Cashflow
Das langfristige Ziel von WACKER, Investitionen im Wesentlichen aus dem eigenen Cashflow zu finanzieren, hat WACKER im Jahr 2015 erreicht. Der Netto-Cashflow belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 22,5 Mio. € (2014: 215,7 Mio. €). Er zeigt, dass die langfristigen Investitionen im Wesentlichen durch den operativen Cashflow gedeckt werden.
Netto-Cashflow
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Mio. € |
2015 |
2014 |
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Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow) |
617,2 |
485,2 |
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Veränderung der erhaltenen Anzahlungen |
238,3 |
227,8 |
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Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren |
-815,6 |
-497,3 |
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Zugänge aus Finanzierungsleasing |
-17,4 |
– |
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Netto-Cashflow |
22,5 |
215,7 |
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Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere) inkl. Finanzierungsleasing.
Netto-Cashflow
Nettofinanzschulden
Die Finanzierungsverbindlichkeiten beliefen sich zum 31. Dezember 2015 auf 1,46 Mrd. € (31. Dezember 2014: 1,60 Mrd. €). Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 146,1 Mio. € zurückgegangen. WACKER hat im 1. Quartal 2015 eine Tranche eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 150,0 Mio. € getilgt. Ferner wurden Projektfinanzierungen in China abgelöst. Gegenläufig erhöhten Währungseffekte die Finanzschulden um rund 60 Mio. €.
Die Kennzahl Nettofinanzschulden definiert WACKER als den Saldo aus der Bruttofinanzverschuldung (lang- und kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten) und der vorhandenen langfristigen und kurzfristigen Liquidität, bestehend aus Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Im Geschäftsjahr 2015 sind die Nettofinanzschulden annähernd gleich geblieben. Sie veränderten sich um 6,6 Mio. € auf 1.074,0 Mio. € (31. Dezember 2014: 1.080,6 Mio. €). Hier spiegeln sich jedoch gegenläufige Effekte wider. Durch den Börsengang der Siltronic AG floss dem Konzern Liquidität in Höhe von 361,9 Mio. € zu. Durch die Finanzierung der hohen Investitionen, insbesondere in den Polysiliciumstandort in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee, ging die Liquidität dennoch zurück. Sie beläuft sich zum Geschäftsjahresende auf 381,4 Mio. € (31. Dezember 2014: 520,9 Mio. €). WACKER hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 834,0 Mio. € investiert. Das entspricht einer Investitionsquote von 16 Prozent (2014: 12 Prozent), gemessen am Konzernumsatz.
Neben den im Bericht zur Vermögenslage ausgewiesenen Finanzierungsverbindlichkeiten verfügt WACKER über ausreichende nicht in Anspruch genommene syndizierte Kredite mit einer Laufzeit von über einem Jahr in Höhe von rund 600 Mio. €. Über die bestehenden Kreditlinien haben wir genügend finanziellen Spielraum, das weitere Wachstum des Konzerns sicherzustellen. Außerbilanzielle Finanzierungselemente setzt der Konzern nicht ein.
Nettofinanzschulden
Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Der Cashflow mit seinen Bestandteilen bildet die Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Berichtsperiode ab.
Brutto-Cashflow
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow) belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 617,2 Mio. € (2014: 485,2 Mio. €). Das ist ein Anstieg von 27 Prozent. Positiv wirkte sich das höhere Periodenergebnis von 241,8 Mio. € aus. Es enthielt nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge in Summe von -39,1 Mio. €. Abschreibungen in Höhe von 575,4 Mio. € (2014: 599,0 Mio. €) und Veränderungen in den Rückstellungen in Höhe von 84,7 Mio. € wirkten sich positiv auf den Brutto-Cashflow aus. Das höhere Working Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte) wirkte sich mit 28,3 Mio. € negativ auf den Brutto-Cashflow aus. Den Auszahlungen für höhere Vorräte standen geringere Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber. Die erhaltenen Anzahlungen für Polysiliciumlieferungen veränderten sich im Zwölfmonatszeitraum erwartungsgemäß um -238,3 Mio. € (2014: – 227,8 Mio. €) auf Grund der erfolgten Lieferungen sowie einbehaltener Vorauszahlungen aus aufgelösten Verträgen. Im Geschäftsjahr wurden zurückgestellte Steuern bezahlt und reduzierten den Brutto-Cashflow. In 2014 vorausbezahlte Arbeitgeberbeiträge an die Pensionskasse entlasteten den Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit im Jahr 2015.
Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow)
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Der Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit wird durch die Investitionsprojekte des Konzerns geprägt. Im Jahr 2015 gingen 65 Prozent der Investitionen in die Fertigstellung des Produktionsstandortes für Polysilicium in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Der Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren stieg auf Grund der hohen Projektauszahlungen von -497,3 Mio. € im Vorjahr auf -815,6 Mio. € an. Aus Akquisitionen ergab sich im Vorjahr ein Mittelzufluss in Höhe von 25,8 Mio. €, der im Wesentlichen den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten der erstmals in den Konzernabschluss einbezogenen Siltronic Silicon Wafer Pte. Ltd. darstellte.
Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum Januar bis Dezember 2015 auf -691,4 Mio. € (2014: – 505,6 Mio. €). Zusätzlich zu den Investitionen in das Anlagevermögen enthält er noch Ein- und Auszahlungen aus Wertpapieren und Festgeldern mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. WACKER hat im Berichtszeitraum seinen Bestand an Wertpapieren und Festgeldern zur Finanzierung verwendet.
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 57,9 Mio. € (2014: – 88,6 Mio. €). Er zeigt im Wesentlichen den Mittelabfluss aus der Tilgung der externen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von 319,5 Mio. € und die Aufnahme von neuen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von 99,8 Mio. €. Die Dividendenzahlung der Wacker Chemie AG im 2. Quartal 2015 führte ebenfalls zu einem Mittelabfluss in Höhe von 74,5 Mio. €. Die Einzahlungen aus der Veränderung der Eigentumsanteile an der Siltronic AG durch den Börsengang im Juni 2015 erhöhten den Finanzierungscashflow um 361,9 Mio. €. Im Vorjahr flossen Mittel in die Tilgung der externen Finanzierungsverbindlichkeiten der Siltronic Silicon Wafer Ltd. im Zuge der Mehrheitsübernahme durch Siltronic. Die Kapitaleinzahlungen sowie weitere Zahlungen dienten der Ablösung der Bankdarlehen der Gesellschaft. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nahmen im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 15,4 Mio. € ab. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2015 auf 310,5 Mio. € (31. Dezember 2014: 325,9 Mio. €).
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente