Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Liebe Leserinnen und Leser,
für unser Unternehmen waren die beiden zurückliegenden Jahre wirtschaftlich erfolgreich. Im Jahr 2015 haben wir erstmals die Umsatzmarke von fünf Milliarden Euro übersprungen. Beigetragen zu diesem Erfolg hat auch ein Leitgedanke, der bei WACKER seit jeher verankert ist: Nachhaltiges Wirtschaften als Teil unserer Unternehmensgrundsätze.
Das Thema Nachhaltigkeit ist auch einer unserer fünf strategischen Schwerpunkte. Wir konzentrieren uns dabei auf zwei Hebel:
- Prozesseffizienz unser Anlagen und geringerer Rohstoff- und Energieeinsatz bei gleichzeitig höherer Mengenausbeute – Stichwort ressourcenschonende Produktion.
- Entwicklung neuer, nachhaltiger Produkte mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß weiter zu senken.
Schon heute geht ein wesentlicher Teil unserer Produkte in nachhaltige Anwendungen. Dazu zählen: Polysilicium für Solaranlagen, Klebstoffzusätze für Windräder, Hochleistungssilicone für Elektroautos und Dispersionspulver für Wärmedämmverbundsysteme.
An unserem neuen Produktionsstandort im US-Bundesstaat Tennessee stellen wir qualitativ hochwertiges Polysilicium für die Solar- und Halbleiterindustrie her. Der starke Ausbau der Photovoltaik bestätigt: Die Solarenergie hat eine große Zukunft. Sie gehört zu den kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Energiequellen der Erde.
Erneuerbare Energie ist auch eines von 17 Zielen, die die Vereinten Nationen im Jahr 2015 für eine nachhaltige Entwicklung formuliert haben. Es ist für WACKER Ehre und Ansporn zugleich, zur Umsetzung von mindestens sieben der Sustainable Development Goals (SDGs) beizutragen.
WACKER kann als einzelnes Unternehmen eine nachhaltige Entwicklung nicht alleine vorantreiben. Deshalb ist es uns wichtig, dass auch unsere Lieferanten das Thema Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsprozesse integrieren. Wir engagieren uns in der Initiative der deutschen Chemieindustrie „Together for Sustainability“. Ihre Teilnehmer haben das Ziel, Güter und Dienstleistungen verantwortungsvoll zu beschaffen und die ökologischen und sozialen Standards bei Lieferanten zu verbessern. In den letzten beiden Jahren wurden rund 500 unserer Lieferanten nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Wir motivieren sie damit zu weiteren Verbesserungen. Auch unser Unternehmen hat sich einer entsprechenden Prüfung unterzogen und sehr gut abgeschnitten.
Hinter diesen Erfolgen stehen der außerordentliche Einsatz und das große Wissen unserer Mitarbeiter. Sie identifizieren sich in hohem Maße mit ihrem Unternehmen. 80 Prozent der Mitarbeiter sind stolz, für WACKER zu arbeiten. Das ergab eine Befragung im Jahr 2015.
Wir als Unternehmen haben die Aufgabe, die Motivation und Kompetenz unserer Mitarbeiter zu stärken. Bei WACKER arbeiten hervorragend ausgebildete Frauen. Wir brauchen ihre Fähigkeiten auf allen Ebenen im Unternehmen. Unser Ziel ist es, mehr Frauen in mittlere und obere Führungspositionen zu bringen. Dazu haben wir uns quantitative Ziele für die erste und zweite Ebene gesetzt.
Als globales Unternehmen bedeutet Vielfalt für uns auch, andere Kulturen zu verstehen und die Verschiedenartigkeit der Menschen als Bereicherung zu sehen. WACKER startete im Jahr 2015 eine konzernweite Initiative, um Vielfalt in der Belegschaft zu fördern. Das Unternehmen trat der bundesweiten Initiative „Charta der Vielfalt“ bei. Für uns gehört es daher auch zu unserem Selbstverständnis, dass wir uns für Flüchtlinge engagieren. Bildung und Sprache sind die Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Aus diesem Grund unterstützen wir Projekte, die genau dort ansetzen.
Als Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, wissen wir: Nachhaltig zu werden, ist ein Weg. Wir sind noch nicht auf allen Feldern da, wo wir sein wollen. Wir verzeichnen zwar seit Jahren weniger meldepflichtige Arbeitsunfälle als der Durchschnitt der deutschen Chemieindustrie. Bei den Arbeitsunfällen mit Ausfalltagen haben wir unser selbst gestecktes Ziel jedoch noch nicht erreicht. Um uns hier zu verbessern, setzen wir auf unsere neuen Arbeitsschutzprogramme.
Herausforderungen begegnen wir auch in der Politik. Besonders kritisch sind für uns die Abkehr vom Prinzip des freien Handels und die Zunahme des Protektionismus. WACKER tritt entschieden für freien und fairen Handel ein. Nur so können wir Wohlstand und Wachstum schaffen – davon werden immer mehr Menschen auf der Welt profitieren. Uns ist auch der Kampf gegen moderne Sklaverei und Verletzung von Menschenrechten ein wichtiges Anliegen.
In diesem Bericht lesen Sie: Auch in den vergangenen zwei Jahren hat sich WACKER eingebracht, um die Welt nachhaltiger zu machen. Wir werden weiterhin unseren Beitrag leisten – mit Entschlossenheit, Kraft und Ausdauer.
München, im Juli 2017
Ihr
Dr. Rudolf Staudigl
Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG