Angaben für den WACKER-Konzern

Bedeutung von Nachhaltigkeit und anderen nichtfinanziellen Leistungsindikatoren für WACKER

Seit Jahren ist Nachhaltigkeit als Ziel in unseren Geschäftsprozessen verankert. Bei all unserem Tun wollen wir ökonomische, ökologische und soziale Faktoren in Einklang bringen. Wie wichtig uns Nachhaltigkeit ist, zeigt sich darin, dass wir sie zu einem unserer strategischen Ziele erklärt haben. WACKER als innovatives Chemieunternehmen leistet einen wichtigen Beitrag, die Lebensqualität der Menschen auf der Welt zu verbessern. Wir wollen auch in Zukunft Lösungen entwickeln und anbieten, die unseren eigenen Anspruch erfüllen: Mehrwert für unsere Kunden und Aktionäre schaffen und nachhaltig wachsen.

Auch unsere strategische Mittelfrist-Planung für den WACKER-Konzern bis zum Jahr 2020, die wir im Rahmen des Kapitalmarkttags im Oktober 2016 vorgestellt haben, ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Eines der fünf strategischen Ziele lautet: „Noch stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit“.

Responsible Care® und UN Global Compact

Wir orientieren unser Handeln an zwei freiwilligen globalen Initiativen, die Basis sind für die nachhaltige Unternehmensführung bei WACKER: Responsible Care® der chemischen Industrie und der Global Compact der Vereinten Nationen. In der Responsible Care®-Initiative engagiert WACKER sich seit 1991 und ist als Teilnehmer des Programms verpflichtet, in eigener Verantwortung die Leistungen für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz ständig zu verbessern – unabhängig von gesetzlichen Vorgaben. Als Mitglied von UN Global Compact unterstützen wir aktiv die Ziele dieser weltweit wichtigsten und größten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung zum Schutz der Menschenrechte, zu Sozial- und Umweltstandards und zur Bekämpfung von Korruption. Jährlich im April geben wir unsere Fortschrittsmitteilung ab. Sämtliche Fortschrittsmitteilungen der letzten Jahre können auf der Website des UN Global Compact eingesehen werden.

Die jeweils aktuelle Fortschrittsmitteilung wird zusätzlich auf der WACKER-Website veröffentlicht: www.wacker.com/cms/de/wacker_group/sustainability/selbstverpflichtungen/global_compact.jsp

Grundsätze der Unternehmensethik

Neben unserer Vision und unseren Zielen bilden die Verhaltensgrundsätze die dritte Säule der Unternehmensleitlinien. Diese Grundsätze sind in fünf Codes – darunter unser Code of Sustainability – niedergelegt und werden durch ein Regelwerk aus Richtlinien und Anweisungen ergänzt. Sie sind für alle Mitarbeiter weltweit verpflichtend. Der Inhalt der Codes ist im Corporate Governance Bericht ausführlich beschrieben.

Die Codes sind außerdem auf der WACKER-Website abrufbar: www.wacker.com/cms/de/wacker_group/wacker_facts/policy/policy.jsp

Integriertes Managementsystem

Die operativen Prozesse steuern wir über unser Integriertes Managementsystem (IMS). Es definiert konzernweit einheitliche Standards zu den Themen Qualität, Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Unser Konzern-Managementsystem lassen wir durch eine weltweit tätige Zertifizierungsgesellschaft nach den Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umweltschutz) und die deutschen Standorte nach ISO 50001 (Energie) zertifizieren.

Die von uns durchgeführte Konzernzertifizierung stellt sicher, dass kundenbezogene Vorgaben und unsere Konzernstandards an allen WACKER-Standorten umgesetzt werden. Fast alle Produktionsstandorte von WACKER sind in die Konzernzertifikate ISO 9001 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt) eingegliedert. Ausnahmen bilden die Wacker Química do Brasil, das Werk Kalkutta der Wacker Metroark Chemicals Pvt. Ltd., Indien, sowie der Standort Tsukuba der Wacker Asahi Kasei Co. Ltd., Tokio, Japan. Diese haben entsprechende Einzelzertifikate. Das Werk in Charleston, USA, werden wir im Jahr 2018 in das Konzernzertifikat ISO 14001 integrieren. Alle Standorte haben wir im Berichtszeitraum nach den neuen Vorgaben der ISO 9001:2015 und 14001:2015 rezertifiziert.

Im Berichtsjahr lag der regionale Schwerpunkt des Nachhaltigkeitsmanagements auf Asien. Es wurden die chinesischen Standorte Nanjing, Shanghai und Zhangjiagang sowie der indische Standort Kalkutta auf Gesundheitsschutz und Sicherheit überprüft. Im Jahr 2018 liegt der Schwerpunkt auf Amerika.

Nachhaltigkeitsbericht

Wir veröffentlichen alle zwei Jahre einen Nachhaltigkeitsbericht, um unsere Stakeholder offen und umfassend über die Nachhaltigkeitsarbeit von WACKER zu informieren. Im Jahr 2017 hat WACKER seinen Nachhaltigkeitsbericht über die Jahre 2015/2016 veröffentlicht. Das Unternehmen setzte mit dem Bericht wieder auf eine reine Online-Version – auch auf Grund des geringeren Ressourcenbedarfs und damit zum Schutz der Umwelt. Der Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI Standards erstellt (Option „Core“). Der Nachhaltigkeitsbericht enthält eine detaillierte Beschreibung unserer nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. www.wacker.com/nachhaltigkeitsbericht

Analyse wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen

WACKER tauscht sich regelmäßig mit einer Vielzahl von Zielgruppen aus. Dazu gehören neben Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Analysten, Investoren und Journalisten auch Wissenschaftler, Nachbarn, Politiker, Verbände und Nichtregierungsorganisationen. Seit Jahren befragt WACKER im Zuge der Nachhaltigkeitsberichterstattung regelmäßig seine Stakeholder. Mit der weltweiten Umfrage haben wir im Jahr 2016 ermittelt, welche Nachhaltigkeitsthemen Stakeholder und Top-Management als wesentlich ansehen und wie sie unsere Nachhaltigkeitsarbeit beurteilen. Die drei Top-Themen aus Sicht von Unternehmen und Stakeholdern sind Compliance, Produktsicherheit und Anlagensicherheit.

Ganz besonders wichtig sind uns als Unternehmen der chemischen Industrie auch die umweltverträgliche und ressourcenschonende Produktion, die Entwicklung neuer, nachhaltiger Produkte mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß in der Nutzungsphase weiter zu senken, und der Umgang mit Gefahrgut.

