Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

WACKER hat das zu Jahresbeginn gesteckte Ziel erreicht, den Umsatz im Jahr 2014 im mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Das EBITDA hat sich deutlich besser entwickelt als im März 2014 und im Geschäftsbericht 2013 prognostiziert. Verantwortlich dafür sind die gute Geschäftsentwicklung in allen Geschäftsbereichen, Kosteneinsparungen sowie erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzzahlungen, die wir auf Grund von Änderungen bzw. Auflösungen von langfristigen Lieferverträgen für Polysilicium erhalten haben.

Bei WACKER POLYSILICON sind die Preise für Solarsilicium zu Beginn des 2. Quartals gestiegen. Im Geschäft von Siltronic sind die Absatzmengen von 300 mm Siliciumwafern gegenüber dem Vorjahr durch die Integration der Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd. in den Konzern signifikant gestiegen. Gleichzeitig sind die Preise für Halbleiterwafer deutlich niedriger als im Vorjahr. Insgesamt waren sie durchschnittlich mehr als zehn Prozent niedriger als im Jahr 2013. Das Chemiegeschäft in unseren drei Geschäftsbereichen WACKER SILICONES, WACKER POLYMERS und WACKER BIOSOLUTIONS hat sich wie erwartet positiv entwickelt. Deutlich höhere Absatzmengen sowie positive Preiseffekte in einigen Produktsegmenten waren dafür verantwortlich. Höhere Personalkosten und negative Währungseffekte liefen dagegen. In der Summe konnten die drei Geschäftsbereiche den Umsatz steigern. Das EBITDA lag leicht unter Vorjahr. Unterschiedlich haben sich die Rohstoff- und Energiekosten entwickelt. Die Rohstoffkosten sind etwas höher ausgefallen, die Energiekosten blieben im Rahmen unserer Planungen. Dagegen haben sich die Wechselkurse des US-Dollar und des Yen zum Euro etwas besser entwickelt als in unseren Planungen vom Anfang des Jahres 2014 unterstellt.

Umsatzprognose nach dem 2. Quartal angehoben

Mit der Veröffentlichung des Berichts zum 2. Quartal im Juli 2014 hat WACKER seine Prognose für das EBITDA, die EBITDA-Marge und für den ROCE angehoben. Das EBITDA sollte jetzt um mindestens ein Drittel zulegen statt um mindestens zehn Prozent. Bei der EBITDA-Marge und dem ROCE ging WACKER jetzt von einem deutlichen Anstieg aus (vorher: leichter Anstieg). Die Umsatzprognose blieb unverändert. Im Bericht zum 3. Quartal hat WACKER seine Prognose weiter konkretisiert. Das EBITDA soll für das Jahr 2014 rund eine Mrd. € betragen. Die EBITDA-Marge wird auf mehr als 20 Prozent steigen. Beim ROCE geht WACKER weiter von einem deutlichen Anstieg aus. Wie bereits zum 2. Quartal blieb die Umsatzprognose unverändert. Der Konzernumsatz des Jahres 2014 belief sich auf 4,83 Mrd. €. Das EBITDA des WACKER-Konzerns betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.042,3 Mio. € und lag damit wie erwartet deutlich über dem Vorjahreswert. Aus der Auflösung und Neuordnung von Lieferverträgen für Polysilicium haben wir erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von 206,3 Mio. € vereinnahmt. Diese Erträge sind im EBITDA des Geschäftsjahres 2014 enthalten.

Die Investitionen sollten sich ohne Akquisitionen im Geschäftsjahr 2014 auf rund 550 Mio. € belaufen. Mit 572,2 Mio. € lagen sie in unserem Zielkorridor. Der größte Teil davon floss in den weiteren Ausbau unserer Polysiliciumproduktion.

Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf

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Ergebnis 2013

 

Prognose Mär 2014

 

Prognose Jul 2014

 

Prognose Okt 2014

 

Ergebnis 2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA-Marge (%)

 

15,2

 

leichter Anstieg

 

deutlicher Anstieg

 

deutlicher Anstieg auf mehr als 20 %

 

21,6

ROCE (%)

 

2,2

 

leichter Anstieg

 

deutlicher Anstieg

 

deutlicher Anstieg

 

8,4

EBITDA (Mio. €)

 

678,7

 

mindestens 10 % höher

 

mindestens ein Drittel höher

 

ca. 1.000

 

1.042,3

Netto-Cashflow (Mio. €)

 

109,7

 

ausgeglichener Netto-Cashflow

 

positiver Netto-Cashflow

 

deutlich positiver Netto-Cashflow auf dem Niveau des Vorjahres

 

215,7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz (Mio. €)

 

4.478,9

 

Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich

 

Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich

 

Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich

 

4.826,4

lnvestitionen (Mio. €)

 

503,7

 

ca. 550

 

ca. 550

 

ca. 550

 

572,2

Nettofinanzschulden (Mio. €)

 

792,2

 

Anstieg um 300 bis 400

 

Anstieg um ca. 300

 

Anstieg um ca. 300

 

1.080,6

Abschreibungen (Mio. €)

 

