Abfall
Verwertete Abfälle
In der Verbundproduktion minimieren wir Abfälle, indem wir Nebenprodukte in den Produktionskreislauf zurückführen. WACKER ist bestrebt, im gesamten Lebenszyklus eines Produkts Abfall zu vermeiden. Konzernweit erfassen wir die Menge des angefallenen Abfalls aufgeschlüsselt nach den Kriterien „zur Verwertung“ und „zur Beseitigung“, sowie „gefährlich“ und „nicht gefährlich“.
Durch gestiegene Produktionsmengen haben die Abfälle im Berichtszeitrum um zehn Prozent zugenommen. Am höher ausgelasteten Standort Nünchritz fiel mehr Filter- und Klärschlamm an. Durch Ausbaumaßnahmen haben wir dort im Jahr 2013 mehr Bauschutt entsorgt. In Burghausen haben wir über die Rückstandsverbrennung mehr Chlorsilan energetisch verwertet; die dabei entstehende RV-Kieselsäure haben wir der Zementindustrie zur Verwertung zugeführt. Ursachen für den Anstieg der Abfälle im Jahr 2014 sind die konsolidierte Berichterstattung für den Standort Singapur und der Ausbau am Standort Calvert City, wo ebenfalls größere Mengen an Bauschutt anfielen.
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t |
2014 |
2013 |
2012 |
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Gesamt |
158.200 |
142.060 |
136.800 |
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Davon |
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Beseitigt |
49.260 |
31.560 |
39.920 |
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Verwertet |
108.940 |
110.500 |
96.880 |
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Beziehungsweise |
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Gefährlich |
75.630 |
73.380 |
73.620 |
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Nicht gefährlich |
82.570 |
68.680 |
63.180 |
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Projekte zur Abfallvermeidung
Durch Projekte im Rahmen des Wacker Operating Systems (WOS) haben wir im Berichtszeitraum 2013/2014 auch Abfälle eingespart. Ein Beispiel ist das Recycling von Essigsäure im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS. Durch das Betreiben eines Dünnschichtverdampfers wird Essigsäure aus den flüssigen Rückständen der VAM-Anlage (Vinylacetatmonomer-Anlage) am Standort Burghausen zur kompletten Wiederverwendung im VAM-Prozess zurückgewonnen. Dadurch haben wir den Lösemittelabfallstrom der VAM-Anlage um rund 15 Prozent verringert.
Wir betreiben eine Chemikalienbörse. Über diese Datenbank können die Mitarbeiter Stoffe abrufen, die am Standort Burghausen in angebrochenen oder originalverpackten Gebinden verfügbar sind. Die Chemikalienbörse trägt dazu bei, nicht mehr benötigtes Material sinnvoll weiterzuverwenden.
Bei Siltronic in Portland haben wir ein Recyclingverfahren für Sägeslurry entwickelt, das auch die Siltronic-Produktionsstandorte in Burghausen, Freiberg und Singapur einsetzen. Sägeslurry wird beim Drahtsägen von Waferscheiben zugeführt, um eine saubere Verarbeitung zu gewährleisten Es besteht aus Schneidflüssigkeit sowie aus Siliciumcarbid als Schneidmittel. Zum Recycling sammeln wir verbrauchtes Sägeslurry für externe Verwerter, die Flüssigkeit und Feststoffe trennen. Die Schneidflüssigkeit wird bei unseren Recylern zu 85 bis 100 Prozent zurückgewonnen und dann wieder in der Siltronic-Produktion eingesetzt. Beim Siliciumcarbid liegt die Recyclingquote bei 75 Prozent. Die für Siltronic nicht verwendbaren Feststoffe werden z.B. als Hochofenzuschlag in der Stahlverhüttung genutzt.
Verpackung und Transport
WACKER achtet darauf, umweltverträgliche Verpackungen einzusetzen. Der Geschäftsbereich Siltronic setzt auf wiederverwertbare Mehrwegverpackungen, wie die Hybox. In solchen Mehrwegcontainern für Transporte im hygienisch sensiblen Bereich liefern wir 300 mm Wafer aus. Das Volumen der Hybox ist um 30 Prozent geringer als das einer Kartonverpackung. Seit der Einführung im Jahr 2006 haben wir von den Standorten Burghausen und Freiberg 64.000 Hyboxen versandt. Durch dieses Mehrwegkonzept haben wir von 2006 bis 2014 insgesamt rund 2.300 Tonnen Abfall vermieden.
Die Hybox schützt 300 mm Wafer während des Transports. Durch das Mehrwegsystem wurden 610 Tonnen Verpackungsmaterial allein im Jahr 2014 gespart (439 Tonnen im Jahr 2013).
Sondermüll der Nachbarn fachgerecht entsorgt
WACKER lud im Jahr 2014 zum 17. Mal am Standort Adrian/Michigan, USA, die Nachbarschaft zum „Household Hazardous Waste Day“ ein. Bei dieser Aktion können die Anwohner aus dem Landkreis Lenawee im Haushalt verwendete Chemieprodukte mitbringen, die nicht in die Mülltonne dürfen, wie Latexfarben, Lacke, brennbare Flüssigkeiten, Altöl, Frost- und Insektenschutzmittel, Spraydosen, Alkali- und Quecksilberbatterien, Leuchtstoffröhren, Glühbirnen. Durch diese Initiative, für die sich die Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren, haben wir am Standort Adrian seit 1997 rund 166 Tonnen Sondermüll gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt.