Wertorientiertes Management ist zentraler Bestandteil der Unternehmenspolitik
Wertorientiertes Management ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenspolitik, um den Unternehmenswert langfristig und nachhaltig zu steigern. Bei der Steuerung unterscheiden wir Performance- und Budgetgrößen. Die Performancegrößen dienen der finanziellen Steuerung des Unternehmens. Zu den Performancegrößen gehören die EBITDA-Marge und der ROCE. Die EBITDA-Marge als Zielgröße zeigt den Erfolg des Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb und der ROCE die Kapitalrentabilität. Weiter werden die Budgetgrößen EBITDA und Netto-Cashflow zur Steuerung verwendet. Zusätzlich zu diesen Kennzahlen wird der BVC (Business Value Contribution) als reine Budgetgröße in das variable Vergütungssystem der Mitglieder des Vorstands und des oberen Managements der Geschäfts- und Zentralbereiche einbezogen.
Wertmanagement und strategische Planung ergänzen sich dabei. Die strategische Ausrichtung einer Geschäftseinheit und ihr Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswerts sind deshalb aufeinander abgestimmt. Im Rahmen der jährlichen Planung treffen wir Grundsatzentscheidungen über Investitionen, Innovationsvorhaben, Markterschließungen und andere Projekte.
Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen werden aktiv zur Unternehmenssteuerung eingesetzt. Entwickelt sich beispielsweise der Netto-Cashflow schlechter als geplant, kann das unterjährig zu einer Anpassung der Investitionen führen. WACKER ist sehr flexibel darin, auf positive wie negative Veränderungen zu reagieren.
Für die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt ist die EBITDA-Entwicklung die anerkannt wichtigste finanzielle Steuerungskennzahl.
Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern
Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen für das Wertmanagement sind im Geschäftsjahr 2014 unverändert geblieben. Die wertorientierte Steuerung basiert auf diesen zentralen Mess- und Steuerungsgrößen:
- der EBITDA-Marge (EBITDA, bezogen auf den Umsatz). Wir vergleichen die historische Performance mit der Planung und dem Wettbewerb und berechnen daraus eine Ziel-EBITDA-Marge. Für den Konzern ermitteln wir die Zielmarge als gewichteten Durchschnitt der Geschäftsbereiche.
- dem ROCE, der Rendite auf das eingesetzte Kapital beziehungsweise dem Return on Capital Employed ROCE zur Bewertung der Kapitaleffizienz. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Anlagevermögen und Nettoumlaufvermögen bilden das eingesetzte Kapital. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf das Anlagevermögen sowie auf das Nettoumlaufvermögen beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
- dem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Es ist unser Ziel, eine hohe Profitabilität zu erreichen. Als Wertgröße dient dazu das EBITDA. Es zeigt die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens vor Kapitalaufwand. Den Geschäftsbereichen geben wir absolute EBITDA-Zielwerte vor. Um den Kapitalkosten Rechnung zu tragen, setzen wir für die interne Budgetvorgabe den BVC (Business Value Contribution) ein. Ausgangspunkt für die BVC-Kalkulation ist das EBITDA. Zur Berechnung des BVC werden die Kapitalkosten sowie nicht operative Faktoren und Abschreibungen vom EBITDA abgezogen. Das Ergebnis nach Kapitalkosten bezeichnen wir als Business Value Contribution, kurz BVC. Die Entwicklung des BVCs ist im Wesentlichen abhängig von der EBITDA-Veränderung. Kapitalkostenänderungen und Abschreibungen haben nur einen geringen Einfluss auf die BVC-Entwicklung.
- dem Netto-Cashflow (definiert als Summe aus Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing abzüglich Veränderungen der erhaltenen Anzahlungen). Der Netto-Cashflow zeigt, ob der laufende Geschäftsbetrieb und die notwendigen Investitionen aus der eigenen operativen Tätigkeit finanziert werden können. WACKER hat das Ziel, einen nachhaltig positiven Netto-Cashflow zu erreichen. Die wesentlichen Einflussgrößen auf den Netto-Cashflow sind neben der Profitabilität ein wirksames Management des Nettoumlaufvermögens sowie die Höhe der Investitionen.
Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen
Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen ergänzen wir durch weitere Steuerungskennzahlen, die uns Informationen geben über die Umsatz- und Liquiditätsentwicklung sowie über die Verschuldung des Konzerns.
Zu den ergänzenden finanziellen Steuerungskennzahlen gehören:
- der Umsatz. Profitables Wachstum ist ein wichtiger Faktor für die langfristige Steigerung unseres Unternehmenswerts und ein wesentlicher Treiber für eine positive Cashflow-Entwicklung.
- die Investitionen. Auf Grund der Kapitalintensität unseres Geschäfts fällt der Steuerung der Investitionen eine wichtige Rolle zu. Im Rahmen unserer Mittelfristplanung legen wir Investitionsschwerpunkte und das Investitionsbudget fest. Investitionen von übergeordnetem Unternehmensinteresse werden vom Vorstand auf Basis der Konzernstrategie festgelegt. Hinzu kommen Investitionen, die in den einzelnen Geschäftsbereichen erarbeitet werden. Schwerpunkte dabei sind in der Regel Ausbau- und Erweiterungsprojekte mit niedrigen spezifischen Investitionen und gezielte Wachstumsprojekte für den Kapazitätsausbau wertschöpfender Fertigprodukte. Hierzu werden in den einzelnen Geschäftsbereichen regelmäßig die Kapazitätsauslastung und der voraussichtliche Kapazitätsbedarf analysiert. Beide Faktoren sind wesentlich für den Investitionsbedarf. Für die operative Steuerung (Abwicklung, Termine, Budget, Qualität, Sicherheit) der einzelnen Investitionsprojekte sind die jeweiligen Geschäftsbereiche und die Zentrale Ingenieurtechnik bei WACKER verantwortlich. Sowohl laufende als auch geplante Investitionen werden dabei flexibel gesteuert und auf die jeweiligen Marktentwicklungen ausgerichtet, sodass wir unser Investitionsbudget auch unterjährig anpassen können. Hierzu erfolgen eine regelmäßige Konsolidierung und Analyse aller Investitionsvorhaben auf Konzernebene.
