Anlagen-, Transport- und Produktsicherheit

Ein wichtiges Ziel für WACKER ist es, Anlagen und Prozesse so zu betreiben, dass Mensch und Umwelt nicht gefährdet werden. Wir haben deshalb ein konzernweites Sicherheitsmanagement, das Arbeitsschutz und Anlagensicherheit umfasst.

Anlagensicherheit

Um die Sicherheit unserer Anlagen zu gewährleisten, ermitteln wir zunächst systematisch Gefahren und bewerten sie. WACKER analysiert dabei, wie gut wir die im Prozess vorhandene Energie (z. B. Druck, Wärme) beherrschen, und welchen Einfluss mögliche Einzelfehler auf eine Ereigniskette bis hin zum Stör- oder Unfall haben können. Nach dieser umfassenden Analyse legen wir Schutzmaßnahmen fest, damit wir ungewünschte Ereignisse verhindern.

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Sicherheits- und umweltrelevante Ereignisse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2018

 

2017

 

2016

1

Nach den Kriterien des europäischen Chemieverbands CEFIC

2

WACKER Process Safety Incident Rate (WPSIR)

 

 

 

 

 

 

 

Zahl sicherheits- / umweltrelevanter Ereignisse1 Konzern

 

37

 

22

 

44

Sicherheits- / umweltrelevante Ereignisse Konzern pro einer Mio. Arbeitsstunden2

 

1,7

 

1,0

 

2,1

Der Schwerpunkt unseres Sicherheitsmanagements liegt auf der Prävention. Dennoch lassen sich sicherheitskritische Ereignisse nicht immer verhindern. Wir erfassen alle sicherheits-, gesundheits- und umweltrelevanten Ereignisse konzernweit und zeitnah in unserem IT-System für das Nachhaltigkeitsreporting (SPIRIT). Die Berichte werden ausgewertet und die Maßnahmen verfolgt. Ereignismeldungen mit bereichs- oder standortübergreifenden Lerneffekten werden aufbereitet und an Unternehmenseinheiten mit ähnlichem Gefährdungspotenzial geschickt.

Sicherheitsschulungen und -überprüfungen

WACKER legt besonderen Wert darauf, seine Sicherheitsexperten aus- und weiterzubilden. Regelmäßig schult das Unternehmen beispielsweise in Themen der Anlagensicherheit und des Explosionsschutzes. Im Jahr 2018 haben wir die amerikanischen Standorte Charleston, Adrian, Eddyville und Calvert City überprüft. Betriebe, die lange Zeit keine meldepflichtigen Unfälle verzeichnen, werden bei WACKER besonders gewürdigt.

Sicherer Transport von Gefahrgut

WACKER achtet darauf, seine Produkte sicher zu lagern und zu transportieren. Das gilt besonders für Gefahrgut. Im Jahr 2018 wurden in unserem Auftrag rund 12.000 LKW für Gefahrguttransporte im Warenausgang unserer Standorte und Lager in Deutschland überprüft (2017: über 11.000). Bei Mängeln weisen wir diese zurück. Seit Jahren ist die Mängelquote sehr niedrig. Im Jahr 2018 lag sie bei Gefahrguttransporten im Warenausgang unseres größten Standorts Burghausen bei ca. 2,0 Prozent (2017: 1,4 Prozent).

Auch beim Thema Transportsicherheit setzen wir auf gut ausgebildetes Personal. Im Berichtsjahr nahmen allein in Deutschland mehr als 1.300 Mitarbeiter an Präsenzschulungen zum Thema Gefahrgutversand sowie mehr als 900 Mitarbeiter an Online-Schulungen zum Thema Ladungssicherung teil.

Regelmäßig tauschen wir uns mit unseren Logistikdienstleistern in Deutschland zu Themen der Transportsicherheit aus, beispielsweise während des jährlichen Lieferantentags. Bei Mängeln vereinbaren wir Verbesserungsmaßnahmen und überprüfen ihre Umsetzung. WACKER nutzt interne Bewertungskriterien und international anerkannte Systeme, um Logistikdienstleister auszuwählen und ihre Leistungen zu beurteilen. Über vertraglich festgelegte Vorgaben wie das Anforderungsprofil für Logistikdienstleister Straße stellt WACKER sicher, dass sowohl die Auftragnehmer als auch die Unterauftragnehmer unseren hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Im Rahmen der jährlichen Auditplanung werden ausgewählte Gefahrgutspediteure hinsichtlich der Einhaltung dieser Anforderungen überprüft und bei Bedarf Verbesserungsmaßnahmen festgelegt.