Ausführliche Informationen zur Nachhaltigkeitsumfrage und der daraufhin durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse finden sich in unserem im Juli 2017 veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2015 /2016.

Weitere Informationen zur ressourcenschonenden Produktion und nachhaltigen Produkten finden sich im Zusammengefassten Lagebericht, Kapitel „Weitere Informationen zu Forschung und Entwicklung, Mitarbeiter, Einkauf, Produktion, Vertrieb und Marketing“.

Umweltbelange

Mit quantifizierbaren Umweltzielen wollen wir die Auswirkungen unserer Produktion auf die Umwelt vermindern.

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Umweltziele des WACKER-Konzerns bis 2022

 

Region

 

Umweltkennzahl

 

Basisjahr

 

Ziel 20221 (%)

 

 

 

 

 

 

 

1

Die Zielerreichung wird nicht durch lineare Fortschritte erzielt, sondern durch einzelne Projekte, die in unterschiedlichen Phasen des Zielzeitraums umgesetzt werden. Deshalb werden keine Zwischenstände berichtet.

2

Die Bruttoproduktion entspricht der Gesamtproduktion (Ziel- und Nebenprodukte) eines Betriebs bzw. Standorts. Die Nettoproduktion errechnet sich aus der Bruttoproduktion eines Betriebs bzw. Standorts abzüglich des internen Wiedereinsatzes von Produkten.

WACKER Deutschland

 

gewichteter spezifischer Energieverbrauch (pro Tonne Nettoproduktion)2

 

2007

 

-50

WACKER Deutschland

 

spezifische Kohlendioxidemissionen (pro Tonne Nettoproduktion)2

 

2012

 

-15

Konzern

 

spezifische Staubemissionen (pro Tonne Bruttoproduktion)2

 

2012

 

-50

Konzern

 

spezifische Emissionen relevanter VOCs (flüchtige organische Verbindungen; pro Tonne Bruttoproduktion)2

 

2012

 

-25

Umweltschutz

WACKER legt besonderes Augenmerk auf den integrierten Umweltschutz. Er beginnt bereits in der Produktentwicklung und der Anlagenplanung. WACKER arbeitet ständig daran, seine Produktionsprozesse zu verbessern, um Ressourcen zu schonen. Eine unserer Hauptaufgaben ist es, Stoffkreisläufe zu schließen und Nebenprodukte an anderer Stelle in die Produktion zurückzuführen. So verringern und vermeiden wir Energie- und Ressourcenverbrauch, und Abfälle und integrieren den Umweltschutz in unsere Produktionsprozesse. Das integrierte Verbundsystem ist im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel „Grundlagen des Konzerns“ beschrieben.

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Umweltschutzkosten

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Betriebskosten

 

78,3

 

78,4

Investitionen

 

4,2

 

2,4

 

 

 

 

 

Unsere konzernweiten Standards zum Umweltschutz gelten für alle Produktionsstandorte und Technical Center. Die Standortleiter stellen sicher, dass gesetzliche Auflagen im Umweltschutz sowie Umweltstandards eingehalten werden. Der Konzernkoordinator Umwelt prüft an den Standorten, wie Umweltstandards in der Praxis umgesetzt werden, und überwacht stichprobenartig, wie die gesetzlichen Auflagen eingehalten werden.

Im Jahr 2017 haben wir 4,2 Mio. € (2016: 2,4 Mio. €) in den Umweltschutz investiert. Die Umweltschutzbetriebskosten betrugen 78,3 Mio. € (2016: 78,4 Mio. €). Beispiele für Investitionen in den Umweltschutz am Standort Burghausen sind die Analysetechnik in der Abwasserreinigungsanlage sowie ein Prozessleitsystem für das Entsorgungszentrum.

Bewertung mit dem Global Water Tool™

Wir haben im Jahr 2013 das Global Water Tool (GWT) des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) genutzt, um den relativen Wasserstressindex der Länder zu ermitteln, in denen unsere wichtigsten Produktionsstandorte sind. Dieser gibt Auskunft über das Verhältnis zwischen Wasserbedarf und Verfügbarkeit von sich erneuerndem Süßwasser. Das Ergebnis zeigt, dass unsere wichtigsten Produktionsstätten in Regionen mit einem niedrigen relativen Wasserstressindex liegen. Auf diese Regionen entfallen mehr als 97 Prozent unseres jährlichen Wassereinsatzes und über 90 Prozent unseres Produktionsvolumens.

Im Rahmen des Umweltpakts Bayern unterstützen wir mit sieben weiteren Unternehmen aus dem bayerischen Chemiedreieck im Verein „Naturnahe Alz“ den bayerischen Staat dabei, den Fluss Alz zu renaturieren und dessen Ökosystem nachhaltig zu stärken.

Energie

Die chemische Industrie ist eine der energieintensivsten Branchen. Die WACKER-Standorte in Deutschland verbrauchen 3.946 GWh Strom; damit liegt unser Anteil am nationalen Stromverbrauch bei etwa 0,8 Prozent. WACKER verbessert ständig die Energieeffizienz seiner Prozesse. So bleiben wir auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig und leisten zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz.

Stromversorgung

Stromversorgung (Tortendiagramm)

1 Im Ausland beziehen wir den Strom fremd auf Basis des örtlichen Standardenergiemix.

2 Burghausen

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Energieverbrauch – WACKER Konzern

 

 

 

 

 

GWh

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

Kohle, Holzkohle, Holz; eingesetzt in der Siliciummetallproduktion in Holla, Norwegen, als Reduktionsmittel

2

Dampf, Fernwärme

 

 

 

 

 

Stromverbrauch

 

5.460

 

5.199

Wärmeverbrauch

 

3.505

 

3.827

Primärenergieeinsatz gesamt

 

6.055

 

6.405

davon

 

 

 

 

Erdgas

 

5.056

 

5.378

Feste Energieträger1

 

750

 

769

Wärme Fremdbezug2

 

249

 

258

 

 

 

 

 

Bei vielen chemischen Reaktionen wird Wärme frei, die wir für weitere Produktionsprozesse nutzen. An den Standorten Burghausen und Nünchritz praktizieren wir seit Jahren zusätzlich zur Wärmerückgewinnung auch Wärmeverbundsysteme und verbessern diese stetig. So reduzieren wir den Einsatz von (Erdgas) in unseren Kraftwerken.

