Arbeitnehmerbelange

Der Erfolg von WACKER ist eine Teamleistung aller Mitarbeiter. Entsprechend dem UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 8 – Decent Work and Economic Growth – sorgt WACKER deshalb dafür, dass seine Mitarbeiter ihre persönlichen Potenziale entfalten, Verantwortung übernehmen und ihre Ideen einbringen können. Das fördern wir, indem wir unsere Mitarbeiter qualifizieren und weiterbilden. Wir wollen dafür sichere Arbeitsplätze, hohe Sozialleistungen und ein Arbeitsumfeld bieten, in dem Beruf und Privatleben vereinbar sind. Es ist uns wichtig, allen Mitarbeitern die gleichen Chancen einzuräumen. Unser Ziel ist es zudem, schwerbehinderte oder gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeiter dauerhaft beruflich zu integrieren. Die betriebliche Ausbildung ist seit jeher ein Schwerpunkt der Personalentwicklung von WACKER. Wir bieten unseren Mitarbeitern eine attraktive Entlohnung und Aufstiegsmöglichkeiten und beteiligen sie am Unternehmenserfolg. Alle wesentlichen Arbeitnehmerbelange werden bei uns in entsprechenden Vorstandsgremien behandelt.

In unserem Code of Conduct bekennen wir uns ausdrücklich zu den zehn Prinzipien des Global Compact. Das schließt die Prinzipien mit ein, die sich auf Arbeitsnormen beziehen: Prinzipien Nr. 3 „Wahrung der Vereinigungsfreiheit“, Nr. 4 „Abschaffung aller Formen von Zwangsarbeit“, Nr. 5 „Abschaffung von Kinderarbeit“ und Nr. 6 „Vermeidung von Diskriminierung“. Wir verpflichten uns auch gegenüber unseren Kunden zur Wahrung dieser Arbeitsnormen.

Nachgewiesenes Fehlverhalten bei Personalbelangen ahnden wir entsprechend der Schwere des Vorfalls. Nennenswerte Vorfälle gab es im Berichtsjahr nicht.

Aus- und Weiterbildung auf hohem Niveau

Bei der Personalentwicklung setzt WACKER auch auf die betriebliche Ausbildung. Im Geschäftsjahr 2018 starteten 191 junge Menschen ihre Ausbildung bei WACKER oder im Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW). In Summe hat das Unternehmen mit 599 Auszubildenden fast so viele Lehrlinge beschäftigt wie im Vorjahr (2017: 601). Die Ausbildungsquote (Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Konzernbelegschaft in Deutschland) liegt mit 5,5 Prozent geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (2017: 5,7 Prozent). Fast alle der geeigneten Auszubildenden – 157 Absolventen – hat WACKER im Jahr 2018 übernommen, davon 130 unbefristet und 27 befristet. Das Berufsbildungswerk Burghausen bildet auch für Partnerunternehmen außerhalb des WACKER-Konzerns aus.

Um die demografische Entwicklung zu begleiten und für junge Menschen langfristige Perspektiven bieten zu können, hat WACKER mit der Arbeitnehmervertretung eine Regelung zur Übernahme von Auszubildenden getroffen. Die neue Konzernbetriebsvereinbarung sieht vor, dass Auszubildende nach bestandenem Ausbildungsabschluss und bei entsprechender Eignung ein Übernahmeangebot erhalten: Auf unbefristete Stellen werden sie fest übernommen, auf befristete Stellen befristet.

WACKER hat im Jahr 2018 insgesamt 8,7 Mio. € in Personalentwicklung und Weiterbildung investiert (2017: 7,9 Mio. €).

Arbeitsschutz

Für WACKER haben Arbeitsschutz und Anlagensicherheit eine herausragende Bedeutung. Aus diesem Grund legen wir gemeinsam mit Oberen Führungskräften und leitenden Angestellten in Deutschland Sicherheitsziele in den jährlichen Zielvereinbarungen fest.

Unsere Prozesse und Standards zum Arbeitsschutz sind an der internationalen Norm OHSAS 18001 ausgerichtet. Zum systematischen Arbeitsschutz gehört, dass die Gefährdungen regelmäßig beurteilt und die Arbeitsbereiche überwacht werden.

Alle Mitarbeiter werden für ihren individuellen Arbeitsplatz in Sicherheitsthemen unterwiesen. So bietet WACKER Deutschland insgesamt 42 Online-Schulungen zu Themen der Arbeitssicherheit an. Die vermittelten Kenntnisse reichen von allgemeinen Sicherheitsunterweisungen für Büro- oder Labormitarbeiter bis zum sicheren Verhalten in explosionsgefährdeten Bereichen oder der Einstufung von Gefahrstoffen.

Im Berichtsjahr haben wir die Erkenntnisse aus der Explosion am Standort Charleston, USA, im Jahr 2017 im Rahmen eines Sicherheitsprogramms aufgearbeitet. Alle Einheiten weltweit sind aufgefordert, die Schutzkonzepte an Kompressoren zu überprüfen und bei Bedarf bis Ende 2019 nachzurüsten.

Ebenfalls im Jahr 2018 haben wir die Sicherheit von Rohrbrückenleitungen deutlich verbessert. Im Rahmen einer konzernweiten Initiative werden die technische Ausführung, der Korrosionsschutz sowie die organisatorischen Regelungen und Notfallpläne für Rohrbrückenleitungen überprüft und angepasst.

Die Entwicklung der Arbeitsunfälle zählt zu den wichtigsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Beim Arbeitsschutz haben wir uns vorgenommen, dass die Zahl der Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden konzernweit im Jahr 2020 nicht mehr als 1,7 betragen soll. Bei den meldepflichtigen Arbeitsunfällen (Unfälle mit mehr als drei Ausfalltagen) weist WACKER, verglichen mit dem Durchschnitt der deutschen Chemieindustrie, deutlich bessere Zahlen aus: Im Jahr 2018 betrug die Quote hier 1,3 pro eine Mio. Arbeitsstunden, während die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie im Jahr 2017 in Chemiebetrieben 9,3 meldepflichtige Unfälle auf eine Mio. Arbeitsstunden registrierte. In der Berichtsperiode verzeichnete WACKER in seiner Belegschaft wieder keinen Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang.

Die wenigsten Unfälle bei WACKER sind chemietypisch. Häufigste Ursachen sind Unachtsamkeit bei manuellen Tätigkeiten, Stolpern, Rutschen oder Stürze. Wir geben uns mit der Unfallhäufigkeit nicht zufrieden und erhöhen unsere Anstrengungen im Arbeitsschutz. Im Jahr 2018 haben wir überprüft, wie wichtige Sicherheitsregelungen in der Praxis an den deutschen Standorten umgesetzt werden. Hierzu gehörten beispielswiese Regelungen für die Sicherheit von Partnerfirmenmitarbeitern und Vorgaben zum sicheren Arbeiten auf Leitern.

Weiterhin setzen wir unser Sicherheitsprogramm WACKER Safety Plus (WSP) um: Es nutzt erfolgreiche Sicherheitselemente von Standorten mit besonders niedrigen Unfallzahlen. Dazu zählen Sicherheitsrundgänge, Gespräche mit der Betriebsmannschaft und Notfallübungen. WACKER Safety Plus zielt darauf ab, unsichere Handlungen zu erkennen und zu vermeiden.

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Arbeitsunfälle Stammpersonal und Zeitarbeiter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2018

 

2017

 

2016

1

Unfälle ab einem Ausfalltag

2

Unfälle mit mehr als drei Ausfalltagen

 

 

 

 

 

 

 

Unfallhäufigkeit Konzern:
Arbeitsunfälle1 pro einer Mio. Arbeitsstunden

 

2,9

 

2,8

 

3,0

Europa

 

3,6

 

3,3

 

3,8

Amerika

 

1,5

 

2,2

 

0,7

Asien

 

0,4

 

0,4

 

0,8

Unfallhäufigkeit Konzern:
Meldepflichtige Arbeitsunfälle2 pro einer Mio. Arbeitsstunden

 

1,3

 

1,4

 

1,6

Tödliche Arbeitsunfälle

 

 

 

Vielfalt und Chancengleichheit (Diversity)

Gleichbehandlung: Die Verschiedenheit der Menschen sehen wir als Bereicherung. Ungleichbehandlung oder Herabsetzung auf Grund von Geschlecht, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, sexueller Ausrichtung oder Alter lehnen wir ab. Diese Prinzipien gelten unternehmensweit und sind als Teil unserer Unternehmenskultur in unserem Code of Teamwork & Leadership verankert. Mögliche Diskriminierungen können Mitarbeiter – auch anonym – bei ihren Vorgesetzten melden, ebenso bei den Compliance-Beauftragten, dem Betriebsrat oder den Verantwortlichen der Personalabteilung. Die Beschwerde wird inhaltlich überprüft, der Beschwerdeführer über das Ergebnis informiert. Mögliche Diskriminierungsfälle werden in den monatlichen Compliance-Bericht an den Vorstand aufgenommen. Sie sind außerdem Gegenstand der regelmäßigen Berichte an den Aufsichtsrat. Alle Mitarbeiter der deutschen Standorte sind verpflichtet, sich durch eine E-Learning-Schulung mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vertraut zu machen.

