Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Mit unseren Produkten bedienen wir eine Vielzahl von Branchen. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Chemie-, die Bau-, die Elektro- und Elektronik- sowie die Photovoltaikindustrie.
Chemiebereiche von WACKER mit guter Umsatzentwicklung
Die chemische Industrie hat sich im Jahr 2017 gut entwickelt. Die Industrieproduktion ist in nahezu allen Teilen der Welt weiter gewachsen, entsprechend positiv entwickelte sich die Chemienachfrage. Der weltweite Branchenumsatz (inkl. Pharmazeutika) lag nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) im Jahr 2016 bei 4,6 Bio. €, knapp 60 Prozent davon kamen aus Asien. Das günstige internationale Marktumfeld hat auch das Geschäft der Chemieunternehmen hierzulande positiv beeinflusst. Dank der guten Konjunktur nahm die Nachfrage nach deutschen Chemieprodukten sowohl im Inland als auch im Ausland deutlich zu. Die Auslastung der Anlagen deutscher Chemieunternehmen lag bei 86,7 Prozent. Laut VCI stieg die Chemieproduktion in Deutschland im Jahr 2017 um 2,5 Prozent. Da gleichzeitig die Chemikalienpreise um 3,0 Prozent zulegten, wuchs der Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf rund 195 Mrd. € (2016: 185 Mrd. €).
Die Chemiebereiche von WACKER haben ihren Gesamtumsatz in der Summe gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren höhere Absatzmengen in allen Segmenten bei insgesamt etwas besseren Preisen. Besonders gut war im Geschäftsbereich WACKER SILICONES beispielsweise die Nachfrage nach Siliconprodukten für die Elektronik-, Automobil-, Textil- und Kunststoffindustrie. WACKER POLYMERS konnte den Umsatz mit Dispersionspulvern und VAE-Dispersionen leicht steigern. Im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS entwickelte sich der Umsatz mit Produkten für Pharma- und Agroanwendungen besonders positiv.
Bauindustrie wächst im Jahr 2017
Die weltweite Bauindustrie ist nach Angaben des Marktforschungsinstituts B + L Marktdaten GmbH im Jahr 2017 um 3,5 Prozent auf 8,9 Bio. US-$ (2016: 8,6 Bio. US-$) gewachsen. Die Bauleistungen in Westeuropa stiegen um 2,4 Prozent. In Osteuropa nahmen die Bauinvestitionen um 1,2 Prozent zu. Die Investitionen der Bauwirtschaft in Nordamerika wuchsen 2017 um 2,9 Prozent. Besonders kräftig war das Plus der Bauwirtschaft in Asien. Hier sind die Bauinvestitionen um 4,9 Prozent gewachsen.
WACKER POLYMERS hat seinen Umsatz mit Bauanwendungen weiter steigern können. Das Wachstum bei Dispersionspulvern ist getrieben durch den Markt für Trockenmörtel in allen Regionen weltweit. Insgesamt haben wir rund 28.000 Tonnen mehr Dispersionspulver in die Bauindustrie verkauft. Im Bereich der Dispersionen konnte WACKER POLYMERS in Asien und hier speziell in China deutlich zulegen. Neben Kleb- und Dichtstoffen sind wasserbasierte, umweltverträgliche Beschichtungen ein wichtiger Markt für unsere VAE-Dispersionen. Auch Bauanwendungen von WACKER SILICONES verzeichneten ein Umsatzplus. In allen drei Produktbereichen Bautenschutz, Dicht- und Klebstoffe und silanmodifizierte Polymere konnten wir weiter wachsen. Im Jahr 2017 sind die Umsätze von WACKER SILICONES in allen Regionen gestiegen. Besonders stark war der Zuwachs in Indien, Südkorea, Südostasien und den GUS-Staaten.
