Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018

Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Energie- und Rohstoffkosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2018 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,25 (2017: 1,10). Wir gehen davon aus, dass die Durchschnittspreise für unsere wichtigsten Rohstoffe deutlich steigen werden. Die Preise für Erdgas und Strom werden ebenfalls leicht über dem Vorjahresniveau erwartet. Die Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist im Jahr 2018 weitgehend gesichert. Die Märkte für die von uns benötigten Rohstoffe sind so liquide, dass es zu keinen Lieferengpässen kommen sollte.

Ausblick für das Jahr 2018

 

 

 

Ist 2017

 

Ausblick 2018

 

 

 

 

 

Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

EBITDA-Marge (%)

 

20,6

 

leicht über Vorjahr

EBITDA (Mio. €)

 

1.014,1

 

mittlerer einstelliger Prozentsatz höher

ROCE (%)

 

7,5

 

deutlich über Vorjahr

 

 

 

 

 

Netto-Cashflow (Mio. €)

 

358,1

 

deutlich positiv, deutlich unter Vorjahr

 

 

 

 

 

Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

Umsatz (Mio. €)

 

4.924,2

 

niedriger einstelliger Prozentsatz höher

Investitionen (Mio. €)

 

326,8

 

rund 470

Nettofinanzschulden (Mio. €)

 

454,4

 

auf dem Niveau des Vorjahres

 

 

 

 

 

Abschreibungen (Mio. €)

 

590,4

 

rund 550

Steuerungskennzahlen und Wertmanagement

Die wichtigen finanziellen Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Konzernumsatz 2018 mit Mengenwachstum

WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2018 steigende Absatzmengen und teilweise höhere Preise in den Chemiebereichen. Im Polysiliciumgeschäft werden die Absatzmengen auf dem und die Durchschnittspreise unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Konzernumsatz soll insgesamt um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen. Das Umsatzwachstum wird begrenzt durch die Neuregelung der Richtlinie 15 „Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden“. Die Änderungen führen dazu, dass einige Lieferverträge mit Unternehmen nicht mehr als Umsatzerlöse ausgewiesen werden dürfen. Das schmälert die Umsatzentwicklung um einen Betrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der im Vergleich zum Vorjahr gegenüber dem Dollar stärkere Euro wirkt sich ebenfalls dämpfend auf den Umsatzanstieg aus.

Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheiten positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen.

Im Jahr 2019 soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr weiter wachsen – vorausgesetzt, dass die weltweite Konjunktur wie von den Wirtschaftsforschungsinstituten prognostiziert auf Wachstumskurs bleibt und es nicht zu unvorhersehbaren Einbrüchen in den für WACKER wesentlichen Absatzregionen und -branchen kommt.

Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene

So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht.

Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDA: Die -Marge wird leicht über dem Vorjahr (2017: 20,6 Prozent) erwartet. Das EBITDA wird um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Das weitere Mengenwachstum, insgesamt höhere Absatzpreise und die operative Leistung sowie ein weiter verbessertes Beteiligungsergebnis wirken sich positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Steigende Rohstoffpreise und Währungseffekte laufen dagegen. Der Konzernjahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten soll bei einer Steuerquote von rund 25 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen.

ROCE: Der wird im Vergleich zum Vorjahr (2017: 7,5 Prozent) auf Grund der rückläufigen Kapitalintensität deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen.

Netto-Cashflow: Für das Jahr 2018 erwarten wir einen deutlich positiven Netto-, der auf Grund höherer Ausgaben für Investitionen deutlich unter dem Vorjahr liegen wird.

Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene

Investitionen: Im Jahr 2018 werden sich die Investitionen auf rund 470 Mio. € belaufen und damit gegenüber dem Vorjahr deutlich steigen. Sie liegen aber nach wie vor unter den Abschreibungen. Die Abschreibungen werden im Jahr 2018 mit rund 550 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Investitionen fließen unter anderem in den Neubau einer Anlage für am US-Standort in Charleston und den Bau einer neuen Anlage für Siliciummetall in Holla, Norwegen.

Nettofinanzschulden: Die Nettofinanzschulden werden auf dem Niveau des Vorjahres liegen (2017: 454,4 Mio. €).

Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche

Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2018 einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Hier wirkt sich die Neuregelung der Richtlinie IFRS 15 aus. Das Umsatzwachstum wird getragen von steigenden Mengen und höheren Preisen in allen Geschäftseinheiten. Gegenläufig wirken sich Wechselkurseffekte aus. Wir gehen in allen Regionen von steigenden Umsätzen aus. Weiterhin wollen wir bei hoher Auslastung unserer Anlagen den Anteil von Spezialprodukten am Absatz erhöhen. Das EBITDA soll bei teilweise höheren Rohstoffpreisen um einen mittleren einstelligen Prozentsatz gegenüber dem Vorjahr steigen.

Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr aus. Das Dispersions- wie auch das Dispersionspulvergeschäft tragen zu diesem Wachstum bei. Das soll bei weiter steigenden Rohstoffpreisen und einer planmäßigen Produktionsabstellung im 2. Quartal auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

Einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentsatz erwarten wir im Jahr 2018 im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS. Das Wachstum kommt vor allem aus dem Bereich Lebensmittel / Nahrungsergänzung. Integrationskosten für den neuen Standort in Spanien werden die EBITDA-Entwicklung im Jahr 2018 beeinflussen. Das EBITDA wird deutlich unter dem Vorjahr liegen.

Im Polysiliciumgeschäft gehen wir im Jahr 2018 auf Grund des gegenwärtigen Stillstands unserer Produktionsanlagen in Charleston von unveränderten Absatzmengen bei niedrigeren Durchschnittspreisen für aus. Wir erwarten deshalb einen Umsatz, der im hohen einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr liegt. Das EBITDA wird durch weiter erfolgreiche Kostenreduktionen und der Berücksichtigung von Versicherungsleistungen leicht über Vorjahr sein.

Künftige Dividende

Ziel ist es, rund die Hälfte des Konzern-Jahresüberschusses an die Anteilseigner auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.

Finanzierung

Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Wir setzen auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von rund 900 Mio. €.

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung

Die wirtschaftspolitischen Risiken für das Jahr 2018 haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Die Weltwirtschaft befindet sich zurzeit in einer robusten Verfassung sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern. In Europa könnte die Wachstumsdynamik der Unternehmen durch den stärkeren Eurokurs jedoch gebremst werden. WACKER geht jedoch davon aus, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2018 ihren Wachstumskurs fortsetzen wird.

Für unser Geschäft erwarten wir im Jahr 2018 weiter steigende Rohstoffpreise und Gegenwind durch den stärkeren Eurokurs gegenüber dem US-Dollar. Auf Grund dieser Rahmenbedingungen soll der Konzernumsatz insgesamt um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen. Wir rechnen damit, dass die Chemiebereiche im Umsatz zulegen werden. Der Umsatz von WACKER POLYSILICON wird im hohen einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr erwartet. Hier wirkt sich der Stillstand in unserem US-Produktionsstandort Charleston aus.

Das EBITDA soll weiterwachsen und um einen mittleren einstelligen Prozentsatz über dem Vorjahr liegen. Die EBITDA-Marge erwarten wir leicht über dem Vorjahr. Beim Konzernjahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg.

Die Investitionen werden mit rund 470 Mio. € deutlich höher sein als im Vorjahr, vor allem um das Wachstum im Geschäftsbereich WACKER SILICONES begleiten zu können. Die Abschreibungen liegen mit rund 550 Mio. € deutlich unter Vorjahr. Wir erwarten einen deutlich positiven Netto-Cashflow, der auf Grund der höheren Investitionen aber deutlich unter dem Vorjahr sein wird. Die Nettofinanzschulden bleiben auf dem Niveau des Vorjahres.

Wir verfügen über hervorragende Produkte, die von Kunden aus aller Welt nachgefragt werden. Zusammen mit unserer hohen Präsenz in den wichtigsten Absatzmärkten und unserer Innovationskraft sind wir zuversichtlich, unsere Marktpositionen zu festigen und auszubauen.

Wir sehen gute Chancen, im Jahr 2018 erneut im Umsatz zu wachsen und das EBITDA trotz steigender Rohstoffpreise und Effekten aus der Wechselkursentwicklung weiter zu steigern. Die höheren Investitionen dienen dazu, die Wachstumschancen in unseren Chemiebereichen aktiv wahrzunehmen.

Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.

IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Kapitalrendite (ROCE)
Return on Capital Employed: Rentabilitätsgröße in Bezug auf das gebundene Kapital. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf die langfristigen betriebsnotwendigen Vermögenswerte sowie auf das Working Capital beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
Cashflow
Der Cashflow ist die wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss bzw. -abfluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. Der Netto-Cashflow ist die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus laufender Investitionstätigkeit ohne Wertpapiere, inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing.
Kieselsäure, pyrogene
Weißes, synthetisches, nichtkristallines Silicumdioxid (SiO2) in Pulverform, hergestellt durch Flammenhydrolyse von Siliciumverbindungen. Vielfältige Nutzung als Additiv in Siliconkautschuk, Dichtmassen, Farben und Lacken, Pharmazie und Kosmetik.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.