Förderung von Vielfalt: WACKER startete im Jahr 2015 eine konzernweite Initiative, um Vielfalt in der Belegschaft zu fördern. Das Unternehmen trat der bundesweiten Initiative „Charta der Vielfalt“ bei. Seitdem setzt WACKER jährlich Schwerpunktthemen, die den Mitarbeitern die Chancen und Herausforderungen einer vielfältigen Belegschaft bewusstmachen sollen. Im Jahr 2018 lag der Schwerpunkt auf dem Thema Inklusion, das auch beim deutschlandweiten Diversity Tag aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wurde.

Das bayerische Sozialministerium hat die Wacker Chemie AG im Berichtsjahr mit dem Emblem „Inklusion in Bayern – wir arbeiten miteinander“ ausgezeichnet. Damit würdigt die bayerische Staatsregierung Arbeitgeber, die sich in beachtlichem Maße um die Inklusion von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben verdient machen. Ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld, das allen Beschäftigten ermöglicht, zum Unternehmenserfolg beizutragen, ist dabei Ziel von WACKER – auch um schwerbehinderte und gleichgestellte Mitarbeiter dauerhaft beruflich zu inkludieren.

Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung, gleichgestellte und gesundheitlich angeschlagene Mitarbeiter werden bei WACKER besonders geschützt und gefördert. So arbeiten im betrieblichen Eingliederungsmanagement Vorgesetzte, Mitarbeiter, Personalabteilung, Arbeitnehmervertretungen, Schwerbehindertenvertretung und Gesundheitsdienst eng zusammen, um betroffene Mitarbeiter gezielt und entsprechend der lokalen Gesetzgebung zu unterstützen.

Neben dem Thema Inklusion beschäftigt sich das Diversity Management bei WACKER verstärkt mit den Themen Geschlecht und kultureller Hintergrund. Menschen aus 67 verschiedenen Nationen arbeiten für WACKER. Zum Jahresende 2018 waren 37 der konzernweit 172 Oberen Führungskräfte nicht deutscher Nationalität – dies entspricht einem Anteil von 21,5 Prozent. Insgesamt waren im OFK-Kreis 15 Nationalitäten vertreten.

Anteil Frauen in Führungspositionen

Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in mittleren und oberen Führungspositionen mittel- bis langfristig signifikant zu erhöhen. Das Talent Management bei WACKER hilft dabei, das Potenzial der bei WACKER beschäftigten weiblichen Mitarbeiter systematisch zu erkennen und zu fördern. Der Corporate Governance Bericht enthält zusätzliche Informationen zum Frauenanteil und insbesondere dazu, wie bei WACKER das seit dem 01. Mai 2015 geltende Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen umgesetzt wird.

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Vielfalt und Chancengleichheit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2018

 

2017

 

2016

1

OFK-Zahlen ohne ruhende Arbeitsverhältnisse und ohne Vorstand Wacker Chemie AG

 

 

 

 

 

 

 

Beschäftigte Konzern

 

14.542

 

13.811

 

13.448

Davon weibliche Mitarbeiter

 

3.355

 

3.154

 

3.047

Anteil weibliche Mitarbeiter Konzern (%)

 

23,1

 

22,8

 

22,7

 

 

 

 

 

 

 

Beschäftigte Deutschland

 

10.291

 

9.984

 

9.775

Davon ausländische Mitarbeiter

 

1.054

 

1.046

 

1.034

Anteil ausländische Mitarbeiter Deutschland (%)

 

10,2

 

10,5

 

10,6

 

 

 

 

 

 

 

Zahl Mitarbeiter mittleres Management Konzern (Führungskreis 3)

 

3.212

 

3.043

 

2.927

Davon weibliche Mitarbeiter

 

762

 

690

 

650

Anteil weibliche Mitarbeiter mittleres Management Konzern (%)

 

23,7

 

22,7

 

22,2

 

 

 

 

 

 

 

Obere Führungskräfte Konzern1

 

172

 

166

 

165

Davon weibliche Obere Führungskräfte

 

23

 

21

 

19

Anteil weibliche Obere Führungskräfte Konzern (%)

 

13,4

 

12,7

 

11,5

Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen

WACKER ist von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen des Unternehmenswettbewerbs „Erfolgreich. Familienfreundlich“ als eines von 20 Unternehmen ausgezeichnet worden, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf in vorbildlicher Weise unterstützen. 227 bayerische Unternehmen aller Branchen und Größen hatten sich am Wettbewerb beteiligt.

