 um 2,9 Prozent auf 9,1 Bio. US-$ (2017: 8,9 Bio. US-$) gewachsen. Die Bauleistungen in Westeuropa stiegen um 2,0 Prozent. In Osteuropa nahmen die Bauinvestitionen um 2,7 Prozent zu. Die Investitionen der Bauwirtschaft in Nordamerika wuchsen 2018 um 3,2 Prozent. Besonders kräftig war das Plus der Bauwirtschaft in Asien. Hier sind die Bauinvestitionen um 4,0 Prozent gewachsen.
WACKER POLYMERS konnte seinen Umsatz mit Bauanwendungen weiter steigern. Das Absatzplus bei Dispersionspulvern war getrieben durch den wachsenden Markt für Trockenmörtel in allen Regionen weltweit. Im Bereich der Dispersionen konnte WACKER POLYMERS in Asien und hier speziell in China zulegen. Neben Kleb- und Dichtstoffen sind wasserbasierte, umweltverträgliche Beschichtungen ein wichtiger Markt für unsere VAE-Dispersionen. Auch Bauanwendungen von WACKER SILICONES verzeichneten ein Umsatzplus. In allen drei Produktbereichen Bautenschutz, Dicht- und Klebstoffe und silanmodifizierte Polymere konnten wir weiterwachsen. Im Jahr 2018 sind die Umsätze von WACKER SILICONES in allen Regionen gestiegen. Besonders stark war der Zuwachs in den GUS-Staaten, China und Indien.
Elektro- und Elektronikindustrie wächst in Schwellenländern
Der weltweite Markt der Elektro- und Elektronikindustrie ist im Jahr 2018 nach Schätzungen des Zentralverbands der Elektronik- und Elektroindustrie (ZVEI) um fünf Prozent gewachsen und erreichte ein Volumen von rund 4,4 Bio. € (2017: 4,2 Bio. €). Dafür verantwortlich sind besonders China und die Schwellenländer, die um jeweils sieben Prozent zulegen konnten.
WACKER hat zwei Geschäftsbereiche, die Kunden aus der Elektro- und Elektronikindustrie bedienen. Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON beliefert Kunden aus der Halbleiterindustrie mit Polysilicium. WACKER SILICONES konnte seinen Umsatz mit Siliconen für die Elektronikindustrie um 20 Prozent steigern. Hierzu trugen besonders Zuwächse für Anwendungen im Bereich Automobilelektronik bei. Bei Silanen für Elektronikanwendungen betrug das Plus zwölf Prozent. Ebenfalls zweistellige Zuwächse waren bei Standardmaterialien zur Herstellung von Formteilen in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten zu verzeichnen.
Die Photovoltaik etabliert sich als tragende Säule der weltweiten Energieversorgung
Der weltweite Solarmarkt lag im Jahr 2018 ganz leicht über dem Niveau des Vorjahres. Nach Angaben verschiedener Marktstudien sowie eigener Marktuntersuchungen wurden weltweit ca. 105 Gigawatt (GW) neu installiert (2017: ca. 100 GW). Das sind rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Fördermaßnahmen sowie die stark gesunkenen Systemkosten haben zum weltweiten Ausbau der PV-Installationen beigetragen. Zum Jahresende 2018 waren damit weltweit mehr als 500 GW Photovoltaikleistung installiert. Rund zwei Drittel der Neuinstallationen wurden 2018 in China, Indien, Japan und den USA getätigt. Durch eine veränderte Förderpolitik sind die Neuinstallationen in China jedoch von 53 GW im Jahr 2017 auf 43 GW im Jahr 2018 gesunken. China hat die Einspeisevergütung und den Zubau von Photovoltaikanlagen im Juni 2018 stark gedrosselt. Zudem führten Effizienzsteigerungen zu einem sinkenden Polysiliciumverbrauch. Das hat sich auf unsere Absatzmengen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON ausgewirkt.
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Neu installierte PV-Leistungen (MW) |
Wachstum |
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2018 |
2017 |
% |
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Deutschland |
3.100 |
1.800 |
72 |
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Frankreich |
1.000 |
900 |
11 |
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Übriges Europa |
7.500 |
4.100 |
83 |
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USA |
11.100 |
10.600 |
5 |
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Japan |
7.000 |
7.400 |
-5 |
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China |
43.000 |
52.800 |
-19 |
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Indien |
9.500 |
9.600 |
-1 |
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Übrige Welt |
22.800 |
12.800 |
78 |
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Gesamt |
105.000 |
100.000 |
5 |
Trotz der global leicht gestiegenen Neuinstallationen blieben die Marktbedingungen in der Photovoltaikindustrie herausfordernd. In den USA und Indien sorgten Strafzölle auf importierte Solarzellen und -module für höhere Preise und damit für ein gebremstes Wachstum in diesen Märkten. In Europa wurden die Mindestpreise für importierte Solarzellen und -module zwar zum 03. September 2018 beendet, sinkende Preise für Solarzellen und -module werden ihr volles Marktpotenzial aber voraussichtlich erst ab dem Jahr 2019 entfalten. Auf Grund der nach wie vor bestehenden Überkapazitäten hielt der Preisdruck auf allen Wertschöpfungsstufen weiter an. Das hat dazu geführt, dass sich die finanzielle Situation zahlreicher Solarunternehmen über das Gesamtjahr betrachtet nicht wesentlich verbessert hat.
Rohstoffpreise insgesamt höher als im Vorjahr
Die Rohstoffpreise waren 2018 in der Summe deutlich höher als vor einem Jahr. Bei Vinylacetatmonomer (VAM) lag der Preisanstieg bei rund 14 Prozent. Methanol war um 13 Prozent teurer als im Jahr 2017. Siliciummetall verteuerte sich im Schnitt um drei Prozent. Die Preise für Ethylen stiegen im Schnitt um rund acht Prozent.