Die WACKER-Aktie 2017

Die Kursentwicklung der WACKER-Aktie ist im Jahr 2017 durch verschiedene Faktoren beeinflusst worden. Die Dekonsolidierung der Siltronic AG mit der Abgabe der Mehrheitsanteile im März 2017 und die anschließende Neubewertung der Beteiligung wirkte sich ebenso auf den Kurs aus wie auch die positiven Nachrichten aus der Solar- und Halbleiterindustrie im Jahresverlauf. Das anhaltend gute Geschäft der Chemiebereiche von WACKER, insbesondere im Geschäftsbereich WACKER SILICONES, führte zu deutlichen Kurssteigerungen.

Im 1. Quartal 2017 entwickelten sich die weltweiten Aktienmärkte solide. Trotz der anhaltenden geopolitischen Krisen und der gestiegenen politischen Unsicherheit in Europa und den USA legten die wichtigsten Aktienindizes von Januar bis März spürbar zu. Auftrieb gab den Finanzmärkten hierzulande die nach wie vor lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. In den USA wiederum profitierten die Kurse von Hoffnungen auf ein milliardenschweres staatliches Investitionsprogramm für die Infrastruktur und Steuersenkungen für die Unternehmen. Um einer möglichen Überhitzung der amerikanischen Wirtschaft gegenzusteuern, hob die US-Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins Mitte März um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent bis 1,0 Prozent an.

In den Monaten Januar bis März gewannen sowohl der DAX als auch der MDAX mehr als sieben Prozent. Die WACKER-Aktie startete mit einer Notierung von 98,85€ in das 1. Quartal 2017 und verzeichnete zunächst deutliche Kursgewinne. Auftrieb erhielt das Papier dabei von positiven Analystenkommentaren. Nach einem Höchststand von 114,30€ am 26. Januar geriet die Notierung dann aber unter Druck. Hier spielten unter anderem Sorgen der Marktteilnehmer über die Auswirkungen steigender Rohstoffpreise und rückläufiger Marktpreise für Solarsilicium eine Rolle. Der Kurs gab daraufhin nach und erreichte am 31. März mit 96,55€ seinen Tiefststand im Berichtsquartal. Das waren zwei Prozent weniger als zum Jahresanfang und entsprach einer Marktkapitalisierung von 4,80 Mrd. €.

Im 2. Quartal 2017 entwickelten sich die weltweiten Aktienmärkte insgesamt zwar weiter positiv, aber vergleichsweise volatil. Politische Ereignisse wie der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Frankreich stärkten die Zuversicht der Marktteilnehmer. Dagegen sorgten die Anhebung der Leitzinsen in den USA Mitte Juni, Maßnahmen der US-Administration zum Aufbau von Handelshemmnissen und Spekulationen über ein baldiges Ende der lockeren Geldpolitik in der Eurozone für Unsicherheit bei den Anlegern. Infolgedessen büßten die wichtigsten Aktienindizes gegen Ende des Berichtsquartals einen erheblichen Teil ihrer bis dahin erzielten Gewinne wieder ein.

Während der MDAX in den Monaten April bis Juni insgesamt gut zwei Prozent zulegen konnte, schloss der DAX nur geringfügig über seiner Notierung von Ende März. Die WACKER-Aktie startete mit einem Kurs von 96,55€ in das 2. Quartal 2017. Mit zeitweisen Rücksetzern verzeichnete das Papier bis Mitte Mai zunächst deutliche Kursgewinne. Nach einem Höchststand von 103,00€ am 16. Mai geriet die Notierung in den folgenden Wochen zunehmend unter Druck. Hierbei spielten auch weiterhin Befürchtungen von Marktteilnehmern eine Rolle, dass steigende Rohstoffpreise im Chemiegeschäft und rückläufige Marktpreise für die Ertragsaussichten von WACKER beeinträchtigen könnten. Der Kurs erreichte am 16. Juni mit 91,34€ seinen Jahrestiefststand. Bis Ende Juni konnte sich die WACKER-Aktie dann wieder etwas erholen und ging am 30. Juni mit einem Schlusskurs von 95,05€ aus dem Handel. Das waren rund zwei Prozent weniger als zum Quartalsbeginn. Die Marktkapitalisierung lag bei 4,72 Mrd. €.