Um die Energieeffizienz zu verbessern und den spezifischen Energieverbrauch (Energiemenge pro Nettoproduktionsmenge) zu senken, hat der Vorstand Energieziele für WACKER in Deutschland festgelegt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den spezifischen Energieverbrauch bis zum Jahr 2022 auf die Hälfte des Wertes von 2007 zu senken. Die Nettoproduktion errechnet sich aus der Bruttoproduktion eines Betriebs bzw. Standorts abzüglich des internen Wiedereinsatzes von Produkten. Die Bruttoproduktion entspricht der Gesamtproduktion (Ziel- und Nebenprodukte) eines Betriebs bzw. Standorts.

In der Energieerzeugung setzen wir vor allem auf das klimafreundliche Erdgas. An unserem größten Standort Burghausen erzeugen wir Dampf und Strom in gekoppelter Produktion: Die hocheffiziente (KWK-Anlage) hat mit über 85 Prozent einen deutlich höheren Brennstoffnutzungsgrad als konventionelle Kraftwerke. Zusätzlich nutzen wir in Burghausen Wasserkraft, um Strom zu gewinnen. Unser Produktionsstandort in Holla, Norwegen, bezieht seinen Strom überwiegend aus Wasserkraft.

Vom konzernweiten Strombedarf entfielen 72 Prozent (2016: 71 Prozent) auf die Produktionsstandorte in Deutschland. Den spezifischen Energieverbrauch haben wir durch Effizienzmaßnahmen im Jahr 2017 weiter reduziert.

Unsere KWK-Anlage und das Wasserkraftwerk in Burghausen sowie das Heizkraftwerk Nünchritz erzeugten im Jahr 2017 1.481 GWh Strom (2016: 1.416 GWh). Damit produzierte WACKER rund 38 Prozent seines Gesamtstrombedarfs in Deutschland selbst. Der Kohlendioxidausstoß, der aus unternehmenseigenen emissionshandelspflichtigen Anlagen zur Energieerzeugung und der Siliciummetallproduktion in Holla, Norwegen, stammt, belief sich im Berichtszeitraum konzernweit auf rund 1,0 Mio. Tonnen (2016: 1,0 Mio. Tonnen).

Mit seinen Kraftwerken an den Standorten Burghausen und Nünchritz unterliegt WACKER dem europäischen Emissionshandel. Seit dem Jahr 2014 kaufen wir zum Ausgleich der Unterdeckung Emissionszertifikate für unsere unternehmenseigenen emissionshandelspflichtigen Anlagen.

Emissionen

Die direkten Emissionen von Kohlendioxid (Scope 1 nach Greenhouse Gas Protocol) gingen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent zurück. Dieser Rückgang geht vor allem auf Verbesserungen bei der Dampfnutzung am Standort Charleston zurück. Auch der Produktionsstopp an diesem Standort ab September 2017 ließ die CO2-Emissionen zurückgehen.

Die geringeren Stickoxidemissionen (NOx) sind vor allem einem produktionsbedingten Rückgang am Standort Holla zuzuschreiben. Die spezifische NOx- pro Tonne Produkt am Standort Holla haben wir im Vergleich zum Vorjahr um knapp drei Prozent reduziert.

Eines unserer Konzernumweltziele ist, die spezifischen Staubemissionen von 2012 bis 2022 pro Tonne Bruttoproduktion zu halbieren. Dies betrifft im Wesentlichen die Siliciummetallproduktion am Standort Holla, Norwegen. Durch die in den letzten Jahren durchgeführten Verbesserungsmaßnahmen, vor allem an den Filteranlagen, haben wir den Zielwert von 50 Prozent erstmals im Berichtsjahr erreicht.

Konzernweit ging der Wassereinsatz 2017 um rund fünf Prozent zurück. Dieser Rückgang resultiert vor allem aus einer geringeren Wasserverwendung am Standort Burghausen.

Durch die stark gestiegene produktionsbedingte Anlagenauslastung am Standort Burghausen stieg der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) um rund acht Prozent.

Der konzernweite Anstieg der Abfallmenge um rund sechs Prozent ist vor allem auf Abfälle aus gesteigerter Produktion in Burghausen und aus Bauaktivitäten an den Standorten Burghausen und Holla zurückzuführen.

Unsere indirekten CO2-Emissionen aus dem Zukauf von Energie (Scope 2) haben sich im Berichtsjahr auf 1.606 kt (2016: 1.588 kt) erhöht. Ursachen für den Anstieg sind erhöhte Produktionsmengen an den Standorten Burghausen, Charleston und Nünchritz. Die starke Abnahme der Umrechnungsfaktoren von Strom in CO2-Emissionen für die Stromerzeugung in Deutschland und in den USA (Daten gemäß „CO2-Emissions from Fuel Combustion, 2017 Edition“ der International Energy Agency) kompensieren diesen Anstieg deutlich. Durch Energieeffizienzmaßnahmen haben wir den gewichteten spezifischen Energieverbrauch und die damit verbundenen spezifischen CO2-Emissionen bei einem vergleichbaren Produktportfolio zusätzlich gesenkt.

Die konzernweite CO2-Bilanz ist ein wesentliches Instrument dafür, den Klimaschutz zu verbessern. Deshalb berechnen wir, nach der erstmaligen Erfassung der indirekten Treibhausgasemissionen aus dem Zukauf von Energie (Scope 2) im Jahr 2011, seit dem Jahr 2012 auch alle Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette entstehen, zum Beispiel durch Lieferanten oder bei der Entsorgung und dem Transport von Produkten.

Diese Emissionsdaten haben wir auch im Geschäftsjahr 2017 an das Carbon Disclosure Project (CDP) weitergegeben, an dem WACKER seit 2007 teilnimmt. Die Wacker Chemie AG hat in der jährlichen Nachhaltigkeitsbewertung des Carbon Disclosure Project (CDP) das Performance Profil B auf einer Skala von A bis D erreicht.

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Umweltkennzahlen 2016–2017 – WACKER Konzern

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

CO2-Emissionen werden in Anlehnung an das Greenhouse Gas Protocol des World Resources Institute und World Business Council for Sustainable Development „A Corporate Accounting and Reporting Standard“ (GHG Protocol ) erhoben. Scope 1: direkte CO2-Emissionen. Scope 2: indirekte Emissionen aus dem Energiezukauf (für zugekauften Strom, Dampf und Wärme umgerechnet in CO2). Die Umrechnung erfolgt auf Basis von Emissionsfaktoren der International Energy Agengy (Strom) und aus der GEMIS-Datenbank (Dampf & Wärme).

2

Die von dem verbundenen Unternehmen Alzwerke GmbH gelieferten Strommengen gehen – auf Grund der Nichteinspeisung ins öffentliche Stromnetz – klimaneutral in die indirekten CO2-Emissionen ein.

