Lagebericht der Wacker Chemie AG

(Ergänzende Erläuterungen nach HGB)

Der Lagebericht der Wacker Chemie AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2018 sind nach § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG nach HGB und der zusammengefasste Lagebericht werden zeitgleich im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der zusammengefasste Lagebericht umfasst grundsätzlich auch alle gesetzlich verpflichtenden Bestandteile für die Wacker Chemie AG. Ergänzend zur Berichterstattung über den WACKER-Konzern erläutern wir die Entwicklung der Wacker Chemie AG.

Die Wacker Chemie AG ist das Mutterunternehmen des WACKER-Konzerns und hat ihren Sitz in München. Sie ist operativ in den vier Geschäftsbereichen WACKER SILICONES, WACKER POLYMERS, WACKER BIOSOLUTIONS und WACKER POLYSILICON tätig und erzielt in diesen Geschäftsbereichen einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes. Die Wacker Chemie AG ist stark durch ihre direkten und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland geprägt. Die Wacker Chemie AG hält insgesamt 54 Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen und umfasst ferner die Zentralfunktionen des Konzerns. Wesentliche Leitungsfunktionen des Gesamtkonzerns liegen in der Verantwortung des Vorstands der Wacker Chemie AG. Er legt unter anderem die Konzernstrategie fest, verteilt Ressourcen wie zum Beispiel Investitionsmittel und verantwortet das Führungskräfte- und das Finanzmanagement. Der Vorstand der Wacker Chemie AG bestimmt auch die Kommunikation mit wichtigen Zielgruppen des Unternehmens, insbesondere mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären.

Die verwendeten Steuerungskennzahlen zur Unternehmenssteuerung werden konzernweit in den Geschäftsbereichen eingesetzt. Die Unternehmensziele werden für die Geschäftsbereiche konzernweit definiert und berichtet. Für die Wacker Chemie AG als selbständige Einheit erfolgt keine eigenständige Steuerung. Wir verweisen hierzu auf die für den Konzern gemachten Erläuterungen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Wacker Chemie AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns.

Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Wesentliche Abweichungen zu den -Werten bestehen beim Anlagevermögen, bei den Abschreibungen, den Pensionsrückstellungen und den latenten Steuern. Bezogen auf das ergeben sich nur geringfügige Unterschiede zwischen IFRS und HGB.

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Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2018

 

2017

*

EBITDA ist Betriebsergebnis vor Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen.

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

3.871,3

 

3.859,7

Bestandsveränderungen

 

72,4

 

42,4

Andere aktivierte Eigenleistungen

 

29,1

 

25,7

Gesamtleistung

 

3.972,8

 

3.927,8

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

 

123,8

 

135,8

Materialaufwand

 

-2.087,6

 

-1.958,9

Personalaufwand

 

-908,2

 

-901,7

Abschreibungen

 

-238,9

 

-269,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

-747,6

 

-714,5

Betriebsergebnis

 

114,3

 

219,3

 

 

 

 

 

Beteiligungsergebnis (inkl. Zu- und Abschreibungen auf Beteiligungen)

 

243,1

 

291,4

Zinsergebnis

 

-75,8

 

-36,9

Sonstiges Finanzergebnis

 

-5,4

 

-2,0

Finanzergebnis

 

161,9

 

252,5

 

 

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

276,2

 

471,8

 

 

 

 

 

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

-72,9

 

-113,8

Jahresüberschuss

 

203,3

 

358,0

 

 

 

 

 

EBITDA*

 

353,2

 

488,5

Ertragslage der Wacker Chemie AG nach HGB

Die Ertragslage der Wacker Chemie AG war geprägt durch ein rückläufiges Betriebsergebnis. Während die Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg verzeichnete, verringerte sich das Betriebsergebnis hauptsächlich auf Grund von höheren Materialaufwendungen. Das Beteiligungsergebnis war geprägt von Zuschreibungen auf Anteile an Tochtergesellschaften in China. Der Jahresüberschuss verringerte sich insgesamt von 358,0 Mio. € auf 203,3 Mio. €.

Beim Umsatz verzeichnete die Wacker Chemie AG einen leichten Anstieg von 0,3 Prozent auf 3,87 Mrd. € (2017: 3,86 Mrd. €). Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES steigerte seinen Umsatz um 16 Prozent auf 1,88 Mrd. € (2017: 1,62 Mrd. €). Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS konnte einen Umsatzanstieg von knapp vier Prozent auf 802,1 Mio. € (2017: 775,1 Mio. €) erzielen. Rückläufig war der Umsatz des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON. Er verringerte sich um 27 Prozent auf 825,0 Mio. € (2017: 1,13 Mrd. €). Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS erhöhte seinen Umsatz auf 153,0 Mio. € (2017: 139,4 Mio. €). Das ist ein Plus von zehn Prozent.

