Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
Höhere Absatzmengen in allen fünf Geschäftsbereichen und positive Währungseffekte haben das operative Geschäft von WACKER im Jahr 2015 bestimmt. Erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen auf Grund von Auflösungen langfristiger Lieferverträge mit Kunden aus der Solarindustrie haben die Ergebnisentwicklung zusätzlich begünstigt. Insgesamt hat der Konzern seine Jahresprognose bei allen wesentlichen Steuerungskennzahlen erreicht.
Im Chemiegeschäft sind die Umsätze vor allem dank Mengenzuwächsen und auf Grund positiver Währungseffekte weiter gestiegen. Das hat dazu geführt, dass das EBITDA der Chemiebereiche deutlich über dem Vorjahreswert liegt. Bei WACKER POLYSILICON haben niedrigere Preise die Umsatzentwicklung gebremst. Dank der weiterhin guten Nachfrage war unsere Polysiliciumproduktion über das ganze Jahr hinweg voll ausgelastet. In unserem Halbleitergeschäft hat Siltronic den Umsatz deutlich steigern können. Höhere Absatzmengen und positive Währungseffekte haben die schwächeren Preise für Halbleiterwafer mehr als ausgeglichen. Leicht über Vorjahr war auch das EBITDA, Kosten für Währungssicherungsgeschäfte haben die EBITDA-Entwicklung gebremst. Maßnahmen, die Produktivität zu steigern und die Kosten zu senken, haben das Ergebnis positiv beeinflusst.
Der Personalaufwand ist in absoluten Zahlen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Bezogen auf den Umsatz ist der Anteil der Personalkosten prozentual niedriger als im Vorjahr. Die Rohstoffkosten sind absolut gestiegen, im Verhältnis zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr jedoch zurückgegangen. Unter unserem Zielwert blieben die Energiekosten. Die Abschreibungen sind im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger und waren etwas unter unserem Zielwert.
Das Konzerneigenkapital ist mit 2,79 Mrd. € gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um 848,6 Mio. € angestiegen. Der Grund dafür sind im Wesentlichen das gute Jahresergebnis, erfolgsneutrale Anpassungen der Pensionsrückstellungen und der Börsengang der Siltronic AG. Die Eigenkapitalquote hat sich von 28,0 auf 38,5 Prozent erhöht. Die Nettofinanzschulden des Konzerns haben sich günstiger entwickelt als erwartet. Dafür verantwortlich sind im Wesentlichen die Erlöse aus dem Börsengang der Siltronic AG im Juni 2015. Die Nettofinanzschulden belaufen sich zum 31. Dezember 2015 auf 1,07 Mrd. € und liegen damit auf Vorjahresniveau. Unsere Investitionen haben wir im Laufe des Jahres erhöht. Mit 834,0 Mio. € waren sie deutlich über dem Niveau der Abschreibungen. Der Netto-Cashflow hat sich so wie erwartet entwickelt. Mit 22,5 Mio. € lag er deutlich unter dem Vorjahr.