11 Pensionsrückstellungen

Für die Mitarbeiter des WACKER-Konzerns bestehen je nach den rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter basieren.

Bei der betrieblichen Altersversorgung wird zwischen beitrags- und leistungsorientierten Plänen unterschieden. Aus beitragsorientierten Plänen resultieren über die Entrichtung von Beiträgen an zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflichtungen für das Unternehmen. Bei WACKER existieren sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pläne, die teilweise über die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG oder Fonds finanziert sind. Pensionsverpflichtungen ergeben sich aus leistungsorientierten Plänen in Form von Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter des WACKER-Konzerns sowie deren Hinterbliebene. Im Wesentlichen garantieren die unterschiedlichen Pensionspläne den Mitarbeitern lebenslange Renten auf Basis des während der Beschäftigung bei WACKER durchschnittlich bezogenen Gehalts (Karrieredurchschnittsplan) oder Kapitalzahlungen.

Im Konzern bestehen folgende Altersversorgungspläne:

Versorgungspläne über die Pensionskasse

Für Mitarbeiter in Deutschland wird eine Grundversorgung über die rechtlich selbstständige Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG gewährt. Diese wird aus Mitglieds- und Firmenbeiträgen finanziert. Die zugesagten Leistungen umfassen Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen.

Die Pensionskasse ist ein kleiner Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit im Sinne des § 210 des Versicherungsaufsichtsgesetzes und ist reguliert nach § 233 Abs. 1 des Versicherungsaufsichtsgesetzes. Sie unterliegt damit den Regelungen für deutsche Versicherer und wird von der BaFin beaufsichtigt. Es bestehen gesetzliche Mindestfinanzierungsverpflichtungen.

Für Mitarbeiter, die der Pensionskasse bis 2004 beigetreten sind, gilt in der Grundversorgung eine feste Leistungszusage, die bei der Bewertung der Pensionsverpflichtungen zu berücksichtigen ist. Die Rentenhöhe ist dabei unabhängig vom Alter bei Beitragszahlung und auch unabhängig von der erzielten Vermögensverzinsung. Für Mitarbeiter, die nach 2004 in die Unternehmen eingetreten sind, gelten neue Tarife für die Grundversorgung. Den Leistungen liegen dort Garantiezinssätze zugrunde und die Leistungshöhe hängt vom Alter bei Beitragszahlung ab. Jährliche Überschussbeteiligungen können die zukünftige Leistung erhöhen. Zusätzlich können Mitarbeiter in Deutschland Beiträge zur freiwilligen Höherversicherung PK+ an die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG leisten. Vor allem werden die Beiträge aus der tarifvertraglich geregelten Altersversorgung auf Grund der Tarifverträge über Einmalzahlungen und Altersvorsorge und über Lebensarbeitszeit und Demografie in die freiwillige Höherversicherung eingezahlt.

Direktzusagen des WACKER-Konzerns

Neben den Zusagen der Pensionskasse erhalten Mitarbeiter in Deutschland direkte Leistungszusagen in Form einer Zusatzversorgung. Mit der Zusatzversorgung werden Gehaltsanteile oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze abgesichert. Bis 2004 eingetretene Mitarbeiter und deren Hinterbliebene erhalten Rentenleistungen. Die Höhe der Rente hängt vom durchschnittlich während der Beschäftigung bei WACKER bezogenen Gehalt ab (Karrieredurchschnittsplan). Für ab 2005 eingetretene Mitarbeiter wird jährlich ein Prozentsatz des Gehalts oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze bereitgestellt. Das sich hieraus ergebende Kapital wird verzinst. Die Leistungen können als lebenslange Rente oder, für Zusagen ab 2005, alternativ als Einmalzahlung abgerufen werden. Leistungsberechtigt sind die Mitarbeiter und ihre Hinterbliebenen. Die Ansprüche der Mitarbeiter gehen in die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen ein. Dies gilt sowohl für bis 2004 eingetretene Mitarbeiter als auch für ab 2005 eingetretene Mitarbeiter.

