Vermögens- und Finanzlage der Wacker Chemie AG nach HGB

Bilanz

 Download XLS

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2015

 

2014

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

9,5

 

8,9

Sachanlagen

 

1.288,7

 

1.464,9

Finanzanlagen

 

1.995,4

 

1.974,6

Anlagevermögen

 

3.293,6

 

3.448,4

Vorräte

 

428,3

 

426,5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

357,7

 

377,3

Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

920,6

 

736,0

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

1.278,3

 

1.113,3

Wertpapiere und Termingelder

 

20,0

 

89,2

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

 

118,1

 

28,8

Umlaufvermögen

 

1.844,7

 

1.657,8

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

 

3,8

 

3,4

Summe Aktiva

 

5.142,1

 

5.109,6

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

260,8

 

260,8

./. Nennbetrag eigener Anteile

 

-12,4

 

-12,4

Ausgegebenes Kapital

 

248,4

 

248,4

Kapitalrücklage

 

157,4

 

157,4

Andere Gewinnrücklagen

 

1.000,0

 

1.000,0

Bilanzgewinn

 

1.221,8

 

960,5

Eigenkapital

 

2.627,6

 

2.366,3

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

693,6

 

609,1

Andere Rückstellungen

 

328,8

 

342,6

Rückstellungen

 

1.022,4

 

951,7

Finanzverbindlichkeiten

 

855,3

 

949,9

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

148,0

 

153,1

Übrige Verbindlichkeiten

 

450,0

 

649,6

Verbindlichkeiten

 

1.453,3

 

1.752,6

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

 

38,8

 

39,0

Summe Passiva

 

5.142,1

 

5.109,6

 

 

 

 

 

Die Bilanzsumme der Wacker Chemie AG ist in etwa auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Sie belief sich auf 5,14 Mrd. € (31. Dezember 2014: 5,11 Mrd. €). In den einzelnen Posten ergaben sich dabei einige gegenläufige Effekte.

Das Anlagevermögen ist im Geschäftsjahr 2015 von 3,45 Mrd. € auf 3,29 Mrd. € leicht zurückgegangen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang des Sachanlagevermögens. Hier überstiegen die Abschreibungen in Höhe von 307,8 Mio. € (31. Dezember 2014: 315,9 Mio. €) die Investitionen in Höhe von 135,2 Mio. € deutlich. Im Wesentlichen wurde in technische Anlagen und Maschinen investiert. Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich von 1,97 Mrd. € auf 2,00 Mrd. €. Der größte Teil des Anstiegs geht auf die Kapitalerhöhung der Zwischenholding der Produktionsgesellschaft Wacker Polysilicon North America, LLC in Höhe von 179,4 Mio. € zurück. Damit wurde der Aufbau des Produktionsstandortes Tennessee finanziert. Im Geschäftsjahr 2015 wurde zudem eine Kapitalerhöhung bei der Tochtergesellschaft Wacker Chemicals (China) Company Ltd. (Holding), Shanghai, in Höhe von 42,3 Mio. € durchgeführt. Die von der Wacker Chemie AG gehaltenen Anteile an einem geschlossenen Wertpapierfonds wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr weitgehend abgebaut. Das Fondsvermögen betrug zum Stichtag 6,4 Mio. € (31. Dezember 2014: 197,1 Mio. €). Das Anlagevermögen beträgt 64 Prozent der Bilanzsumme. Im Vorjahr waren es 67 Prozent.

Der Bestand an Vorräten ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Er belief sich auf 428,3 Mio. € (31. Dezember 2014: 426,5 Mio. €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen von 377,3 Mio. € auf 357,7 Mio. € zurück.

Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 25 Prozent und beliefen sich zum Stichtag auf 920,6 Mio. € (31. Dezember 2014: 736,0 Mio. €). Die darin enthaltenen Forderungen an verbundene Unternehmen sind deutlich angestiegen und betrugen 868,1 Mio. € (31. Dezember 2014: 636,0 Mio. €). Grund hierfür ist, wie im Vorjahr, die weitere Finanzierung der Baumaßnahmen am neuen Produktionsstandort Charleston im US-Bundesstaat Tennessee über die Produktionsgesellschaft Wacker Polysilicon North America, LLC. Die Gesellschaft wird durch die Muttergesellschaft Wacker Chemicals Corporation in den USA mit Liquidität ausgestattet.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sanken deutlich auf 47,4 Mio. € (31. Dezember 2014: 96,3 Mio. €). Darin enthalten sind im Wesentlichen Steuerforderungen und Forderung aus Schadenersatzansprüchen gegenüber Polysiliciumkunden. Im Vorjahr waren vor allem Steuerforderungen, Vorauszahlungen und Erstattungsansprüche enthalten.

Zum 31. Dezember 2015 verfügte die Wacker Chemie AG über 20 Mio. € Termingelder mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. Das Kassen- und Bankguthaben der Wacker Chemie AG belief sich zum 31. Dezember 2015 auf 118,1 Mio. € (31. Dezember 2014: 28,8 Mio. €).

Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 2,63 Mrd. € (31. Dezember 2014: 2,37 Mrd. €). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 51,1 Prozent (31. Dezember 2014: 46,3 Prozent). Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG beschloss, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2014 eine Dividende in Höhe von 74,5 Mio. auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 886,0 Mio. € wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2015 setzt sich aus dem laufenden Ergebnis des Jahres 2015 in Höhe von 335,8 Mio. € und dem nicht ausgeschütteten Gewinnvortrag aus dem Vorjahr zusammen und beläuft sich auf 1,22 Mrd. €.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind im Vergleich zum Vorjahr weiter angestiegen. Sie erhöhten sich um 84,5 Mio. € auf 693,6 Mio. € (31. Dezember 2014: 609,1 Mio. €). Das liegt vor allem an einem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Diskontierungszinssatz. Die anderen Rückstellungen gingen im Geschäftsjahr 2015 um vier Prozent zurück auf 328,8 Mio. € (31. Dezember 2014: 342,6 Mio. €). Sie setzen sich im Wesentlichen aus Steuer-, Personal- und Umweltschutzrückstellungen zusammen. Grund für den Rückgang ist insbesondere der Verbrauch von Steuerrückstellungen. Insgesamt bilden die Rückstellungen 20 Prozent der Bilanzsumme ab.

Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 855,3 Mio. € (31. Dezember 2014: 949,9 Mio. €). Das ist ein Rückgang von zehn Prozent, im Wesentlichen bedingt durch die Rückzahlung von Bankdarlehen. Zum Stichtag belaufen sich die Kreditaufnahmen bei Banken auf 756,1 Mio. € (31. Dezember 2014: 899,4 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um 50,2 Mio. € und beliefen sich zum Stichtag auf 95,7 Mio. € (31. Dezember 2014: 45,5 Mio. €). Der Anteil der Finanzverbindlichkeiten an der Bilanzsumme reduzierte sich insgesamt auf 17 Prozent der Bilanzsumme (31. Dezember 2014: 19 Prozent).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 148,0 Mio. € (31. Dezember 2014: 153,1 Mio. €) zurück. Die übrigen Verbindlichkeiten verringerten sich erneut durch den Rückgang von erhaltenen Anzahlungen aus Polysiliciumverträgen und betrugen zum Stichtag 450,0 Mio. € (31. Dezember 2014: 649,6 Mio. €). Lieferungen, für die wir bereits erhaltene Anzahlungen von Polysiliciumkunden erhalten haben, sowie Vereinnahmungen aus der Auflösung langfristiger Lieferverträge betrugen 214,4 Mio. €. Die erhaltenen Anzahlungen aus Polysiliciumlieferungen beliefen sich auf acht Prozent der Bilanzsumme und betrugen zum Bilanzstichtag 403,1 Mio. € (31. Dezember 2014: 617,5 Mio. €).

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum Geschäftsjahresende 2015 38,8 Mio. € (31. Dezember 2014: 39,0 Mio. €). Dieser betrifft eine vorab geleistete Ausgleichszahlung der Siltronic AG an die Wacker Chemie AG für die Übernahme von Mitarbeitern.

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit konnte im Vergleich zum Vorjahr von 428,2 Mio. € auf 501,3 Mio. € gesteigert werden. Das ist ein Anstieg um 17 Prozent. Zum großen Teil ist dies auf ein geringeres Working Capital zurückzuführen. Insbesondere wirken sich hier der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der im Vergleich zum Vorjahr nur sehr geringe Aufbau des Vorratsvermögens aus. Der Jahresüberschuss enthält im Geschäftsjahr 2015 höhere Aufwendungen für Pensionsrückstellungen und sonstige Rückstellungen, die nicht zahlungswirksam sind. Die nicht zahlungswirksamen Erträge bewegen sich etwa auf Vorjahresniveau. Die erhaltenen Anzahlungen für Polysiliciumlieferungen veränderten sich im Zwölfmonatszeitraum erwartungsgemäß um -214,4 Mio. € auf Grund der erfolgten Lieferungen sowie einbehaltener Vorauszahlungen aus aufgelösten Verträgen.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit der Wacker Chemie AG hat sich mit -182,1 Mio. € (2014: – 446,8 Mio. €) deutlich verringert. Hier wirkt sich die weitgehende Auflösung des geschlossenen Fonds aus, der per Saldo zu einem Mittelzufluss von 189,0 Mio. € führte. Zudem gingen die Investitionen in Sachanlagevermögen leicht zurück auf 135,2 Mio. € (2014: 151,9 Mio. €). Die Mittel wurden zum größten Teil in laufende Investitionen am Standort Burghausen investiert. Die Investitionen in Finanzanlagen blieben auch unter dem Niveau des Vorjahres. Im Geschäftsjahr 2015 wurden Kapitalerhöhungen über eine Zwischenholding in die Gesellschaft Wacker Polysilicon North America, LLC durchgeführt, die für die Fertigstellung des Produktionsstandortes Charleston im US-Bundesstaat Tennessee benötigt wurden. Zudem enthalten die Investitionen in Finanzanlagen eine Kapitalerhöhung bei der Wacker Chemicals (China) Company Ltd. (Holding), Shanghai.

Der Netto-Cashflow als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung von Anzahlungen und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere) verbesserte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich. Er belief sich auf 352,9 Mio. € (2014: 209,9 Mio. €).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf -304,9 Mio. € (2014: – 266,6 Mio. €). Es wurden im Geschäftsjahr 2015 Bankverbindlichkeiten in Höhe von 150,0 Mio. € zurückgeführt. Zusätzlich reduzierte sich der Umfang der konzerninternen Finanzierung der Wacker Chemie AG. Hier wirken sich vor allem die Mittelzuflüsse aus dem Anteilsverkauf im Rahmen des Börsengangs der Siltronic AG aus, die die Dritte Venture GmbH über Cash Pooling an die Wacker Chemie AG weitergab. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2014 führte zu einem weiteren Mittelabfluss in Höhe von -74,5 Mio. €.

Die Liquidität, definiert als Summe der Wertpapiere des Umlaufvermögens, des geschlossenen Investmentfonds und des Kassen- und Bankguthabens, hat sich zum 31. Dezember 2015 von 315,1 Mio. € auf 144,5 Mio. € deutlich verringert. Die Nettofinanzschulden berechnen sich als Saldo aus Liquidität und Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten. Sie haben sich durch die verringerte Liquidität bei gleichzeitig geringeren Bankverbindlichkeiten lediglich leicht erhöht. Zum Ende des Geschäftsjahres 2015 beliefen sie sich auf 611,6 Mio. € (2014: 584,3 Mio. €).