Ertragslage

Der WACKER-Konzern konnte im Geschäftsjahr 2015 seinen Umsatz deutlich steigern und hat erstmals die über Fünf-Mrd.-€-Marke übersprungen. Das Konzern-EBITDA ist gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben. Der Umsatz erhöhte sich auf Grund der guten Kundennachfrage, aber auch dank positiver Währungskurseffekte um knapp zehn Prozent. Alle Geschäftsbereiche konnten höhere Mengen absetzen und ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Insbesondere die Chemiebereiche trugen zum Umsatzwachstum bei. WACKER POLYSILICON hat seinen Umsatz in einem schwierigen Marktumfeld leicht gesteigert. Auch die Siltronic konnte im Umsatz deutlich wachsen. Das operative Ergebnis (EBITDA) des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Es belief sich auf 1.048,8 Mio. € (2014: 1.042,3 Mio. €). In den Jahren 2014 und 2015 haben wir Sondererträge aus der Vereinnahmung von erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzzahlungen bekommen, die das EBITDA positiv beeinflussten. Das Jahresergebnis belief sich auf 241,8 Mio. € und ist im Vergleich zum Vorjahr (195,4 Mio. €) deutlich höher.

Konzernumsatz liegt mit 5,30 Mrd. € knapp zehn Prozent über dem Vorjahr

Im Geschäftsjahr 2015 hat WACKER einen Umsatz von 5,30 Mrd. € (2014: 4,83 Mrd. €) erzielt. Das sind knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg kommt im Wesentlichen aus höheren Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen und Währungseffekten gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen. Die Preise bewegten sich teilweise auf Vorjahresniveau, im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON und bei der Siltronic gingen die Absatzpreise auf Grund des Marktumfeldes in 2015 zurück.

Die Chemiebereiche erzielten einen Umsatz von 3,33 Mrd. € (2014: 2,97 Mrd. €). Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von zwölf Prozent. Der größte Geschäftsbereich WACKER SILICONES steigerte seinen Umsatz auf 1,94 Mrd. € (2014: 1,73 Mrd. €). Das sind ebenfalls zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr. In erster Linie positive Währungseffekte und höhere Absatzmengen waren für den Anstieg verantwortlich. Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS konnte seinen Umsatz um elf Prozent auf 1,19 Mrd. € (2014: 1,06 Mrd. €) erhöhen. Sowohl das Geschäft mit Dispersionen als auch das mit Dispersionspulvern trug zu diesem Anstieg bei. Auch hier wirkten sich Währungseffekte positiv aus. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS erzielte einen Umsatz von 197,1 Mio. € (2014: 176,2 Mio. €) und damit ein Umsatzplus von zwölf Prozent. Hier haben sich höhere Absatzmengen und Währungseffekte ebenfalls positiv ausgewirkt.

Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON profitierte von stark gestiegenen Absatzmengen. Auf Grund der weiterhin niedrigen Preise für Polysilicium konnte der Umsatz jedoch nur leicht gesteigert werden. Er belief sich auf 1,06 Mrd. € (2014: 1,05 Mrd. €) und lag damit ein Prozent über dem Vorjahr. Das Marktumfeld war auch im Geschäftsjahr 2015 gekennzeichnet durch einen starken Wettbewerb und durch Überkapazitäten.

Siltronic hat im Geschäftsjahr 2015 einen deutlichen Umsatzanstieg erzielt. Der Umsatz kletterte um neun Prozent auf 931,3 Mio. € (2014: 853,4 Mio. €). Positive Währungseffekte haben die rückläufigen Preise bei Halbleiterwafern mehr als ausgeglichen. Gleichzeitig konnte auch der Absatz leicht gesteigert werden.