Für Mitglieder des Vorstands bestehen Einzelzusagen. Weitere Informationen zur Altersversorgung des Vorstands sind im Vergütungsbericht zu finden.

Außertariflich bezahlte Mitarbeiter in Deutschland können in einen arbeitnehmerfinanzierten Leistungsplan („Deferred Compensation“) Teile ihres Gehalts einzahlen. Dieser Plan gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, Teile ihrer künftigen Entgeltansprüche in ein wertgleiches Versorgungskapital umzuwandeln. Das Versorgungskapital wird in Abhängigkeit vom Abschluss der Teilnahmevereinbarung am Leistungsplan (Zusage) mit sieben Prozent (1996 – 2001), sechs Prozent (2002 – 2010) oder fünf Prozent (2011 – 2013) verzinst. Bei den Zusagen mit einer Verzinsung von sieben Prozent oder sechs Prozent kann der Mitarbeiter zwischen einer Auszahlung in Rentenform oder als Kapital wählen. Bei den Zusagen mit einer Verzinsung von fünf Prozent erfolgt die Auszahlung ausschließlich in Kapitalform. Ab 2015 können leitende Angestellte Teile ihres Gehalts zu einem variablen Zinssatz in einen arbeitnehmerfinanzierten Leistungsplan einzahlen. Der variable Zinssatz ist abhängig von der fünfjährigen Umlaufrendite inländischer Inhaberschuldverschreibungen und beträgt mindestens 2,5 Prozent und höchstens fünf Prozent. Die Auszahlung erfolgt ausschließlich in Kapitalform. Zusagen, die bis zum 31. Dezember 2000 erteilt wurden, werden mit dem m/ n-tel Barwert (gemäß Projected-Unit-Credit-Methode) bewertet, Zusagen, die ab dem 01. Januar 2001 erteilt wurden, werden mit dem Barwert der erworbenen Anwartschaft bzw. mit dem erworbenen Kapital bewertet.

Die Versorgungsansprüche in Deutschland sind durch den Pensionssicherungsverein a. G. gegen Insolvenz geschützt. Die Insolvenzsicherung ist nach oben begrenzt. Gesetzliche Mindestfinanzierungspflichten bestehen nicht.

Pensionszusagen im Ausland

Für die Mitarbeiter ausländischer Tochtergesellschaften bestehen unterschiedliche Pensionszusagen nach den rechtlichen Gegebenheiten der jeweiligen Länder. Außer den in den USA begebenen Pensionszusagen sind diese Pensionspläne für den Konzern nicht wesentlich.

In den USA bestehen leistungsorientierte Pensionszusagen für Mitarbeiter der Wacker Chemicals Corporation, Adrian. Diese Pläne wurden für Neuzusagen ab dem 31. Dezember 2003 geschlossen und werden nur noch für die Altbestände fortgeführt. Die Versorgungsleistung besteht in einer monatlichen Rentenzahlung ab dem 65. Lebensjahr, die sich auf Basis des zuletzt gezahlten Durchschnittsgehaltes ermittelt. Spezielle Regelungen gibt es bei frühzeitiger Verrentung ab dem 55. Lebensjahr abhängig von der Betriebszugehörigkeit. Auf Grund des ähnlichen Charakters werden auch Verpflichtungen für die medizinische Versorgung von Mitarbeitern nach deren Eintritt in den Ruhestand sowie für Austrittsentschädigungen unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Für neue Mitarbeiter in den USA existieren nur noch beitragsorientierte Pensionspläne.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen kann wie folgt auf die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen übergeleitet werden:

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Nettoschuld der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen

 

Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

 

Inland

 

Ausland

 

Gesamt

 

Inland

 

Ausland

 

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Barwert der zumindest teilweise fondsfinanzierten leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen

 

2.236,3

 