 

 

 

 

 

Luft

 

 

 

 

CO2-Emissionen1

 

 

 

 

direkte (kt)

 

1.239

 

1.277

indirekte (kt)2

 

1.606

 

1.588

NOX Stickoxide (t)

 

1.860

 

1.970

Flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC) (t)

 

880

 

890

Staub (t)

 

278

 

515

 

 

 

 

 

Wasser

 

 

 

 

Wassereinsatz (Tsd. m3)

 

197.430

 

207.930

CSB chemischer Sauerstoffbedarf (t)

 

1.310

 

1.210

AOX halogenierte organische Kohlenwasserstoffe (t)

 

2,6

 

3,1

 

 

 

 

 

Abfall

 

 

 

 

beseitigt (t)

 

41.400

 

38.640

verwertet (t)

 

120.420

 

114.080

gefährlich (t)

 

75.800

 

73.660

nicht gefährlich (t)

 

86.020

 

79.060

 

 

 

 

 

Anlagen-, Transport- und Produktsicherheit

Ein wichtiges Ziel für WACKER ist es, Anlagen und Prozesse so zu betreiben, dass Mensch und Umwelt nicht gefährdet werden. Wir haben deshalb ein konzernweites Sicherheitsmanagement, das Arbeitsschutz und Anlagensicherheit umfasst.

Anlagensicherheit

Um die Sicherheit unserer Anlagen zu gewährleisten, ermitteln wir zunächst systematisch Gefahren und bewerten sie. WACKER analysiert dabei, wie gut wir die im Prozess vorhandene Energie (z. B. Druck, Wärme) beherrschen, und welchen Einfluss mögliche Einzelfehler auf eine Ereigniskette bis hin zum Stör- oder Unfall haben können. Nach dieser umfassenden Analyse legen wir Schutzmaßnahmen fest, damit wir ungewünschte Ereignisse verhindern.

Der Schwerpunkt unseres Sicherheitsmanagements liegt auf der Prävention. Dennoch lassen sich sicherheitskritische Ereignisse nicht immer verhindern. Das hat sich beispielsweise im September 2017 an unserem US-Standort Charleston gezeigt. Dort kam es zu einer Wasserstoffexplosion, wodurch die Produktion in dem Werk seither ruht. Bei dem Vorfall wurden zwei Werkangehörige zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Sie wurden aber noch am gleichen Tag wieder entlassen.

Sicherheitsschulungen und -überprüfungen

WACKER legt besonderen Wert darauf, seine Sicherheitsexperten aus- und weiterzubilden. Regelmäßig schult das Unternehmen beispielsweise in Themen der Anlagensicherheit und des Explosionsschutzes. Im Jahr 2017 haben wir die chinesischen Standorte Nanjing, Shanghai und Zhangjiagang sowie den indischen Standort Kalkutta überprüft. Betriebe, die lange Zeit keine meldepflichtigen Unfälle verzeichnen, werden bei WACKER besonders gewürdigt.

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Sicherheits- und umweltrelevante Ereignisse – WACKER Konzern

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

Nach den Kriterien des europäischen Chemieverbands CEFIC

2

WACKER Process Safety Incident Rate (WPSIR)

 

 

 

 

 

Zahl sicherheits- / umweltrelevanter Ereignisse1 Konzern

 

22

 

44

Sicherheits- / umweltrelevante Ereignisse Konzern pro einer Mio. Arbeitsstunden2

 

1,0

 

2,1

 

 

 

 

 

Produktsicherheit

WACKER informiert über die sichere Verwendung seiner Produkte und arbeitet kontinuierlich daran, für Mensch und Umwelt schädliche Substanzen in Produkten zu vermeiden oder zu verringern. WACKER vertreibt seine Produkte nur in den Ländern, in denen das Unternehmen eine gültige Chemikalienregistrierung besitzt.

Zur Orientierung für unsere Produktentwickler pflegen wir eine Liste mit rund 550 Stoffen, die bei WACKER nicht mehr in Produkten enthalten sein sollen. Das sind nicht nur verbotene oder beschränkte Chemikalien (z. B. Stoffe der Anhänge XIV und XVII der Chemikalienverordnung REACH), sondern auch Stoffe, die von einzelnen Unternehmen nicht gewünscht werden. Wir vermeiden Stoffe, die von der Europäischen Chemikalienagentur in der Liste der „besonders bedenklichen Stoffe“ (SVHC, substances of very high concern) geführt sind.

Die Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) regelt seit 2007 das Registrieren, Bewerten, Zulassen und Beschränken von Chemikalien in der Europäischen Union (EU). Mit REACH werden umfassende Daten ermittelt. REACH stellt hohe Anforderungen an Hersteller, Importeure und Anwender von chemischen Produkten: Alle Stoffe, die sich auf dem europäischen Markt befinden, müssen ab einer Jahresmenge von einer Tonne registriert und bewertet werden. Der Prüfaufwand richtet sich hauptsächlich nach der hergestellten oder importierten Menge und den zu erwartenden Risiken. Besonders risikobehaftete Stoffe unterliegen einem behördlichen Zulassungsverfahren. Bis Ende 2017 reichte WACKER im Rahmen von REACH 220 Registrierungsdossiers bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) ein. Für einen Teil der Dossiers der ersten und zweiten Phase, die in den Jahren 2010 bzw. 2013 eingereicht wurden, stellt die ECHA im Rahmen ihrer Bewertungstätigkeit Nachforderungen. Diese haben wir auch im Jahr 2017 fristgerecht bearbeitet.

WACKER steht mit seinen Lieferanten auch zu bislang noch nicht unter REACH registrierten Stoffen in intensivem Kontakt. Mit systematischen Abfragen fordern wir von unseren Lieferanten verbindliche Aussagen zum Registrierstatus sowie zur weiteren Verfügbarkeit von Rohstoffen, insbesondere wegen des Ablaufs der letzten Registrierphase für Phase-in-Stoffe (>1 Tonne /Jahr) am 31. Mai 2018.

Der Welt-Chemieverband ICCA (International Council of Chemical Associations) hat die Global Product Strategy (GPS) entwickelt. Sie regelt, wie Eigenschaften von Chemikalien bewertet werden und wie über ihre sichere Verwendung zu informieren ist. In Europa werden die meisten GPS-Anforderungen über REACH und CLP, die Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, erfüllt. Für unsere unter REACH registrierten Stoffe haben wir bis Ende 2017 im ICCA-Chemikalienportal 75 Sicherheitsbeschreibungen veröffentlicht.

