Wertorientiertes Management ist zentraler Bestandteil der Unternehmenspolitik

Wertorientiertes Management ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Es dient dazu, den Unternehmenswert langfristig und nachhaltig zu steigern. Bei der Steuerung unterscheiden wir Performance- und Budgetgrößen. Die Performancegrößen dienen der finanziellen Steuerung des Unternehmens. Zu den Performancegrößen gehören die EBITDA-Marge und der ROCE. Die EBITDA-Marge als Zielgröße zeigt den Erfolg des Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb und der ROCE die Kapitalrentabilität. Weiter werden die Budgetgrößen EBITDA und Netto-Cashflow zur Steuerung verwendet. Zusätzlich zu diesen Kennzahlen wird der BVC (Business Value Contribution) als reine Budgetgröße in das variable Vergütungssystem der Mitglieder des Vorstands und des oberen Managements einbezogen.

Wertmanagement und strategische Planung ergänzen sich dabei. Die strategische Ausrichtung einer Geschäftseinheit und ihr Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswerts sind deshalb aufeinander abgestimmt. Im Rahmen der jährlichen Planung treffen wir Grundsatzentscheidungen über Investitionen, Innovationsvorhaben, Markterschließungen und andere Projekte.

Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen werden aktiv zur Unternehmenssteuerung eingesetzt. Entwickelt sich beispielsweise der Netto-Cashflow schlechter als geplant, kann das unterjährig zu einer Anpassung der Investitionen führen. WACKER ist sehr flexibel darin, auf positive wie negative Veränderungen zu reagieren.

Für die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt ist die EBITDA-Entwicklung die anerkannt wichtigste finanzielle Steuerungskennzahl.

Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern

Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen für das Wertmanagement sind im Geschäftsjahr 2016 unverändert geblieben. Die wertorientierte Steuerung basiert auf diesen zentralen Mess- und Steuerungsgrößen:

  • der EBITDA-Marge (EBITDA, bezogen auf den Umsatz). Wir vergleichen die historische Performance mit der Planung und dem Wettbewerb und berechnen daraus eine Ziel-EBITDA-Marge. Für den Konzern ermitteln wir die Zielmarge als gewichteten Durchschnitt der Geschäftsbereiche.
  • dem ROCE, der Rendite auf das eingesetzte Kapital beziehungsweise dem Return on Capital Employed. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Anlagevermögen und Nettoumlaufvermögen bilden das eingesetzte Kapital. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf das Anlagevermögen sowie auf das Nettoumlaufvermögen beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
  • dem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Es zeigt die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens vor Kapitalaufwand. Den Geschäftsbereichen geben wir absolute EBITDA-Zielwerte vor. Um den Kapitalkosten Rechnung zu tragen, setzen wir für die interne Budgetvorgabe den BVC (Business Value Contribution) ein. Zur Berechnung des BVC werden die Kapitalkosten sowie nicht operative Faktoren und Abschreibungen vom EBITDA abgezogen. Die Entwicklung des BVC ist im Wesentlichen abhängig von der EBITDA-Veränderung.
  • dem Netto-Cashflow (definiert als Summe aus Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren inkl. Zugänge aus Finanzierungsleasing abzüglich Veränderungen der erhaltenen Anzahlungen). Der Netto-Cashflow zeigt, ob der laufende Geschäftsbetrieb und die notwendigen Investitionen aus der eigenen operativen Tätigkeit finanziert werden können. WACKER hat das Ziel, einen nachhaltig positiven Netto-Cashflow zu erreichen. Die wesentlichen Einflussgrößen auf den Netto-Cashflow sind neben der Profitabilität ein wirksames Management des Nettoumlaufvermögens sowie die Höhe der Investitionen.

Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen

Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen ergänzen wir durch weitere Steuerungskennzahlen, die uns Informationen geben über die Umsatz- und Liquiditätsentwicklung sowie über die Verschuldung des Konzerns.

Zu den ergänzenden finanziellen Steuerungskennzahlen gehören:

der Umsatz: Profitables Wachstum ist ein wichtiger Faktor für die langfristige Steigerung unseres Unternehmenswerts und ein wesentlicher Treiber für eine positive Cashflow-Entwicklung.

die Investitionen: Im Rahmen unserer Mittelfristplanung legen wir Investitionsschwerpunkte und das Investitionsbudget fest. Investitionen von übergeordnetem Unternehmensinteresse werden vom Vorstand auf Basis der Konzernstrategie festgelegt. Hinzu kommen Investitionen, die in den einzelnen Geschäftsbereichen erarbeitet werden. Hierzu werden in den einzelnen Geschäftsbereichen regelmäßig die Kapazitätsauslastung und der voraussichtliche Kapazitätsbedarf analysiert. Für die operative Steuerung (Abwicklung, Termine, Budget, Qualität, Sicherheit) der einzelnen Investitionsprojekte sind die jeweiligen Geschäftsbereiche und die Zentrale Ingenieurtechnik bei WACKER verantwortlich.

die Nettofinanzschulden: Die Nettofinanzverschuldung ist eine ergänzende Steuerungskennzahl, mit der wir die Finanzlage des Konzerns überwachen. Wir definieren die Nettofinanzschulden als Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, lang- und kurzfristigen Wertpapieren sowie lang- und kurzfristigen Finanzschulden.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Von den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, über die wir im Geschäftsbericht ausführlich informieren, setzen wir keinen einzigen nichtfinanziellen Indikator ein, der durchgängig zur Steuerung des Unternehmens dient. Es gibt einzelne nichtfinanzielle Leistungsindikatoren wie die Unfallhäufigkeit, die in Teilbereichen des Unternehmens als Zielgröße eine wichtige Rolle spielen.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, die in Teilbereichen des Unternehmens zur Steuerung dienen

 

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

 

 

 

 

 

Anzahl der Mitarbeiter

 

indirekte Bereiche / Produktion

Auftragslage

 

Geschäftsbereiche

Neuproduktrate

 

Geschäftsbereiche

Strom- / Energieverbrauch

 

Geschäftsbereiche / Standorte

Produktionsauslastung

 

Geschäftsbereiche / Standorte

Umweltkennzahlen

 

Geschäftsbereiche / Standorte

Unfallhäufigkeit

 

Geschäftsbereiche / Standorte

Entwicklung der wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen im Jahr 2016

EBITDA-Marge: Im Jahr 2016 betrug die Zielmarge 20 Prozent. Tatsächlich erreicht haben wir eine EBITDA-Marge im Konzern von 20,4 Prozent.

Soll / Ist-Abgleich

 Download XLS

 

Mio. €

 

Ist 2016

 

Prognose 20161

 

2015

 

 

 

 

 

 

 

1

Prognose März 2016

2

Das EBITDA ohne Sondererträge lag 2015 bei 911,2 Mio. €, in 2016 lag das bereinigte EBITDA bei 1.081,1 Mio. €.

EBITDA-Marge (%)

 

20,4

 

etwas niedriger

 

19,8

EBITDA

 

1.101,4

 

leichter Anstieg ohne Sondererträge2

 

1.048,8

ROCE (%)

 

6,1

 

deutlich niedriger

 

8,1

Netto-Cashflow

 

400,6

 

deutlich positiver

 

22,5

EBITDA: Für das Jahr 2016 haben wir ein EBITDA erwartet, das ohne Sondererträge leicht über dem Vorjahr liegt. Dieses Ziel haben wir übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das EBITDA ohne Sondererträge um 169,9 Mio. € auf 1,08 Mrd. € gestiegen. Einschließlich der Sondererträge hat sich das EBITDA von 1,05 Mrd. € um 52,6 Mio. € auf 1,10 Mrd. € erhöht. Im Jahr 2016 betrug der Kapitalkostensatz vor Steuern 10,1 Prozent. Im Jahr 2016 haben wir unser BVC-Ziel auf Konzernebene nicht erreicht. Mit -246,7 Mio. € war der erreichte Wert unter dem Niveau des Vorjahres.

ROCE und Wertbeitrag

 Download XLS

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2016

 

2015

 

 

 

 

 

1

Das Capital Employed (gebundenes Kapital) setzt sich aus den durchschnittlichen langfristigen Vermögenswerten abzüglich langfristiger Wertpapiere und aktiven latenten Steuern, zuzüglich Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen. Es ist die Bezugsgröße für die Berechnung der Kapitalkosten.

2

Return on Capital Employed ist die Rentabilitätsgröße in Bezug auf das gebundene Kapital.

3

Zur Ermittlung des BVC wird das EBIT um nicht operative Faktoren korrigiert.

 

 

 

 

 

EBIT

 

366,2

 

473,4

Capital Employed1

 

6.018,0

 

5.875,4

ROCE2 (%)

 

6,1

 

8,1

Kapitalkosten vor Steuern (%)

 

10,1

 

10,4

BVC3

 

-246,7

 

-119,1

 

 

 

 

 

ROCE: Erreicht hat WACKER im Jahr 2016 einen ROCE von 6,1 Prozent. In unserer Prognose sind wir davon ausgegangen, dass der ROCE auf Grund des höheren gebundenen Vermögens deutlich niedriger ausfallen wird als im Vorjahr.

Netto-Cashflow: Die Prognose für 2016 war auf Grund stark rückläufiger Investitionen ein deutlich positiver Netto-Cashflow. Mit 400,6 Mio. € hat sich der Netto-Cashflow im Rahmen unserer Prognose bewegt.