Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
Höhere Absatzmengen in allen fünf Geschäftsbereichen bei niedrigeren Preisen haben das operative Geschäft von WACKER im Jahr 2016 bestimmt. Erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen auf Grund von Auflösungen langfristiger Lieferverträge mit Kunden aus der Solarindustrie haben keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Ergebnisentwicklung gehabt. Ihr Anteil ist deutlich zurückgegangen. Insgesamt hat der Konzern seine Jahresprognose bei allen wesentlichen Steuerungskennzahlen erreicht.
Im Chemiegeschäft sind die Umsätze vor allem dank Mengenzuwächsen weiter gestiegen. Gegenläufig haben sich niedrigere Preise ausgewirkt. Das EBITDA der Chemiebereiche ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Die hohe Auslastung der Anlagen, Kosteneffizienz und geringere Rohstoffkosten sind dafür verantwortlich. Bei WACKER POLYSILICON konnten wir deutlich mehr Mengen absetzen bei allerdings niedrigeren Preisen. Die Polysiliciumproduktion war über das ganze Jahr hinweg an unseren Standorten Burghausen und Nünchritz voll ausgelastet. Der neue Standort Charleston wurde planmäßig in der Produktion hochgefahren. In unserem Halbleitergeschäft hat Siltronic den Umsatz aus dem Vorjahr ganz leicht übertroffen. Höhere Absatzmengen und positive Währungseffekte haben die schwächeren Preise für Siliciumwafer ausgleichen können.
Der Personalaufwand ist in absoluten Zahlen und im Verhältnis zum Umsatz leicht gestiegen. Die Rohstoffkosten sind in absoluten Zahlen wie auch im Verhältnis zum Umsatz leicht gesunken. Auch der Aufwand für Energie war niedriger als im Vorjahr. Die Abschreibungen sind wie angekündigt deutlich gestiegen – absolut wie auch im Verhältnis zum Umsatz.
Das Konzerneigenkapital ist mit 2,59 Mrd. € gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um 201,9 Mio. € gesunken. Der Grund dafür sind im Wesentlichen erfolgsneutrale Anpassungen der Pensionsrückstellungen. Die Eigenkapitalquote hat sich von 38,5 auf 34,8 Prozent verringert. Die Nettofinanzschulden des Konzerns haben sich wie erwartet verringert. Dafür verantwortlich sind vor allem die hohen Zahlungsmittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft bei gleichbleibenden Finanzierungsverbindlichkeiten. Die Nettofinanzschulden belaufen sich zum 31. Dezember 2016 auf 992,5 Mio. €. Die Investitionen haben sich gegenüber dem Vorjahr nahezu halbiert. Mit 427,6 Mio. € lagen sie deutlich unter den Abschreibungen. Der Netto-Cashflow hat sich so wie erwartet entwickelt. Mit 400,6 Mio. € ist er deutlich höher als im Vorjahr.