Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
Liebe Leserinnen und Leser,
unternehmerischer Erfolg gründet sich nicht allein auf Finanzkennzahlen. Dazu gehört für uns auch die Antwort auf die Frage: Wie nachhaltig wirtschaften wir? Nachhaltig handeln ist daher eines unserer fünf strategischen Ziele. Bei allem was wir tun, denken wir daran, was morgen ist. Wir wollen ökonomische, ökologische und soziale Faktoren in Einklang bringen.
Für WACKER ist Nachhaltigkeit längst ein zentrales Geschäftsmodell, vor allem das umweltfreundliche Erzeugen, Speichern und der Transport von Energie. Ein wichtiges Produkt in unserem Portfolio ist hochreines Polysilicium für die Solarindustrie. Wir sind davon überzeugt: Solarenergie hat eine große Zukunft. Denn sie …
- gehört zu den kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Energiequellen der Erde,
- steht in unbegrenztem Maße zur Verfügung und
- ist ein wichtiger Energielieferant für immer mehr Länder auf der Welt. Das hat den Markt im Jahr 2013 um 22 Prozent und im Jahr 2014 nochmals um 13 Prozent wachsen lassen.
WACKER bietet nicht nur Lösungen dafür an, Energie zu gewinnen und zu speichern. Unser Unternehmen benötigt selbst viel Energie. Energieeffizienz ist daher ein entscheidender Hebel, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wir beschäftigen uns ständig damit, wie wir Rohstoffe effizienter einsetzen oder den Energieverbrauch senken können. Hier haben wir mit unserer Verbundproduktion einen großen Vorteil. Wir produzieren in weitgehend geschlossenen Stoff- und Energiekreisläufen. Nebenprodukte aus einem Produktionsschritt verwenden wir als Ausgangsmaterial für weitere chemische Prozesse. Genauso nutzen wir die Abwärme eines Verfahrens für weitere Produktionsverfahren. Ein Beispiel für unsere energieeffiziente Produktion: Bei der Herstellung von Polysilicium haben wir den spezifischen Energieverbrauch von 2005 bis 2013 bei steigenden Mengen um ein Drittel verringert. Dafür hat uns die Bayerische Staatsregierung den Energiepreis 2014 verliehen.
Die wichtigste Quelle, aus denen sich der Erfolg von WACKER speist, sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit wir weiterhin erfolgreich arbeiten können, sind wir als Unternehmen verpflichtet, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Dazu haben wir im Jahr 2013 einen neuen Talent-Management-Prozess etabliert, der weltweit gültig ist. Mit ihm wollen wir die Kompetenzen unserer Mitarbeiter frühzeitig erkennen und Potenziale fördern. Unser Ziel: anspruchsvolle Positionen mittel- und langfristig mit hochqualifizierten internen Kandidaten besetzen.
Zukunftsweisende Wege beschreiten wir auch bei den Arbeitszeitmodellen: Mitarbeiter können jetzt verschiedene Freistellungsoptionen und Teilzeitmodelle in Anspruch nehmen, um sich um pflegebedürftige Angehörige zu kümmern, eine Fortbildung zu absolvieren oder ein Sabbatical einzulegen. Für die Mitarbeiter lassen sich so persönliche Lebensplanungen besser mit dem Beruf verknüpfen. Und wir als Unternehmen halten engagierte Mitarbeiter in unseren Reihen.
Die Internationalisierung ist ein weiterer Erfolgsgarant von WACKER. Unser Unternehmen ist global aufgestellt. Menschen aus mehr als 60 verschiedenen Nationen arbeiten für WACKER. Das bilden wir auch verstärkt in unserem Management ab: In den vergangenen Jahren haben wir Führungspositionen in den Regionen gezielt mit lokalen Bewerbern besetzt. Diese Vielfalt wollen wir weiter fördern. Genauso wie wir mehr Frauen in Fach- und Führungspositionen bringen wollen.
Beim Arbeitsschutz haben wir eine Trendwende geschafft: Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der Arbeitsunfälle pro eine Mio. Arbeitsstunden konzernweit um mehr als 40 Prozent verringert. Unser Sicherheitsprogramm WACKER Safety Plus trug damit erste Früchte. Wir wollen hier nicht stehen bleiben. Für uns ist das ein Ansporn, noch besser zu werden.
Das gilt auch für unsere Lieferkette. Wir sind in diesem Jahr der Einkaufsinitiative „Together for Sustainability“ (TfS) beigetreten. Sie hat das Ziel, dass die beteiligten Chemieunternehmen Güter und Dienstleistungen global verantwortungsvoll beschaffen und die ökologischen und sozialen Standards bei ihren Lieferanten verbessern.
Nach einem herausfordernden Jahr 2013 haben wir im Jahr 2014 unsere Ziele übertroffen und einen guten Jahresabschluss erreicht. Und das im 100. Jahr unseres Bestehens. Darauf sind wir stolz. Die Tugenden, die WACKER über 100 Jahre erfolgreich haben bestehen lassen, waren Unternehmertum und Mut zur Erneuerung. Mit diesen Eigenschaften wollen wir auch in den nächsten Jahren beim nachhaltigen Wirtschaften weiter vorankommen.
München, im Juli 2015
Dr. Rudolf Staudigl
Vorsitzender des Vorstands der Wacker Chemie AG