WACKER setzte sich in den Kriterien „Familienbewusste Arbeitsbedingungen“, „Service- und Unterstützungsangebote“, „Personalentwicklung und Nachhaltigkeit“, „Information und Kommunikation“ sowie „Unternehmens- und Führungskultur“ durch. WACKER bietet den Mitarbeitern umfangreiche Möglichkeiten, ihr Privat- und Berufsleben in Einklang zu bringen. Dazu zählen vielfältige Arbeitszeitmodelle, Unterstützung bei der Kinderbetreuung, Ferienbetreuung am größten Standort Burghausen, eine einwöchige „Familienzeit“ für Eltern von Kindern unter acht Jahren und Unterstützung für pflegende Angehörige.

WACKER ist im Jahr 2018 dem Netzwerk „Familienpakt Bayern“ der Bayerischen Staatsregierung und der Wirtschaft beigetreten und unterstreicht damit sein Ziel, die familienfreundliche Unternehmenskultur voranzutreiben. Am Familienpakt Bayern beteiligen sich rund 600 Unternehmen.

Globale Mitarbeiterbefragung

Nach der Mitarbeiterbefragung in Deutschland im Jahr 2015 hat WACKER 2018 erstmals alle Mitarbeiter weltweit zu Kultur und Leistungsfähigkeit des Unternehmens befragt. Die Ergebnisse zeigen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns rund um den Globus identifizieren sich in hohem Maße mit ihrer Aufgabe und ihrem Arbeitgeber. So liegt das Engagement der Belegschaft – als durchschnittliche Zustimmung zu den Fragen Spaß an der Arbeit, Bewältigung der Arbeitsbelastung, Stolz auf das Unternehmen und Einsatzbereitschaft – global bei 82 Prozent. Dies ist auch im Vergleich zum Industriedurchschnitt, der von dem externen Dienstleister aus vielen Befragungen ermittelt wird, ein sehr positives Ergebnis. In Deutschland hat sich die Zustimmung zu diesen Fragen – im Vergleich zum bereits hohen Wert von 74 Prozent der letzten Befragung im Jahr 2015 – nochmals um 6 Prozentpunkte verbessert.

Fluktuation

Mit guten Sozialleistungen, einer wettbewerbsfähigen Vergütung und motivierenden Aufgaben ist WACKER ein attraktiver Arbeitgeber. Die langjährige Bindung unserer Belegschaft an das Unternehmen bestätigt dies. Die Mitarbeiter in Deutschland (Stammpersonal) gehören im Durchschnitt seit 18,1 Jahren zu unserem Unternehmen (2017: 18,3 Jahre). Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit der Oberen Führungskräfte beträgt 21,6 Jahre.

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Fluktuationsrate

 

 

 

 

 

 

 

%

 

2018

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

 

0,7

 

0,5

 

0,8

Ausland

 

8,4

 

8,2

 

7,0

Konzern

 

2,8

 

2,6

 

2,4

Mitarbeitervertretung

Unsere Mitarbeiter in Deutschland nutzen auch die Möglichkeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Alle Standorte des WACKER-Konzerns in Deutschland haben Mitarbeitervertretungen, die im Jahr 2018 turnusmäßig neu gewählt wurden. Bei WACKER wird Sozialpartnerschaft gelebt. Unternehmensleitung und Mitarbeitervertretungen gestalten die Arbeitsbeziehungen durch konstruktiven Dialog zum Wohl der Beschäftigten des Unternehmens. Das drückt sich unter anderem in zukunftsweisenden und praktikablen Betriebsvereinbarungen aus.

Auch auf internationaler Ebene können sich WACKER-Mitarbeiter gewerkschaftlich organisieren. An ausländischen Standorten, in denen keine betrieblichen Vertretungen vorgegeben oder etabliert sind, übernehmen Mitarbeiter der Personalabteilung die Funktion als Ansprechpartner für Mitarbeiterbelange.

Vorjahresvergleich