Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

WACKER hat im Laufe des Jahres seine zu Jahresbeginn gesteckten Ziele konkretisiert und verändert. Davon betroffen waren die Aussagen zur Umsatzentwicklung, zur EBITDA-Marge, zum ROCE, zum Netto-Cashflow, zu den Investitionen und Abschreibungen sowie zu den Nettofinanzschulden. Zum ersten Mal hat WACKER die Fünf-Mrd.-€-Umsatzgrenze überschritten. Verantwortlich dafür sind höhere Mengen und positive Währungseffekte. Der Umsatz ist um 9,7 Prozent gestiegen und liegt in dem Rahmen, den wir mit der Veröffentlichung des Berichts zum 1. Quartal genannt haben. Die EBITDA-Marge ist wie im Bericht zum 2. Quartal prognostiziert etwas niedriger ausgefallen als im Geschäftsjahr 2014. Das EBITDA konnten wir bereinigt um Sondererträge gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Das ist besser als von uns prognostiziert. Auch im Geschäftsjahr 2015 haben wir erhaltene Anzahlungen vereinnahmt und Schadenersatzleistungen auf Grund von Auflösungen langfristiger Lieferverträge für Polysilicium erhalten, die aber in ihrer Höhe unter dem Vorjahr lagen. Bei WACKER POLYSILICON sind die Preise für Solarsilicium im Laufe des Jahres gesunken. Im Geschäft von Siltronic sind die Absatzmengen gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, die US-Dollar-Preise liegen in Summe deutlich unter dem Vorjahr, positive Währungseffekte haben die niedrigeren Waferpreise mehr als ausgeglichen. Verluste aus der Währungssicherung haben die Ergebnisentwicklung jedoch gemindert. Insgesamt lag das EBITDA der Siltronic leicht über dem Vorjahr. Das Chemiegeschäft in unseren drei Geschäftsbereichen WACKER SILICONES, WACKER POLYMERS und WACKER BIOSOLUTIONS hat sich wie erwartet positiv entwickelt. Deutlich höhere Absatzmengen sowie positive Währungseffekte waren dafür verantwortlich. In der Summe konnten alle drei Geschäftsbereiche den Umsatz deutlich steigern. Das EBITDA lag ebenfalls deutlich über Vorjahr. Unterschiedlich haben sich die Rohstoff- und Energiekosten entwickelt. Die Rohstoffkosten sind etwas höher ausgefallen, die Energiekosten blieben im Rahmen unserer Planungen. Dagegen haben sich die Wechselkurse des US-Dollar und des Yen zum Euro so entwickelt wie von uns erwartet.

Umsatzprognose nach dem 1. Quartal angehoben

Mit der Veröffentlichung des Berichts zum 1. Quartal im April 2015 hat WACKER seine Prognose für den Umsatz etwas erhöht. Statt eines Anstiegs im hohen einstelligen Prozentbereich ging WACKER jetzt von einem Umsatzplus von rund zehn Prozent aus. Das ROCE, bis dahin als niedriger eingestuft, soll jetzt im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger ausfallen. Mit dem Bericht zum 2. Quartal im Juli 2015 wurde die Aussage zur EBITDA-Marge verändert. Statt einer deutlich niedrigeren EBITDA-Marge soll sie jetzt nur etwas niedriger sein als im Vorjahr. Der Konzernumsatz des Jahres 2015 belief sich auf 5,30 Mrd. €. Das EBITDA des WACKER-Konzerns betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1.048,8 Mio. € (Vorjahr 1.042,3 Mio. €) und lag damit wie erwartet auf Vorjahresniveau. Aus der Auflösung von Lieferverträgen für Polysilicium haben wir erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von 137,6 Mio. € vereinnahmt. Diese Erträge sind im EBITDA des Geschäftsjahres 2015 enthalten. Ohne diese Sondererträge belief sich das EBITDA auf 911,2 Mio. € (2014: 836,0 Mio. €) und war damit deutlich höher als im Vorjahr.

Die Investitionen haben wir im Laufe des Jahres erhöht. Ursprünglich sollten sie sich auf ca. 700 Mio. € belaufen. In der Prognose zum 1. Quartal haben wir die Investitionen zunächst auf ca. 725 Mio. € angehoben, dann zum 2. Quartal auf ca. 775 Mio. € und zum 3. Quartal auf ca. 800 Mio. €. Mit 834,0 Mio. € lagen sie am Ende etwas über den prognostizierten Werten, die wir zum 3. Quartal publiziert haben. Der größte Teil davon floss in den weiteren Ausbau unserer Polysiliciumproduktion. Wesentlicher Grund waren höhere Montagekosten und Währungseffekte.

Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf

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Ergebnis 2014

 

Prognose Mär 2015

 

Prognose Aug 2015

 

Prognose Okt 2015

 

Ergebnis 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA-Marge (%)

 

21,6

 

deutlich niedriger

 

etwas niedriger

 

etwas niedriger

 

19,8

ROCE (%)

 

8,4

 

niedriger

 

etwas niedriger

 

etwas niedriger

 

8,1

EBITDA (Mio. €)

 

1.042,3

 

bereinigt um Sondererträge leichter Anstieg

 

bereinigt um Sondererträge leichter Anstieg

 

bereinigt um Sondererträge leichter Anstieg

 

1.048,8

Netto-Cashflow (Mio. €)

 

215,7

 

leicht positiv, aber deutlich niedriger als 2014

 

leicht positiv

 

leicht positiv

 

22,5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz (Mio. €)

 

4.826,4

 

Anstieg um hohen einstelligen Prozentsatz

 

Anstieg um ca. 10 %, über 5 Mrd.

 

Anstieg um ca. 10 %, über 5 Mrd.

 

5.296,2

lnvestitionen (Mio. €)

 

572,2

 

ca. 700

 

ca. 775

 

ca. 800

 

834,0

Nettofinanzschulden (Mio. €)

 

1.080,6

 

Anstieg um 200 bis 300

 

auf Vorjahres­niveau

 

auf Vorjahres­niveau

 

1.074,0

Abschreibungen (Mio. €)

 

599,0

 

ca. 625

 

ca. 625

 

ca. 600

 

575,4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Günstiger als zu Jahresbeginn erwartet haben sich die Nettofinanzschulden entwickelt. Im März 2015 hatten wir prognostiziert, dass die Nettofinanzschulden bis zum Ende des Jahres um 200 bis 300 Mio. € steigen würden. Im Bericht zum 2. Quartal sind wir dann davon ausgegangen, dass sie sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Tatsächlich sind die Nettofinanzschulden zum Jahresende mit 1.074,0 Mio. € auf diesem Niveau. Für die niedrigeren Nettofinanzschulden sind im Wesentlichen die Erlöse aus dem Börsengang der Siltronic AG verantwortlich. Der Netto-Cashflow ist wie erwartet leicht positiv.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, mit denen wir zukünftige Produkte und Lösungen entwickeln, beliefen sich im Gesamtjahr 2015 auf 175,3 Mio. €. Sie liegen damit etwas niedriger als am Anfang des Jahres prognostiziert. Der Grund dafür liegt in einer vorsichtigeren Ressourcensteuerung, so dass das Budget nicht vollständig ausgeschöpft wurde.

Die Zahl der Mitarbeiter hat sich wie zu Jahresbeginn angenommen erhöht. Zum Bilanzstichtag beschäftigte WACKER 16.972 Mitarbeiter. Das sind mehr als ein Jahr zuvor.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende von 2,00 € je Aktie (2014: 1,50 €) vor.

Abweichungen vom prognostizierten Aufwand

Die Personalkosten sind in absoluten Zahlen gegenüber dem Vorjahr gestiegen und im Verhältnis zum Umsatz gesunken. Der Zielwert, bezogen auf den Umsatz, lag etwa dort, wo wir ihn erwartet hatten. Eine höhere Beschäftigtenzahl im Jahresverlauf ist in erster Linie für den Anstieg der Personalkosten verantwortlich. Außerdem sind die Personalkosten unserer Tochtergesellschaften im US-Dollar-Raum auf Grund der veränderten Währungsrelationen zum Euro gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz verbessert. Zurückzuführen ist das auf unsere Initiativen zur Produktivitätsverbesserung und Kostenoptimierung. Mittelfristig erwarten wir dank weiterer Produktivitätsmaßnahmen, dass die Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz leicht zurückgehen.

Ebenfalls in absoluten Zahlen gegenüber dem Vorjahr sind die Rohstoffkosten gestiegen. Im Verhältnis zum Umsatz sind sie leicht zurückgegangen. Wie in den Vorjahren haben sich ein besserer Produktmix und unsere Maßnahmen zur Optimierung des Rohstoffeinsatzes positiv ausgewirkt. Die Rohstoffpreise haben sich uneinheitlich entwickelt. Die Preise für Siliciummetall waren im Durchschnitt höher als im Vorjahr. Vinylacetatmonomer, Methanol und Ethylen haben sich verbilligt. Dadurch sind wir unter unserem Zielwert für das Jahr 2015 geblieben.

Aufwand Kostenarten

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% vom Umsatz

 

2014

 

Zielwert 2015

 

Ist 2015

 

 

 

 

 

 

 

Personalkosten

 

26,2

 

25,5

 

25,7

Rohstoffkosten

 

25,5

 

26,8

 

25,0

Energiekosten

 

8,8

 

8,8

 

7,7

Abschreibungen

 

12,4

 

11,6

 

10,9

Das Gleiche gilt für unsere Energiekosten. Auch hier sind wir unter unserem Zielwert geblieben. Dafür verantwortlich waren günstigere Beschaffungskosten und eine geringere Belastung durch regulatorische Kosten.

Die Abschreibungen liegen sowohl in absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zum Umsatz unter Vorjahr und auch unter unserem Zielwert. Rückläufige Abschreibungen bei der Siltronic sowie niedrigere als geplante Abschreibungen auf unsere neue Polysiliciumproduktion in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee sind dafür verantwortlich. Mit der Inbetriebnahme unseres neuen Produktionsstandortes in den USA erwarten wir für das Jahr 2016 einen deutlichen Anstieg der Abschreibungen.