Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
Höhere Absatzmengen in allen fünf Geschäftsbereichen und bessere Preise für Polysilicium haben das operative Geschäft von WACKER im Jahr 2014 bestimmt. Hohe Sondererträge aus aufgelösten und neu strukturierten Verträgen mit Kunden aus der Solarindustrie haben die Ergebnisentwicklung zusätzlich begünstigt. Insgesamt hat der Konzern seine Jahresprognose bei allen wesentlichen Steuerungskennzahlen erreicht und teilweise übertroffen.
Im Chemiegeschäft sind die Umsätze vor allem dank der Mengenzuwächse weiter gestiegen. Preisdruck und höhere Rohstoffkosten vor allem von Vinylacetatmonomer im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS haben dazu geführt, dass das EBITDA der Chemiebereiche insgesamt etwas unter dem Vorjahreswert blieb. Bei WACKER POLYSILICON haben wir durch die Einigung mit dem chinesischen Handelsministerium über die Einfuhr unseres Polysiliciums nach China Rechts- und Planungssicherheit in diesem wichtigen Absatzmarkt gewonnen. Dank der guten Nachfrage war unsere Polysiliciumproduktion fast über das ganze Jahr hinweg voll ausgelastet. In unserem Halbleitergeschäft hat Siltronic den Umsatz und das EBITDA von Quartal zu Quartal weiter gesteigert und von Oktober bis Dezember 2014 eine EBITDA-Marge von fast 17 Prozent erzielt. Deutlich höhere Absatzmengen haben die niedrigeren Preise für Halbleiterwafer mehr als ausgeglichen. Die Mehrheitsübernahme von Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd. ebenso wie die Maßnahmen, die Siltronic ergriffen hat, um die Produktivität zu steigern und die Kosten zu senken, haben das Ergebnis positiv beeinflusst.
Bezogen auf den Umsatz wie auch absolut ist der Personalaufwand gestiegen. Die Rohstoffkosten sind im Verhältnis zum Umsatz wie auch absolut gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Unter unserem Zielwert blieben auch die Energiekosten. Die Abschreibungen sind dagegen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und entsprechen dem Zielwert. Hier hat die Übernahme der Mehrheit an der Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd. unsere Abschreibungen erhöht.
Das Konzerneigenkapital ist mit 1,95 Mrd. € gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um 250,6 Mio. € zurückgegangen. Der Grund dafür sind höhere versicherungsmathematische Verluste aus der Neubewertung der leistungsorientierten Pensionspläne. Dadurch sank die Eigenkapitalquote auf 28 Prozent. Die Nettofinanzschulden des Konzerns haben sich wie erwartet um knapp 300 Mio. € erhöht und belaufen sich zum 31. Dezember 2014 auf 1,08 Mrd. €. Unsere Investitionen blieben mit 572,2 Mio. € wie angekündigt erneut unter dem Niveau der Abschreibungen. Deutlich besser als erwartet hat sich der Netto-Cashflow entwickelt. Mit 215,7 Mio. € hat er sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt.