Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
Das operative Geschäft von WACKER war im Geschäftsjahr 2019 geprägt von einem stabilen Chemiegeschäft sowie weiter anhaltendem Preisdruck im Polysiliciumgeschäft mit Kunden aus der Solarindustrie. Während der Umsatz in den beiden Chemiebereichen WACKER POLYMERS und WACKER BIOSOLUTIONS zulegen konnte, verzeichnete WACKER SILICONES auch auf Grund niedrigerer Durchschnittspreise für Standardsilicone einen leichten Umsatzrückgang. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON haben deutlich niedrigere Durchschnittspreise unser Geschäft belastet, auch wenn wir hier mehr Mengen absetzen konnten.
Erheblich niedrigere Durchschnittspreise für Solarsilicium und damit auch Effekte aus Bestandsbewertungen, niedrigere Preise für Standardsilicone und die stark gestiegenen Stromkosten in Deutschland haben die Ertragsentwicklung gebremst. Insgesamt konnten wir beim Umsatz, EBITDA, bei der EBITDA-Marge und beim ROCE unser Prognoseziel vom März 2019 nicht erreichen.
Die Ertragsentwicklung beeinflusst haben auch Sondereinflüsse. Positiv ausgewirkt hat sich die erhaltene Versicherungsleistung aus dem Schadensfall in unserem Werk in Charleston. Die außerplanmäßige Abschreibung auf das Anlagevermögen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON hat die Ertragsentwicklung belastet.
Der Personalaufwand ist in absoluten Zahlen und im Verhältnis zum Umsatz leicht gestiegen. Die Rohstoffkosten sind in absoluten Zahlen leicht zurückgegangen, im Verhältnis zum Umsatz gleichgeblieben. Die Energiekosten sind deutlich gestiegen. Die Abschreibungen sind auf Grund der Sonderabschreibung auf das Anlagevermögen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen. Bereinigt um diesen Effekt, lagen sie leicht über Vorjahr.
Das Konzerneigenkapital ist von 3,15 Mrd. € auf 2,03 Mrd. € gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres zurückgegangen. Im Wesentlichen dafür verantwortlich sind der Jahresfehlbetrag in Höhe von -629,6 Mio. € sowie versicherungsmathematische Verluste bei den Pensionsrückstellungen auf Grund niedrigerer Diskontierungssätze. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 31,3 Prozent. Die Nettofinanzschulden des Konzerns haben sich erhöht. Sie beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf 713,7 Mio. €. Die Investitionen sind gegenüber dem Vorjahr wie geplant auf 379,5 Mio. € zurückgegangen. Der Netto-Cashflow ist deutlich positiv und mit 184,4 Mio. € deutlich über Vorjahr.