Ertragslage
Veränderung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage durch den Abgang des Geschäftsbereichs Siltronic
Im Geschäftsjahr 2017 hat WACKER seine Mehrheit an der Siltronic AG abgegeben. Zu Beginn des Jahres 2017 hat WACKER zunächst 1,8 Millionen Aktien der Siltronic AG aus dem Bestand des Konzerns an der Börse verkauft. Am 15. März 2017 hat das Unternehmen dann weitere 6,3 Millionen Siltronic-Aktien im Rahmen eines Platzierungsverfahrens an institutionelle Investoren veräußert. Die Beteiligung von WACKER an Siltronic hat sich dadurch auf 30,8 Prozent verringert. Am 31. Dezember 2016 hielt WACKER noch 57,8 Prozent der Anteile.
Gemäß den Regeln des Standards IFRS 5 („Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“) weist WACKER das Ergebnis der Siltronic AG und ihrer Tochtergesellschaften rückwirkend für das Jahr 2016 als Ergebnis aus „nicht fortgeführten Aktivitäten“ aus. Der Gewinn aus dem Abgang von Siltronic ermittelt sich aus dem Liquiditätszufluss der platzierten Anteile und der Bewertung der verbleibenden Anteile zum Transaktionskurs abzüglich des WACKER zuzurechnenden Nettovermögens der Siltronic und der Transaktionskosten. Der Abgangsgewinn sowie das Periodenergebnis von Siltronic werden in der Linie „nicht fortgeführte Aktivitäten“ gezeigt.
Der Verlust der Beherrschung führt dazu, dass die Vermögenswerte und Schulden von Siltronic nicht mehr im Konzern ausgewiesen werden. Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich durch den Abgang der Siltronic nur unwesentlich reduziert, da der Liquiditätszufluss aus den beiden Transaktionen und die Neubewertung der verbleibenden Anteile den Abgang der Vermögenswerte von Siltronic kompensiert haben.
Die Beteiligung an Siltronic wird seit dem 15. März 2017 at equity bilanziert und das anteilige Periodenergebnis des Siltronic-Konzerns wird im Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Die als fortgeführte Aktivitäten gezeigten Werte der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2017 sind mit dem Vorjahr vergleichbar. Wir verweisen für weitere Informationen zum Abgang von Siltronic auf den Konzernanhang im Kapitel Konsolidierungskreis.
Konzernumsatz liegt mit 4,92 Mrd. € 6,3 Prozent über dem Vorjahr
Der WACKER-Konzern konnte im Geschäftsjahr 2017 seinen Umsatz erneut steigern. Er erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 4,92 Mrd. € (2016: 4,63 Mrd. €). Verantwortlich dafür waren höhere Absatzmengen bei Siliconen, Polymerprodukten und Polysilicium. Negative Währungskurseffekte aus dem gegenüber dem US-Dollar stärkeren Euro und in Summe etwas niedrigere Preise konnte WACKER mehr als ausgleichen. Im Umsatz besonders stark zulegen konnte der Geschäftsbereich WACKER SILICONES mit einem Anstieg von zehn Prozent. Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS steigerte seinen Umsatz um mehr als vier Prozent. In einem nach wie vor volatilen Marktumfeld mit niedrigeren Durchschnittspreisen erzielte der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON ein Umsatzwachstum von mehr als zwei Prozent. Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.
Einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes erzielte WACKER im Ausland. Der Auslandsumsatz belief sich auf 4,10 Mrd. € (2016: 3,86 Mrd. €). Bezogen auf den Gesamtumsatz sind das 83,3 Prozent. Die Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro hat sich negativ auf den Umsatz ausgewirkt. Wir verweisen für weitere Informationen auf den Regionenbericht.
Konzern-EBITDA liegt bei 1,01 Mrd. €, EBITDA-Marge beträgt 20,6 Prozent
Das operative Ergebnis (EBITDA) des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent gestiegen. Es beläuft sich auf 1.014,1 Mio. € (2016: 955,5 Mio. €). Die EBITDA-Marge liegt mit 20,6 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (2016: 20,6 Prozent). Im Geschäftsjahr 2017 hat WACKER keine Erträge mehr aus vereinnahmten Anzahlungen und Schadenersatzzahlungen ausgewiesen. Im vergangenen Jahr hatte WACKER noch Sondererträge aus Vertragsauflösungen von 20,3 Mio. € vereinnahmt. Bereinigt um diesen Effekt stieg das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr (935,5 Mio. €) um acht Prozent.
