03 Ertragsteuern

Der Berechnung der Ertragsteuern liegen die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt geltenden oder erwarteten Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. In Deutschland wird neben der Körperschaftsteuer auch ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer erhoben. Außerdem ist eine in Abhängigkeit der Gemeinde des ansässigen Unternehmens variierende Gewerbeertragsteuer zu zahlen.

Steuersätze in Deutschland

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%

 

2015

 

2014

 

 

 

 

 

Gewichteter Durchschnittssatz für die Gewerbesteuer

 

12,2

 

12,3

Körperschaftsteuersatz

 

15,0

 

15,0

Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer

 

5,5

 

5,5

 

 

 

 

 

Entsprechend werden latente Steuern inländischer Gesellschaften zum Bilanzstichtag mit einem Gesamtsteuersatz, einschließlich Solidaritätszuschlag von 28,0 Prozent (Vorjahr 28,2 Prozent) bewertet. Der von den ausländischen Konzerngesellschaften erzielte Gewinn wird mit den im jeweiligen Sitzland gültigen Sätzen versteuert. Die für ausländische Gesellschaften zugrunde gelegten jeweiligen landesspezifischen Ertragsteuersätze liegen wie im Vorjahr zwischen zehn Prozent und 39,0 Prozent.

Steuerabgrenzungen auf nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften wurden nur vorgenommen, sofern eine Ausschüttung geplant ist. An ausschüttungsfähigen Beträgen sind 323,5 Mio. € (Vorjahr 254,1 Mio. €) vorhanden.

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Mio. €

 

2015

 

2014

 

 

 

 

 

Laufende Steuern Inland

 

-181,2

 

-192,0

Laufende Steuern Ausland

 

-21,0

 

-18,5

Laufende Steuern

 

-202,2

 

-210,5

 

 

 

 

 

Latente Steuern Inland

 

29,9

 

44,8

Latente Steuern Ausland

 

7,4

 

-4,1

Latente Steuern

 

37,3

 

40,7

Ertragsteuern

 

-164,9

 

-169,8

 

 

 

 

 

Ableitung des effektiven Steuersatzes

 

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

406,7

 

365,2

Ertragsteuersatz der Wacker Chemie AG (%)

 

28,0

 

28,2

Erwarteter Steueraufwand

 

-113,9

 

-102,8

 

 

 

 

 

Steuersatzbedingte Abweichungen

 

10,6

 

-8,6

Steuereffekt der nicht abzugsfähigen Aufwendungen

 

-18,1

 

-28,3

Steuereffekt der steuerfreien Erträge

 

5,2

 

12,5

Periodenfremde Steuern (laufendes Ergebnis)

 

-0,3

 

4,3

Effekte aus Verlustvorträgen und temporären Differenzen

 

-46,5

 

-46,5

Equity-Ergebnis Konzern

 

0,8

 

0,1

Sonstige Abweichungen

 

-2,7

 

-0,5

Ertragsteuern insgesamt

 

-164,9

 

-169,8

 

 

 

 

 

Effektive Steuerbelastung (%)

 

40,5

 

46,5

 

 

 

 

 

Der ausgewiesene Steueraufwand des Geschäftsjahres in Höhe von 164,9 Mio. € ist um 51,0 Mio. € höher als der erwartete Steueraufwand in Höhe von 113,9 Mio. €, der sich bei Anwendung des inländischen Gesamtsteuersatzes von 28,0 Prozent auf das Ergebnis vor Steuern ergäbe.

In den Ertragsteuern sind laufende Steueraufwendungen aus Vorjahren in Höhe von 0,3 Mio. € (Vorjahr Steueraufwendungen 16,3 Mio. €) sowie periodenfremde latente Steuererträge in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr Steuerertrag 20,6 Mio. €) enthalten.

Zuordnung der Steuerabgrenzungen

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Mio. €

 

2015

 

2014

 

 

Aktive
latente
Steuern

 

Passive
latente
Steuern

 

Aktive
latente
Steuern

 

Passive
latente
Steuern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte

 

12,6

 

 

13,8

 

1,1

Sachanlagen

 

38,2

 

36,8

 

5,4

 

31,0

Finanzanlagen

 

 

3,5

 

 

1,9

Vermögenswerte

 

14,7

 

0,5

 

16,3

 

2,2

Pensionsrückstellungen

 

243,4

 

 

284,2

 

Übrige Rückstellungen

 

33,0

 

 

32,0

 

0,4

Verbindlichkeiten

 

12,3

 

 

15,8

 

0,2

Verlustvorträge

 

4,6

 

 

 

Verrechnung Gesellschaften mit Gruppenbesteuerung

 

-5,5

 

-5,5

 

-0,6

 

-0,6

Gesamt

 

353,3

 

35,3

 

366,9

 

36,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saldierungen

 

-31,9

 

-31,9

 

-32,6

 

-32,6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilanzposten

 

321,4

 

3,4

 

334,3

 

3,6

 

 

 

 

 

 

 

Eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern findet statt, wenn künftige Belastungen oder Minderungen desselben Steuerpflichtigen gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Des Weiteren werden aktive latente Steuern nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile wahrscheinlich ist.

Die Veränderungen der aktiven und passiven latenten Steuern wurden in Höhe von 37,3 Mio. € (Vorjahr 40,7 Mio. €) erfolgswirksam erfasst, während -49,9 Mio. € (Vorjahr 126,7 Mio. €) direkt im Eigenkapital berücksichtigt wurden. Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

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Mio. €

 

2015

 

2014

 

 

 

 

 

Innerhalb von 1 Jahr

 

78,0

 

18,0

Innerhalb von 2 Jahren

 

90,6

 

80,9

Innerhalb von 3 Jahren

 

50,8

 

85,0

Innerhalb von 4 Jahren

 

17,3

 

47,9

Innerhalb von 5 Jahren oder später

 

142,2

 

84,5

Gesamt

 

378,9

 

316,3

 

 

 

 

 

Davon voraussichtlich nicht realisierbare Verlustvorträge

 

-360,4

 

-316,3

 

 

 

 

 

Davon voraussichtlich realisierbare Verlustvorträge

 

18,5

 

 

 

 

 

 

Die entstandenen steuerlichen Verlustvorträge betragen insgesamt 378,9 Mio. € (Vorjahr 316,3 Mio. €). Diese sind in Höhe von 360,4 Mio. € (Vorjahr 316,3 Mio. €) nicht realisierbar und deshalb wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Theoretisch würde sich jedoch ein Betrag in Höhe von 100,9 Mio. € (Vorjahr 89,0 Mio. €) errechnen. Von den steuerlich nicht realisierbaren Verlustvorträgen sind 139,3 Mio. € (Vorjahr 67,9 Mio. €) der Höhe und der Zeit nach unbegrenzt. Zum 31. Dezember 2015 werden keine aktiven latenten Steuern für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 712,1 Mio. € (Vorjahr 628,6 Mio. €) angesetzt. Die Veränderung betrifft im Wesentlichen Teile der im sonstigen Eigenkapital ausgewiesenen versicherungsmathematischen Verluste aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen und steuerlich nicht sofort abzugsfähigen Vorlaufkosten des Produktionsstandortes Charleston, im US-Bundesstaat Tennessee.