Elektro- und Elektronikindustrie wächst in Schwellenländern
Der weltweite Markt der Elektro- und Elektronikindustrie ist im Jahr 2017 nach Schätzungen des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) um vier Prozent gewachsen und erreichte ein Volumen von rund 4,3 Bio. € (2016: 4,1 Bio. €). Dafür verantwortlich sind besonders China und die Schwellenländer, die um sieben bzw. um sechs Prozent zulegen konnten. In Deutschland, dem weltweit fünftgrößten Markt, ist der Umsatz nach Angaben des ZVEI auf rund 128 Mrd. € gestiegen (2016: 125 Mrd. €).
WACKER hat zwei Geschäftsbereiche, die Kunden aus der Elektro- und Elektronikindustrie bedienen. Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON beliefert Kunden aus der Halbleiterindustrie mit Polysilicium. WACKER SILICONES konnte seinen Umsatz mit Siliconen für die Elektronikindustrie um sechs Prozent steigern. Bei Silanen für Elektronikanwendungen betrug das Plus knapp 30 Prozent. Zuwächse verzeichneten wir bei medienresistenten Vergussmassen, hochspeziellen Siliconkautschuken für die Halbleiterindustrie sowie bei Silicongelen für die Automobilelektronik. Auch das Geschäft im Bereich Kabel und Isolatoren konnte um sechs Prozent wachsen.
Die Photovoltaik etabliert sich als tragende Säule der weltweiten Energieversorgung
Für die globale Solarbranche standen die Zeichen im Jahr 2017 weiter auf Wachstum. Nach Angaben verschiedener Marktstudien wurden weltweit ca. 104 Gigawatt (GW) neu installiert (2016: 78 GW). Das sind rund 34 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Jahresende 2017 waren damit weltweit rund 400 GW Photovoltaikleistung installiert. Rund drei Viertel der Neuinstallationen wurden 2017 in China, Indien, Japan und den USA getätigt. Fördermaßnahmen sowie die stark gesunkenen Systemkosten haben erheblich zum weltweiten Ausbau der PV-Installationen beigetragen. Aber auch nicht geförderter Solarstrom hat sich weiter verbilligt. In einzelnen Ausschreibungen in sonnenreichen Regionen lag sein Handelspreis bereits bei 0,02 US-$ pro Kilowattstunde.
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Neu installierte PV-Leistungen (MW) |
Wachstum |
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2017 |
2016 |
% |
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Deutschland |
1.800 |
1.500 |
20 |
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Frankreich |
900 |
600 |
50 |
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Übriges Europa |
4.400 |
4.300 |
2 |
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USA |
11.500 |
14.800 |
-22 |
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Japan |
7.500 |
8.400 |
-11 |
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China |
54.000 |
32.500 |
66 |
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Indien |
9.500 |
4.300 |
>100 |
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Übrige Welt |
14.400 |
11.500 |
25 |
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Gesamt |
104.000 |
77.900 |
34 |
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Trotz der global stark gestiegenen Neuinstallationen blieben die Marktbedingungen in der Photovoltaikindustrie herausfordernd. Einerseits trieb die hohe Nachfrage nach Solarzellen und -modulen, speziell in China und Indien, die Absatzmengen. In den USA sorgte ein laufendes Verfahren zur Verhängung von Strafzöllen und Mindestpreisen für importierte Solarzellen für Vorzieheffekte. Auf der anderen Seite hielt der Preisdruck auf Grund der nach wie vor bestehenden Überkapazitäten auf allen Wertschöpfungsstufen weiter an. Das hat dazu geführt, dass sich die finanzielle Situation zahlreicher Solarunternehmen über das Gesamtjahr betrachtet nicht wesentlich verbessert hat.
Rohstoffpreise insgesamt deutlich höher als im Vorjahr
Die Rohstoffpreise waren 2017 in der Summe deutlich höher als vor einem Jahr. Besonders stark fiel der Preisanstieg mit etwa 40 Prozent bei Methanol aus. Ethylen und Vinylacetatmonomer (VAM) waren um etwa zehn Prozent teurer als im Jahr 2016. Der Preis für Siliciummetall ist im Jahresverlauf gestiegen. Der Rohstoff war zum Jahresende um etwa zehn Prozent teurer als im Januar 2017.