Umsatzentwicklung im Jahresvergleich

Umsatzentwicklung im Jahresvergleich (Balkendiagramm)Umsatzentwicklung im Jahresvergleich (Balkendiagramm)

Höhere Absatzmengen haben den Umsatz mit 206 Mio. € positiv beeinflusst. Preiseffekte wirkten mit -69 Mio. € negativ auf den Konzernumsatz. Währungseffekte hatten einen positiven Einfluss in Höhe von 333 Mio. €. Eine wesentliche Rolle spielten hier der Wechselkurs des US-Dollar zum Euro, der Wechselkurs des japanischen Yen zum Euro und der Wechselkurs des chinesischen Renminbi zum Euro. Die Aufwertung des US-Dollar hat sich deutlich positiv auf unseren Umsatz ausgewirkt. Die Veränderung der wichtigsten Währungen im Verhältnis zu einem Euro stellt sich so dar:

Durchschnittskurs

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2015

 

2014

 

 

 

 

 

US-Dollar

 

1,11

 

1,33

Japanischer Yen

 

134,27

 

140,50

Chinesischer Renminbi

 

6,97

 

8,18

 

 

 

 

 

Den wesentlichen Teil seines Konzernumsatzes erzielte WACKER im Ausland. Der Auslandsumsatz belief sich im Jahr 2015 auf 4,61 Mrd. € (2014: 4,16 Mrd. €). Bezogen auf den Gesamtumsatz sind das 87 Prozent. Der mit Abstand größte Absatzmarkt für WACKER ist die Region Asien. Einen wesentlichen Teil unseres Polysiliciums liefern wir dorthin. WACKER verzeichnet auch eine hohe Nachfrage der asiatischen Kunden nach Silicon- und Polymerprodukten.

Umsatz In- und Ausland (Sitz des Kunden)

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Mio. €

 

2015

 

2014

 

2013

 

2012

 

2011

 

2010

 

2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz mit Dritten

 

5.296,2

 

4.826,4

 

4.478,9

 

4.634,9

 

4.909,7

 

4.748,4

 

3.719,3

davon Deutschland

 

684,9

 

663,7

 

647,0

 

686,0

 

899,4

 

887,3

 

774,6

davon Ausland

 

4.611,3

 

4.162,7

 

3.831,9

 

3.948,9

 

4.010,3

 

3.861,1

 

2.944,7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konzern-EBITDA durch Sondereffekte positiv beeinflusst

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des WACKER-Konzerns belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 1.048,8 Mio. € (2014: 1.042,3 Mio. €). Damit konnte WACKER auch in diesem Jahr ein EBITDA von mehr als einer Mrd. € erzielen. Die EBITDA-Marge ging leicht zurück auf 19,8 Prozent (2014: 21,6 Prozent). Hier wirkten sich negative Effekte aus der Währungssicherung aus. In Vergleich zum Vorjahr haben wir auch geringere Sondererträge aus erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzzahlungen vereinnahmt. Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON profitierte zum einen von den Sondererträgen aus Vertragsauflösungen. Dagegen haben die Anlaufkosten für den neuen Polysiliciumstandort in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee das EBITDA des Geschäftsbereichs belastet. WACKER POLYSILICON erzielte ein EBITDA von 402,4 Mio. € (2014: 537,0 Mio. €). Das sind 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Chemiebereiche konnten auf Grund höherer Absatzmengen, positiver Währungseffekte und teilweise niedriger Rohstoffkosten das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Sie erreichten ein EBITDA von 530,6 Mio. € (2014: 382,9 Mio. €). Das ist ein Anstieg von knapp 39 Prozent. Siltronic konnte trotz Belastungen aus Währungssicherungsgeschäften ein EBITDA von 124,0 Mio. € (2014: 114,0 Mio. €) erzielen. Die Siliciumwaferpreise in US-Dollar und Yen waren im Durchschnitt etwas niedriger als vor einem Jahr. Das Umsatzplus aus der Währung und die gute Abdeckung der Fixkosten durch eine hohe Anlagenauslastung stärkten das EBITDA.