96,6

 

2.332,9

 

2.806,7

 

234,1

 

3.040,8

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens

 

-1.625,5

 

-85,9

 

-1.711,4

 

-1.917,3

 

-177,3

 

-2.094,6

Finanzierungsstatus

 

610,8

 

10,7

 

621,5

 

889,4

 

56,8

 

946,2

Barwert der ungedeckten leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen

 

984,6

 

12,2

 

996,8

 

1.141,7

 

19,9

 

1.161,6

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

1.595,4

 

22,9

 

1.618,3

 

2.031,1

 

76,7

 

2.107,8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 (XLS:) Download XLS
Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen

 

 

 

Mio. €

 

Barwert der Pensions­ver­pflichtungen

 

Marktwert des Plan­vermögens

 

Summe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stand zum 01.01.2016

 

3.432,6

 

-1.820,9

 

1.611,7

Laufender Dienstzeitaufwand

 

75,9

 

 

75,9

Zinsaufwand / (-ertrag)

 

96,6

 

-52,5

 

44,1

Aus dem Planvermögen gezahlte Verwaltungskosten

 

 

0,8

 

0,8

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

 

0,4

 

 

0,4

Effekte aus Abgeltungen

 

-12,7

 

11,8

 

-0,9

 

 

 

 

 

 

 

Neubewertungen

 

 

 

 

 

 

Gewinne (–) / Verluste (+) aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge

 

 

-215,2

 

-215,2

Gewinne (–) / Verluste (+) aus der Änderung demografischer Annahmen

 

-0,1

 

 

-0,1

Gewinne (–) / Verluste (+) aus der Änderung finanzieller Annahmen

 

545,6

 

 

545,6

Erfahrungsbedingte Gewinne (–) / Verluste (+)

 

130,7

 

 

130,7

Effekt aus Währungsdifferenzen

 

9,1

 

-5,9

 

3,2

Beiträge

 

 

 

 

 

 

Arbeitgeber

 

 

-61,5

 

-61,5

Begünstigte des Pensionsplans

 

11,2

 

-11,2

 

Rentenzahlungen

 

-89,0

 

60,0

 

-29,0

Konzernkreisänderungen

 

2,1

 

 

2,1

Stand zum 31.12.2016

 

4.202,4

 

-2.094,6

 

2.107,8

 

 

 

 

 

 

 

Laufender Dienstzeitaufwand

 

81,4

 

 

81,4

Zinsaufwand / (-ertrag)

 

70,0

 

-35,4

 

34,6

Aus dem Planvermögen gezahlte Verwaltungskosten

 

 

0,2

 

0,2

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

 

0,5

 

 

0,5

Effekte aus Abgeltungen

 

-0,9

 

1,0

 

0,1

 

 

 

 

 

 

 

Neubewertungen

 

 

 

 

 

 

Gewinne (–) / Verluste (+) aus Planvermögen ohne bereits im Zinsertrag erfasste Beträge

 

 

-56,5

 

-56,5

Gewinne (–) / Verluste (+) aus der Änderung demografischer Annahmen

 

 

 

Gewinne (–) / Verluste (+) aus der Änderung finanzieller Annahmen

 

-113,0

 

 

-113,0

Erfahrungsbedingte Gewinne (–) / Verluste (+)

 

40,8

 

 

40,8

Effekt aus Währungsdifferenzen

 

-15,9

 

11,8

 

-4,1

Beiträge

 

 

 

 

 

 

Arbeitgeber

 

 

-75,6

 

-75,6

Begünstigte des Pensionsplans

 

20,9

 

-20,9

 

Rentenzahlungen

 

-77,7

 

51,6

 

-26,1

Abgeltungen

 

-0,5

 

 

-0,5

Konzernkreisänderungen

 

-878,3

 

507,0

 

-371,3

Stand zum 31.12.2017

 

3.329,7

 

-1.711,4

 

1.618,3

 

 

 

 

 

 

 

Annahmen

Die Pensionsverpflichtungen werden unter Berücksichtigung von unternehmensspezifischen und landesspezifischen, biometrischen Rechnungsgrundlagen und Parametern ermittelt. Den Berechnungen liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, die folgende Parameter berücksichtigt haben:

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Versicherungsmathematische Annahmen

 

 

 

 

 

%

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

Variiert nach Eintrittsdatum der Mitarbeiter in das Unternehmen bzw. nach Abschlussdatum der verschiedenen Tarifgenerationen.