Maßgeblich für diesen Zuwachs sind der Umsatzanstieg, eine sehr gute operative Leistung sowie das Beteiligungsergebnis der Siltronic in Höhe von 40,0 Mio. €. Die im Vergleich zum Vorjahr höheren Rohstoffkosten konnte WACKER dadurch mehr als ausgleichen. Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.
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Mio. € |
2017 |
20161 |
Veränderung in % |
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EBITDA |
1.014,1 |
955,5 |
6,1 |
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Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen |
-590,4 |
-618,0 |
-4,5 |
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EBIT |
423,7 |
337,5 |
25,5 |
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EBIT steigt deutlich an
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich im Geschäftsjahr auf 423,7 Mio. € (2016: 337,5 Mio. €). Das sind 26 Prozent mehr als vor einem Jahr und entspricht einer EBIT-Marge von 8,6 Prozent (2016: 7,3 Prozent). Geringere Abschreibungen als im Vorjahr erhöhten das EBIT. Diese gingen im Geschäftsjahr 2017 erwartungsgemäß um fünf Prozent zurück.
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Mio. € |
2017 |
20161 |
Veränderung in % |
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EBIT |
423,7 |
337,5 |
25,5 |
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Finanzergebnis |
-88,7 |
-91,1 |
-2,6 |
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Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Ertragsteuern |
335,0 |
246,4 |
36,0 |
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Ertragsteuern |
-84,9 |
-68,3 |
24,3 |
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Jahresergebnis fortgeführte Geschäftstätigkeiten |
250,1 |
178,1 |
40,4 |
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Jahresergebnis nicht fortgeführte Geschäftstätigkeiten |
634,7 |
11,2 |
>100 |
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Jahresergebnis |
884,8 |
189,3 |
>100 |
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davon |
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auf Aktionäre der Wacker Chemie AG entfallend |
866,7 |
179,2 |
>100 |
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auf andere Gesellschafter entfallend |
18,1 |
10,1 |
79,2 |
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Ergebnis je Stammaktie in € (unverwässert / verwässert) |
17,45 |
3,61 |
>100 |
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Ergebnis je Stammaktie in € aus fortgeführten Aktivitäten |
4,85 |
3,44 |
40,7 |
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Ergebnis je Stammaktie in € aus nicht fortgeführten Aktivitäten |
12,60 |
0,17 |
>100 |
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Durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien (gewichtet) |
49.677.983 |
49.677.983 |
– |
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Herstellungskosten steigen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent
Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist mit 954,4 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr (2016: 822,8 Mio. €) um 16 Prozent gestiegen. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 3,97 Mrd. € (2016: 3,81 Mrd. €). Die Bruttoumsatzmarge betrug 19,4 Prozent (2016: 17,8 Prozent). Positiv wirkte sich der hohe Umsatz aus. Daneben drückten höhere Rohstoffkosten und die fortlaufenden Kosten nach dem Produktionsstillstand am US-Standort Charleston im September 2017 die Bruttoumsatzmarge. Im Jahr 2017 sind keine wesentlichen Erträge aus der zu erwartenden Versicherungserstattung ertragswirksam vereinnahmt worden. Die Herstellungskostenquote des Konzerns ist von 82 Prozent auf 81 Prozent gesunken.
Funktionskosten steigen
Die übrigen Funktionskosten (Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie allgemeine Verwaltungskosten) haben sich im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent erhöht. Sie stiegen auf 594,0 Mio. € (2016: 537,8 Mio. €). Hier wirkten sich neben gestiegenen Vertriebskosten höhere Personalkosten in allen Funktionsbereichen aus.
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf 19,4 Mio. € (2016: 51,4 Mio. €). Im Vorjahr wirkten sich Erträge aus der Vereinnahmung von erhaltenen Anzahlungen von 20,3 Mio. € positiv auf das Ergebnis aus. Verluste aus dem Währungsergebnis von – 9,7 Mio. € (2016: 3,4 Mio. €) belasteten das sonstige betriebliche Ergebnis.