Einen wesentlichen Einfluss auf das EBITDA hatten im abgelaufenen Geschäftsjahr und im Vorjahr Sondereffekte. WACKER POLYSILICON hat Vertragsbeziehungen mit Kunden aus der Solarindustrie beendet. In diesem Zusammenhang hat der Geschäftsbereich erhaltene Anzahlungen vereinnahmt und Schadenersatzleistungen erhalten. Daraus ergaben sich Erträge in Höhe von 137,6 Mio. € (2014: 206,3 Mio. €). Bereinigt um diesen Effekt beläuft sich das EBITDA des Konzerns im Geschäftsjahr 2015 auf 911,2 Mio. € (bereinigt 2014: 836,0 Mio. €). Das ist ein Plus von knapp neun Prozent und entspricht einer EBITDA-Marge von 17,2 Prozent.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Konzerns liegt im Zwölfmonatszeitraum 2015 bei 473,4 Mio. € (2014: 443,3 Mio. €). Neben dem EBITDA beeinflussen die planmäßigen Abschreibungen das EBIT. Die Abschreibungen beliefen sich auf 575,4 Mio. € (2014: 599,0 Mio. €). WACKER hat im Jahr 2015 keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen. Die EBIT-Marge betrug im Geschäftsjahr 2015 bei 8,9 Prozent (2014: 9,2 Prozent).

Herstellungskosten steigen im Vergleich zum Vorjahr leicht an

Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 34 Prozent auf 1,13 Mrd. € gestiegen (2014: 844,2 Mio. €). Die Brutto-Umsatzmarge betrug 21 Prozent und stieg damit um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Das ist im Wesentlichen auf den höheren Umsatz zurückzuführen.

Die Herstellungskosten sind im Berichtsjahr um knapp fünf Prozent angestiegen. Sie beliefen sich auf 4,17 Mrd. € (2014: 3,98 Mrd. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die hohe Anlagenauslastung und die hohen Absatzmengen, die zu einer guten Fixkostenabdeckung beitrugen. Die Rohstoffkosten blieben nahezu konstant im Vergleich zum Vorjahr. Die Rohstoffpreise entwickelten sich unterschiedlich. Siliciummetall war im Durchschnitt teurer als im Vorjahr. Vinylacetatmonomer, Methanol und Ethylen haben sich verbilligt. Die Herstellungskostenquote belief sich im Berichtsjahr auf 79 Prozent und war damit um drei Prozentpunkte besser als im Vorjahr (2014: 82 Prozent).

Funktionskosten steigen

Die übrigen Funktionskosten (Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie allgemeine Verwaltungskosten) haben sich im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent erhöht. Sie stiegen auf 623,5 Mio. € (2014: 587,4 Mio. €). Insbesondere die Kosten für Vertrieb und allgemeine Verwaltung haben sich im Berichtszeitraum erhöht. In allen Funktionen wirkten sich höhere Personalkosten aus.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf -35,3 Mio. € (2014: 183,5 Mio. €). Das negative Ergebnis enthält unterschiedliche Effekte. Erträge aus einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten Verträgen mit Polysiliciumkunden summierten sich auf 137,6 Mio. € (2014: 206,3 Mio. €). Der Konzern erzielte im Zwölfmonatszeitraum ein negatives Währungsergebnis in Höhe von -69,1 Mio. €. Im Vorjahr war das Währungsergebnis mit 17,1 Mio. € positiv. Der Verlust resultiert im Wesentlichen aus der Währungskurssicherung des Umsatzes. Die Devisentermingeschäfte wurden auf Grund des schwachen Euro im Vergleich zum US-Dollar mit Verlust abgewickelt. Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind ebenfalls Kosten für die Inbetriebnahme des neuen Polysiliciumstandortes Charleston im US-Bundesstaat Tennessee enthalten.

Betriebsergebnis

Die genannten Effekte haben dazu geführt, dass sich das Betriebsergebnis um 30,0 Mio. € auf 470,3 Mio. € verbessert hat.