Der Materialaufwand stieg im Geschäftsjahr 2018 auf 2,09 Mrd. € (2017: 1,96 Mrd. €). Das resultiert vor allem aus einem Anstieg der Bezugspreise und der Mengen bei den strategischen Rohstoffen. Die Tendenz steigender Preise setzte sich bei , Methanol und Vinylacetatmonomer fort. Auch Siliciummetall verteuerte sich im Geschäftsjahr 2018 deutlich. Auch die Aufwendungen für Energie haben sich erhöht. Die Produktion im Werk Charleston der Tochtergesellschaft Wacker Polysilicon North America L. L. C. wurde wieder aufgenommen. Die Kosten für das Hochfahren der Produktionsanlagen belasteten auf Grund der Auftragsfertigung das Ergebnis der Wacker Chemie AG im Geschäftsjahr 2018. Der Produktionsausfall ist versichert. In den Bezugskosten für wurden die künftigen Erträge aus Versicherungserstattungen noch nicht berücksichtigt. Insgesamt erhöhte sich die Materialeinsatzquote auf 52,5 Prozent (2017: 49,9 Prozent).

Der Personalaufwand bewegte sich mit 908,2 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (2017: 901,7 Mio. €). Erhöhungen aus Tarifabschlüssen werden durch einen geringer ausfallenden variablen Vergütungsbestandteil, der im Jahr 2019 zur Auszahlung kommt, nahezu ausgeglichen. Zum 31. Dezember 2018 beschäftigte die Wacker Chemie AG 10.033 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2017: 9.740). Die Personalaufwandsquote blieb mit 22,9 Prozent (2017: 23,0 Prozent) auf gleichem Niveau.

Die Abschreibungen reduzierten sich weiter auf 238,9 Mio. € (2017: 269,2 Mio. €). Das ist ein Minus von elf Prozent.

Das sonstige betriebliche Ergebnis, bestehend aus sonstigem betrieblichen Ertrag und sonstigem betrieblichen Aufwand, hat sich um 45,1 Mio. € auf -623,8 Mio. € (2017: -578,7 Mio. €) reduziert. Im sonstigen betrieblichen Ertrag konnten auslaufende Kostenerstattungen durch die teilweise Vereinnahmung einer Ausgleichszahlung, die im Geschäftsjahr 2014 von der Siltronic AG für die Übernahme von Mitarbeitern geleistet wurde, kompensiert werden. Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind neben Währungsverlusten Aufwendungen für Vertriebskosten, Instandhaltung, sonstige Fremdarbeiten, Mieten, Wartungskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Kostenübernahmen für Tochtergesellschaften ausgewiesen. Insbesondere die Aufwendungen für Instandhaltung und IT-Dienstleistungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018. Das Währungsergebnis verbesserte sich um 3,5 Mio. € auf -5,1 Mio. € (2017: -8,6 Mio. €).

Das Betriebsergebnis belief sich auf 114,3 Mio. € und lag damit unter dem Vorjahreswert von 219,3 Mio. €.

Das Beteiligungsergebnis enthält Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen und Dividendenausschüttungen. Diese lagen mit 66,6 Mio. € über dem Vorjahreswert von 43,3 Mio. €. Darin sind erstmals auch Dividenden von der Siltronic AG enthalten. Im Geschäftsjahr 2018 prägten Zuschreibungen von insgesamt 176,7 Mio. € auf die Beteiligungsansätze der Dow (Zhangjiagang) Holding Co. Private Ltd., Singapur und Wacker Chemicals Fumed Silica (Zhangjiagang) Holding Co. Ltd., Singapur sowie der Wacker Chemicals (China) Co., Ltd., Shanghai, China das Beteiligungsergebnis. Gründe sind die verbesserte Marktlage und eine geänderte Verrechnungspreispolitik zwischen den chinesischen WACKER-Gesellschaften und den beiden Joint-Venture-Gesellschaften. Im Vorjahr entstanden Erträge aus dem Abgang von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 258,1 Mio. €. Diese resultierten aus dem Verkauf von Anteilen an der Siltronic AG.

