Gesamtaussage des Vorstands zu den Rahmenbedingungen
Die Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2015 war beeinflusst durch die Turbulenzen an den asiatischen Finanzmärkten und die Unsicherheit über den Zustand der chinesischen Volkswirtschaft. Zusätzlich beeinträchtigten der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen der USA und der EU gegen Russland, die Konflikte im Nahen Osten sowie die schwächer als erwartet ausgefallene Erholung der Konjunktur in Europa die weltweite Wirtschaftsleistung. Die Volksrepublik China verzeichnete mit knapp unter sieben Prozent die niedrigste Wachstumsrate seit sechs Jahren. Deutschland erwies sich dagegen auch im Jahr 2015 als Stabilitätsanker in Europa. Vor allem der gesunkene Rohölpreis und der schwache Euro haben sich im ersten Halbjahr positiv auf die Produktion im Euroraum ausgewirkt. Aber auch in den USA hat sich die wirtschaftliche Erholung weiter fortgesetzt.
Das Geschäft von WACKER hat sich trotz der geopolitischen Risiken im Jahr 2015 gut entwickelt. Positiv entwickelt hat sich das Geschäft in unseren drei Chemiebereichen. Dank positiver Währungseffekte, höherer Absatzmengen und teilweise auch etwas höherer Preise in einigen Produktbereichen konnten alle drei Bereiche ihren Umsatz und ihr Ergebnis im Jahr 2015 steigern. Bei den für WACKER wichtigen Rohstoffen hat sich die Situation ebenfalls weiter entspannt, in Summe sind die Rohstoffpreise unter dem Vorjahr geblieben. Der weltweite Solarmarkt ist erneut gewachsen. Niedrigere Preise für Polysilicium haben die Umsatz- und Ertragsentwicklung allerdings gebremst. Insgesamt hat WACKER im Jahr 2015 so viel Polysilicium verkauft wie nie zuvor. In unserem Halbleitergeschäft haben sich die Erwartungen für ein weiteres Wachstum im Jahr 2015 nicht erfüllt. Zwar stieg weltweit die Nachfrage nach Chips für mobile Endgeräte, aber die Verkaufszahlen für PCs und Tablets blieben hinter den Prognosen zurück. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte belasteten niedrige Preise und eine schwächere Auftragslage die Umsätze bei Siltronic.
Wir konnten in allen Regionen unseren Umsatz im Jahr 2015 erhöhen. In den Regionen Amerika und Asien sowie in den sonstigen Regionen ist der Umsatz prozentual zweistellig gewachsen. Besonders Indien entwickelt sich mehr und mehr zu einem wichtigen Absatzmarkt für unsere Chemieprodukte. Dort erzielten wir einen Zuwachs von 29,3 Prozent. Die Region Asien hat mit 42,5 Prozent erneut den größten Anteil am Gesamtumsatz.
In den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2016 sind wir wie erwartet in das Jahr gestartet.