Prävention
Risikomanagement
Um die Sicherheit unserer Anlagen zu gewährleisten, ermitteln wir zunächst systematisch Gefahren und bewerten sie. WACKER analysiert dabei, wie gut wir die im Prozess vorhandene Energie (z. B. Druck, Wärme) beherrschen, und welchen Einfluss mögliche Einzelfehler auf eine Ereigniskette bis hin zum Stör- oder Unfall haben können. Nach dieser umfassenden Analyse legen wir Schutzmaßnahmen fest, damit wir unerwünschte Ereignisse verhindern.
Sicherheitsschulungen & -überprüfungen
WACKER legt besonderen Wert darauf, seine Sicherheitsexperten aus- und weiterzubilden. Regelmäßig schult das Unternehmen beispielsweise in Themen der Anlagensicherheit und des Explosionsschutzes. Fachleute des Konzerns halten auch an internationalen WACKER-Standorten Sicherheitstrainings ab. Im Jahr 2017 lag der regionale Schwerpunkt des Nachhaltigkeitsmanagements auf Asien. Es wurden die chinesischen Standorte Nanjing, Shanghai und Zhangjiagang sowie der indische Standort Kalkutta auf Gesundheitsschutz und Sicherheit überprüft. Im Jahr 2018 haben wir die amerikanischen Standorte Adrian, Calvert City, Charleston und Eddyville überprüft.
WACKER Greater China organisierte im Jahr 2017 zum sechsten Mal Sicherheitstage in Shanghai, Zhangjiagang und Nanjing. Am Standort Charleston, USA, fand 2018 ein Safety Day statt; zudem an den Standorten Adrian, USA, und Jandíra, Brasilien, je ein Sicherheitstag in beiden Jahren des Berichtszeitraums. Einen weiteren Sicherheitstag gab es am Standort Singapur, wo WACKER-Mitarbeiter ein Training absolvierten, um das Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen und im Notfall richtig zu reagieren.
Sicherheitsbewusstes Verhalten spiegelt sich in niedrigen Unfallzahlen wider. Betriebe, die lange Zeit keine meldepflichtigen Unfälle verzeichnen, werden bei WACKER besonders gewürdigt. Einige von ihnen werden sogar von Institutionen außerhalb des Unternehmens geehrt. So nahm der Standortleiter im südkoreanischen Ulsan im Jahr 2018 einen Safety Award der dortigen Industrie- und Handelskammer entgegen. Der Standort Ulsan wurde damit für 17 Jahre Unfallfreiheit ausgezeichnet.
Unfälle und die Umwelt betreffende Ereignisse können trotz aller Präventionsmaßnahmen passieren. WACKER nutzt solche Vorfälle, um daraus zu lernen und eine Wiederholung zu verhindern. Beispiel dafür ist ein Vorfall aus dem Jahr 2017: Am Standort Burghausen trat damals Trichlorsilan aus einer defekten Rohrbrückenleitung aus, verursacht durch Korrosionsschäden. Der Vorfall wurde zum Anlass genommen, ein Programm zu entwickeln, mit dessen Hilfe Rohrbrückenleitungen seitdem noch besser gegen Korrosion geschützt und intensiver überprüft werden – an allen WACKER-Standorten, die Rohrbrücken oder lange Verbindungsleitungen außerhalb von Gebäuden haben.
Transportsicherheit
WACKER achtet darauf, seine Produkte sicher zu lagern und zu transportieren. Bevor wir Fahrzeuge beladen, kontrollieren wir sie streng. Das gilt besonders für Gefahrgut. Im Jahr 2018 wurden in unserem Auftrag rund 12.000 LKW überprüft (2017: über 11.000). Bei Mängeln weisen wir sie zurück, bis diese behoben sind. Seit Jahren ist die Mängelquote sehr niedrig. Im Jahr 2018 lag sie bei Gefahrguttransporten im Warenausgang unseres größten Standorts Burghausen bei ca. 2,0 Prozent (2017: 1,4 Prozent).
Auch beim Thema Transportsicherheit setzen wir auf gut ausgebildetes Personal. In den Jahren 2017/2018 nahmen allein in Deutschland mehr als 2.700 Mitarbeiter an Präsenzschulungen zum Thema Gefahrgutversand teil. Mehr als 1.700 Mitarbeiter beteiligten sich an Online-Schulungen zum Thema Ladungssicherung.
Regelmäßig tauschen wir uns mit unseren Logistikdienstleistern in Deutschland zu Themen der Transportsicherheit aus, beispielsweise während des jährlichen Lieferantentags. Bei Mängeln vereinbaren wir Verbesserungsmaßnahmen und überprüfen ihre Umsetzung. WACKER nutzt interne Bewertungskriterien und international anerkannte Systeme, um Logistikdienstleister auszuwählen und ihre Leistungen zu beurteilen. Über vertraglich festgelegte Vorgaben, wie das Anforderungsprofil für "Logistikdienstleister Straße", stellt WACKER sicher, dass sowohl die Auftragnehmer als auch die Unterauftragnehmer unseren hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Im Rahmen der jährlichen Auditplanung werden ausgewählte Gefahrgutspediteure hinsichtlich der Einhaltung dieser Anforderungen überprüft und bei Bedarf Verbesserungsmaßnahmen festgelegt.
Für Produkte mit hohem Gefahrenpotenzial setzen wir Verpackungen und Tanks nach den höchsten Qualitätsstandards ein. Zudem bewerten wir für diese Transporte die Streckenführung und wählen die Strecke mit dem geringsten Risiko aus.
Bei der Überwachung der Distribution unserer Produkte erfassen wir auch Transportzwischenfälle ohne Gefahrgut und solche, die keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Diese Ereignisse fließen als ein wichtiges Kriterium in die jährliche Bewertung der Logistikdienstleister mit ein. In den Jahren 2017 und 2018 verzeichneten wir insgesamt elf Transportvorkommnisse ohne Beteiligung von Gefahrgut.