Das Zinsergebnis ging weiter zurück und betrug -75,8 Mio. € (2017: -36,9 Mio. €). Dabei wirkte sich vor allem der Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtungen mit 84,0 Mio. € (2017: 63,9 Mio. €) aus. Zudem führte die unterjährige Rückführung der Ausleihung an die Tochtergesellschaft Wacker Chemical Corp., Adrian / Michigan, USA, zu geringeren Zinserträgen im Vergleich zum Vorjahr.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belief sich auf 72,9 Mio. € (2017: 113,8 Mio. €). Er enthält neben den laufenden Steueraufwendungen der Wacker Chemie AG auch Steueraufwendungen für inländische Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag besteht.

Der Jahresüberschuss betrug 203,3 Mio. €. Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2018 ergibt sich nach Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr und der Dividendenausschüttung in Höhe von 223,6 Mio. €. Er beläuft sich auf insgesamt 1,48 Mrd. € (2017: 1,50 Mrd. €).

Vermögens- und Finanzlage der Wacker Chemie AG nach HGB

Die Bilanzsumme der Wacker Chemie AG ist gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent angestiegen. Sie beläuft sich auf 5,34 Mrd. € (31. Dezember 2017: 5,07 Mrd. €). In den einzelnen Posten ergaben sich dabei einige gegenläufige Effekte.

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Bilanz

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2018

 

2017

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

11,2

 

15,7

Sachanlagen

 

1.008,5

 

1.028,0

Finanzanlagen

 

2.689,6

 

2.533,7

Anlagevermögen

 

3.709,3

 

3.577,4

Vorräte

 

624,3

 

481,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

397,2

 

393,2

Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

300,2

 

238,8

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

697,4

 

632,0

Wertpapiere und Termingelder

 

40,7

 

155,0

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

 

266,5

 

216,4

 

 

307,2

 

371,4

Umlaufvermögen

 

1.628,9

 

1.485,3

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

 

5,8

 

6,5

Summe Aktiva

 

5.344,0

 

5.069,2

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

260,8

 

260,8

. / . Nennbetrag eigener Anteile

 

-12,4

 

-12,4

Ausgegebenes Kapital

 

248,4

 

248,4

Kapitalrücklage

 

157,4

 

157,4

Andere Gewinnrücklagen

 

1.000,0

 

1.000,0

Bilanzgewinn

 

1.482,1

 

1.502,4

Eigenkapital

 

2.887,9

 

2.908,2

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

821,6

 

762,5

Andere Rückstellungen

 

458,2

 

439,0

Rückstellungen

 

1.279,8

 

1.201,5

Finanzverbindlichkeiten

 

634,1

 

496,6

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

268,7

 

136,2

Übrige Verbindlichkeiten

 

251,9

 

289,4

Verbindlichkeiten

 

1.154,7

 

922,2

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

 

21,6

 

37,3

Summe Passiva

 

5.344,0

 

5.069,2

Das Anlagevermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr 2018 von 3,58 Mrd. € auf 3,71 Mrd. €. Das Sachanlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen, da die Abschreibungen in Höhe von 231,9 Mio. € (31. Dezember 2017: 263,4 Mio. €) die Investitionen in Höhe von 213,8 Mio. € (31. Dezember 2017: 159,1 Mio. €) überstiegen. Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich von 2,53 Mrd. € auf 2,69 Mrd. €. Das resultiert aus Zuschreibungen der Beteiligungsbuchwerte der WACKER-Gesellschaften in China in Höhe von insgesamt 176,7 Mio. €. Gegenläufig wirkt die Rückführung von langfristig angelegtem Fondsvermögen. Damit beträgt das Fondsvermögen zum Stichtag 5,9 Mio. € (31. Dezember 2017: 104,8 Mio. €). Insgesamt belief sich das Anlagevermögen auf 69 Prozent der Bilanzsumme. Im Vorjahr waren es 71 Prozent.

Der Bestand an Vorräten ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Er belief sich auf 624,3 Mio. € (31. Dezember 2017: 481,9 Mio. €). Das entspricht einem Anstieg von 30 Prozent. Dies ist auf die hohe Auslastung der Produktionsanlagen bei gleichzeitig höheren Rohstoffkosten und den strategischen Lageraufbau im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON zurückzuführen. Zudem stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen leicht an von 393,2 Mio. € auf 397,2 Mio. €.

Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 26 Prozent und beliefen sich zum Stichtag auf 300,2 Mio. € (31. Dezember 2017: 238,8 Mio. €). Die darin enthaltenen Forderungen an verbundene Unternehmen betrugen 189,6 Mio. € (31. Dezember 2017: 141,0 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2018 verfügte die Wacker Chemie AG über 40,7 Mio. € an Termingeldern mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. Das Bankguthaben der Wacker Chemie AG belief sich zum 31. Dezember 2018 auf 266,5 Mio. € (31. Dezember 2017: 216,4 Mio. €).

Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 2,89 Mrd. € (31. Dezember 2017: 2,91 Mrd. €). Das entspricht einer von 54,0 Prozent (31. Dezember 2017: 57,4 Prozent). Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG beschloss, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2017 eine Dividende in Höhe von 223,6 Mio. € auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 1.278,8 Mio. € wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2018 setzt sich aus dem laufenden Ergebnis des Jahres 2018 in Höhe von 203,3 Mio. € und dem nicht ausgeschütteten Gewinnvortrag aus dem Vorjahr zusammen und beläuft sich auf 1.482,1 Mio. €.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 59,1 Mio. € auf 821,6 Mio. € (31. Dezember 2017: 762,5 Mio. €). Auch die anderen Rückstellungen, bestehend aus Steuer-, Personal- und Umweltschutzrückstellungen, erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018 und betrugen 458,2 Mio. € (31. Dezember 2017: 439,0 Mio. €). Im Verhältnis zur gestiegenen Bilanzsumme bildeten die Rückstellungen wie im Vorjahr 24 Prozent der Bilanzsumme ab.

Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 634,1 Mio. € (31. Dezember 2017: 496,6 Mio. €). Das ist ein Anstieg von 28 Prozent. Er ist im Wesentlichen bedingt durch die Aufnahme von Bankdarlehen. Zum Stichtag belaufen sich die Kreditaufnahmen bei Banken auf 583,9 Mio. € (31. Dezember 2017: 298,0 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gingen um 150,6 Mio. € zurück und beliefen sich auf 46,6 Mio. € (31. Dezember 2017: 197,2 Mio. €). Der Anteil der Finanzverbindlichkeiten an der Bilanzsumme erhöhte sich insgesamt auf zwölf Prozent der Bilanzsumme (31. Dezember 2017: zehn Prozent).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 132,5 Mio. € auf 268,7 Mio. € (31. Dezember 2017: 136,2 Mio. €). Hier haben sich das höhere Geschäftsvolumen, gestiegene Investitionsausgaben zum Jahresende und Umkehreffekte aus vorfälligen Zahlungen aus 2017 ausgewirkt. Die übrigen Verbindlichkeiten betrugen zum Stichtag 251,9 Mio. € (31. Dezember 2017: 289,4 Mio. €). Hier wirkte sich im Wesentlichen der Rückgang der erhaltenen Anzahlungen aus Polysiliciumverträgen aus. Diese verminderten sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2018 um 38,7 Mio. € auf 131,8 Mio. € (31. Dezember 2017: 170,5 Mio. €).

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum Bilanzstichtag 21,6 Mio. € (31. Dezember 2017: 37,3 Mio. €). Er betrifft im Wesentlichen eine geleistete Zahlung der Siltronic AG an die Wacker Chemie AG für die Übernahme von Mitarbeitern. Der Posten konnte im Geschäftsjahr 2018 teilweise aufgelöst werden, da das Mitarbeiterübernahmeprogramm seitens Siltronic AG beendet wurde. Der noch bestehende Posten wird über die verbleibende Unternehmenszugehörigkeit der übergetretenen Mitarbeiter aufgelöst.

Der aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr von 106,1 Mio. € auf 129,8 Mio. € angestiegen.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit betrug 662,7 Mio. €. Der Großteil davon diente der verbesserten Eigenkapitalausstattung der Tochtergesellschaft Wacker Polysilicon North America L. L. C., die damit ihrerseits ein langfristiges Finanzierungsdarlehen an die Wacker Chemie AG zurückführte. Daneben wurde der Ausbau von Produktionskapazitäten in den Tochtergesellschaften Wacker Chemicals Norway AS, Holla, und Wacker Chemicals Korea Inc., Seoul, weiter mit Kapitalerhöhungen über eine Zwischenholding finanziert. Gegenläufig wirkten die Einlagenrückführung aus dem WMM Universal Fonds und der Abbau des Bestands an Termingeldern. Im Vorjahr erzielte die Wacker Chemie AG einen Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit von 42,6 Mio. €. Darin wirkte sich vor allem der Verkauf von Anteilen an der Siltronic AG in Höhe von 438,2 Mio. € aus.

