Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Energie- und Rohstoffkosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2019 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,20 (2018: 1,18). Wir gehen davon aus, dass die Durchschnittspreise für unsere wichtigsten Rohstoffe leicht unter dem Vorjahr liegen werden. Die Preise für Erdgas und Strom, insbesondere der Stromzukauf in Deutschland, werden deutlich über dem Vorjahresniveau erwartet. Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist im Jahr 2019 weitgehend gesichert. Die Märkte für die von uns benötigten Rohstoffe sind so liquide, dass es zu keinen Lieferengpässen kommen sollte. Die erwarteten Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall an unserem US-Standort Charleston sind in der Prognose noch nicht berücksichtigt.
Steuerungskennzahlen und Wertmanagement
Die wichtigen finanziellen Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Konzernumsatz 2019 mit Mengenwachstum
WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2019 steigende Absatzmengen in den Chemiebereichen sowie in einzelnen Produktbereichen höhere, in anderen niedrigere Durchschnittspreise. Insgesamt liegen die Durchschnittspreise unter Vorjahr. Im Polysiliciumgeschäft gehen wir von einem Anstieg der Absatzmengen aus. Allerdings liegen die Durchschnittspreise deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt soll der Konzernumsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen.
Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheiten positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen. Wir gehen aber davon aus, dass wir im Jahr 2019 auf Wachstumskurs bleiben, wenn es nicht zu unvorhersehbaren Einbrüchen in den für WACKER wesentlichen Absatzregionen und -branchen kommt.
Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.
Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDA: Die EBITDA-Marge wird deutlich unter dem Vorjahr (2018: 18,7 Prozent) erwartet. Das EBITDA wird 10 bis 20 Prozent unter dem Vorjahr bleiben. Der Grund dafür sind niedrigere Durchschnittspreise für Polysilicium, Preisrückgänge bei Standardprodukten und steigende Energiekosten. Das Beteiligungsergebnis erwarten wir unter dem Niveau des Vorjahres. Der Konzernjahresüberschuss soll bei einer Steuerquote von unter 20 Prozent deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
ROCE: Auf Grund eines geringeren operativen Ergebnisses wird der ROCE (2018: 5,9 Prozent) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen.
Netto-Cashflow: Für das Jahr 2019 erwarten wir einen deutlich positiven und deutlich über dem Vorjahr liegenden Netto-Cashflow auf Grund geringerer Belastungen aus dem Working Capital.
Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
Investitionen: Im Jahr 2019 werden sich die Investitionen auf rund 400 Mio. € belaufen und unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Sie liegen nach wie vor unter den Abschreibungen. Die Abschreibungen werden im Jahr 2019 mit rund 525 Mio. € ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Investitionen fließen unter anderem in den Neubau einer Anlage für hochdisperse Kieselsäure und für Flüssigsiliconkautschuk in Burghausen, in den Ausbau unserer Kapazitäten für fertige Silicon- und Polymerprodukte sowie in den Bau einer neuen Anlage für Siliciummetall in Holla, Norwegen.
Nettofinanzschulden: Die Nettofinanzschulden werden auf Grund der erstmaligen Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 über dem Niveau des Vorjahres (2018: 609,7 Mio. €) liegen.
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Ist |
Ausblick |
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Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen |
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EBITDA-Marge (%) |
18,7 |
deutlich unter dem Vorjahr |
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EBITDA (Mio. €) |
930,0 |
10 bis 20% unter dem Vorjahr |
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ROCE (%) |
5,9 |
deutlich unter dem Niveau des Vorjahres |
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Netto-Cashflow (Mio. €) |
124,7 |
deutlich positiv, deutlich über Vorjahr |
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Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen |
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Umsatz (Mio. €) |
4.978,8 |
mittlerer einstelliger Prozentsatz höher |
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Investitionen (Mio. €) |
460,9 |
rund 400 |
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Nettofinanzschulden (Mio. €) |
609,7 |
über dem Niveau des Vorjahres |
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Abschreibungen (Mio. €) |
540,4 |
rund 525 |
Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2019 einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum wird getragen von steigenden Mengen und Verbesserungen im Produktmix. Gegenläufig wirken sich niedrigere Preise bei Standardprodukten aus. Wir gehen in allen Regionen von steigenden Umsätzen aus. Weiterhin wollen wir bei hoher Auslastung unserer Anlagen den Anteil von Spezialprodukten am Absatz erhöhen. Das EBITDA soll bei teilweise niedrigeren Rohstoffpreisen auf Grund niedrigerer Preise bei Standardprodukten deutlich unter dem Vorjahr liegen. Wir gehen von einer EBITDA-Marge von rund 20 Prozent aus.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr aus. Das Dispersions- wie auch das Dispersionspulvergeschäft tragen zu diesem Wachstum bei. Wir erwarten in allen Regionen Zuwächse. Das EBITDA soll bei niedrigeren Rohstoffpreisen und durch Preiserhöhungen deutlich über dem Vorjahr liegen. Wir gehen von einer EBITDA-Marge von rund 14 Prozent aus.
Einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentsatz erwarten wir im Jahr 2019 im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS. Das Wachstum kommt aus einer höheren Auslastung an unserem Produktionsstandort in Amsterdam sowie Mengenwachstum in anderen Bereichen. Das EBITDA soll auf Grund geringerer Integrationskosten deutlich über dem Vorjahr liegen. Das EBITDA erwarten wir bei über 30 Mio. €.
Im Polysiliciumgeschäft gehen wir im Jahr 2019 von einem kräftigen Mengenanstieg aus nach dem Rückgang im Jahr 2018. Der Umsatzanstieg wird im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet. Das EBITDA wird auf Grund deutlich niedrigerer Durchschnittspreise für Solarpolysilicium und höherer Belastungen aus Energiepreisen ausgeglichen erwartet und deutlich unter dem Vorjahr liegen.
Künftige Dividende
Ziel ist es, rund die Hälfte des Konzern-Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.
Finanzierung
Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von 600 Mio. €.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftspolitischen Risiken für das Jahr 2019 haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Die Weltwirtschaft befindet sich zurzeit in einer Abschwungphase deren Ausmaß im Moment nicht abschätzbar ist. Wirtschaftsforscher haben in den vergangenen zwei Monaten ihre Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft zurückgenommen, sie gehen aber davon aus, dass die Weltwirtschaft weiter wachsen wird.
Für unser Geschäft erwarten wir im Jahr 2019 einen leichten Rückgang bei den Rohstoffkosten, aber einen deutlichen Anstieg bei den Strompreisen in Deutschland, was vor allem das Ergebnis im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON belastet. Auf Grund dieser Rahmenbedingungen soll der Konzernumsatz insgesamt um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Wir rechnen damit, dass alle Geschäftsbereiche im Umsatz zulegen werden.
Das EBITDA wird dagegen deutlich unter Vorjahr liegen. Die EBITDA-Marge erwarten wir ebenfalls deutlich unter Vorjahr. Hier wirken sich deutlich niedrigere Durchschnittspreise bei Polysilicium, niedrigere Preise bei chemischen Standardprodukten sowie steigende Energiekosten aus. Beim Konzernjahresüberschuss rechnen wir mit einem deutlichen Rückgang.
Die Investitionen werden mit rund 400 Mio. € wieder deutlich unter dem Vorjahr liegen. Die Abschreibungen belaufen sich auf rund 525 Mio. € und sind damit leicht unter dem Vorjahr. Wir erwarten einen deutlich positiven und deutlich über dem Vorjahr liegenden Netto-Cashflow auf Grund geringerer Belastungen aus dem Working Capital. Die Nettofinanzschulden erwarten wir über dem Niveau des Vorjahres.
Überkapazitäten für Solarsilicium in China dämpfen trotz unserer führenden Markt- und Qualitätsposition die Ergebnisentwicklung im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON und damit im Konzern. In den Chemiebereichen sind wir zuversichtlich, dass wir mit unseren hervorragenden Produkten unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen und mit unseren Investitionen das Marktwachstum begleiten.
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.