Sicherer Transport von Gefahrgut

WACKER achtet darauf, seine Produkte sicher zu lagern und zu transportieren. Das gilt besonders für Gefahrgut. Im Jahr 2017 wurden in unserem Auftrag über 11.000 LKW für Gefahrguttransporte im Warenausgang unserer Standorte und Lager in Deutschland überprüft (2016: über 9.500). Bei Mängeln weisen wir sie zurück. Seit Jahren ist die Mängelquote niedrig. Im Jahr 2017 lag sie bei Gefahrguttransporten im Warenausgang unseres größten Standorts Burghausen bei ca. 1,4 Prozent (2016: 1,3 Prozent). Die Gefahrgutspediteure werden regelmäßig von WACKER auditiert.

Auch beim Thema Transportsicherheit setzen wir auf gut ausgebildetes Personal. Im Berichtsjahr absolvierte unsere Belegschaft allein in Deutschland mehr als 1.400 Präsenztrainings zur sicheren Durchführung von Gefahrguttransporten sowie rund 800 Online-Schulungen zum Thema Ladungssicherung.

Regelmäßig tauschen wir uns mit unseren Logistikdienstleistern zu Themen der Transportsicherheit aus, beispielsweise während des jährlichen Lieferantentags. Bei Mängeln vereinbaren wir Verbesserungsmaßnahmen und überprüfen ihre Umsetzung. WACKER nutzt interne Bewertungskriterien und international anerkannte Systeme, um Logistikdienstleister auszuwählen und ihre Leistungen zu beurteilen. Über Vorgaben stellt WACKER sicher, dass auch die Unterauftragnehmer unseren hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Für Produkte mit hohem Gefahrenpotenzial setzen wir Verpackungen und Tanks nach den höchsten Qualitätsstandards ein.

Im Berichtsjahr verzeichneten wir insgesamt acht Transportvorkommnisse. Dazu zählen wir Unfälle und Ereignisse, die sich bei der Distribution unserer Zwischenprodukte und Produkte ereignen, sofern der Transport von uns beauftragt wird. Mitgerechnet sind auch Zwischenfälle ohne Gefahrgut und solche, die keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Diese Ereignisse fließen ebenfalls in die Spediteursbewertung ein.

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Transportunfälle

 

 

 

 

 

Zahl der Unfälle

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Straße

 

6

 

2

Schiene

 

2

 

4

See

 

 

Binnenschiff

 

 

1

Flugzeug

 

 

 

 

 

 

 

Arbeitnehmerbelange

Die Menschen bei WACKER sind der Schlüssel zu unserem Erfolg. Engagierte und kompetente Mitarbeiter halten WACKER innovations- und wettbewerbsfähig.

Entsprechend dem UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 8 – Decent Work and Economic Growth – sorgt WACKER deshalb dafür, dass seine Mitarbeiter ihre persönlichen Potenziale entfalten, Verantwortung übernehmen und ihre Ideen einbringen können. Das fördern wir, indem wir unsere Mitarbeiter qualifizieren und weiterbilden. Wir wollen dafür sichere Arbeitsplätze, hohe Sozialleistungen und ein Arbeitsumfeld bieten, in dem Beruf und Privatleben vereinbar sind. Es ist uns wichtig, allen Mitarbeitern die gleichen Chancen einzuräumen. Unser Ziel ist es zudem, schwerbehinderte oder gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeiter dauerhaft beruflich zu integrieren. Die betriebliche Ausbildung ist seit jeher ein Schwerpunkt der Personalentwicklung von WACKER. Wir bieten unseren Mitarbeitern eine attraktive Entlohnung und Aufstiegsmöglichkeiten und beteiligen sie am Unternehmenserfolg.

In unserem Code of Conduct bekennen wir uns ausdrücklich zu den zehn Prinzipien des Global Compact. Das schließt die Prinzipien mit ein, die sich auf Arbeitsnormen beziehen: Prinzipien Nr. 3 „Wahrung der Vereinigungsfreiheit“, Nr. 4 „Abschaffung aller Formen von Zwangsarbeit“, Nr. 5 „Abschaffung von Kinderarbeit“ und Nr. 6 „Vermeidung von Diskriminierung“. Wir verpflichten uns auch gegenüber unseren Kunden zur Wahrung dieser Arbeitsnormen.

Nachgewiesenes Fehlverhalten bei Personalbelangen ahnden wir entsprechend der Schwere des Vorfalls. Nennenswerte Vorfälle gab es im Berichtsjahr nicht.

Aus- und Weiterbildung auf hohem Niveau

Bei der Personalentwicklung setzt WACKER auch auf die betriebliche Ausbildung. Im Geschäftsjahr 2017 starteten 188 junge Menschen ihre Ausbildung bei WACKER oder im Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW). In Summe hat das Unternehmen mit 601 Auszubildenden etwas mehr Lehrlinge beschäftigt als im Vorjahr (2016: 596). Die Ausbildungsquote (Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Konzernbelegschaft in Deutschland) liegt auf Grund der Entkonsolidierung der Siltronic AG mit 5,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (2016: 4,7 Prozent). Fast alle der geeigneten Auszubildenden -144 Absolventen – hat WACKER im Jahr 2017 übernommen, davon 110 unbefristet und 34 befristet. Das Berufsbildungswerk Burghausen bildet auch für 20 Partnerunternehmen außerhalb des WACKER-Konzerns aus.

Insgesamt hat WACKER im Jahr 2017 7,9 Mio. € in Personalentwicklung und Weiterbildung investiert (2016: 7,2 Mio. €).

Arbeitsschutz

Für WACKER haben Arbeitsschutz und Anlagensicherheit eine herausragende Bedeutung. Aus diesem Grund legen wir gemeinsam mit Oberen Führungskräften und leitenden Angestellten in Deutschland Sicherheitsziele in den jährlichen Zielvereinbarungen fest.

Unsere Prozesse und Standards zum Arbeitsschutz sind an der internationalen Norm OHSAS 18001 ausgerichtet. Zum systematischen Arbeitsschutz gehört, dass die Gefährdungen regelmäßig beurteilt und die Arbeitsbereiche überwacht werden.

Alle Mitarbeiter werden für ihren individuellen Arbeitsplatz in Sicherheitsthemen unterwiesen. So bietet WACKER Deutschland insgesamt 42 Online-Schulungen zu Themen der Arbeitssicherheit an. Die vermittelten Kenntnisse reichen von allgemeinen Sicherheitsunterweisungen für Büro- oder Labormitarbeiter bis zum sicheren Verhalten in explosionsgefährdeten Bereichen oder der Einstufung von Gefahrstoffen.

Im Jahr 2017 haben wir Mindeststandards zu Gesundheit und Sicherheit für Technical Center festgelegt. Sie waren aufgefordert, sich im ersten Schritt selbst zu überprüfen und erkannte Schwachstellen zu beseitigen. Die neuen Standards werden auch als Grundlage für künftige Audits an Technical Centern verwendet.