564,4

 

ca. 600

 

ca. 600

 

ca. 600

 

599,0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Günstiger als zu Jahresbeginn erwartet haben sich die Nettofinanzschulden und der Netto-Cashflow entwickelt. Im März 2014 hatten wir prognostiziert, dass die Nettofinanzschulden bis zum Ende des Jahres um 300 bis 400 Mio. € steigen würden. Im Bericht zum 2. Quartal sind wir dann von einem Anstieg von rund 300 Mio. € ausgegangen. Tatsächlich sind die Nettofinanzschulden zum Jahresende um 288,4 Mio. € auf 1.080,6 Mio. € gestiegen. Beim Netto-Cashflow sind wir im März 2014 von einem ausgeglichenen Netto-Cashflow ausgegangen. Diese Einschätzung haben wir im Bericht zum 2. Quartal geändert. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir von einem positiven Netto-Cashflow aus. Im Bericht zum 3. Quartal haben wir unsere Netto-Cashflow-Einschätzung nochmals angehoben und wie folgt präzisiert: deutlich positiver Netto-Cashflow auf dem Niveau des Vorjahres. Mit 1.080,6 Mio. € Nettofinanzschulden zum 31. Dezember und einem Netto-Cashflow von 215,7 Mio. € lagen beide Werte im Rahmen dieser Erwartungen.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, mit denen wir zukünftige Produkte und Lösungen entwickeln, beliefen sich im Gesamtjahr 2014 auf 183,1 Mio. €. Sie liegen damit etwas höher als am Anfang des Jahres prognostiziert. Der Grund dafür liegt in der Konsolidierung der Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd.

Die Zahl der Mitarbeiter hat sich wie zu Jahresbeginn angenommen erhöht. Zum Bilanzstichtag beschäftigte WACKER 16.703 Mitarbeiter. Das sind 694 mehr als ein Jahr zuvor. Dafür verantwortlich sind der Erwerb der Scil Proteins Production GmbH in Halle und die Mehrheitsübernahme von Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd. durch WACKER.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2014 eine Dividende von 1,50 € je Aktie (2013: 0,50 €) vor.

Abweichungen vom prognostizierten Aufwand

Der Personalaufwand ist sowohl absolut als auch im Verhältnis zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In absoluten Zahlen hat er sich um rund zehn Prozent erhöht. Den Zielwert für das Jahr 2014 haben wir leicht unterschritten. Der höhere Personalaufwand erklärt sich aus Veränderungen im Konsolidierungskreis sowie Sonderzahlungen im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums. Die Übernahme der Mehrheit an der Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd. sowie die Akquisition der Scil Proteins Production GmbH führen dazu, dass der Personalaufwand dieser Unternehmen im Jahr 2014 erstmals in unseren Zahlen enthalten ist. Sie sind im Wesentlichen auch für den Anstieg der Mitarbeiterzahl verantwortlich. Mittelfristig erwarten wir, dass der Personalaufwand ohne Sondereffekte bei rund 25 Prozent des Umsatzes liegen wird.

Die Rohstoffkosten sind in absoluten Zahlen leicht und im Verhältnis zum Umsatz deutlich gegenüber Vorjahr zurückgegangen. Hier haben sich ein günstigerer Produktmix und unsere Programme zur Reduzierung des Rohstoffeinsatzes in unseren Produkten positiv ausgewirkt. Bei den Rohstoffpreisen gab es dagegen eine uneinheitliche Entwicklung, wobei insbesondere der Preis für Vinylacetatmonomer vom 2. Quartal an deutlich anstieg. Unseren Zielwert für das Jahr 2014 haben wir um über einen Prozentpunkt unterschritten. Mittelfristig erwarten wir, dass die Rohstoffkosten im Verhältnis zum Umsatz flach bleiben werden.

Der Aufwand für Energie liegt ebenfalls unter unserem Zielwert. Verantwortlich dafür waren günstigere Beschaffungskonditionen sowie eine geringere Belastung durch regulatorische Kosten.

Die Abschreibungen liegen in absoluten Zahlen deutlich über Vorjahr und auch über unserer Vorgabe. Verantwortlich dafür war insbesondere die Übernahme der Mehrheit an der Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd., die dazu führt, dass die Abschreibungen dieser Gesellschaft voll in unseren Zahlen enthalten sind. In dem Zielwert für das Jahr 2014 war dies nicht in vollem Umfang abgebildet. Insgesamt beliefen sich unsere Abschreibungen auf 599 Mio. €. Davon entfielen etwa 39 Prozent auf unsere Polysiliciumanlagen. Auf Grund unserer Investitionstätigkeit für den Ausbau unserer Polysiliciumkapazitäten werden die Abschreibungen mittelfristig weiter ansteigen.

Aufwand Kostenarten

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% vom Umsatz

 

2013

 

Zielwert 2014

 

Ist 2014

 

 

 

 

 

 

 

Personalaufwand

 

25,3

 

26,3

 

26,2

Rohstoffkosten

 

28,2

 

27,4

 

25,5

Energiekosten

 

10,2

 

9,4

 

8,8

Abschreibungen

 

12,6

 

12,0

 

12,4