Finanz- und Zinsergebnis

Das Finanzergebnis des WACKER-Konzerns entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr positiv. Es belief sich auf -66,7 Mio. € (2014: – 78,1 Mio. €). Zinserträge von 7,3 Mio. € (2014: 8,4 Mio. €) standen Zinsaufwendungen in Höhe von 31,8 Mio. € (2014: 46,2 Mio. €) gegenüber. Das Zinsergebnis belief sich somit auf -24,5 Mio. € (2014: – 37,8 Mio. €). Aktivierungspflichtige Bauzeitzinsen minderten den Zinsaufwand um 18,6 Mio. € (2014: 5,1 Mio. €). Sie haben das Finanzergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

Das übrige Finanzergebnis belief sich auf -42,2 Mio. € (2014: – 40,3 Mio. €). Es enthält im Wesentlichen verzinsliche Elemente der Pensionsrückstellungen und anderer langfristiger Rückstellungen. Ferner sind Erträge und Aufwendungen aus Kurseffekten der Finanzanlagen enthalten.

Ertragsteuern

Der Konzern weist für 2015 einen Steueraufwand von 164,9 Mio. € (2014: 169,8 Mio. €) aus. Die Steuerquote des Konzerns beträgt 40,5 Prozent (2014: 46,5 Prozent). Die Steuerquote ist beeinflusst durch steuerlich nicht absetzbare Anlaufkosten für den Produktionsstandort Charleston im US-Bundesstaat Tennessee und Verluste einiger Tochtergesellschaften. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich die Steuerquote auf Grund des höheren Vorsteuerergebnisses in 2015. In 2014 führten steuerliche Aufwendungen aus Nachholeffekten für Vorjahre zu zusätzlichen Belastungen.

Konzernergebnis

Das Konzernergebnis erhöhte sich auf Grund der genannten Effekte deutlich. Der Jahresüberschuss stieg auf 241,8 Mio. € (2014: 195,4 Mio. €).

Kapitalrendite (ROCE)

Die Kapitalrendite (ROCE) setzt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Bezug zum für die Geschäftstätigkeit notwendigen Kapital (Capital Employed).

Die Kapitalrendite (ROCE) belief sich im Berichtsjahr auf 8,1 Prozent (2014: 8,4 Prozent). Der leichte Rückgang beruht im Wesentlichen auf der höheren Mittelbindung bei nur leicht gestiegenem EBIT. Der Grund für den Anstieg der Mittelbindung liegt in unseren hohen Investitionen in neue Produktionsanlagen. Das Capital Employed stieg im Geschäftsjahr von 5.260,7 Mio. € auf 5.875,4 Mio. €.

Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung

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Mio. €

 

2015

 

2014

 

Veränderung in %

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

5.296,2

 

4.826,4

 

9,7

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

1.129,1

 

844,2

 

33,7

Vertriebs-, Forschungs- und allg. Verwaltungskosten

 

-623,5

 

-587,4

 

6,1

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

 

-35,3

 

183,5

 

n. a.

Betriebsergebnis

 

470,3

 

440,3

 

6,8

Beteiligungsergebnis

 

3,1

 

3,0

 

3,3

EBIT

 

473,4

 

443,3

 

6,8

Finanzergebnis

 

-66,7

 

-78,1

 

-14,6

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

406,7

 

365,2

 

11,4

Ertragsteuern

 

-164,9

 

-169,8

 

-2,9

Jahresergebnis

 

241,8

 

195,4

 

23,7

davon

 

 

 

 

 

 

auf Aktionäre der Wacker Chemie AG entfallend

 

246,7

 

203,8

 

21,1

auf andere Gesellschafter entfallend

 

-4,9

 

-8,4

 

-41,7

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis je Stammaktie in € (unverwässert / verwässert)

 

4,97

 

4,10

 

21,1

Durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien (gewichtet)

 

49.677.983

 

49.677.983

 

 

 

 

 

 

 

 

Überleitung zum EBITDA

 

 

 

 

 

 

EBIT

 

473,4

 

443,3

 

6,8

Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen

 

575,4

 

599,0

 

-3,9

EBITDA

 

1.048,8

 

1.042,3

 

0,6

 

 

 

 

 

 

 

ROCE (%)

 

8,1

 

8,4