Boden und Grundwasser
Wie bei vielen traditionsreichen Chemieunternehmen finden sich auf Geländen von WACKER-Standorten Verunreinigungen im Boden. Denn in der Gründerzeit der chemischen Produktion war noch nicht bekannt, welche Gefahren von bestimmten Stoffen ausgehen können und dass einige Substanzen über lange Zeit im Boden bleiben, ohne abgebaut zu werden.
Zur Sanierung der Altlasten am Standort Burghausen betreibt WACKER seit 1989 Anlagen, die Bodenluft absaugen. Damit werden vor allem leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe aus dem Boden entfernt und in der Rückstandsverbrennungsanlage unschädlich gemacht. Bis Ende des Jahres 2014 haben wir insgesamt 1.995 Tonnen chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) entsorgt; die entfernte Schadstoffmenge im Jahr 2014 betrug 22 Tonnen.
Mit einer Grundwasserstrippanlage beseitigen wir seit 2003 eine lokal begrenzte Grundwasserverunreinigung östlich des Burghauser Standorts. Bis Ende 2014 haben wir 29 Tonnen Chlorkohlenwasserstoffe entfernt; die Schadstoffkonzentration ist bis auf ein Zehntel der Ausgangskonzentration zurückgegangen. Um den Eintrag von Hexachlorbutadien (HCBD) in den Unterwasserkanal am Standort Burghausen zu verringern, reinigen wir weiterhin das Grundwasser an belasteten Stellen des Werkgeländes. Derzeit werden pro Jahr 86 Kilogramm dieser Schadstoffe entfernt. Unser Fischschadstoff-Monitoring am Standort Burghausen ergab, dass Fische aus der Salzach ohne Bedenken verzehrt werden können.
Auch am Standort Nünchritz sind Belastungen des Grundwassers vorhanden: Diese stammen aus früherer Produktion vor Übernahme des Werks durch WACKER. Wir sanieren dort das Grundwasser seit 2009, seit 2013 mit einem hydraulischen Verfahren. Wir haben dort in den Jahren 2012 und 2013 rund 110.000 Kubikmeter Grundwasser gereinigt. Das Projekt war eine befristete Maßnahme, die planmäßig im Jahr 2013 endete. Wir untersuchen nun die Ergebnisse und werden mit weiteren Sanierungsmaßnahmen vom Jahr 2018 an beginnen.
Der amerikanische Siltronic-Standort Portland/Oregon, USA, entwickelte ein Verfahren, um Rückstände von Trichlorethylen (TCE) im Grundwasser mit Hilfe von Mikroorganismen biologisch abzubauen. Mit dieser vom Oregon Department of Environmental Quality (ODEQ) genehmigten Methode befreien wir das Grundwasser fast komplett von Trichlorethylen und erreichen damit Trinkwasserqualität. Die US Environmental Protection Agency hat unser biologisches Verfahren zum Abbau chlorierter flüchtiger organischer Verbindungen (CVOC) anerkannt, mit dem wir über 90 Prozent dieser Stoffe beseitigen.