 

 

 

 

 

Inland

 

 

 

 

Rechnungszins

 

2,09

 

1,94

Entgelttrend

 

2,5

 

2,5

Künftige Rentensteigerung1

 

 

 

 

Grund- und Zusatzversorgung

 

1,8 / 1,0

 

1,8 / 1,0

Deferred Compensation

 

2,5 / 1,0

 

2,5 / 1,0

 

 

 

 

 

USA

 

 

 

 

Rechnungszins

 

3,50

 

3,92

Entgelttrend

 

3,00

 

3,00

 

 

 

 

 

Hinsichtlich der Lebenserwartung werden in Deutschland die von Prof. Dr. Klaus Heubeck entwickelten „Richttafeln 1998“ mit Modifikationen zugrunde gelegt. Dabei werden für den Bestand der Pensionskasse (Grundversorgung) von der Aufsichtsbehörde genehmigte Sterbetafeln (Reduzierung der Sterblichkeiten bei Männern auf 75 Prozent und bei Frauen auf 85 Prozent der Richttafelwerte) verwendet. Für den Bestand der übrigen Zusagen wurden die Sterblichkeiten bei Männern auf 60 Prozent und bei Frauen auf 85 Prozent der Heubeck-Werte reduziert und damit insbesondere der anerkannte Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Höhe der Rente („Einfluss des sozioökonomischen Status“) berücksichtigt. In den USA wird die Sterblichkeitstafel Sex distinct RP-2014 mortality tables (Scale SoA MP-2014) für Rentner und Anwärter, nach Geschlecht unterschieden, angewendet. Dabei wurde die Sterblichkeitstafel RP-2014 auf das Jahr 2007 zurückgerechnet und eine modifizierte Variante der Tafel MP-2014 für die zukünftigen Perioden zugrunde gelegt.

Die bei der Berechnung der Pensionsverpflichtung berücksichtigten Diskontierungssätze und Gehaltssteigerungen wurden in Abhängigkeit von den entsprechenden ökonomischen Rahmenbedingungen nach einheitlichen Grundsätzen abgeleitet. Der Rechnungszins beruht auf einer Zinsstrukturkurve, die aus Renditen hochrangiger festverzinslicher und laufzeitäquivalenter Unternehmensanleihen des jeweiligen Landes abgeleitet wurde. Er berücksichtigt die WACKER-spezifischen, erwarteten zukünftigen Zahlungsströme der Verpflichtungen.

Sensitivitätsanalyse

Bei der folgenden Sensitivitätsanalyse wird jeweils nur eine Annahme verändert, d. h., die übrigen Annahmen bleiben gegenüber der ursprünglichen Bewertung unverändert, sodass die Sensitivität jeder Annahme isoliert betrachtet werden kann. Daraus folgt, dass mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen nicht berücksichtigt werden.

Die folgende Übersicht zeigt, inwieweit sich der Barwert der Pensionsverpflichtungen durch Veränderungen bei den maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen ändern würde.