Im 3. Quartal 2017 hielt die Volatilität an den weltweiten Aktienmärkten an. Erst zum Ende des Quartals konnten die Kurse etwas zulegen. Ursächlich für diesen Trend waren zum Teil die fortdauernden geopolitischen Krisen sowie die anhaltenden politischen Unsicherheiten in den USA und Europa. Darüber hinaus bremste vor allem die zunehmend restriktivere Geldpolitik der US-amerikanischen Notenbank sowie Spekulationen über ein baldiges Ende der lockeren Geldpolitik in der Eurozone die Zuversicht der Marktteilnehmer. So hatte die Federal Reserve bereits Mitte Juni den Leitzins erneut angehoben und bekanntgegeben, ab Oktober ihre Bilanz wieder abzubauen. Die Europäische Zentralbank änderte ihren Kurs dagegen vorerst nicht und beschloss Anfang September, den Leitzins im Euroraum weiter auf null Prozent zu belassen.

Die deutschen Leitindizes bewegten sich im 3. Quartal über weite Strecken tendenziell seitwärts. Der MDAX verzeichnete bis Ende August keine nachhaltigen Gewinne, der DAX notierte im selben Zeitraum teilweise spürbar unter seinem Wert zu Quartalsbeginn. Erst ab Mitte September verfestigte sich eine leichte Aufwärtstendenz. Über den gesamten Dreimonatszeitraum legte der DAX gut vier Prozent zu, beim MDAX belief sich das Plus auf mehr als sechs Prozent. Die WACKER-Aktie entwickelte sich im 3. Quartal 2017 wesentlich besser als der Gesamtmarkt. Sie startete mit einem Kurs von 95,05€, verzeichnete am 10. Juli mit 94,00€ den Tiefstkurs im Berichtsquartal und legte in den folgenden Wochen deutlich zu. Nach einem leichten Rücksetzer Mitte August kletterte der Kurs, gestützt von positiven Analystenkommentaren, bis zum 28. September auf einen Höchststand von 123,65€ und ging am folgenden Tag mit einem Schlusskurs von 121,30€ aus dem Handel. Das waren 28 Prozent mehr als zum Quartalsbeginn und entsprach einer Marktkapitalisierung von 6,03 Mrd. €.

DAX und MDAX stiegen im 4. Quartal um jeweils ein Prozent. Die WACKER-Aktie zeigte einen positiven Kursverlauf und entwickelte sich auch deutlich besser als die beiden deutschen Leitindizes.

Anfang Oktober hielt WACKER seinen Kapitalmarkttag in London ab. Der Vorstand des Unternehmens bestätigte die Strategie des Unternehmens und stellte die aktuellen Entwicklungen in den Märkten vor. Der überdurchschnittlich starke Kursanstieg zum Jahresende wurde begünstigt durch die schnelle Erholung der Nachfrage nach hochqualitativem Polysilicium, die positive Geschäftsentwicklung in den Chemiebereichen, insbesondere bei WACKER SILICONES, sowie durch positive Erwartungen zur Ertragssituation der Siltronic. Die Aktie der Wacker Chemie AG konnte von Anfang Oktober bis zum Jahresende um 34 Prozent von 121,30€ auf 162,20€ zulegen. Die Marktkapitalisierung zum Jahresende betrug 8,06 Mrd. €.

In Diskussionen mit Kapitalmarktteilnehmern traten im Jahresverlauf die Erfolge und Marktaussichten der Chemiebereiche immer stärker in den Vordergrund des Dialogs.

Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.