Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden neben der Wacker Chemie AG alle Unternehmen einbezogen, über die die Wacker Chemie AG direkt oder indirekt Beherrschung im Sinne des  10 oder gemeinsame Beherrschung im Sinne des IFRS 11 ausüben kann. Gesellschaften, über die die Wacker Chemie AG gemeinsame Beherrschung ausüben kann, werden je nach Ausprägung quotal (line-by-line) in den Konzernabschluss einbezogen oder nach der Equity-Methode bewertet. In Abwesenheit anderer einschränkender vertraglicher Vereinbarungen führt eine Mehrheit der Stimmrechte in der Regel zu Beherrschung. Bei gleich verteilten Stimmrechten liegt in der Regel gemeinsame Beherrschung vor, es sei denn, andere (vertragliche) Rechte führen zu Beherrschung durch einen Anteilseigner. Aktuell wird ein Unternehmen mit gemeinsamer Beherrschung at equity in den Konzernabschluss einbezogen.

Assoziierte Unternehmen, auf die die Wacker Chemie AG maßgeblichen Einfluss im Sinne des IAS 28 ausüben kann, werden ebenfalls nach der Equity-Methode bewertet. Ein maßgeblicher Einfluss wird vermutet, wenn die Wacker Chemie AG direkt oder indirekt 20 Prozent oder mehr der Stimmrechte an dem Beteiligungsunternehmen hält, es sei denn, dies kann eindeutig widerlegt werden.

Strukturierte Einheiten werden im Sinne des IFRS 10 konsolidiert, wenn die wirtschaftliche Betrachtung des Verhältnisses zeigt, dass eine Beherrschung vorliegt. WACKER bezieht einen Spezialfonds als strukturierte Einheit in den Konzernabschluss ein. Hierbei handelt es sich um einen Fonds, in den die Wacker Chemie AG Sondervermögen eingezahlt hat. Dieser Treuhandfonds wurde ausschließlich für WACKER aufgelegt und alle Anteile des Fonds werden von WACKER gehalten. Die Einbringung des Sondervermögens stellt auf Grund der vertraglichen Ausgestaltung eine strukturierte Einheit im Sinne des 10 dar.

Gesellschaften, an denen die Wacker Chemie AG mit weniger als 20 Prozent beteiligt ist bzw. bei denen WACKER keinen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als Beteiligungen unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.

Eine detaillierte Zusammensetzung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und des gesamten Anteilsbesitzes der Wacker Chemie AG gemäß den §§ 285 und 313 HGB wird in der Anteilsbesitzliste dargestellt.

Siehe Ziffer 22 des Konzernanhangs

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Zusammensetzung des Konzerns

 

 

 

 

 

Anzahl

 

2018

 

2017

 

 

 

 

 

Vollkonsolidierte Unternehmen (inkl. Muttergesellschaft)

 

52

 

49

Inland

 

15

 

15

Ausland

 

37

 

34

 

 

 

 

 

At equity konsolidierte Unternehmen

 

3

 

3

Inland

 

1

 

1

Ausland

 

2

 

2

 

 

 

 

 

Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen

 

 

Inland

 

 

Ausland

 

 

 

 

 

 

 

Gesamt

 

55

 

52

Inland

 

16

 

16

Ausland

 

39

 

36

 

 

 

 

 

Strukturierte Einheiten

 

1

 

1

Inland

 

1

 

1

Ausland

 

 

Insgesamt werden in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 55 Unternehmen einbezogen (31. Dezember 2017: 52 Unternehmen). Der Konsolidierungskreis hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2017 wie folgt verändert.

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Veränderung des Konsolidierungskreises

 

%

 

 

 

 

 

Zugang bei vollkonsolidierten Unternehmen, 16.04.2018

 

 

SynCo Bio Partners Holding B. V., Amsterdam, Niederlande

 

100

SynCo Bio Partners B. V., Amsterdam, Niederlande

 

100

SynCo Bio Partners Investment B. V., Amsterdam, Niederlande

 

100

Am 16. April 2018 hat WACKER von SynCo Bio Partners Luxembourg S. à. r. l., Luxembourg, einen Produktionsstandort in Amsterdam, Niederlande, zur Herstellung von Biopharmazeutika sowie das dazugehörige Geschäft erworben.

Die WACKER Chemical Finance B. V., Zaanstad, Niederlande, eine Tochtergesellschaft der Wacker Chemie AG, erwarb mit Vertrag vom 14. Dezember 2017 alle Anteile an der SynCo Bio Partners Holding B. V. Amsterdam, Niederlande. Der Vollzug des Kaufvertrags (Closing) hat am 16. April 2018 stattgefunden. Die Gesellschaft ist die Muttergesellschaft der operativ tätigen SynCo Bio Partners B. V. Amsterdam, Niederlande. Diese Gesellschaft betreibt im Wesentlichen zwei und eine sterile Abfüllanlage und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Die Anlagen entsprechen den Qualitätsrichtlinien der „Good Manufacturing Practice“ (GMP) und sind bereits von der europäischen Aufsichtsbehörde EMA und der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA inspiziert und für die Herstellung bestimmter Pharmaproteine zugelassen.

Mit dem Closing hat WACKER die Beherrschung im Sinne des IFRS 10 über die SynCo Bio Partners Holding B. V. und deren Tochtergesellschaften erlangt. WACKER beabsichtigt, durch die zusätzlichen Fermentationslinien sein Biotechnologiegeschäft weiter zu stärken und auszubauen.

Der Kaufpreis des Unternehmens beläuft sich auf 23,5 Mio. € und setzt sich aus einer Einmalzahlung in bar und einem Zurückbehalt für nachträgliche Anpassungen sowie einer Schuldenübernahme zusammen. Diese wurden in der Kaufpreisallokation berücksichtigt. Neben diesem Festbetrag wurde eine zeitlich nachgelagerte, bedingte Kaufpreiskomponente („Earn Out“) festgelegt. Die Basis bildet das der Gesellschaft bis 2021. Diese wurde im Kaufpreis auf Grund der aktuellen Umsatz- und Ergebnissituation und den zukünftigen Erwartungen nicht berücksichtigt.

Der Zeitwert des erworbenen Vermögens zum Zeitpunkt der Übernahme betrug 29,9 Mio. €, wobei 25,4 Mio. € auf langfristige Vermögenswerte und 4,5 Mio. € auf kurzfristige Vermögenswerte entfielen. Davon entfielen 1,0 Mio. € auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Der Zeitwert der erworbenen Schulden belief sich auf 9,0 Mio. €, wobei ausschließlich kurzfristige Schulden erworben wurden. Die Kaufpreisallokation wurde zum 31. Dezember 2018 abgeschlossen. Es entstand ein Goodwill in Höhe von 2,6 Mio. €. Die Gesellschaft erzielte in 2018 Umsatzerlöse in Höhe von 4,3 Mio. € und ein EBITDA von -6,4 Mio. €. Die geringen Transaktionskosten wurden im Aufwand erfasst.

Zwei Gesellschaften wurden in WACKER Biotech Holding B. V. und WACKER Biotech B. V. umbenannt.

Am 15. März 2017 reduzierte WACKER seine Beteiligung an der Siltronic AG von 51,8 Prozent auf 30,8 Prozent im Rahmen einer Platzierung bei institutionellen Investoren. Auf Grund des Verlustes der Beherrschung wurde das Segment Siltronic zum 15. März 2017 entkonsolidiert. Der verbleibende Anteil in Höhe von 30,8 Prozent wurde als assoziiertes Unternehmen at equity bilanziert. In Übereinstimmung mit IFRS 5 wurden die im 1. Quartal 2017 erzielten Ergebnisse des Segments Siltronic als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen.

Gesetzliche, vertragliche oder aufsichtsrechtliche Beschränkungen sowie Schutzrechte nicht beherrschender Anteile können den Konzern in seiner Fähigkeit beschränken, Zugang zu den Vermögenswerten zu erhalten und diese an oder von andere(n) Unternehmen ungehindert innerhalb des Konzerns zu transferieren und Schulden des Konzerns zu begleichen. Dividendenausschüttungen können durch den Vorrang der Tilgung von Gesellschafterdarlehen eingeschränkt sein. Es existieren zum Stichtag keine erheblichen Beschränkungen auf Grund von Schutzrechten zugunsten nicht beherrschender Anteile. Für weitere Angaben verweisen wir auf den Konzernanhang (Eigenkapital /Anteile anderer Gesellschafter / Kapitalmanagement).

Siehe Ziffer 11

Regulatorische Anforderungen oder lokale gesellschaftsrechtliche Bestimmungen können in bestimmten Ländern die Fähigkeit des Konzerns einschränken, Vermögenswerte an oder von anderen Unternehmen innerhalb des Konzerns zu transferieren. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterliegen in einigen asiatischen und südamerikanischen Ländern lokalen Devisenbeschränkungen. Dort ist die Kapitalausfuhr aus dem jeweiligen Land grundsätzlich nur nach vorheriger Genehmigung durch staatliche Behörden über Kapitalmaßnahmen (Dividende, Kapitalherabsetzung) möglich. Andere, wesentliche Beschränkungen hinsichtlich der Nutzbarkeit von Vermögenswerten innerhalb des Konzerns bestehen nicht.

IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.
IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.
Fermentation
Mit Fermentation bezeichnet die Biotechnologie die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von Bakterien-, Pilz-, oder Zellkulturen oder durch Zusatz von Enzymen. So lassen sich Produkte wie Insulin, eine Vielzahl von Antibiotika und Aminosäuren (z. B. Cystein) mit Hilfe von Mikroorganismen großtechnisch in Bioreaktoren synthetisieren.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.

Vorjahresvergleich