Die Entwicklung der Arbeitsunfälle zählt zu den wichtigsten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Beim Arbeitsschutz haben wir uns vorgenommen, dass die Zahl der Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden konzernweit im Jahr 2020 nicht mehr als 1,7 betragen soll. Bei den meldepflichtigen Arbeitsunfällen (Unfälle mit mehr als drei Ausfalltagen) weist WACKER, verglichen mit dem Durchschnitt der deutschen Chemieindustrie, deutlich bessere Zahlen aus: Im Jahr 2017 betrug die Quote hier 1,4 pro eine Mio. Arbeitsstunden, während die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie im Jahr 2016 in Chemiebetrieben 9,4 meldepflichtige Unfälle auf eine Mio. Arbeitsstunden registrierte. In der Berichtsperiode verzeichnete WACKER in seiner Belegschaft wieder keinen Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang.

Die wenigsten Unfälle bei WACKER sind chemietypisch. Häufigste Ursachen sind Unachtsamkeit bei manuellen Tätigkeiten, Stolpern, Rutschen oder Stürze. Wir geben uns mit der Unfallhäufigkeit nicht zufrieden und erhöhen unsere Anstrengungen im Arbeitsschutz. Im Jahr 2017 haben wir an den deutschen Produktionsstandorten ein Sicherheitsprogramm eingeführt, um Unfälle bei der Eigenbewegung zu reduzieren. Weiterhin setzen wir unser Sicherheitsprogramm WACKER Safety Plus (WSP) um: Es nutzt erfolgreiche Sicherheitselemente von Standorten mit besonders niedrigen Unfallzahlen. Dazu zählen Sicherheitsrundgänge, Gespräche mit der Betriebsmannschaft und Notfallübungen. WACKER Safety Plus zielt darauf ab, unsichere Handlungen zu erkennen und zu vermeiden.

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Arbeitsunfälle Stammpersonal und Zeitarbeiter – WACKER Konzern

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

Unfälle ab einem Ausfalltag

2

Unfälle mit mehr als drei Ausfalltagen

 

 

 

 

 

Unfallhäufigkeit Konzern: Arbeitsunfälle1 pro einer Mio. Arbeitsstunden

 

2,8

 

3,0

Europa

 

3,3

 

3,8

Amerika

 

2,2

 

0,7

Asien

 

0,4

 

0,8

Unfallhäufigkeit Konzern: Meldepflichtige Arbeitsunfälle2 pro einer Mio. Arbeitsstunden

 

1,4

 

1,6

Tödliche Arbeitsunfälle

 

 

 

 

 

 

 

Vielfalt und Chancengleichheit (Diversity)

Gleichbehandlung: Die Verschiedenheit der Menschen sehen wir als Bereicherung. Ungleichbehandlung oder Herabsetzung auf Grund von Geschlecht, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, sexueller Ausrichtung oder Alter lehnen wir ab. Diese Prinzipien gelten unternehmensweit und sind als Teil unserer Unternehmenskultur in unserem Code of Teamwork & Leadership verankert. Mögliche Diskriminierungen können Mitarbeiter – auch anonym – bei ihren Vorgesetzten melden, ebenso bei den Compliance-Beauftragten, dem Betriebsrat oder den Verantwortlichen der Personalabteilung. Die Beschwerde wird inhaltlich überprüft, der Beschwerdeführer über das Ergebnis informiert. Mögliche Diskriminierungsfälle werden in den monatlichen Compliance-Bericht an den Vorstand aufgenommen. Sie sind außerdem Gegenstand der regelmäßigen Berichte an den Aufsichtsrat. Alle Mitarbeiter der deutschen Standorte sind verpflichtet, sich durch eine E-Learning-Schulung mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vertraut zu machen.

Förderung von Vielfalt: WACKER startete im Jahr 2015 eine konzernweite Initiative, um Vielfalt in der Belegschaft zu fördern. Das Unternehmen trat der bundesweiten Initiative „Charta der Vielfalt“ bei. Seitdem setzt WACKER jährlich Schwerpunktthemen, die den Mitarbeitern die Chancen und Herausforderungen einer vielfältigen Belegschaft bewusstmachen sollen. Im Jahr 2017 lag der Schwerpunkt auf den Themen Generationenmix und Veränderungen. Künftig werden unterschiedliche Generationen etwa zehn Jahre länger zusammenarbeiten als heute, die Belegschaft wird dadurch heterogener.

Neben dem Thema Generationen beschäftigt sich das Diversity Management bei WACKER noch verstärkt mit den Themen Geschlecht und kultureller Hintergrund. Menschen aus 65 verschiedenen Nationen arbeiten für WACKER. Zum Jahresende 2017 waren 38 der konzernweit 166 Oberen Führungskräfte nicht deutscher Nationalität – dies entspricht einem Anteil von 22,9 Prozent. Insgesamt waren im OFK-Kreis 15 (2016: 15) Nationalitäten vertreten.

WACKER hat im Jahr 2017 die von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) initiierte „Charta der Gleichstellung“ unterzeichnet. Mit dieser Initiative dokumentieren die Unterzeichnenden, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich die Gleichstellung vorantreiben. Zu den Handlungsfeldern, auf denen WACKER sich bereits mit konkreten Maßnahmen engagiert, gehören lebensphasenorientierte Arbeitszeiten, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und Netzwerke für Frauen.

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Vielfalt und Chancengleichheit

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

OFK-Zahlen ohne ruhende Arbeitsverhältnisse und ohne Vorstand Wacker Chemie AG

 

 

 

 

 

Beschäftigte Konzern

 

13.811

 

13.448

Davon weibliche Mitarbeiter

 

3.154

 

3.047

Anteil weibliche Mitarbeiter Konzern (%)

 

22,8

 

22,7

 

 

 

 

 

Beschäftigte Deutschland

 

9.984

 

9.775

Davon ausländische Mitarbeiter

 

1.046

 

1.034

Anteil ausländische Mitarbeiter Deutschland (%)

 

10,5

 

10,6

 

 

 

 

 

Zahl Mitarbeiter mittleres Management Konzern (Führungskreis 3)

 

3.043

 

2.927

Davon weibliche Mitarbeiter

 

690

 

650

Anteil weibliche Mitarbeiter mittleres Management Konzern (%)

 

22,7

 

22,2

 

 

 

 

 

Obere Führungskräfte Konzern1

 

166

 

165

Davon weibliche Obere Führungskräfte

 

21

 

19

Anteil weibliche Obere Führungskräfte Konzern (%)

 

12,7

 

11,5

 

 

 

 

 

Anteil Frauen an Führungspositionen

Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in mittleren und oberen Führungspositionen mittel- bis langfristig signifikant zu erhöhen. Das Talent Management bei WACKER hilft dabei, das Potenzial der bei WACKER beschäftigten weiblichen Mitarbeiter systematisch zu erkennen und zu fördern. Der Corporate Governance Bericht enthält zusätzliche Informationen zum Frauenanteil und insbesondere dazu, wie bei WACKER das seit dem 01. Mai 2015 geltende Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen umgesetzt wird.

