Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Energie- und Rohstoffkosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2017 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,10 und zum Yen von 120.
Steuerungskennzahlen und Wertmanagement
Die wichtigen finanziellen Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Konzernumsatz 2017 mit Mengenwachstum
WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2017 steigende Mengen in allen Geschäftsbereichen. In unseren Planungsprämissen gehen wir davon aus, dass die Preise für Siliciumwafer steigen. Die durchschnittlichen Preise für Polysilicium werden unter Vorjahr liegen. Der Konzernumsatz soll bei weiter niedrigen Preisen im Polysiliciumgeschäft um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen.
Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheiten positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen.
Aus heutiger Sicht werden die Chemiebereiche im Umsatz wachsen. Im Polysiliciumgeschäft erwarten wir einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Siltronic wird im Umsatz deutlich wachsen.
Das Umsatzwachstum soll sich im Vergleich zum Jahr 2017 im Jahr 2018 fortsetzen – vorausgesetzt, dass die weltweite Konjunktur wie von den Wirtschaftsforschungsinstituten prognostiziert auf Wachstumskurs bleibt und es nicht zu unvorhersehbaren Einbrüchen in den für WACKER wesentlichen Absatzregionen und -branchen kommt.
Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.
Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDA: Die EBITDA-Marge wird leicht unter Vorjahr erwartet. Insgesamt niedrigere Preise in unserem Geschäft und steigende Rohstoffpreise mindern die EBITDA-Marge. Das EBITDA wird auf vergleichbarer Basis – d. h. ohne Sondererträge aus Schadenersatzzahlungen sowie aus der Auflösung von Vertrags- und Lieferbeziehungen zu unseren Solarkunden – auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Sollten sich die aktuellen Marktbedingungen im Jahresverlauf fortsetzen, ergeben sich daraus zusätzliche Chancen für die EBITDA-Entwicklung. Der Konzernjahresüberschuss soll bei einer Steuerquote von 30 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres liegen.
ROCE: Der ROCE wird im Vergleich zum Vorjahr (2016: 6,1 Prozent) auf dem Niveau des Vorjahres liegen.
Netto-Cashflow: Für das Jahr 2017 erwarten wir einen deutlich positiven Netto-Cashflow in der Größenordnung des Vorjahres.
Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene
Investitionen: Im Jahr 2017 werden sich die Investitionen auf rund 450 Mio. € belaufen und damit gegenüber dem Vorjahr leicht steigen. Sie liegen aber nach wie vor deutlich unter den Abschreibungen. Die Abschreibungen werden im Jahr 2017 mit rund 720 Mio. € leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Investitionen fließen unter anderem in den Neubau einer Anlage für hochdisperse Kieselsäure am US-Standort in Charleston. Die Investitionen werden voraussichtlich in vollem Umfang aus dem erwarteten Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gedeckt.
Nettofinanzschulden: Die Nettofinanzschulden werden weiter sinken und deutlich unter Vorjahr liegen (2016: 992,5 Mio. €).
Ausblick für das Jahr 2017
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Ist 2016 |
Ausblick 2017 |
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Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen |
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EBITDA-Marge (%) |
20,4 |
leicht unter Vorjahr |
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EBITDA (Mio. €) |
1.101,41 |
auf vergleichbarer Basis ohne Sondererträge auf dem Niveau des Vorjahres |
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ROCE (%) |
6,1 |
auf dem Niveau des Vorjahres |
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Netto-Cashflow (Mio. €) |
400,6 |
auf dem Niveau des Vorjahres |
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Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen |
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Umsatz (Mio. €) |
5.404,2 |
mittlerer einstelliger Prozentsatz höher |
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Investitionen (Mio. €) |
427,6 |
rund 450 |
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Nettofinanzschulden (Mio. €) |
992,5 |
deutlich unter Vorjahr |
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Abschreibungen (Mio. €) |
735,2 |
rund 720 |
Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2017 einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum wird getragen von allen Geschäftseinheiten von WACKER SILICONES. Wir gehen in allen Regionen von steigenden Umsätzen aus. Weiterhin wollen wir bei hoher Auslastung unserer Anlagen den Anteil mit Spezialprodukten am Umsatz erhöhen. Das EBITDA soll bei teilweise steigenden Rohstoffpreisen gegenüber dem Vorjahr leicht steigen.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr aus. Das Dispersions- wie auch das Dispersionspulvergeschäft tragen zu diesem Wachstum bei. Vor allem in Amerika erwarten wir eine Fortsetzung des starken Wachstums aus dem Vorjahr. Beim EBITDA gehen wir bei deutlich steigenden Rohstoffpreisen von einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr aus, wobei die EBITDA-Marge die Zielmarge von 16 Prozent für die Chemiebereiche von WACKER übertreffen wird.
Einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwarten wir im Jahr 2017 im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS. Das Wachstum kommt vor allem aus dem Bereich Pharma /Agro. Integrationskosten für den neuen Standort in Spanien werden die EBITDA-Entwicklung im Jahr 2017 beeinflussen. Das EBITDA wird deutlich unter dem Vorjahr liegen.
Im Polysiliciumgeschäft gehen wir im Jahr 2017 von einem weiteren Mengenwachstum aus. Der Photovoltaikmarkt wird aus unserer Sicht sein Wachstum fortsetzen. Wir erwarten trotz des Mengenwachstums nur einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres, da wir im Vergleich zum Vorjahr mit niedrigeren Durchschnittspreisen rechnen. Das EBITDA auf vergleichbarer Basis – ohne Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen unserer Kunden – erwarten wir etwas höher als im Vorjahr.
Für Siltronic gehen wir von einem Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich aus. Verantwortlich dafür sind steigende Absatzmengen sowie höhere Absatzpreise. Im Geschäft mit 200 und 300 mm Wafern rechnen wir mit einer hohen Auslastung. Beim EBITDA gehen wir auf Grund steigender Mengen und Preise sowie Maßnahmen zur Kostenoptimierung und niedrigeren Kosten aus Währungssicherungsgeschäften von einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus.
Künftige Dividende
WACKER will seine Aktionäre stärker am Gewinn beteiligen. Ziel ist es, rund die Hälfte des Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten. Bisher strebte WACKER eine Ausschüttungsquote von mindestens 25 Prozent des Jahresüberschusses an. Künftig sollen rund 50 Prozent des Jahresüberschusses an die Aktionäre ausgezahlt werden, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.
Finanzierung
Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von rund 800 Mio. €.
Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung
Die wirtschaftspolitischen Risiken für das Jahr 2017 haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Noch nicht abschließend einzuschätzen ist der wirtschaftspolitische Kurs Amerikas unter dem neuen Präsidenten Donald Trump. Insgesamt ist allerdings weltweit zu beobachten, dass der Handelsprotektionismus zunimmt. Das könnte das weltweite Wachstum bremsen. WACKER geht dennoch davon aus, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2017 weiter wachsen wird.
Für unser Geschäft erwarten wir im Jahr 2017 steigende Rohstoffpreise. Der Konzernumsatz soll bei weiter niedrigen Preisen im Polysiliciumgeschäft um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Wir rechnen damit, dass die Chemiebereiche im Umsatz zulegen werden. Den Umsatz von WACKER POLYSILICON erwarten wir auf Vorjahresniveau. Siltronic wird im Umsatz deutlich wachsen. Das EBITDA auf vergleichbarer Basis erwarten wir auf dem Niveau des Vorjahres. Die EBITDA-Marge wird etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr.
Die Investitionen werden mit rund 450 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Abschreibungen liegen mit 720 Mio. € leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Wir erwarten einen deutlich positiven Netto-Cashflow in der Größenordnung des Vorjahres. Die Nettofinanzschulden werden deutlich sinken. Den Konzernjahresüberschuss erwarten wir auf Vorjahresniveau.
WACKER verfügt über hervorragende Produkte, die von Kunden aus aller Welt nachgefragt werden. Unsere Technologie- und Innovationskraft sowie unsere Präsenz in den wichtigsten Absatzmärkten bilden das Fundament, unsere Marktpositionen zu festigen und auszubauen.
Wir sehen gute Chancen, im Jahr 2017 im Umsatz weiter zu wachsen und beim EBITDA auf vergleichbarer Basis ohne Sondererträge trotz steigender Rohstoffpreise das Niveau des Vorjahres zu erreichen. Auf Grund unserer Strategie sind wir so gut aufgestellt, dieses Wachstum über das Jahr 2017 hinaus fortzusetzen.
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.