Für Produkte mit hohem Gefahrenpotenzial setzen wir Verpackungen und Tanks nach den höchsten Qualitätsstandards ein.

Bei der Überwachung der Distribution unserer Produkte erfassen wir auch Transportzwischenfälle ohne Gefahrgut und solche, die keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Diese Ereignisse fließen als ein wichtiges Kriterium in die jährliche Bewertung der Logistikdienstleister mit ein. Im Berichtsjahr verzeichneten wir insgesamt drei Transportvorkommnisse ohne Beteiligung von Gefahrgut.

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Transportunfälle1

 

 

 

 

 

 

 

Zahl der Unfälle

 

2018

 

2017

 

2016

1

nur Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Straße

 

3

 

6

 

2

Schiene

 

 

2

 

4

See

 

 

 

Binnenschiff

 

 

 

1

Flugzeug

 

 

 

Produktsicherheit

WACKER informiert über die sichere Verwendung seiner Produkte und arbeitet kontinuierlich daran, für Mensch und Umwelt schädliche Substanzen in Produkten zu vermeiden oder zu verringern. WACKER vertreibt seine Produkte unter Einhaltung des im Empfangsland gültigen Chemikalienrechts.

Zur Orientierung für unsere Produktentwickler pflegen wir eine Liste mit rund 650 Stoffen, die bei WACKER nicht mehr in Produkten enthalten sein sollen. Das sind nicht nur verbotene oder beschränkte Chemikalien (z. B. Stoffe der Anhänge XIV und XVII der Chemikalienverordnung REACH), sondern auch Stoffe, die von vielen Unternehmen nicht gewünscht werden. Wir vermeiden so weit wie möglich Stoffe, die von der Europäischen Chemikalienagentur in der Liste der „besonders bedenklichen Stoffe“ (SVHC, substances of very high concern) geführt sind.

Die Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) regelt seit 2007 das Registrieren, Bewerten, Zulassen und Beschränken von Chemikalien in der Europäischen Union (EU). Mit REACH werden umfassende Daten ermittelt. REACH stellt hohe Anforderungen an Hersteller, Importeure und Anwender von chemischen Produkten: Alle Stoffe, die sich auf dem europäischen Markt befinden, müssen ab einer Jahresmenge von einer Tonne registriert und bewertet werden. Der Prüfaufwand richtet sich hauptsächlich nach der hergestellten oder importierten Menge und den zu erwartenden Risiken. Besonders risikobehaftete Stoffe unterliegen einem behördlichen Zulassungsverfahren. Bis Ende 2018 reichte WACKER im Rahmen von REACH inklusive der überarbeiteten Versionen 480 Registrierungsdossiers bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) ein. Für viele der Dossiers stellt die ECHA im Rahmen ihrer regulären Bewertungstätigkeit Nachforderungen. Diese haben wir auch im Jahr 2018 fristgerecht bearbeitet.

WACKER steht mit seinen Lieferanten auch zu bislang noch nicht unter REACH registrierten Stoffen in intensivem Kontakt. Mit systematischen Abfragen haben wir von unseren Lieferanten verbindliche Aussagen zum Registrierstatus angefordert sowie zur weiteren Verfügbarkeit von Rohstoffen, insbesondere wegen des Ablaufs der letzten Registrierphase für Phase-in-Stoffe (>1 Tonne / Jahr) am 31. Mai 2018.

Zur sicheren Verwendung von Chemikalien hat der Welt-Chemieverband ICCA (International Council of Chemical Associations) die Global Product Strategy (GPS) entwickelt. Sie regelt, wie Eigenschaften von Chemikalien bewertet werden und wie über ihre sichere Verwendung zu informieren ist. In Europa werden die meisten GPS-Anforderungen über REACH und CLP, die Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, erfüllt. Für unsere unter REACH registrierten Stoffe haben wir bis Ende 2018 im ICCA-Chemikalienportal 75 Sicherheitsbeschreibungen veröffentlicht.

Vorjahresvergleich