- die Nettofinanzschulden. Die Nettofinanzverschuldung ist eine ergänzende Steuerungskennzahl, mit der wir die Finanzlage des Konzerns überwachen. Wir definieren die Nettofinanzschulden als Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, lang- und kurzfristigen Wertpapieren sowie lang- und kurzfristigen Finanzschulden. Die Nettofinanzschulden spielen auch eine wichtige Rolle bei unseren Finanzierungsmaßnahmen. Die abgeschlossenen Finanzierungen von WACKER beinhalten neben den marktüblichen Kreditklauseln als einzige Financial Covenant das Verhältnis Net Debt/EBITDA. Mit dem Monitoring und der Steuerung der Nettofinanzschulden stellen wir sicher, dass sich unsere Verschuldung im Rahmen der vereinbarten Financial Covenant Net Debt /EBITDA in den mit unseren Kreditgebern abgeschlossenen Finanzierungen bewegt.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Von den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, über die wir im Geschäftsbericht ausführlich informieren, setzen wir keinen einzigen nichtfinanziellen Indikator ein, der durchgängig zur Steuerung des Unternehmens dient. Es gibt einzelne nichtfinanzielle Leistungsindikatoren wie die Unfallhäufigkeit, die in Teilbereichen des Unternehmens als Zielgröße eine wichtige Rolle spielen. Welche weiteren nichtfinanziellen Leistungsindikatoren in Teilbereichen des Unternehmens herangezogen werden, zeigt die Tabelle.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, die in Teilbereichen des Unternehmens zur Steuerung dienen
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Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren |
Steuerungsgröße für |
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Anzahl der Mitarbeiter |
indirekte Bereiche / Produktion |
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Auftragslage |
Geschäftsbereiche |
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Neuproduktrate |
Geschäftsbereiche |
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Strom- / Energieverbrauch |
Geschäftsbereiche / Standorte |
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Produktionsauslastung |
Geschäftsbereiche / Standorte |
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Umweltkennzahlen |
Geschäftsbereiche / Standorte |
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Unfallhäufigkeit |
Geschäftsbereiche / Standorte |
Entwicklung der wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen im Jahr 2014
EBITDA-Marge: Im Jahr 2014 betrug die Zielmarge 20 Prozent. Tatsächlich erreicht haben wir eine EBITDA-Marge im Konzern von 21,6 Prozent. Für die höhere EBITDA-Marge verantwortlich sind einbehaltene Anzahlungen und Schadenersatzzahlungen in Höhe von 206,3 Mio. €, die wir auf Grund von Änderungen bzw. aus der Auflösung von langfristigen Lieferverträgen für Polysilicium erhalten haben. Auch die bessere operative Leistung, die aus Mengenwachstum, positiven Preiseffekten in einigen Geschäften sowie einem strikten Kostenmanagement resultiert, konnte die EBITDA-Marge positiv beeinflussen.
ROCE: Erreicht hat WACKER im Jahr 2014 einen ROCE von 8,4 Prozent. Insbesondere die deutlich höhere Profitabilität hat zum Anstieg des ROCE geführt.
EBITDA: Für das Jahr 2014 haben wir ein EBITDA erwartet, das deutlich über dem Vorjahr liegt. Mit 1.042,3 Mio. € war es 363,6 Mio. € höher als im Vorjahr. Die bessere operative Leistung sowie einbehaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus Lieferverträgen für Polysilicium in Höhe von 206,3 Mio. € haben wesentlich zu diesem EBITDA-Anstieg beigetragen. Im Jahr 2014 betrug der Kapitalkostensatz vor Steuern elf Prozent. Im Jahr 2014 haben wir unser BVC-Ziel auf Konzernebene nicht erreicht. Mit -114,4 Mio. € war der erreichte Wert aber deutlich besser als im Vorjahr.
Soll/Ist-Abgleich
Download XLS |
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Mio. € |
2013 |
Prognose 20141 |
Ist 2014 |
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EBITDA-Marge (%) |
15,2 |
leichter Anstieg |
21,6 |
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ROCE (%) |
2,2 |
leichter Anstieg |
8,4 |
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EBITDA |
678,7 |
mind. 10 Prozent höher |
1.042,3 |
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Netto-Cashflow |
109,7 |
ausgeglichen |
215,7 |
Netto-Cashflow: Die Prognose für 2014 war auf Grund unserer immer noch hohen Investitionen ein ausgeglichener Netto-Cashflow. Auf Grund des deutlich höheren Jahresergebnisses und geringerer Investitionen konnten wir dieses Ziel mit einem positiven Netto-Cashflow von 215,7 Mio. € deutlich übertreffen.
ROCE und Wertbeitrag
Download XLS |
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Mio. € |
2014 |
2013 |
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EBIT |
443,3 |
114,3 |
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Capital Employed1 |
5.260,7 |
5.238,0 |
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ROCE2 (%) |
8,4 |
2,2 |
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Kapitalkosten vor Steuern (%) |
11,3 |
10,8 |
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BVC3 |
-114,4 |
-478,6 |
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