Der Netto-Cashflow als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung von Anzahlungen und dem aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Termingelder) ging im abgelaufenen Geschäftsjahr damit deutlich zurück. Er belief sich auf -729,0 Mio. € (2017: 375,2 Mio. €).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist demgegenüber deutlich positiv und belief sich auf 582,9 Mio. € (2017: -17,9 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2018 wurden im Wesentlichen Mittel zurückgeführt, die im Rahmen der konzerninternen Finanzierung an die Tochtergesellschaft Wacker Polysilicon North America L. L. C. ausgegeben wurden. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2018 per saldo Bankverbindlichkeiten in Höhe von 285,9 Mio. € aufgenommen, nachdem im Vorjahr 241,9 Mio. € getilgt wurden. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von -223,6 Mio. €.

Die Liquidität, definiert als Summe der Wertpapiere des Umlaufvermögens, des WMM Universal Fonds und des Kassen- und Bankguthabens, hat sich zum 31. Dezember 2018 von 476,2 Mio. € auf 313,1 Mio. € deutlich verringert. Der Saldo aus Liquidität und Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten beträgt damit -270,8 Mio. € (2017: Nettofinanzforderungen in Höhe von 178,2 Mio. €).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des WACKER-Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Wacker Chemie AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. Die Bewertung der Beteiligungen ist insbesondere abhängig von den im Risikobericht dargestellten Risiken. Aus den Beziehungen zu unseren Beteiligungen und Tochtergesellschaften können zusätzlich aus gesetzlichen oder vertraglichen Haftungsverhältnissen (insbesondere Finanzierungen) Belastungen resultieren. Diese Haftungsverhältnisse werden im Anhang der Wacker Chemie AG dargestellt. Die Wacker Chemie AG als Mutterunternehmen des WACKER-Konzerns ist eingebunden in das konzernweite Risikomanagementsystem.

Weitere Informationen hierzu finden sich im Kapitel „Finanzinstrumente“ dieses Geschäftsberichts. Die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems für die Wacker Chemie AG erfolgt im Abschnitt „Internes Kontrollsystem (IKS) und rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem“.

Ausblick

Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei der Planung zugrunde legt, sind die Energie- und Rohstoffkosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2019 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,20. Die Erwartung für die weitere Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG im kommenden Jahr ist im Wesentlichen identisch mit dem Ausblick des WACKER-Konzerns, der im Prognosebericht des Konzerns ausführlich beschrieben wird.

Wir gehen davon aus, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahr leicht ansteigt. Für die Wacker Chemie AG erwarten wir einen positiven Jahresüberschuss unter dem Niveau des Vorjahres.

Veröffentlichung

Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der Wacker Chemie AG, aus dem hier insbesondere die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wiedergegeben sind, wird beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und ist über die Website des Unternehmensregisters zugänglich. Er wird zusammen mit dem Konzernabschluss veröffentlicht. Dieser Abschluss kann bei der Wacker Chemie AG, Hanns-Seidel-Platz 4, 81737 München, angefordert oder im Internet abgerufen werden.

IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Ethylen
Ein farbloses, schwach süßlich riechendes Gas, das unter Normalbedingungen leichter als Luft ist. Es wird als chemisches Zwischenprodukt für eine Vielzahl von Kunststoffen benötigt, wie Polyethylen und Polystyrol. Daraus entstehen Produkte z. B. für Haushalt, Landwirtschaft oder Automobilbau.
Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.
Siloxane
Systematische Bezeichnung für Verbindungen, bei denen Siliciumatome über Sauerstoffatome verknüpft sind und die freien Valenzen über Wasserstoff oder organische Reste gesättigt sind. Siloxane sind Grundbausteine der Polymerisationsprodukte (Polysiloxan, Polyorganosiloxan), die zum Aufbau von Siliconen dienen.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens.
Cashflow
Der Cashflow ist die wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss bzw. -abfluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. Der Netto-Cashflow ist die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus laufender Investitionstätigkeit ohne Wertpapiere, inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing.
Cashflow
Der Cashflow ist die wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss bzw. -abfluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. Der Netto-Cashflow ist die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus laufender Investitionstätigkeit ohne Wertpapiere, inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing.

Vorjahresvergleich