Neues variables Vergütungssystem

WACKER hat im Berichtsjahr mit den Arbeitnehmervertretern ein neues variables Vergütungssystem für tariflich wie außertariflich beschäftigte Mitarbeiter in Deutschland ausgehandelt. Das neugestaltete System löst ab dem Jahr 2018 die bisherigen variablen Vergütungsbestandteile ab und ersetzt diese durch eine einheitliche, marktgerechte und transparente Methodik. Sie ist vergleichbar mit der Vorgehensweise zur Berechnung der variablen Vergütung der Oberen Führungskräfte.

Einführung Familienzeit

Seit dem Jahr 2017 bietet WACKER eine weitere Möglichkeit an, Mitarbeiter bei der Betreuung ihrer Kinder bis zum achten Geburtstag zu unterstützen. Dafür hat das Unternehmen die WACKER-Familienzeit ins Leben gerufen. Je nach Arbeitszeitmodell erhalten Mitarbeiter bis zu einer Woche bezahlte Freistellung pro Kalenderjahr. Die WACKER-Familienzeit entspricht den Verwendungsmöglichkeiten des tariflich vorgesehenen Demografiefonds, der unter anderem lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle fördert.

Fluktuation

Mit guten Sozialleistungen, einer wettbewerbsfähigen Vergütung und motivierenden Aufgaben ist WACKER ein attraktiver Arbeitgeber. Die langjährige Bindung unserer Belegschaft an das Unternehmen bestätigt dies. Die Mitarbeiter in Deutschland (Stammpersonal) gehören im Durchschnitt seit 18,3 Jahren zu unserem Unternehmen (2016: 18,3 Jahre). Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit der Oberen Führungskräfte beträgt 20,5 Jahre.

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Fluktuationsrate

 

 

 

 

 

%

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

 

0,5

 

0,8

Ausland

 

8,2

 

7,0

Konzern

 

2,6

 

2,4

 

 

 

 

 

Mitarbeitervertretung

Unsere Belegschaft ist vor allem in Deutschland seit jeher in bedeutendem Umfang gewerkschaftlich organisiert.

Alle Standorte des WACKER-Konzerns in Deutschland haben eine Mitarbeitervertretung.

Auch auf internationaler Ebene können sich WACKER-Mitarbeiter gewerkschaftlich organisieren. An ausländischen Standorten, in denen keine betrieblichen Vertretungen vorgegeben oder etabliert sind, übernehmen Mitarbeiter der Personalabteilung die Funktion als Ansprechpartner für Mitarbeiterbelange.

Gesellschaftliche Verantwortung

WACKER versteht sich als Teil der Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten, und damit als Corporate Citizen – als unternehmerischer Bürger. Wir übernehmen deshalb gesellschaftliche Verantwortung, vor allem im regionalen Umfeld unserer Standorte.

Sozialbelange

Nachbarn: Corporate Citizenship beginnt mit einem guten Verhältnis zu den Kommunen und zu den Nachbarn. Wir sprechen offen über das, was hinter den Werktoren geschieht. Unsere Standorte gehen weltweit auf Fragen der Öffentlichkeit ein. Anwohner, die sich mit Anliegen an uns wenden, erhalten eine schnelle und verständliche Antwort. Dafür stehen Bürgertelefone und zentrale Ansprechpartner bereit.

Mit Umweltberichten und anderen Broschüren informieren wir über unsere Standorte. Wir laden zu Tagen der offenen Tür ein sowie zu anderen Veranstaltungen. Dazu zählen das WACKER WISSENSFORUM und die Umweltinformationstage am Standort Burghausen oder die jährlichen Nachbarschaftsgespräche im Werk Nünchritz.

An vielen Standorten bieten wir der umliegenden Bevölkerung auch unentgeltliche Dienstleistungen, so zum Beispiel Augen- und Gesundheitsuntersuchungen in Indien oder der Household Hazardous Waste Day, an dem die Nachbarschaft unseres Standorts in Adrian (USA) Gelegenheit hat, ihre im Haushalt verwendeten Chemieprodukte, die nicht über den Hausmüll entsorgt werden können, bei uns abzugeben.

Schulen und Universitäten: WACKER möchte Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik begeistern. Denn als Chemieunternehmen brauchen wir auch in Zukunft hervorragende Wissenschaftler. Dieses Ziel verfolgen wir auf verschiedenen Wegen.

WACKER unterstützt fortschrittliche Unterrichtsmethoden und ein modernes Schulmanagement. Wir zählen zu den Gründungsmitgliedern der Stiftung Bildungspakt Bayern, der 143 Unternehmen und der Freistaat Bayern angehören. Aufgabe ist es, das Bildungssystem in Bayern zu modernisieren.

WACKER legt großen Wert darauf, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und engen Kontakt zu den Hochschulen zu halten. Unsere Forscher werden von Universitäten häufig zu Vorträgen und Gastvorlesungen eingeladen. Hochschulgruppen besuchen unsere Standorte, um einen Einblick in die Arbeit eines Industrieunternehmens zu erhalten. Studenten können bei WACKER Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen anfertigen oder als Praktikanten und Werkstudenten tätig sein.

Unser Nachhaltigkeitsbericht 2015 /2016 informiert ausführlich über unsere vielfältigen Kooperationen mit Schulen und Universitäten.

Achtung der Menschenrechte

Die Achtung der Menschenrechte und die Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir bekennen uns ausdrücklich zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact und damit auch zur Unterstützung der Menschenrechte und zum Ausschluss von Menschenrechtsverletzungen. Wir verurteilen jegliche Form von Zwangs- oder Pflichtarbeit sowie Sklavenhaltung. Dabei orientieren wir uns an den OECD-Leitsätzen für Multinationale Unternehmen, den ILO-Kernarbeitsnormen und den UN-Leitprinzprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Neben den Arbeitsbedingungen im Unternehmen steht dabei auch die Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette im Fokus. Von unseren Lieferanten erwarten wir, dass sie die Grundsätze des Global Compact und der Initiative Responsible Care® einhalten. Dies ist Bestandteil unserer Allgemeinen Einkaufsbedingungen. Die Einhaltung prüfen wir über Assessments und Audits im Rahmen der Initiative Together for Sustainability.

Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Dasselbe Selbstverständnis gilt für den Umgang mit Korruption und Bestechung: In unserem Geschäftsmodell haben Korruption und Bestechung keinen Platz. Entsprechende Grundsätze sind in unserem Code of Conduct enthalten. Alle WACKER-Mitarbeiter sind verpflichtet, diese einzuhalten. Compliance-Schulungen sensibilisieren die Mitarbeiter für die einschlägigen Risiken und vermitteln Verhaltensregeln, die im Tagesgeschäft zu beachten sind.

Gemäß dem Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International ist WACKER überwiegend in Ländern geschäftlich aktiv, die ein geringes oder sehr geringes Korruptionsrisiko haben.

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Korruptions- und Bestechungsvorfälle

 

 

 

 

 

 

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

1

Nur WACKER Deutschland

2

Höhe wesentlicher Bußgelder: ab 10.000 €

 

 

 

 

 

Prävention

 

 

 

 

Anzahl der auf Korruptions- und Bestechungsrisiken untersuchten Organisationseinheiten

 

26

 

26

Anteil der auf Korruptions- und Bestechungsrisiken untersuchten Rechtseinheiten (%)

 

17

 

19

 

 

 

 

 

Korruptions- und Bestechungsvorfälle

 

 

 

 

untersucht

 

4

 

2

abgeschlossen

 

4

 

1

 

 

 

 

 

Als Reaktion auf Korruptions- und Bestechungsvorfälle ergriffene Maßnahmen1

 

 

 

 

Abmahnungen

 

 

Beendigung des Arbeitsverhältnisses

 

1

 

1

Zahl der Klagen

 

 

1

Höhe wesentlicher Bußgelder2 und Zahl nicht monetärer Strafen

 

 

 

 

 

 

 

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement

Unser Unternehmen mit Produktionsstätten in Europa, Amerika und Asien bezieht Waren und Dienstleistungen aus einer Vielzahl von Ländern. Als Mitglied der Initiativen Global Compact der Vereinten Nationen und Responsible Care® der chemischen Industrie ist es uns wichtig, zu überprüfen, ob auch unsere Lieferanten die allgemein anerkannten Nachhaltigkeitsgrundsätze einhalten. Mögliche kritische Themen sind: Arbeitsbedingungen, ethische Standards, Sicherheitsstandards (vor allem beim Umgang mit Gefahrstoffen) sowie der Umgang mit lokalen Ressourcen (z. B. Wassereinsatz oder Energieverbrauch).

Aus diesem Grund ist WACKER im Januar 2015 der Initiative Together for Sustainability (TfS) beigetreten. Diese Einkaufsinitiative der chemischen Industrie hat ein Verfahren zur Überprüfung der Nachhaltigkeitsleitung von Lieferanten entwickelt. Da die Prüfungsergebnisse standardisiert und allen TfS-Mitgliedern zugänglich sind, ist das Programm auch für die Lieferanten attraktiv.

Die TfS-Audit- und -Assessment-Ergebnisse sind ein fester Bestandteil unserer Lieferantenbewertung. Insbesondere bei nicht zufriedenstellenden Ergebnissen treten wir mit dem Lieferanten in die Diskussion mit dem Ziel, Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Der Fortschritt wird durch Re-Assessments oder wiederholte Audits verfolgt. Unverändert schlechte Ergebnisse und fehlende Kooperationsbereitschaft haben Auswirkungen, bis hin zur Beendigung der Geschäftsbeziehung.

Im Rohstoff- und Energieeinkauf streben wir an, dass die Nachhaltigkeitsleistung aller als Key Supplier eingestuften Lieferanten über TfS bewertet sein soll. Auf diesem Weg sind wir seit dem TfS-Beitritt gut vorangekommen. Die über TfS bewerteten Lieferanten decken bereits rund 80 Prozent des Rohstoff- und Energieeinkaufsvolumens ab. Die Erreichung der TfS-Ziele wird im monatlichen Management-Bericht verfolgt.

Darüber hinaus erwarten wir, dass unsere Lieferanten ein Managementsystem verwenden, das den Ansprüchen der Norm ISO 9001 (Qualität) oder vergleichbaren Anforderungen, wie etwa GMP (Good Manufacturing Practice), genügt. Bei industriellen Lieferanten erwarten wir zudem eine Zertifizierung nach ISO 14001 (Umweltschutz).

Risiko- und Compliance-Management

Unternehmensrisiken steuern

Das Risiko- und Compliance-Management bei WACKER ist im Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts detailliert dargestellt. Das Gleiche gilt für die zentralen Risikofelder der Geschäftstätigkeit von WACKER sowie deren Handhabung.

Insgesamt sehen wir keine schwerwiegenden Risiken, die aus Umweltbelangen, Personalbelangen, Sozialbelangen, Menschenrechten, Korruption und Bestechung resultieren. Wir sehen auch keine schwerwiegenden Risiken, die vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit aus den Geschäftsbeziehungen oder aus unseren Produkten resultieren.

Silicone
Sammelbegriff für Verbindungen von organischen Molekülen mit Silicium. Nach ihren Anwendungsgebieten lassen sich Silicone in Öle, Harze und Kautschuke einteilen. Silicone zeichnen sich durch eine Vielzahl herausragender Stoffeigenschaften aus. Typische Einsatzgebiete sind: Bau, Elektrik und Elektronik, Transport und Verkehr, Textilausrüstung und Papierbeschichtung.
Emission
Von einer Anlage in die Umwelt ausgehende Stoffausträge, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen.
Primärenergie
Als Primärenergie bezeichnet man die Energie, die mit den natürlich vorkommenden Energiequellen zur Verfügung steht, z. B. in Form von Kohle, Gas oder Wind. Im Gegensatz dazu wird Sekundärenergie erst durch einen (mit Verlusten behafteten) Umwandlungsprozess aus Primärenergie gewonnen (z. B. Strom, Wärme oder Wasserstoff).
Kraft-Wärme-Kopplung
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erzeugen gleichzeitig Strom und Nutzwärme. Durch diese Kopplung kann die eingesetzte Energie (z. B. Heizöl, Erdgas) viel effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen Erzeugung in getrennten Anlagen. Dank der Einsparung von Primärenergie emittieren Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wesentlich weniger Kohlendioxid als herkömmliche Kraftwerke.
Emission
Von einer Anlage in die Umwelt ausgehende Stoffausträge, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme oder Strahlen.