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Sensitivitätsanalyse

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2017
Aus­wirkung auf die leistungs­orientierten Verpflichtungen

 

31.12.2016
Aus­wirkung auf die leistungs­orientierten Verpflichtungen

 

 

Leistungs­orien­tierte Ver­pflich­tung Mio. €

 

Verän­derung %

 

Leistungs­orien­tierte Ver­pflich­tung Mio. €

 

Verän­derung %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Barwert der Pensionsverpflichtungen zum Stichtag

 

3.329,7

 

 

 

4.202,4

 

 

Barwert der Pensionsverpflichtungen falls

 

 

 

 

 

 

 

 

der Rechnungszins 0,5 Prozentpunkte höher wäre

 

3.033,2

 

-8,9

 

3.820,4

 

-9,1

der Rechnungszins 0,5 Prozentpunkte niedriger wäre

 

3.671,6

 

10,3

 

4.643,1

 

10,5

der Entgelttrend 0,5 Prozentpunkte höher wäre

 

3.358,6

 

0,9

 

4.242,1

 

0,9

der Entgelttrend 0,5 Prozentpunkte niedriger wäre

 

3.303,4

 

-0,8

 

4.163,2

 

-0,9

die künftigen Rentensteigerungen 0,25 Prozentpunkte höher wären

 

3.426,5

 

2,9

 

4.330,4

 

3,0

die künftigen Rentensteigerungen 0,25 Prozentpunkte niedriger wären

 

3.237,2

 

-2,8

 

4.080,9

 

-2,9

die Lebenserwartung um 1 Jahr höher wäre

 

3.456,3

 

3,8

 

4.363,9

 

3,8

 

 

 

 

 

 

 

Zusammensetzung des Planvermögens

In Deutschland investiert die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG gemäß gesetzlichen Vorschriften und den Vorschriften ihrer Satzung das relevante Planvermögen. Die Pensionskasse investiert knapp die Hälfte des Vermögens in Aktien- und Rentenfonds. Die andere Hälfte wird als Direktinvestition in die Anlageklassen Schuldscheindarlehen, Immobilien, Immobiliendarlehen, Private Debt und Private Equity angelegt. Der verbleibende Teil des Vermögens wird als Liquidität vorgehalten. Die Anlagestrategie erfolgt gemäß der vom Vorstand der Pensionskasse vorgegebenen Kapitalanlagerichtlinie.

Das Planvermögen der in den USA aufgelegten Pensionspläne wird überwiegend in Aktien und Fonds gemäß den vorgegebenen Kapitalanlageregelungen angelegt. Die Zusammensetzung des Planvermögens des Konzerns zeigt folgende Tabelle:

 

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Zusammensetzung des Planvermögens

 

Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

 

Markt­preis­notierung in einem aktiven Markt

 

Keine Markt­preis­notierung in einem aktiven Markt

 

Gesamt

 

Markt­preis­notierung in einem aktiven Markt

 

Keine Markt­preis­notierung in einem aktiven Markt

 

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immobilien

 

 

272,5

 

272,5

 

 

347,1

 

347,1

Darlehen / Renten

 

631,1

 

305,0

 

936,1

 

734,3

 

425,8

 

1.160,1

Aktien / Fonds

 

248,5

 

171,4

 

419,9

 

274,8

 

178,7

 

453,5

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

 

82,9

 

82,9

 

 

133,9

 

133,9

Summe

 

879,6

 

831,8

 

1.711,4

 

1.009,1

 

1.085,5

 

2.094,6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der WACKER-Konzern nutzte zum Stichtag 31. Dezember 2017 84,2 Mio. € (Vorjahr 84,2 Mio. €) des Planvermögens für eigene Zwecke. Hierbei handelte es sich um die von der Wacker Chemie AG selbst genutzte Immobilie der WACKER-Hauptverwaltung in München.