Beteiligungsergebnis
Der Saldo aus Equity-Ergebnis und sonstigen Beteiligungsergebnissen stieg auf Grund des Ergebnisses der Siltronic deutlich an. Es belief sich auf 43,9 Mio. € (2016: 1,1 Mio. €).
Finanz- und Zinsergebnis
Das Finanzergebnis des WACKER-Konzerns verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß. Es belief sich auf – 88,7 Mio. € (2016: – 91,1 Mio. €). Zinserträge von 7,5 Mio. € (2016: 4,7 Mio. €) standen Zinsaufwendungen in Höhe von 38,3 Mio. € (2016: 39,9 Mio. €) gegenüber. Das Zinsergebnis belief sich somit auf – 30,8 Mio. € (2016: – 35,2 Mio. €). Auf Grund der Refinanzierung von Bankdarlehen im Laufe des Jahres 2017 reduzierte sich der Zinsaufwand aus der Bankfinanzierung leicht.
Das übrige Finanzergebnis belief sich auf – 57,9 Mio. € (2016: – 55,9 Mio. €). Es enthält im Wesentlichen verzinsliche Elemente der Pensionsrückstellungen und anderer langfristiger Rückstellungen. Ferner sind Erträge und Aufwendungen aus Kurseffekten der Finanzanlagen enthalten. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden erstmals die Währungseffekte aus der internen Konzernfinanzierung einschließlich der abgeschlossenen Währungsderivate im übrigen Finanzergebnis ausgewiesen.
Ertragsteuern
Der Konzern weist für das Jahr 2017 einen Steueraufwand von 84,9 Mio. € (2016: 68,3 Mio. €) aus. Die Steuerquote des Konzerns beträgt 25,3 Prozent (2016: 27,7 Prozent). Der Rückgang resultiert aus dem hohen, bereits nach Steuern ausgewiesenen Equity-Ergebnis der Siltronic, das Bestandteil des Vorsteuerergebnisses ist.
Konzernergebnis
Das Konzernergebnis stieg unter anderem auf Grund der genannten Effekte an. Der Jahresüberschuss betrug 884,8 Mio. € (2016: 189,3 Mio. €). Darin enthalten ist das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 634,7 Mio. € aus dem 1. Quartal 2017. Von Januar bis März 2017 erzielte Siltronic einen Periodengewinn von 17,7 Mio. € (2016: 11,2 Mio. €). Aus dem Abgang von Siltronic als Segment des WACKER-Konzerns ergab sich darüber hinaus ein Gewinn in Höhe von 617,0 Mio. €. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten stieg im Geschäftsjahr auf 250,1 Mio. € (2016: 178,1 Mio. €). Das ist ein Plus von 40 Prozent.
Die Tabelle zeigt die einzelnen Bestandteile des Ergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten:
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Mio. € |
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Veräußerungserlös (vor Transaktionskosten) |
353,2 |
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Neubewertung der verbleibenden 30,8 Prozent at-Equity-Anteile |
518,6 |
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Abgehende Summe Vermögen und Schulden Siltronic |
-453,3 |
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Abgang der Anteile anderer Gesellschafter im WACKER-Konzern |
214,7 |
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Anteiliger Unterschiedsbetrag aus Währungsumrechnung |
-11,6 |
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Nicht aktivierungsfähige Kosten (Steuern, Transaktionskosten) |
-4,6 |
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Abgangsgewinn |
617,0 |
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Laufendes Ergebnis Siltronic Q1 2017 |
17,7 |
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Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten |
634,7 |
Kapitalrendite (ROCE)
Die Kapitalrendite (ROCE) setzt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Bezug zum für die Geschäftstätigkeit notwendigen Kapital (Capital Employed). Das Equity-Ergebnis der Siltronic sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein.
Die Kapitalrendite (ROCE) belief sich im Berichtsjahr auf 7,5 Prozent (2016: 6,4 Prozent). Im Wesentlichen ist die Mittelbindung auf Grund niedriger Investitionen und hoher Abschreibungen gesunken. Das Capital Employed sank im Geschäftsjahr von 5.300,4 Mio. € auf 5.138,3 Mio. €.