Risiken

Die mit den leistungsorientierten Verpflichtungen verbundenen Risiken betreffen neben den üblichen versicherungsmathematischen Risiken vor allem finanzielle Risiken im Zusammenhang mit dem Planvermögen. In Deutschland werden wesentliche Teile der leistungsorientierten Verpflichtungen in der Pensionskasse verwaltet. Im Rahmen einer jährlich durchgeführten Asset-Liability-Studie wird das aktuelle und künftige Verhältnis von Portfoliostruktur zu den Verpflichtungen analysiert und prognostiziert. Als Resultat ermittelt sich das langfristige Renditeerfordernis der Pensionskasse. Darauf aufbauend definiert die Pensionskasse ein strategisches Zielportfolio. Das Renditeerfordernis, der Firmenbeitrag der Trägerunternehmen und die strategische Asset-Allokation werden somit jährlich überprüft und miteinander in Einklang gebracht.

Grundsätzlich sind alle Kapitalanlagen Marktpreisänderungsrisiken ausgesetzt. Diese können aus Zins-, Aktienkurs- bzw. Wechselkursverschiebungen bestehen. WACKER zielt darauf ab, durch ein so genanntes Overlay-Management Verluste auf ein vorgegebenes Maß zu beschränken. Teilweise werden Derivate zu Absicherungszwecken eingesetzt.

Die leistungsorientierten Pläne in den USA unterliegen auf Grund der Anlage des Planvermögens in Aktien und Fonds neben den versicherungsmathematischen Risiken ebenfalls dem Marktpreisänderungsrisiko.

Je nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften ist WACKER dazu verpflichtet, eine Unterdeckung der Pensionspläne durch Zuführung liquider Mittel zu reduzieren.

Risiken ergeben sich insbesondere durch die Lebenserwartung der Leistungsempfänger, das Zinsgarantierisiko sowie aus Gehalts- und Rentensteigerungen. Das Zinsgarantierisiko wird im Rahmen des Risikomanagementprozesses regelmäßig beobachtet. Es stellt bei der Ermittlung des langfristigen Zinserfordernisses und deren Erfüllbarkeit ein Schwerpunktthema der Pensionskasse dar. Risiken aus der Zinsgarantie entfallen auch auf die Pläne zur „Deferred Compensation“.

Finanzierung der Pensionspläne

Im Geschäftsjahr 2017 wurden für Pläne in Deutschland 72,1 Mio. € (Vorjahr 78,9 Mio. €) und für Pläne im Ausland 5,6 Mio. € (Vorjahr 10,1 Mio. €) an Rentenzahlungen geleistet. Für das folgende Geschäftsjahr erwartet WACKER Rentenzahlungen aus Pensionsplänen von rund 80 Mio. €. Die laufenden Beiträge des Arbeitgebers in das Planvermögen werden in 2018 rund 35 Mio. € betragen. Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtung beträgt zum 31. Dezember 2017 20,2 Jahre (Vorjahr 20,7 Jahre) in Deutschland und 12,9 Jahre (Vorjahr 14,7 Jahre) in den USA.

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Erwartete Fälligkeiten der Pensionszahlungen

 

Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weniger als 1 Jahr

 

-79,7

 

-95,4

Zwischen 1 und 2 Jahren

 

-85,1

 

-100,2

Zwischen 2 und 3 Jahren

 

-89,5

 

-107,1

Zwischen 3 und 4 Jahren

 

-93,6

 

-113,2

Zwischen 4 und 5 Jahren

 

-99,1

 

-119,1

 

 

 

 

 

 (XLS:) Download XLS
Zusammensetzung des Pensionsaufwands

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Laufender Dienstzeitaufwand aus leistungsorientierten Plänen

 

-81,4

 

-75,9

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand / Effekte aus Abgeltungen und Kürzungen

 

-0,6

 

0,5

Aus dem Planvermögen gezahlte Verwaltungskosten aus leistungsorientierten Plänen

 

-0,2

 

-0,8

Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen

 

-34,6

 

-44,1

Aufwand aus beitragsorientierten Plänen

 

-6,7

 

-9,7

Übrige Pensionsaufwendungen

 

-3,4

 

-1,9

Beiträge zur gesetzlichen Altersversorgung

 

-57,4

 

-65,7

Gesamt

 

-184,3

 

-197,6